(Aus Kitab-ul-Irschad von Scheich Al-Mufid)
(Dies ist) ein Bericht über den Imam nach Al-Hassan ibn Ali (s.a.), sein Geburtsdatum, die Beweise seines Imamats, das Alter, das er erreichte, die Dauer seines Amtes [khilafa], Zeitpunkt und Ursache seines Ablebens, den Ort, an dem sein Grab liegt, die Anzahl seiner Kinder und eine Zusammenfassung der Berichte über ihn.
Der Imam nach Al-Hassan ibn Ali (s.a.) war sein Bruder Imam Hussain ibn Ali, der Sohn der Fatima, der Tochter der Gesandten Allahs (s.a.), (und zwar) durch die Ernennung [nass] seines Vaters und Großvaters (s.a.), (sowie auch) aufgrund des Testaments seines Bruders Al-Hassan (s.a.). Sein Beiname [kunya] war Abu Abd-Allah.
Er wurde in Medina geboren, am 5. Schaban im 4. Jahr nach der Hidschra (626 n.Chr.). Seine Mutter Fatima (s.a.) brachte ihn zu seinem Großvater, dem Gesandten Allahs (s.a.). Dieser war darüber mit großer Freude erfüllt und nannte ihn Hussain. Er opferte einen Widder für seine Aqiqa. Er und sein Bruder (Al-Hassan (s.a.)) sind aufgrund der Verfügung des Gesandten Allahs (s.a.) die beiden Herren der jungen Männer des Paradieses, und mit zweifelloser Übereinstimmung waren sie die Enkel des Propheten der Barmherzigkeit. Al-Hassan ibn Ali (s.a.) ähnelte dem Propheten von seinem Kopf bis zu seiner Brust, während Imam Hussain (s.a.) ihm von seiner Brust bis zu seinen Füßen ähnelte. Sie waren dem Propheten von all seiner Familie und seinen Kindern am liebsten.
Zadhan überlieferte von Salman (r.), welcher sagte:
"Ich hörte den Gesandten Allahs (s.a.) über Al-Hassan und Imam Hussain (s.a.) sagen: 'O Allah, ich liebe sie beide. Darum liebe (auch) du sie und jeden, der sie liebt.' "
Und er (der Prophet, (s.a.)) sagte:
"Wer Al-Hassan und Imam Hussain (s.a.) liebt, den liebe (auch) ich, und wen ich liebe, den liebt (auch) Allah, und wen immer Allah liebt, den wird er ins Paradies eintreten lassen. Wer sie (s.a.) (aber) hasst, den hasse (auch) ich, und wen ich hasse, den hasst (auch) Allah, den lässt Er ewig im Feuer weilen."
Dann sagte er (s.a.):
"Diese meine beiden Söhne sind zwei Rayhan-Pflanzen der Welt (um sie mit ihrem Duft zu erfüllen)."
Zirr ibn Hubaisch überlieferte von ibn Maust, welcher berichtete:
"Als der Prophet (s.a.) mit dem Gebet beschäftigt war, kamen Al-Hassan und Imam Hussain (s.a.) und stellten sich hinter ihn. Als er seinen Kopf hob, nahm er die beiden liebevoll (in die Arme). Als er wieder zum Gebet zurückkehrte, taten auch sie es. Als er (das Gebet) beendet hatte, setzte er den einen (von ihnen) auf sein rechtes, den anderen auf sein linkes Knie und sagte: 'Wer mich liebt, der soll (auch) diese beiden lieben'"
Sie waren die beiden Beweise Allahs [hudschatay Allah] für Seinen Propheten (s.a.) bei der Mubahala. Nach ihrem Vater, dem Fürsten der Gläubigen, waren sie die beiden Beweise Allahs für die Ummah hinsichtlich der Religion [din] und des Islams und der (islamischen) Nation.
Muhammad ibn Abi Umair überlieferte von seinen Männern [ridschal], von Abu Abd-Allah (s.a.), welcher berichtete:
"Al-Hassan ibn Ali (s.a.) sagte zu seinen Gefährten: Allah Der Erhabene hat zwei Städte - eine von ihnen ist im Osten, die andere im Westen - in welchen keines der Geschöpfe Allahs daran interessiert ist, sich Ihm zu widersetzen. Bei Allah, Allahs Beweis für Seine Geschöpfe in und zwischen ihnen (den Städten) ist nichts anderes als ich und mein Bruder Imam Hussain.'" .
Ein Bericht dieser Art ist von Imam Hussain ibn Ali (s.a.) überliefert: Er sagte zu den Gefährten von Ziyad:
"Was ist mit euch, dass ihr euch gegenseitig helft gegen mich? Oder bei Allah, (seht ihr nicht) wenn ihr mich tötet, ihr dann den Beweis Allahs für euch tötet? Nein, bei Allah, es gibt zwischen Dschabalqa und Dschabarsa keinen Sohn des Propheten, den Allah zum Beweis für euch gemacht hat als mich.' (Dschabalqa und Dschabarsa sind die beiden Städte, die Al-Hassan und sein Bruder (s.a.) erwähnt hatten.
Einer der Beweise ihrer Vollkommenheit [burhan] und Beweis Allahs speziell sie beide betreffend - abgesehen von der erwähnten Mubahala des Propheten (s.a.) (in welcher er) die beiden (als Beweise) vorbrachte, ist auch (die Tatsache, dass) er seine Hand auf ihre legte [bayya], was er niemals bei einem anderen Kind getan hatte. Auch der Quran bringt eine positive Aussage über den Lohn [thawab] des Paradieses für die beiden aufgrund ihrer guten Werke, obwohl sie sich in ihrer frühesten Kindheit befanden, und er sandte dies zu niemand anderem herab als zu ihnen. Allah, der Erhabene sagte in Sure Al-Dahr:
"Und sie geben Speise, aus Liebe zu Ihm, dem Armen, der Waise und dem Gefangenen. (indem sei sprechen:) "Wir speisen euch nur um Allahs wissen. Wir begehren von euch weder Lohn noch Dank. Wir fürchten von unserem Herrn einen Tag des Finsterblickens und des Unheils." Drum wird Allah sie von dem Übel jenen Tages bewahren und ihnen Freude und Glück bescheren. Und Er wird sie für ihre Standhaftigkeit belohnen mit einem Garten und seidenen (Gewändern)."
Diese Aussage erstreckte sich auf die beiden, ihren Vater und ihre Mutter (s.a.). Die Aussage enthält darüber die ausdrückliche Erklärung (über sie) und ihr diesbezügliches Bewusstsein, beides sind Hinweise darauf, dass die prächtigen Verse von ihnen handeln und darauf, dass der größte Beweis für die Geschöpfe durch sie kam. Auf die gleiche Weise war auch der Bericht über den Messias (Isa (s.a.)), der in der Wiege sprach (als neugeborenes Kind), ein Beweis für sein Prophetentum, für die besondere Fürsorge Allahs für ihn durch Wunder [karamah], welche seine Stellung und Position bei Allah hinsichtlich (seiner)Vorzüge aufzeigte.
Der Gesandte Allahs (s.a.) hatte bereits vorher auf sein (Imam Hussains (s.a.)) Imamat sowie auf das seines Bruders klar hingewiesen durch Ernennung, indem er sagte:
"Diese meine beiden Söhne sind die beiden Imame, die Härten erfahren werden."
Das Testament Al-Hassans (s.a.) wies auf sein (Imam Hussains (s.a.)) Imamat hin, wie auch das Testament des Führers der Gläubigen (Imam Ali (s.a.)) auf das Imamat Imam Hassan, entsprechend dem Testament des Gesandten Allahs (s.a.), das auf das Imamat des Führers der Gläubigen nach ihm hinwies.
Entsprechend dem, was wir (bereits) erwähnt haben, wurde das Imamat Imam Hussains (s.a.) nach dem Tode seines Bruders festgelegt, und der Gehorsam ihm gegenüber war für alle Geschöpfe bindend, auch wenn er sie nicht (zum Gehorsam ihm gegenüber) aufrief aufgrund von Schutzverstellung [taqiyya], die er befolgte sowie aufgrund seines Waffenstillstandsabkommens mit Muawiya ibn Abi Sufjan, den er einhalten musste. Darin folgte er der Handlungsweise seines Vaters, dem Führer der Gläubigen (Imam Ali (s.a.)), dessen Imamat nach den Propheten (s.a.) festgelegt wurde, trotz (seines, d.h. Imam Alis (s.a.)) Stillschweigens darüber, (genauso wie) das Imamat seines Bruders Al-Hassan (s.a.) nach dem Waffenstillstandsabkommen trotz (dessen) Enthaltung (von Politik) und (seines) Schweigens. Darin handelten sie nach dem Vorbild [sunan] des Propheten Allahs (s.a.), als er in Al-Schib der Blockade (der Mekkaner) ausgesetzt war, als er nach Mekka emigrierte und sich in einer Höhle verbarg, so dass er vor seinen Feinden verdeckt war.
Als Muawiya starb, ging die Periode des Waffenstillstands zu Ende. Dieser hatte Imam Hussain ibn Ali (s.a.) daran gehindert, (die Leute) aufzurufen (ihm zu folgen). Dann machte er seine Autorität so deutlich, wie es möglich war. Ein ums andere Mal erklärte er sein Recht (auf das Imamat) denjenigen, die darüber kein Wissen hatten, bis die offensichtlichen Anhänger sich um ihn versammelt hatten. Dann rief er (s.a.) sie zum Kampf [dschihad] auf und dazu, sich für die Schlacht zu rüsten.
Dann machte er sich mit seinen Kindern und seiner Ahl-ul-Bait von dem Heiligtum Allahs (Mekka) und dem heiligen Grab des Gesandten Allahs (s.a.) (Medina) auf den Weg nach Irak, um denjenigen seiner Schia (Anhängerschaft) zu Hilfe zu eilen, die ihn gerufen hatten (,damit er ihnen) gegen die Feinde (beistehe). Sein Vetter väterlicherseits Muslim ibn Aqil (r.) war ihm vorausgegangen, um zu Allah und zur Treue [bayya] für ihn (Muslim.), um am Kampf teilzunehmen. Die Kufiten (Bewohner Kufas) sagten ihm (Muslim) die Treue dafür zu und verpflichteten sich ihm, und sie garantierten ihm Hilfe und Rat, und sie vertrauten ihm darin und schlossen einen Vertrag mit ihm. Dann dauerte es (jedoch) nicht lange, bis sie ihre Treue brachen, ihn im Stich ließen und ihn auslieferten. Er wurde in ihrer Mitte getötet, ohne dass sie es verhinderten. Sie gingen zu Imam Hussain (s.a.), belagerten ihn, hinderten ihn daran, zu dem Lande Allahs (Mekka) zurückzukehren und bedrängten ihn so sehr, dass er weder Helfer noch Zuflucht vor ihnen fand. Sie hinderten ihn am Wasser des Euphrats, so dass sie über ihn Macht gewannen, und sie töteten ihn. Er (s.a.) starb durstig, standhaft kämpfend, gefangen und unterdrückt. Der Treueid ihm gegenüber war gebrochen worden, seine Ehre war missachtet worden. Der Bund mit ihm wurde nicht erfüllt, noch wurde die Verpflichtung für den Vertrag mit ihm beachtet. (Er starb als) ein Märtyrer, worin ihm sein Vater und sein Bruder vorangegangen waren, die besten Segenswünsche, Barmherzigkeit und Grüße seien mit ihnen.
Berichte über das Märtyrertum von Imam Hussain (s.a.)
Dies ist eine Auswahl der Berichte, welche die Gründe für seinen Aufruf angeben (ihm zu folgen) sowie von dem Treueid, den die Leute ihm leisteten, (mit ihm) zu kämpfen und ein kurzer Bericht über seine Mission, seinen Auszug (aus Mekka) und sein Märtyrertum.
Al-Kalbi, Al-Madaini und andere Historiker überlieferten:
Als Al-Hassan ibn Ali (s.a.) starb, gerieten die Schiiten im Irak in Aufruhr. Sie schrieben Imam Hussain (s.a.), dass sie Muawiya absetzen und ihm (Imam Hussain (s.a.)) dem Treueid schwören wollten. Dieser weigerte sich (jedoch) und sagte, dass er (Imam Hassan (s.a.)) mit Muawiya einen Vertrag und ein Abkommen abgeschlossen habe, welches er (Imam Hussain (s.a.)) nicht brechen dürfe, bis die (Vertrags-) Dauer abgelaufen sei, er jedoch, wenn Muawiya stürbe, sich um diese Sache kümmern werde.
Als Muawiya in der Mitte des Monats Radschab, 60 Jahre nach der Hidschra starb, schrieb Yazid zu Walid ibn Utba ibn Abi Sufjan, welcher in Muawiyas Auftrag in Medina war, dass er Imam Hussain (s.a.) dazu bringen solle, ihm (Yazid) den Treueid [bayya] zu leisten, und dass er ihm keine Verzögerung darin erlauben solle. So ließ in der Nacht Walid nach Imam Hussain (s.a.) schicken und ihn (zu sich) rufen. Imam Hussain (s.a.) wusste, was er wollte, und er rief eine Gruppe seiner Gefolgsmänner und befahl ihnen, Waffen zu tragen. Er sprach zu ihnen: "Walid hat mich zu dieser (nächtlichen) Zeit gerufen, und ich bin nicht sicher davor, dass er mir etwas auferlegt, dem ich nicht nachkommen (will). Er ist unberechenbar, seid bei mir, und wenn ich bei ihm eingetreten bin, dann setzt euch an die Tür. Wenn ihr hört, dass meine Stimme laut ist, dann kommt herein und haltet ihn von mir ab." Imam Hussain (s.a.) ging zu Walid und fand Marwan ibn Al-Hakam bei ihm. Walid gab ihm Nachricht über den Tod Muawiyas, und Imam Hussain (s.a.) antwortete mit der Formel "inna lillahi wa inna ilaihi radschiun - Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück." Dann las er (Marwan) ihm den Brief von Yazid vor und seinen Befehl, seinen (Imam Hussains (s.a.)) Treueid für ihn (Yazid) zu bekommen. "Ich sehe," sagte Imam Hussain (s.a.), "dass du dich nicht damit begnügst, wenn ich Yazid im Geheimen dem Treueid leiste, sondern (du nicht zufrieden bist,) bis ich es öffentlich tue, damit die Leute dessen gewahr werden." - "In der Tat," sagte Walid. "So lass uns sehen, was du darüber am Morgen denkst," schlug Imam Hussain (s.a.) vor. Da sagte Marwan zu ihm (Walid): "Bei Allah, wenn Imam Hussain jetzt von dir weggeht, ohne den Treueid zu leisten, dann wirst du nie mehr so eine Macht über ihn bekommen, bis es eine Menge (im Kampf) Getötete zwischen dir und ihm gibt. Verhafte den Mann, und er soll nicht von dir freikommen, bis er (Yazid) den Treueid geleistet hat, oder köpfe ihn." Da sprang Imam Hussain (s.a.) auf und sagte: "Du Sohn einer fremden Frau, wirst du mich töten oder er? Bei Allah, du hast gelogen und gesündigt." Damit ging er hinaus, und mit ihm seine Gefolgsmänner, bis er zu seinem Haus kam.
"Du hast mir nicht gehorcht," sagte Marwan zu Walid, "nein, bei Allah, er wird dir nie (wieder) so eine Gelegenheit über sich geben". - "Dann wehe einem anderen als dir, Marwan," antwortete Walid, "du hast mich zu etwas ausersehen, das die Zerstörung meines Glaubens zur Folge haben würde, und bei Allah, ich begehre nichts von dem weltlichen Geld und Herrschaft, über dem die Sonne auf- und untergeht, wenn es damit verbunden ist, dass ich Imam Hussain töte. Lob sei Allah! Soll ich Imam Hussain töten, weil er sagte, das er keinen Treueid (an Yazid) leistet? Bei Allah, ich glaube nicht, dass (die Tat) eines Mannes, der das Blut von Imam Hussain (s.a.) (zu verantworten hat), am Tage der Auferstehung bei Allah wenig wiegen wird." Da sagte Marwan: "Wenn das deine Ansicht ist, dann hast du in dem, was du getan hast, richtig gehandelt", aber er sagte das, ohne ihn für seine Meinung zu loben.
Imam Hussain (s.a.) hielt sich in dieser Nacht in seinem Haus auf. Es war die Nacht auf Samstag, und es waren noch drei Tage des Monats Radschab übrig im Jahre 60 nach der Hidschra (680 n.Chr.). Walid ibn Utba war damit beschäftigt, Ibn Al-Zubair wegen des Treueids an Yazid loszuschicken und mit seiner (Al-Hussains (s.a.)) Weigerung dagegen. Ibn Al-Zubair verließ Medina in der Nacht in Richtung Mekka. Als es Morgen wurde, schickte Walid Männer auf seine Spur, er schickte einen Reiter, einen der Anhänger der Bani Umayya mit (einer Schar von) 80 berittenen (Männern). Sie verfolgten ihn, schafften es aber nicht und kehrten um.
Gegen Ende des Samstags schickte er (Walid) Männer zu Imam Hussain ibn Ali (s.a.), damit sie diesen zu ihm bringen, so dass er an Walid den Treueid leiste (stellvertretend) für Yazid ibn Muawiya. Imam Hussain (s.a.) sagte zu ihnen: "Kommt am Morgen. Dann werdet ihr (die Situation) überdenken, und wir auch." So ließen sie jene Nacht von ihm ab, ohne ihn (weiter) zu drängen. Er (Imam Hussain (s.a.)) verließ unter (dem Schutze) der Nacht - es war die Nacht auf Sonntag, und es waren noch zwei Tage des Monats Radschab verblieben - in Richtung Mekka, und bei ihm waren seine Söhne, seine Brüder und die Söhne seines Bruders (Al-Hassan (s.a.)). Die meisten waren von seiner Ahl-Al-Bait, außer Muhammad ibn Al-Hanafiyya - (r.). Als dieser von seinem (Imam Hussains (s.a.)) Entschluss, Medina zu verlassen, erfuhr, wusste er nicht, wohin er (Imam Hussain (s.a.)) gehen würde. Er sagte zu ihm: "Mein Bruder, du bist mir der Liebenswerteste und Geliebteste unter den Menschen, und ich konnte keinem der Geschöpfe raten außer dir, und du bist dessen am würdigsten. Verzichte darauf, Yazid ibn Muawiya den Treueid zu schwören, und (vermeide) die großen Städte, wie du kannst. Dann schicke deine Abgesandten zu den Menschen und rufe sie zu (dem Gehorsam zu) dir auf, und wenn die Menschen dir folgen und dir den Treueid leisten, dann preise Allah dafür; und wenn die Leute dahingehend übereinkommen, jemand anderem als dir (zu folgen), dann wird Allah deine Religion und deinen Verstand dadurch nicht mindern, noch wird Er deine Mannhaftigkeit und deinen (großen) Verdienst (verloren) gehen lassen. Ich fürchte, dass du eine dieser Städte betrittst und die Leute untereinander uneins sein werden: Eine Gruppe wird für dich sein, die andere gegen dich. Sie werden kämpfen, und du wirst das erste (Ziel) ihrer Speerspitzen sein. Dann der Beste in all dieser Ummah von seiner Person her, von Vater und Mutter, wird derjenige sein, dessen Blut vergossen und dessen Familie am meisten gedemütigt werden wird."
"Wohin soll ich gehen, Bruder?", fragte Imam Hussain (s.a.). "Geh und bleibe in Mekka, wenn das ein sicherer Platz für dich ist, das wäre ein Weg (für dich). Und wenn das für dich ungeeignet ist, dann begib dich zu den Wüsten und den Bergen und begib dich von Ort zu Ort, bis du siehst (wie sich die Einstellung der Leute dazu entwickelt.). Du kannst die Situation am besten beurteilen, wenn du die Situation direkt siehst." - "Mein Bruder," sagte Imam Hussain (s.a.), "du hast mir geraten und deine Besorgnis gezeigt, und ich hoffe, dass deine Ansicht richtig und erfolgreich sein wird."
Imam Hussain (s.a.) brach nach Mekka auf und verlas (folgenden Vers) :
"Da ging er hinaus von dort, furchtsam, auf der Hut. Er sprach: Mein Herr, rette mich vor dem ruchlosen Volk."
Er hielt sich an die Hauptstraße, und seine Ahl-Al-Bait sagte zu ihm: "Wenn du die Hauptstraße vermieden hättest wie Al-Zubair, dann hätten die Verfolger dir nicht folgen können." - "Nein, bei Allah," antwortete er, "ich werde sie nicht verlassen, bis Allah sein Urteil gesprochen hat."
Als Imam Hussain (s.a.) in Mekka eintraf, war es die Nacht auf Freitag, den 3. Schaban, und er verlas (dabei folgenden Vers):
"Und als er sein Antlitz gegen Midian wandte, sprach er: Ich hoffe, mein Herr würde mich auf den rechten Weg leiten."
Dann ließ er sich dort nieder, und die Bewohner begannen ihn oft zu besuchen, wie auch diejenigen, die zur Umra gekommen waren und (andere) aus weit entfernten Gegenden. Ibn Al-Zubair hatte sich dort neben der Kaaba niedergelassen, wo er im Gebet zu stehen sowie das Umkreisen (der Kaaba) [tawaf] zu verrichten pflegte. Er (Al-Zubair) kam ihn (Imam Hussain (s.a.)) besuchen mit den anderen, die zu ihm kamen. Er pflegte ihn in Abständen von zwei aufeinanderfolgenden Tagen zu besuchen und manchmal einmal zwischen dem Zwei-Tage-Intervall. Er (Imam Hussain (s.a.)) war für Al-Zubair das lästigste Geschöpf Allahs, denn er wusste, dass die Bewohner von Hedschaz (arabische Halbinsel) ihm (Al-Zubair) nicht den Treueid leisten würden, solange Imam Hussain (s.a.) im Lande weilen würde, denn dieser war fähiger, den Gehorsam der Leute zu erlangen und angesehender.
Die Kufiten erfuhren vom Tode Muawiyas (l.) und verbreiteten Gerüchte über Yazid (l.), und sie erfuhren (auch) von der Nachricht der Weigerung Imam Hussains (s.a.), ihm (Yazid) den Treueid zu leisten und welche Einstellung ibn Zubair darüber hatte wie auch über ihrer beider Auszug nach Mekka. Die Schia (Imam Hussains (s.a.) Anhänger) versammelten sich im Hause Sulaimans ibn Surad, sie sprachen über den Tod Muawiyas und lobten und priesen Allah (dafür).
"Muawiya ist tot," sagte Sulaiman ibn Surad, "Imam Hussain hat seinem Volk (d.h. der Bani Umayya) seinen Treueschwur versagt und ist nach Mekka gegangen. Ihr seid seine Schia und die Schia seines Vaters, und wenn ihr wißt, das ihr seine Helfer und seine Kämpfer gegen seinen Feind seid, dann lasst es ihn wissen. Wenn ihr aber Versagen und Schwäche fürchtet, dann verlockt den Mann nicht dazu, sein Leben zu riskieren." Sie antworteten: "Nein, wir werden seinen Feind bekämpfen und an seiner Stelle getötet werden." Sie schrieben ihm:
"Im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen. An Imam Hussain ibn Ali (s.a.), von Sulaiman ibn Surad, Al-Musayyib ibn Nadschaba, Rifaa ibn Schaddad Al-Badschali, Habib ibn Muzahir sowie die Gläubigen und Muslime von seine Schia unter den Kufiten.
Der Friede sei mit Dir, und Preis sei Deinetwegen Allah, außer Dem es keinen Gott gibt. Preis sei Allah, Der Deinen Feind zerbrochen hat, den halsstarrigen, Tyrannen, der sich über diese Gemeinschaft hinweggesetzt, sie ihrer Autorität beraubt, ihren Anteil an der Kriegsbeute enteignet und die Macht über sie an sich gerissen hat ohne ihr Einverständnis. Dann tötete er ihre (der Gemeinschaft) Erwählten und verschonte die Übeltäter. Er hat das Eigentum Allahs zu einem Staate gemacht (aufgeteilt) zwischen den Tyrannen und den Reichen Er wurde zerstört, wie das Volk der Thamud zerstört worden war. (Nun) haben wir keinen Imam über uns. Darum komm, damit Allah gebe, dass wir uns durch Dich unter (dem Banner) der Wahrheit versammeln. Al-Numan ibn Baschir ist im Gouverneurspalast, und wir werden uns nicht mit ihm zum Freitagsgebet versammeln, noch werden wir ihn für das Fest (aus der Moschee) begleiten. Sollten wir erfahren, dass Du zu uns kommen wirst, dann werden wir ihn vertreiben, bis wir ihn bis nach Syrien verfolgen, so Allah will."
Dann schickten sie den Brief mit Abd-Allah ibn Misma Al-Hamdani und Abd-Allah ibn Walid. Und ermahnten sie zur Eile. Die beiden machten sich schnell auf den Weg, bis sie am 10. Tag des Monats Ramadhan zu Imam Hussain (s.a.) nach Mekka kamen Zwei Tage, nachdem die Kufiten den Brief losgeschickt hatten, schickten sie Qais ibn Muschir Al-Saidawi, Abd-ar-Rahman und Abd-Allah Al-Arhabbi und Umara ibn Abd-Allah Al-Saluli zu Imam Hussain (s.a.), und sie nahmen etwa hundertfünfzig Briefe mit sich mit, geschrieben von einzelnen Männern, (und andere) von (Gruppen) von Zweien oder Vieren. Sie (die Kufiten) ließen weitere zwei Tage verstreichen, dann schickten sie Hani ibn Hani Al-Sabii und Said ibn Abd-Allah Al-Hanafi zu ihm (Imam Hussain (s.a.)) (mit einem weiteren Brief) und schrieben ihm folgendes:
"Im Namen Allahs, Des Gnädigen, Des Barmherzigen.
An Imam Hussain ibn Ali von seiner Schia unter den Gläubigen und den Muslimen.
Beeile dich, denn die Menschen warten auf Dich. Sie haben keine Meinung (über jemand anderen) als Dich. Darum: Schnell, schnell! Und wiederum: Schnell, schnell! Und Salam."
Schabath ibn Ribi ibn Abdschar, Yazid ibn Al-Harith ibn Ruwaim, Urwa ibn Qais, Amr ibn Al-Hadschadsch Al-Zubaidi und Muhammad ibn Amr Al-Taimi schrieben (einen weiteren Brief), in welchem es hieß: "Die Datteln sind grün geworden, und die Früchte sind gereift. Darum, wenn Du willst, dann komm zu einer Armee, die für Dich aufgestellt wurde, Salam."
Als alle Botschafter sich bei ihm (Imam Hussain (s.a.)) trafen, las er die Briefe und fragte die Botschafter nach den Leuten. Dann schrieb er mit Hani ibn Hani und Said ibn Nabd-Allah, welche die letzten beiden Botschafter waren:
"Im Namen Allah, Des Gnädigen, Des Barmherzigen. Von Imam Hussain ibn Ali an die Oberhäupter der Muslime und der Gläubigen. Hani und Said haben mir Eure Briefe übergeben, und sie waren die letzten beiden von Euren Abgesandten, die zu mir gekommen sind. Ich habe alles verstanden, was Ihr erzählt und erwähnt habt. Die Aussage der meisten von Euch ist (diese): 'Wir haben keinen Imam über uns. Darum komm; damit Allah und durch Dich uns einen möge unter (dem Banner) der Rechtleitung und Wahrheit.' Ich schicke Euch meinen Bruder und Vetter (Muslim ibn Aqil), mein vertrauenswürdiger (Vertreter) von meiner Ahl-Al-Bait. Wenn er mir schreibt, dass die Ansicht Eurer Oberhäupter, der Weisen und Verdienstvollen unter Euch so einheitlich ist, wie die Botschafter, die zu mir gekommen sind, beschrieben haben und wie ich in Euren Briefen gelesen habe, werde ich schnell zu Euch kommen, so Allah will. Denn, bei meinem Leben, was ist der Imam (anderes) als der durch das Buch Regierende, der sich durch die Gerechtigkeit erhebt, der die Religion der Wahrheit bekennt und sich dem Wesen Allahs in Gefangenschaft begibt? Salam."
Imam Hussain ibn Ali (s.a.) rief Muslim ibn Aqil ibn Abi Talib (r.) und entsandte ihn mit Qais ibn Muschir Al-Saidawi und Umara ibn Abd-Al-Saluli sowie mit Abd-ar-Rahman ibn Abd-Allah Al-Arhabi. Er befahl ihm Gottesfurcht, seine Angelegenheit geheimzuhalten und auf freundliche Art und Weise zu handeln. (Er befahl ihm außerdem), wenn er sähe, dass die Leute in ihren Ansichten einheitlich und in Harmonie seien, ihn schnell darüber zu informieren.
Muslim (r.) näherte sich (Medina), bis er (letztendlich) nach Medina kam. Er betete in der Propheten-Moschee und verabschiedete sich von seinen geliebtesten Familienmitgliedern. Dann mietete er zwei Führer von Qais. Diese beiden machte sich mit ihm auf den Weg, doch sie kamen vom Weg ab und verirrten sich. So überkam sie starker Durst, und die beiden (Führer) waren nicht in der Lage, die Reise fortzusetzen. Sie wiesen ihm den Weg, nachdem er (wieder) klar vor ihnen erschien. Muslim wandelte auf jenen Wegen weiter, und die beiden Führer starben an Durst.
Muslim ibn Aqil (möge Allah ihm barmherzig sein) schrieb von einem Ort namens Al-Madhiq (einen Brief) (und schickte ihn) mit Qais ibn Muschir:
"Ich brach mit zwei Führern von Medina aus auf, (doch) sie kamen vom Wege ab und verirrten sich. Beide wurden von starkem Durst überwältigt und starben bald. Doch wir gingen (weiter), bis wir schließlich an Wasser gelangten. Wir wurden erst im letzten Moment unseres Lebens gerettet. Und jenes Wasser befindet sich an einem Ort namens Al-Madhiq im Innern von Al-Khabt.Ich erblickte darin ein schlimmes Vorzeichen für mein Ziel. Wenn Du das (auch so) siehst, dann würdest Du mich bitte entschuldigen und jemand anderen als mich entsenden, Salam."
Imam Hussain ibn Ali (s.a.) schrieb ihm (zurück):
"Ich fürchte, dass Du mich nur aus Furcht im Brief veranlassen willst, Dich von der Mission zu entbinden, mit der ich Dich beauftragt habe. Darum fahre mit Deiner Mission fort, die ich Dir aufgetragen habe. Salam."
Als Muslim den Brief las, sagte er: "Ich fürchte nicht für mich selber." Er setzte (seinen Weg) fort, bis er an eine Wasserstelle kam, die (dem Stamme) der Tayyi gehörte. Er stieg dort (für die Nacht) ab, dann, als er abreiste, sah er einen Mann, der auf der Jagd war. Er sah ihn eine Gazelle schießen, als er in sein Blickfeld kam, und (sah), wie er sie tötete. Da sagte Muslim: "(So auch) werden wir unsere Feinde töten, so Allah will." Dann ging er weiter, bis er nach Kufa kam, und er blieb im Hause von Al-Mukhtar ibn Abu Ubaida, welches heute "das Haus von Muslim ibn Al-Musayyib" genannt wird. Die Schia begann, ihn regelmäßig zu besuchen. Immer, wenn eine Gruppe von ihnen sich bei ihm versammelte, las er ihnen den Brief von Imam Hussain ibn Ali (s.a.) vor, und sie weinten. Die Leute schworen ihm (Muslim) den Treueid (stellvertretend für die Treue zu Imam Hussain (s.a.)), bis 18000 von ihnen den Treueid geleistet hatten. Daher schrieb Muslim einen Brief an Imam Hussain (s.a.) und informierte ihn darüber, dass ihm 18000 (Männer) den Treueid geschworen hatten, und drängte ihn, zu kommen.
Die Schia begann, Muslim ibn Aqil (r.) so oft zu besuchen, dass (dieser) Ort wohlbekannt wurde. Al-Numan ibn Baschir, welcher der Gouverneur Muawiyas von Kufa gewesen war und den Yazid in diesem (Amt) bestätigt hatte, erfuhr davon. Er stieg auf die Kanzel, pries Allah und sagte: "Diener Allahs, fürchtet Allah und eilt nicht zu Streitigkeit und Zwietracht, denn damit werden Männer vernichtet, Blut vergossen und Eigentum geplündert. Ich bekämpfe niemanden, der mich nicht bekämpft, ich gehe auf niemanden zu, der nicht zu mir gekommen ist, und ich wecke keinen Schlafenden von euch auf. Ich fange keinen Streit mit euch an, noch hege ich Widerwillen gegen euch, noch Verdacht, noch Anklage. Jedoch, wenn ihr euch von mir abwendet, euren Treueid brecht und eurem Imam Widerstand entgegenbringt, dann, bei Allah, außer Dem es keinen Gott gibt, werde ich euch mit meinem Schwert abstechen, solange sein Griff in meiner Hand bleibt, selbst dann, wenn ich keinen von euch als Helfer habe. Doch ich hoffe, dass diejenigen unter euch, welche die Wahrheit kennen, zahlreicher sind als diejenigen, welche die Falschheit vernichten wird." Abd-Allah ibn Muslim ibn Rabia Al-Hadhrami, ein Verbündeter der Bani Umayya, stand auf und sagte: "Was du siehst, kann nur mit Gewalt korrigiert werden, denn dein Standpunkt darüber, was zwischen dir und deinem Feind (geschehen soll) ist die Ansicht der Schwachen." - "Es ist mit lieber, dass ich unter den Schwachen bin im Gehorsam gegenüber Allah", antwortete Al-Numan, "als dass ich zu den Mächtigen zähle im Ungehorsam gegenüber Allah." Dann stieg er hinab (von der Kanzel). Abd-Allah ibn Muslim machte sich auf den Weg und schrieb (folgendes) an Yazid ibn Muawiya: "Muslim ibn Aqil ist nach Kufa gekommen, und die Schia hat ihm den Treueid geschworen für Imam Hussain ibn Ali. Wenn Dir etwas an Kufa liegt, dann schicke einen starken Mann dorthin, der Deinen Befehl ausführen und so handeln wird, wie Du gegen Deinen Feind handeln würdest, denn Numan ibn Baschir ist ein schwacher Mann, oder er tut so." Dann schrieb Umara bin Uqba ihm einen ähnlichen Brief, (wie auch) Umar ibn Sad ibn Abu Waqqas.
Als die Briefe bei Yazid eintrafen, rief er Sardschun, einen Gefolgsmann von Muawiya und fragte (ihn): "Was denkst du darüber, dass Hussain Muslim ibn Aqil nach Kufa geschickt hat, damit der für ihn Treueide entgegennimmt? Ich habe erfahren, dass Al-Numan ibn Baschir schwach ist und (andere) schlechte Berichte. Wen, denkst du, soll ich an die Spitze Kufas setzen?" Nun war Yazid ärgerlich auf Ubaidullah ibn Ziyad, und so sagte Sardschun zu ihm: "Denkst du, dass, wenn Muawiya für dich wieder zum Leben erweckt werden würde, du seiner Meinung folgen würdest?" - "Ja," antwortete Yazid. Sardschun zog die (niedergeschriebene) Ernennung für Ubaidullah ibn Ziyad (als Gouverneur) für Kufa hervor und sagte: "Dies ist die Meinung Muawiyas, er ließ dieses Schreiben aufsetzen, bevor er starb. So vereinige die Städte (Kufa und Basra) unter (die Macht von Ubaidullah ibn Ziyad." - "Ich werde das tun," antwortete Yazid, "ich werde die Verfügung für Ubaidullah ibn Ziyad (die mein Vater ausgestellt hat) zu ihm schicken." Danach rief er Muslim ibn Amr Al-Bahili und schickte an Ubaidullah ibn mit ihm (folgenden) Brief: "Meine Anhänger unter den Kufiten haben mir geschrieben und mich darüber informiert, dass (Muslim) ibn Aqil (Menschen-)Mengen versammelt, um Rebellion unter den Muslimen zu verbreiten, darum, wenn Du diesen meinen Brief liest, fahre nach Kufa und suche nach ibn Aqil, als ob Du eine Stecknadel im Heuhaufen suchst, bis Du ihn ergreifst. Dann fessele ihn (in Ketten), töte oder vertreibe ihn. Salam."
So übergab er ihm (Ubaidullah ibn Ziyad) die Verfügung (von Muawiya) über (die Macht über) Kufa. Muslim ibn Amr ging zu Ubaidullah nach Basra und ließ ihm den Brief mit der Verfügung (Muawiyas) zukommen. Ubaidullah ordnete die sofortige Vorbereitungen an und das Abmarschieren nach Kufa für den nächsten Tag. Er verließ Basra, nachdem er seinen Bruder Uthman zu seinem Stellvertreter bestimmt hatte. Er rückte an Basra heran, und Muslim ibn Amr Al-Bahili und Scharik ibn Al-Awar Al-Harithi, zusammen mit seinem Gefolge und seiner Familie. Als er Kufa erreichte, trug er einen schwarzen Turban, und er war verhüllt. Die Leute hatten schon erfahren, dass Imam Hussain (s.a.) zu ihnen unterwegs war und erwarteten seine Ankunft. Als sie Ubaidullah sahen, nahmen sie an, er sei Imam Hussain (s.a.). Er (Ubaidullah) ging an keiner Gruppe vorbei, ohne dass sie ihn grüßten und riefen: "Willkommen, o Sohn des Gesandten Allahs, deine Ankunft ist die beste Ankunft." Er sah (in der Art), wie sie Imam Hussain (s.a.) willkommen hießen, etwas, was ihm sehr missfiel. Muslim ibn Amr sagte, als ihre Zahl groß wurde: "Bleibt zurück, dies ist der Gouverneur Ubaidullah ibn Ziyad." Sie gingen weiter, bis sie in der Nacht zum (Gouverneurs-) Palast gelangten. Bei ihm war eine (Menschen-) Menge, die sich um ihn versammelt hatten und nicht daran zweifelte, dass es sich um Al-Hussain (s.a.) handelte. Numan ibn Baschir verriegelte (den Palast) gegen ihn und seine Vertrauten. Einer von denen, die bei ihm waren, rief ihm zu, ihnen die Tür zu öffnen. Da erschien vor ihm Numan, der (immer noch) annahm, dass es Imam Hussain (s.a.) sei, und rief: "Ich rufe vor dir Allah als Zeuge an, wenn du dich nicht zurückziehst, werde ich dir nicht mein Amt übergeben, und ich habe (auch) nicht den Wunsch, mit dir zu kämpfen." Er (ibn Ziyad) machte keine Anstalten, mit ihm zu reden, (doch) dann ging er näher heran, während Numan über einer Balkonbrüstung (des Palastes) lehnte, und begann, mit ihm zu reden: "Mach auf, du hast noch nicht aufgemacht, und deine Nacht war lang.(d.h. in der du geschlafen hast, ohne zu regieren)". Jemand hinter ihm hörte das und wandte sich an die Kufiten, die ihm (Ibn Ziyad) gefolgt waren (in der Annahme), dass er Imam Hussain (s.a.) sei. Er sagte: "O Leute, es ist Ibn Murdschana, bei Dem, außer Dem es keinen Gott gibt." Al-Numan öffnete ihm die Tür, und er trat ein. Sie schlugen die Tür vor dem Angesicht der Leute zu, und diese zerstreuten sich.
Am Morgen erklang der Ruf: "Gemeinschaftsgebet! (d.h. das Gebet ist ein allgemeines, an dem alle teilnehmen sollen)", und die Leute versammelten sich, und er (Ibn Ziyad) ging zu ihnen hinaus, lobpries und verherrlichte Allah, dann sprach er: "Der Führer der Gläubigen (er meinte Yazid) hat mir die Verantwortung für eure Stadt übertragen, eure Grenzstation und die Verteilung eurer Kriegsbeute. Er befahl mir Gerechtigkeit gegenüber den Unterdrückten und Freigebigkeit gegenüber den Entrechteten unter euch sowie Güter gegenüber den Gehorsamen wie ein gütiger Vater, aber (er befahl mir auch) meine Peitsche und mein Schwert gegen diejenigen (einzusetzen), die meinen Befehlen nicht nachkommen und gegen meine Ernennung opponieren. Lasst jeden Mann sich selbst schützen. Aufrichtigkeit soll euch zugute kommen, nicht die angedrohte (Strafe)."
Dann stieg er hinab, nahm sich die Führer einiger Gruppen [urafa] und (einige der) Leute streng vor und sagte: "Schreibt den Gruppenführern über diejenigen unter euch, die Amir-Al-Muminin (d.h. Imam Ali (s.a.)) (als Imam) forderten sowie über die Haruriyya (die Kharidschiten) und die Unberechenbaren, deren Anliegen Streit und Spaltung sind. (Wer sie uns meldet, ist frei (von jedem Nachteil)), und wer uns über niemanden schreibt, muss dafür garantieren, dass es keinen Gegner in seiner Gruppe [irafa] gibt, der gegen uns opponiert und kein Bösewicht, der uns übel will. Wer das nicht tut, dem wird der Schutz entzogen, und sein Blut sowie sein Eigentum sind uns erlaubt. Jeder Gruppenführer, in dessen Gruppe ein Parteigänger des Führers der Gläubigen (Imam Ali (s.a.)) gefunden wird, wird an der Tür seines Hauses gekreuzigt werden, und (jegliche) Zahlung [ata] an jene Gruppe wird eingestellt werden."
Als Muslim ibn Aqil (r.) von der Ankunft Ubaidullah ibn Ziyads in Kufa und von der Rede, die dieser gehalten hatte, erfuhr sowie von der Behandlung der Gruppenführer und Leute, verließ er das Haus Al-Mukhtars und ging zum Hause Hani ibn Urwas und trat ein (um dort zu bleiben). Die Schia begann, ihn oft im Hause Hanis zu besuchen, verborgen vor Ubaidullah, und sie rieten sich gegenseitig zur Geheimhaltung.
Ibn Ziyad rief einen seiner Gefolgsmänner namens Maqil. "Nimm dreitausend Dirham," sagte er, "und suche Muslim ibn Aqil und suche nach seinen Anhängern. Wenn du einen von ihnen oder eine Gruppe gewonnen hast, dann gib ihnen diese dreitausend Dirham und sage zu ihnen, dass sie das als Hilfe im Krieg gegen ihre Feinde nutzen sollen, und lasse sie wissen, dass du einer von ihnen bist. Denn wenn du dieses (Geld) ihnen gibst, dann werden sie sich über dich sicher fühlen und dir vertrauen und keine ihrer Informationen vor dir geheimhalten. Gehe dann hin und her, bis du den Aufenthaltsort von Muslim ibn Aqil weißt und zu ihm gegangen bist."
Er tat dies, bis er neben Muslim ibn Ausaja Al-Asadi in der großen Moschee (von Kufa) zu sitzen kam. Dieser betete, und er (Maqil) hörte einige Leute sagen, dass er Imam Hussain (s.a.) den Treueid geschworen habe. Er kam und setzte sich neben ihn, bis er sein Gebet beendet hatte. "O Diener Allahs," sagte er, "ich bin ein Syrer, den Allah mit der Liebe zu den Ahl-Al-Bait gesegnet hat und der Liebe zu denjenigen, die sie (die Ahl-Al-Bait (s.a.)) lieben." Er täuschte ihm (Muslim ibn Ausadscha) vor, dass er weinte, und fuhr fort: "Ich habe dreitausend Dirham bei mir, und ich wollte damit einen Mann von ihnen treffen, über den ich erfahren habe, dass er nach Kufa gekommen sei, um die Treueide für den Sohn der Tochter des Gesandten Allahs entgegenzunehmen. Ich habe ihn immer treffen wollen, aber ich habe niemanden gefunden, der mich zu ihm führt, noch kenne ich seinen Aufenthaltsort. Während ich in der Moschee saß, hörte ich einige von den Gläubigen sagen: 'Dieser Mann (Muslim ibn Ausadscha) hat Wissen über die Ahl-Al-Bait.' So bin ich zu dir gekommen, damit du dieses Geld von mir nimmst und mich deinem Führer (Sahib) vorstellst. Ich bin einer deiner Brüder, und du kannst mir vertrauen. Wenn du willst, nimm meinen Treueid entgegen, bevor ich ihn treffe." - "Ich danke Allah, dass ich dich getroffen habe," entgegnete Muslim ibn Ausadscha, "und ich freue mich, dir deinen Wunsch zu erfüllen, so das Allah den Leuten des Hauses des Propheten (s.a.) durch dich helfen möge. Doch es beunruhigt mich, dass die Leute von mir und dieser Sache wissen, bevor sie vollendet ist aufgrund (meiner) Furcht vor diesem Tyrannen und seiner Macht." - "Es wäre am besten," sagte Maqil, "wen du den Treueid (jetzt) von mir nimmst", und er nahm ihm den Treueid ab mit dem bindenden Versprechen, aufrichtig zu sein und (die Angelegenheit) geheimzuhalten. Er (Maqil) sagte ihm (all) das zu, was ihn (Muslim) zufrieden machte. "Komm und besuche mich für einige Tage in meinem Haus," sagte (Muslim ibn Ausadscha), "ich werde für dich um Erlaubnis fragen, deinen Führer [sahib] (gemeint war Muslim ibn Aqil) zu besuchen." Er begann, ihn (Maqil) häufig mit den Leuten (d.h. den anderen Mitgliedern der Schia) zu besuchen und ersuchte für ihn um Erlaubnis (Muslim ibn Aqil (r.) zu besuchen). (Diese) wurde ihm gegeben, und Muslim ibn Aqil (r.) nahm ihm den Treueid ab. Er befahl Abu Thumama Al-Saidi, das Geld von ihm zu nehmen, und dieser war derjenige, der Geld von ihnen einsammelte und (andere Dinge), die (dazu dienten,) einander zu unterstützen, und er kaufte damit Waffen für sie. Er war weitsichtig, einer der berittenen (Soldaten) der Araber und einer der Angesehenen der Schia.
Jener Mann (d.h. Maqil) begann, sie oft zu besuchen. Er war der Erste, der kam und der Letzte, der ging, so dass er (alles) verstanden hatte, was Ibn Ziyad (an Informationen) von ihren Angelegenheiten benötigte, und er pflegte ihn von Zeit zu Zeit zu benachrichtigen. Hani bin Urwa fürchtete sich vor Ubaidullah ibn Ziyad, und er hörte auf, seine (Ibn Ziyads) Versammlung zu besuchen und gab vor, krank zu sein. Ibn Ziyad sagte zu den Sitzungsteilnehmern: "Was ist los, dass ich Hani nicht sehe?" - "Er ist krank," antworteten sie. "Wenn ich von seiner Krankheit gewusst hätte, hätte ich ihm einen Krankenbesuch abgestattet," sagte Ibn Ziyad. Er rief Muhammad ibn Aschath und Asma ibn Kharidscha und Amr ibn Al-Hadschadsch Al-Zubaidi. Dessen Tochter Ruwaiha war mit Hani ibn Urwa verheiratet, und sie war die Mutter von Yahya ibn Hani. "Was hindert Hani ibn Urwa daran, zu uns zu kommen?", fragte er (Ibn Ziyad) sie. "Wir wissen es nicht," erwiderten sie, "man sagt, er sei krank." - "Ich habe erfahren," sagte (Ibn Ziyad), "dass er (von seiner Krankheit) befreit ist, und dass er an der Tür seines Hauses sitzt. Geht zu ihm und teilt ihm mit, dass er nicht seine Pflichten uns gegenüber aufgeben soll, denn ich wünsche nicht, dass einer der Edlen der Araber bei mir Verderben stiftet." Sie gingen, bis sie am Abend vor ihm standen, und er saß an seiner Tür. "Was hindert dich, zu (den Versammlungen des) Gouverneurs zu gehen?", fragten sie, "denn er hat über dich gesprochen und gesagt, dass, wenn er gewusst hätte, dass du krank bist, er dir einen Krankenbesuch gemacht hätte." - "Eine Krankheit hat mich abgehalten," antwortete er (Hani). "Er hat erfahren," sagten sie, "dass du jeden Abend an deiner Haustür sitzt. Er empfindet dich als säumig, und (seine) Autorität duldet keine Säumigkeit und grobes Benehmen. Wir beschwören dich, mit uns zu reiten."
Er (Hani) ließ sich seine Kleider bringen, zog sie an, rief nach seinem Maultier und bestieg es. Als sie sich dem Palast näherten, erfasste ihn ein Gefühl (der Furcht). Er sagte zu Hassan ibn Asma ibn Kharidscha: "Mein Neffe, ich fürchte mich vor diesem Mann, was meinst du?" - "Bei Allah, Onkel, ich fürchte Nichts für dich," antwortete (dieser), "du hast nichts getan (,was) gegen dich (verwendet werden könnte)," denn Hassan wusste nicht, in welcher Angelegenheit Ubaidullah ihn (Hani) ihn hatte rufen lassen.
Hani ging weiter, bis er zu Ibn Ziyad kam, und bei diesem befand sich eine Gruppe von Leuten. Als er erschien, sagte Ibn Ziyad (zu sich selbst): "Seine Zeit ist gekommen, seine Füße haben ihn zu dir gebracht." Als er (Hani) sich Ibn Ziyad genähert hatte, der den Richter, Schuraih, bei sich hatte, wandte er sich zu ihm und rezitierte folgenden Gedichtvers: "Ich wünsche seine Freundschaft, doch er wünscht meine Ermordung, derjenige, der vor euch Entschuldigungen vorbringt, ist einer eurer besten Freude von (dem Stamme der) Murad." Er bezog sich dabei auf seine frühere Großzügigkeit und Freundlichkeit gegen ihn (Hani). "Was bedeutet das, o Gouverneur?," fragte Hani. "Ja, Hani ibn Urwa," sagte er, "was sind das für Dinge, auf die du in deinem Hause lauerst, dass sie den Führer der Gläubigen und die Allgemeinheit [amma] der Muslime treffen mögen? Du hast Muslim ibn Aqil mitgebracht und in dein Haus aufgenommen. Du hast für ihn Waffen und Männer in den Häusern um dich herum gesammelt, und du dachtest, dass das mir verborgen blieb." - "Ich habe das nicht getan, und Muslim ist nicht bei mir," antwortete er (Hani). "Doch," sagte er, "das hast du getan." Als diese (Auseinandersetzung) zwischen den beiden länger andauerte und Hani auf seinem Abstreiten und Leugnen (der Anklagen) bestand, rief Ibn Ziyad Maqil, jenen Spion. Er kam und stand vor ihm. "Kennst du diesen Mann?", fragte Ibn Ziyad ihn. "Ja", erwiderte er (Maqil), und da erkannte Hani, dass er ein Spion (der) auf sie (angesetzt worden) war, und dass er ihm (Ibn Ziyad) (alle) Informationen über sie (die Schia) weitergegeben hatte. Er war einen Moment bestürzt, dann kehrten seine Lebensgeister zu ihm zurück. "Hört mir zu", sagte er, "und glaubt, was ich sage. Ich schwöre bei Allah, dass ich nicht gelogen habe, und bei Allah, ich habe ihn (Muslim ibn Aqil (r.)) nicht in mein Haus eingeladen, und ich wusste nichts über ihn, bis er zu mir kam und mich bat, bei mir bleiben zu dürfen. Ich schämte mich, abzulehnen. Als Resultat davon war es an mir, (ihm) Schutz zu gewähren, so gab ich ihm Kost und Logis. Die Sache mit ihm entwickelte sich so, wie du erfahren hast. Wenn du wünschst, dann schwöre ich dir meine feierlichsten Eide, dass ich dir nichts Böses oder Unheil wünsche, und ich werde zu dir kommen und meine Hand in deine Hand legen. Wenn du willst, gebe ich dir einen Pfand, der in deiner Hand ist, bis ich zu dir (zurück) komme. Ich werde zu ihm gehen und ihm befehlen, mein Haus zu verlassen und in irgendein Land gehen soll, wohin er will, und ich entbinde mich von (der Pflicht zu) seinem Schutz und seiner Nachbarschaft." - "Bei Allah," sagte Ibn Ziyad, "du wirst niemals von mir weggehen, bis du ihn mir bringst." - "Nein, bei Allah," antwortete er (Hani), "ich werde ihn dir nie und nimmer bringen, soll ich dir meinen Gast bringen, damit du ihn tötest?!" - "Bei Allah, du wirst ihn zu mir bringen!" - "Nein, bei Allah, ich werde ihn nicht zu dir bringen!"
Nachdem ihr Wortwechsel länger angedauert hatte, erhob sich Muslim ibn Amr Al-Bahili - und es gab in Kufa keinen Syrer noch jemanden aus Basra außer ihm - und sagte: "Möge Allah dem Gouverneur Glück bescheren, lass mich mit ihm allein, so dass ich mit ihm sprechen kann." Er stand auf und nahm ihn von Ibn Ziyad (weg) beiseite. Sie waren in seiner (Ibn Ziyads) Sichtweite und so (nahe bei ihm), dass er hören konnte, was sie sprachen, wenn sie ihre Stimmen hoben. "Hani", sagte Muslim, "ich beschwöre dich bei Allah, du bringst dir selbst den Tod und Unheil über deine Familie. Bei Allah, ich halte dich für zu wertvoll dafür, dass du getötet werden sollst. Dieser Mann ist der Cousin (deines) Stammes, sie werden ihn nicht töten oder ihm schaden. Daher übergib ihn (Muslim ibn Aqil) an sie, für dich entsteht damit keine Schande oder Fehler, denn du wirst ihn nur den Autoritäten übergeben." - "Bei Allah", antwortete Hani, "in der Tat wäre es für mich Schmach und Schande, wenn ich meinen Nachbarn und Gast ausliefern würde, während dich am Leben und gesund bin, höre und sehe, einen starken Arm habe und viele Helfer?! Bei Allah, selbst wenn ich alleine wäre und keinen Helfer hätte, würde ich ihn nicht ausliefern, bis dass ich an seiner Stelle sterbe." Er begann, zu ihm zu rufen: "Bei Allah, niemals werde ich ihn ausliefern!" Das hörte Ibn Ziyad. "Bringt ihn zu mir", sagte er, und er wurde zu ihm gebracht. "Bei Allah," forderte er, "du wirst ihn mir bringen, oder ich werde dich köpfen lassen." Hani antwortete: "Dann wird es viel Blitzen (von Schwertern) um dein Haus herum geben." - "Sein Irrtum (komme) über dich," sagte Ibn Ziyad, "willst du mir mit dem Blitzen Angst einjagen?" Hani dachte, dass sein Clan ihn (Ibn Ziyad) daran hindern würde, (ihn zu töten).
"Komm her zu mir," befahl Ibn Ziyad. Er (Hani) kam heran, und Ibn Ziyad stellte sich ihm entgegen mit einer Rute, und er schlug ihn (damit) unaufhörlich auf sein Gesicht, Nase, Stirn und Wangen, so dass seine Nase brach und das Blut auf seine Kleider strömte. Das Fleisch seiner Wangen und seiner Stirn spritzte auf seinen Bart, bis die Rute entzweibrach. Er streckte seine Hand nach dem Griff des Schwertes einer der Wachmänner aus, doch der packte sie und hinderte ihn (daran). "Du hast dich also die ganze Zeit wie ein Haruri (Kharidschiten) verhalten?" schrie Ubaidullah, "dein Blut ist uns somit erlaubt. Bringt ihn weg!" Sie schleppten ihn fort und warfen ihn in einen der Räume im Haus und verriegelten die Tür hinter ihm. "Stellt Wachen vor ihm auf!" hatte Ibn Ziyad (zuvor) befohlen, und dies wurde getan. "Sind wir die ganze Zeit Boten des Verrats gewesen?", fragte Hassan ibn Asma. "Du hast uns befohlen, den Mann zu dir zu bringen, und als wir ihn zu dir brachten, hast du seine Nase und Gesicht zerschmettert, und sein Blut floß auf seinen Bart, und du hast behauptet, dass du ihn töten wirst." - "Und du wirst hier (auch) dafür sein" schrie Ubaidullah, und er ließ ihn schlagen und schütteln, dann wurde er beiseite gestoßen. "Wir sind mit der Einstellung des Gouverneurs zufrieden," sagte Muhammad ibn Aschath, "sei sie für oder gegen uns; er ist ein guter Gouverneur."
Amr ibn Al-Hadschadsch erfuhr, dass Hani ermordet worden sei, und er brach mit Madhhidsch auf, bis sie den Palast umstellten, und bei ihnen war eine große Menge (von Menschen). "Ich bin Amr ibn Al-Hadschadsch," rief er, "und diese sind die berittenen (Soldaten) von Madhhidsch und ihre Anführer. Wir haben uns weder vom Gehorsam losgesagt, noch uns von der Gemeinschaft getrennt." Sie hatten erfahren, dass ihr Gefährte ermordet worden war, und sie sagen es als ein großes Verbrechen an. Ubaidullah war mitgeteilt worden, dass Madhhidsch am Tor war. Er sagte zu dem Richter Schuraih: "Gehe zu ihrem Gefährten und sieh nach ihm, dann gehe hinaus und lasse sie wissen, dass er am Leben ist und nicht ermordet wurde." Schuraih ging zu ihm hinein und sah nach ihm. Als er Schuraih sah, sagte Hani: "O Allah. O ihr Muslime! Ist mein Clan zugrunde gegangen? Wo sind die Religiösen? Wo sind die Bewohner der Stadt?!" Das Blut floss auf seinen Bart. Als er den Tumult am Palasttor hörte, sagte er: "Ich vermute, dass dies die Stimmen von Madhhidsch und meiner Gruppe der Muslime sind. Wenn zehn von ihnen hineinkommen (könnten), dann würden sie mich retten." Als Schuraih gehört hatte, was er gesagt hatte, ging er zu ihnen (Madhhidsch und seine Leuten) und sagte zu ihnen: "Nachdem der Gouverneur von eurem Standpunkt und eurer Einstellung gegenüber eurem Gefährten gehört hatte, ließ er mich zu ihm gehen, und ich ging zu ihm und sah nach ihm. Er (Ibn Ziyad) befahl mir, euch zu treffen und euch zu informieren, dass er noch lebt, und dass das, was ihr über seine Ermordung gehört habt, falsch ist." - "Preis sei Allah," sagte Amr ibn Al-Hadschadsch zu seinen Gefährten, "dass er nicht ermordet wurde." Dann wandten sie sich zum Gehen.
Ubaidullah ibn Ziyad ging hinaus und stieg auf die Kanzel, und bei ihm waren die Angesehenen der Leute, seine Leibwächter und sein Gefolge. Er sagte: "O ihr Menschen, suchet Schutz am Gehorsam gegenüber Allah und im Gehorsam gegenüber euren Führern, und spaltet euch nicht, denn dann werdet ihr zugrunde gehen, gedemütigt, getötet, hart behandelt und beraubt werden. Dein Bruder ist derjenige, der dir die Wahrheit sagt, und der, der eine Warnung ausspricht, ist entschuldigt." Dann schickte er sich an, von der Kanzel hinabzusteigen, doch er war noch nicht hinabgestiegen, als die Wächter der Moschee von Dattelverkäufer-Tor aus hereingestürmt kamen und riefen: "Ibn Aqil ist gekommen!" Ubaidullah ibn Ziyad eilte in den Palast und verriegelte die Tore.
Abd-Allah ibn Hazim berichtete: "Bei Allah, ich war Ibn Aqils Botschafter (,der) zum Palast (geschickt wurde), damit ich nachsehe, was mit Hani geschehen war. Als er eingesperrt und geschlagen wurde, bestieg ich mein Pferd, und ich war der erste, der das Haus betrat, um Muslim ibn Aqil Nachricht von ihm (Hani) zu geben, und da waren die Frauen der Murad versammelt und riefen aus: 'O Tränen um ihn, o welch ein Verlust von ihm!' Ich ging zu Muslim ibn Aqil und berichtete ihm (von Hani). Er befahl mir, seine Gefährten zu rufen. Die Häuser um ihn herum waren voll von ihnen; es waren dort viertausend Mann. Ich rief: 'O Siegreicher, töte (sie)!' So kamen die Kufiten zusammen und versammelten sich. Muslim (r.) ernannte die Führer der Scharen von den Stämmen der Kinda, Madhhidsch, Tamim, Asad, Mudar und Hamdan. Die Leute hatten sich gegenseitig herbeigerufen und sich versammelt. Es dauerte nicht lange, bis die Moschee und der Marktplatz voller Leute war, und sie waren voller Kampfbereitschaft bis zum Abend. Ubaidullahs Lage wurde kritisch. Seine größte Anstrengung konzentrierte sich darauf, das Tor (geschlossen) zu halten, und bei ihm waren nur dreißig Mann von seiner Leibwache und zwanzig von den Angesehenen der Leute, seine Familie und sein Gefolge. Diejenigen von den Edlen der Leute, die sich von ihm abgewandt hatten, kamen zu ihm durch das Tor, das an das Gebäude der Römer angrenzte. Dann begannen diejenigen bei Ibn Ziyad auf sie (die Leute draußen) herabzublicken. (Diese) schauten auf sie bewarfen sie Steine und beschimpften Ubaidullah und seinen Vater."
Ibn Ziyad rief Kathir ibn Schihab und befahl ihm, sich unter die Leute zu mischen, die Madhhidsch gehorchten, und in Kufa umherzureisen, um die Leute dazu zu bringen, Ibn Aqil im Stich zu lassen. Er sollte den Leuten Angst vor Krieg einflößen und sie vor den Strafaktionen der Machthaber warnen. Er (Ibn Ziyad) befahl Muhammad ibn Aschath, zu den Angehörigen der (Stämme) Kinda und Hadhramaut zu gehen, die ihm gehorchten, er sollte ein Banner hissen, das denjenigen Sicherheit garantierte, die zu ihm kamen. Ähnliches befahl er (auch) Qaqa Al-Dhuhli, Schabath ibn Ribi Al-Tamimi, Hadschar ibn Abdschar Al-Idschli und Schimr ibn Dhil-Dschawschan Al-Amiri. Er behielt den Rest der Führer der Leute bei sich. Er wollte nicht ohne sie sein, da (nur) wenige von den Leuten bei ihm waren.
Kathir ibn Schihab ging hinaus, um die Leute dazu zu veranlassen, (Muslim) Ibn Aqil im Stich zu lassen. Muhammad ibn Al-Aschath machte sich auf den Weg, bis er die Häuser der Bani Umara erreichte. Ibn Aqil schickte von der Moschee aus Abd-ar-Rahman ibn Schuraih Al-Schibami zu Muhammad ibn Aschath. Als Ibn Al-Aschath die Menge sah, die zu ihm (Muslim ibn Aqil) gekommen war, zog er sich zurück von dort, wo er war (d.h. er führte Ibn Ziyads Auftrag, das Banner zu hissen, nicht aus). Er - Muhammad ibn Al-Aschath -, Kathir ibn Schihab, Qaqa bin Schawr Al-Dhuhli und Schabath ibn Ribi begannen, die Leute von der Anhängerschaft zu Muslim abz u bringen, indem sie ihnen Furcht vor den Mächtigen einflößten, so dass eine große Zahl von ihren Standesgenossen und anderen sich bei ihnen versammelten, und sie gingen zu Ibn Ziyad durch das Römerhaus. Die Stammesleute gingen mit ihnen hinein.
"Möge Allah dem Gouverneur Glück bescheren", sagte Kathir ibn Schihab zu ihm (Ibn Ziyad), "bei dir sind viele der Angesehenen des Volkes, wie auch deine Leibwache, deine Familie und Gefolge. Gehe mit uns hinaus zu ihnen (den Anhängern von Muslim)." Doch Ibn Ziyad weigerte sich, aber er gab Schabath ibn Ribi ein Banner und schickte ihn hinaus. Die Anhänger von Ibn Aqil blieben bis zum Abend zahlreich.
Ihre Situation wurde prekär. Ubaidullah ließ die Angesehenen rufen und versammelte sie (um sich). Sie gingen hinauf (auf das Dach) und schauten auf die Leute herab. Sie versprachen denjenigen, die (Ibn Ziyad) gehorchen würden, ein Zusatzgehalt und Ehrung, und sie schüchterten die Ungehorsamen mit der (Androhung von) Enteignung und Strafmaßnahmen ein. Sie informierten sie darüber, dass die Armee aus Syrien zu ihnen unterwegs war. Kathir sprach, bis die Sonne dabei war, unterzugehen. Er sagte: "Ihr Leute, bleibt euren Familien verbunden und eilt nicht zum Bösen. Setzt euch nicht dem Kampf aus. Es ist die Armee des Führers der Gläubigen Yazid, die im Anmarsch ist. Der Gouverneur hat Allah gelobt, dass wenn ihr auf dem Krieg gegen ihn beharrt und euch nicht bis zum Einbruch der Nacht zurückzieht, er dann eure Kinder von der Unterhaltszahlung durch den Staat [ata] ausschließen und eure Kämpfer in den Kriegszügen der syrischen Armee zerstreuen wird. Er wird die Gesunden (unter euch) für die Kranken verantwortlich machen und die Anwesenden für die Abwesenden, bis keiner von den Aufständischen mehr übrig bleiben wird, den er nicht die üblen Folgen für das, was seine Hände gewirkt haben, hat spüren lassen." Die (anderen Angesehenen) sagten Ähnliches. Nachdem die Leute ihre Reden gehört hatten, begannen sie, sich zu zerstreuen. (So manche) Frau ging zu ihrem Sohn und ihrem Bruder und sagte: "Geh, die Leute sind genug (ohne dich)", und (mancher) Mann ging zu seinem Sohn bzw. seinem Bruder und sagte: "Morgen kommen die Syrer gegen dich. Was willst du mit Krieg und Übel anfangen? Geh weg." (Und so kam es, dass) er ihn mitnahm oder er (selber) ging. Sie zerstreuten sich weiterhin bis zum Abend, so dass, als (Muslim) Ibn Aqil das Abendgebet verrichtete, nur dreißig Personen bei ihm in der Moschee waren. Als er sah, dass er am Abend nur noch jene Personen bei sich hatte, verließ er die Moschee und machte sich auf in Richtung der Tore von Kinda. Er erreichte die Tore mit (nur) zehn von ihnen, dann ging er durch die Tore hinaus, und da war niemand mehr bei ihm. Er schaute sich um, doch er sah niemanden, der ihm den Weg zeigte, niemanden, ihn zu seinem Hause geleitete und niemanden, der ihn persönlich unterstützte in dem Falle, dass sich ihm ein Feind entgegenstellte.
So ging er seines Weges, schaute sich nach rechts und links um und wusste nicht, wohin er gehen sollte, bis er zu den Häusern der Bani Dschabala von Kinda kam. Er ging weiter, bis er zu einer Tür einer Frau namens Tawa kam. Sie war eine Sklavin gewesen (Umm Walad) von Al-Aschath ibn Qais, und er hatte sie freigelassen. Usaid Al-Hadhrami hatte sie geheiratet, und sie hatte ihm einen Sohn namens Bilal geboren. Bilal war mit den Leuten ausgezogen, und seine Mutter wartete auf ihn. Ibn Aqil grüßte sie, und sie erwiderte seinen Gruß. "Dienerin Allahs," sagte er, "gib mir Wasser zu trinken." Sie gab ihm zu trinken, und er setzte sich nieder. Sie brachte das Gefäß hinein, kam (wieder) heraus und fragte: "Diener Allahs, hast du nicht getrunken?" - "Doch," antwortete er. "So gehe zu deiner Familie," sagte sie. Er schwieg, dann wiederholte sie (was sie gesagt hatte), und er schwieg (weiterhin). "Gelobt sei Allah," sagte sie ein drittes Mal, "Diener Allahs, stehe auf, möge Allah dir Gesundheit schenken, (und gehe) zu deiner Familie, denn es ist nicht recht von dir, dass du an meiner Tür sitzt, und ich erlaube dir das nicht." Er stand auf und sagte: "Dienerin Allahs, ich habe in dieser Stadt weder Haus noch Verwandte. Würdest du mir etwas Großzügigkeit und Güte erweisen? Ich werde es die später zurückzahlen." - "Diener Allahs, was ist das?" fragte sie. "Ich bin Muslim ibn Aqil," sagte er, "jene Leute haben mich verleugnet, mich Gefahr ausgesetzt und mich vertrieben." - "Du bist Muslim (ibn Aqil)?", fragte sie, und er antwortete: "Ja." - "Tritt ein," sagte sie, und er ging in ein Zimmer in ihrem Haus, in dem sie sich nicht aufhielt. Sie breitete einen Teppich für ihn aus und bot ihm ein Abendessen an, doch er konnte nicht essen.
Es dauerte nicht lange, bis ihr Sohn kam. Er sah sie oft aus dem Zimmer (in dem Muslim ibn Aqil sich aufhielt) aus- und ein gehen, und er sagte: "Bei Allah, so oft, wie du aus diesem Zimmer aus- und eingehst, erweckt es in mit den Verdacht, dass du (dort) etwas Wichtiges hast." - "Mein Sohn," sagte sie, "vergiss das." - "Bei Allah," sagte er, "sag es mir." - "Kümmere dich um deine Angelegenheiten", erwiderte sie, "und frage mich nichts." Doch er drängte sie (weiter), bis sie sagte: "Mein Sohn, sage niemandem von den Leuten, was ich dir (jetzt) sage." - "Ja," sagte er, und sie nahm ihm einen Schwur ab. Als er schwor (nichts zu sagen), sagte sie (es) ihm. Er ging schweigend zu Bett.
Nachdem die Leute Muslim ibn Aqil verlassen hatten, hörte Ibn Ziyad lange Zeit nicht mehr die Stimmen der Anhänger bin Aqils, wie er sie vorher gehört hatte. Er wies seine Anhänger an, (vom Dach) hinunterzuschauen und zu sehen, ob sie einen von ihnen (Muslim ibn Aqils Anhängern) sehen könnten. Sie schauten hinab, sahen aber niemanden. Er (Ibn Ziyad) sagte: "Seht nach, ob sie im Schatten sind und euch auflauern," Sie begannen, die hölzerne Deckenverkleidung der Moschee abzureißen, und sie senkten Fackeln in ihren Händen und schauten (hinab). Manchmal leuchteten die Fackeln ihnen, und manchmal gaben sie nicht so (viel) Licht, wie sie wollten. Sie ließen die Leuchten (ein Bündel Rohre, die mit Seilen zusammengebunden waren) herab, dann zündeten sie diese an, dann ließen sie diese herab bis zur Erde. Sie taten dies in äußerster Dunkelheit, und beleuchteten Nahe- wie entfernter Liegendes, und dies geschah in der Dunkelheit um die Kanzel herum. Als sie sahen, dass dort nichts war, teilten sie Ibn Ziyad mit, dass die Leute sich zerstreut hatten. Dann öffnete er den Säulengang, der in die Moschee führte. Dann ging er hinaus und stieg auf die Kanzel, und seine Anhänger waren mit ihm gekommen. Er befahl ihnen, sich eine Weile hinzusetzen vor dem Nachtgebet. Und er wies Amr ibn Nafi an, folgendes auszurufen: "Es wird keine Garantie auf Sicherheit für irgendeinen Mann von der Leibwache, den Gruppenführern sowie deren Chefs und von den Kämpfern geben, der das Nachtgebet woanders als in der Moschee verrichten wird." Es dauerte nicht einmal eine Stunde, bis die Moschee voller Leute war. Dann befahl er (Ibn Ziyad) seinem Ausrufer (zum Gebet zu rufen), und er erhob sich zum Gebet. Sein Wachmann erhob sich hinter ihm, (aber) er sagte ihm, dass er ihn gegen jeden bewachen solle, der hereinkam, um einen Anschlag auf ihn zu verüben. Er betete mit den Leuten, dann stieg er auf die Kanzel, lobpries Allah und sagte: "(Muslim) ibn Aqil, dumm und unwissend (wie er ist), hat Opposition und Spaltung begangen, wie ihr gesehen habt. Es gibt keine Sicherheit Allahs [dhimma-t-ullah] für denjenigen, in dessen Haus wir ihn finden. Und wer ihn bringt, wird den Lohn für sein Blut bekommen. Fürchtet Allah, ihr Diener Allahs, haltet fest an euren Gehorsam und euren Treueid. Tut nichts, was gegen euch verwendet werden könnte. Hussain ibn Numair, deine Mutter wird ihren Sohn verlieren, wenn die Tore der Straßen Kufas offen sind, oder dieser Mann sie verläßt, ohne dass du ihn mir nicht bringst. Ich gebe dir die Vollmacht über die Häuser der Bewohner Kufas, und schicke Kundschafter (um die Leute) auf den Straßen (zu überwachen). Morgen früh durchsuche die Häuser und verhafte (die Leute), bis du mir diesen Mann bringst." Al-Hussain ibn Numair war für die Leibwache verantwortlich, und er gehörte zu den Bani Tamim. Dann ging Ibn Ziyad in den Palast. Er gab Amr ibn Huraith die Flagge und gab ihm den Befehl über die Leute. Am Morgen hielt er eine Versammlung ab und gestattete den Leuten, zu ihm zu kommen. Muhammad ibn Aschath kam, und er (Ibn Ziyad) sagte (zu ihm): "Willkommen für denjenigen, der außer Verdacht und ohne Beschuldigung ist," und ließ ihn neben sich sitzen. An jenem Morgen ging der Sohn jener alten Frau zu Abd-ar-Rahman ibn Muhammad ibn Al-Aschath und erzählte ihm, dass Muslim ibn Aqil bei seiner Mutter sei. Abd-ar-Rahman ging zu seinem Vater, der bei Ibn Ziyad war, und der ging zu ihm. Ibn Ziyad erfuhr von seinem Geheimnis. "Geh," sagte Ibn Ziyad und pikste mit einem Rohr in seine Seite, "und bringe ihn mir sofort." Er erhob sich und schickte Leute mit ihm mit, denn er wusste, dass alle nicht wollten, dass es ihnen wie Muslim ibn Aqil ergehen möge. Er schickte Ubaidullah ibn Abbas Al-Sulami mit ihm und siebzig Männer von (dem Stamme der) Qais. Sie gingen zu dem Haus, wo Muslim ibn Aqil (r.) sich aufhielt. Als dieser das Hufgetrampel der Pferde und die Stimmen der Männer hörte, wusste er, dass er es war, dessentwegen sie gekommen waren. Er lief zu ihnen hinaus mit seinem Schwert, als sie auf das Haus einstürmten. Er stürzte sich auf sie und schlug mit seinem Schwert auf sie ein, so dass er sie von dem Haus wegtrieb. Sie wiederholten ihren Angriff auf ihn, doch er schlug sie wieder auf die gleiche Art und Weise zurück. Er und Bakr ibn Humran Al-Ahmari bekämpften sich, und dieser traf den Mund Muslims und spaltete seine Oberlippe, dann schlug er sein Schwert schnell in seine Unterlippe, um zwei seiner Schneidezähne auszuschlagen. Muslim schlug ihn mit einem furchtbaren Schlag und wiederholte diesen, wobei er ihm eine Schultersehne durchtrennte und fast seinen Magen erreichte. Als die Leute das sahen, (gingen sie hoch) und schauten auf ihn (Muslim) herab, und sie begannen, Steine auf ihn zu werfen. (Außerdem) fingen sie an, Rohre aus Holz anzuzünden, die sie von den Dächern der Häuser herunterwarfen. Als er das sah, lief er unbeugsam mit seinem Schwert auf die Straße, und Muhammad ibn Al-Aschath sagte zu ihm: "Du kannst Sicherheit haben, töte dich nicht selbst." Doch er bekämpfte sie weiterhin und sagte: "Ich habe geschworen, dass ich nur als freier Mann getötet werde, auch wenn ich den Tod als etwas Furchtbares ansehe. Er macht die Kälte zu einer bitteren Hitze und wendet die Sonnenstrahlen für immer ab. Jeder wird eines Tages etwas Schlechtes antreffen, und ich fürchte, dass ich belogen oder getäuscht werde." - "Du wirst weder belogen, getäuscht noch bekümmert werden," sagte Muhammad ibn Al-Aschath, "denn dieser Stamm (Bani Umayya) sind deine Vettern, sie werden dich nicht töten oder dir Schaden zufügen." Er (Muslim) war durch die Steine verwundet worden und kampfunfähig. Er war außer Atem und lehnte mit seinem Rücken gegen die Wand jenes Hauses, und Ibn Aschath wiederholte sein Angebot der Sicherheitsgarantie an ihn. "Habe ich Sicherheit?" fragte er (Muslim). "Ja", erwiderte er (Al-Aschath). (Dann) fragte er (Muslim) die Leute: "Bin ich sicher?", und sie bejahten das, außer Ubaidullah ibn Al-Abbas Al-Sulami, welcher sagte: "Ich habe weder Kamelstute noch ein Kamel darin (d.h.: Ich will nichts damit zu tun haben.)", und wandte sich ab. "Wenn ihr mir keine Sicherheit gebt", sagte Muslim, "dann werde ich nicht meine Hand in eure legen."
Ein Maultier wurde gebracht, und er wurde daraufgehoben. Sie versammelten sich um ihn herum und entrissen ihm sein Schwert. Da geriet er in Verzweiflung für sein Leben, und Tränen traten ihm in die Augen. "Das ist der erste Verrat!", rief er. "Ich hoffe, dass dich kein Schaden treffen wird", sagte Muhammad ibn Al-Aschath. "Ist es nichts als Hoffnung?," rief er, "wo ist eure Sicherheitsgarantie? Wahrlich, Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück", und er weinte. "Jemand, der die gleichen Sache anstrebte, was du anstrebtest, und ihm dann das gleiche widerfährt, was dir (jetzt) widerfährt, sollte nicht weinen" sagte Ubaidullah ibn Al-Abbas Al-Sulami zu ihm. "Bei Allah, " antwortete (Muslim), "ich weine nicht um meinetwillen, und auch nicht wegen meines Todes, auch wenn ich nicht einen Augenblick Verlangen nach (meiner) Zerstörung hatte, sondern ich weine wegen meiner Familie, die zu mir kommt, ich weine für Imam Hussain (s.a.) und für die Familie Imam Hussains."
Dann ging näher zu Muhammad ibn Al-Aschath heran und sagte: "Diener Allahs, bei Allah, ich sehe, dass du mir keine Sicherheit garantieren kannst. Hast du die Güte, dass du einen Mann von dir mit meiner Botschaft losschicken kannst, damit es zu Al-Hussain kommt? Denn ich bin sicher, dass er heute schon zu euch aufgebrochen ist, oder dass er sich morgen mit seiner Familie auf den Weg machen wird. (Meine Botschaft ist folgende) ibn Aqil hat mich zu dir geschickt. Er ist ein Gefangener in den Händen des Volkes, und er denkt, dass er den Abend nicht mehr erleben wird, ohne getötet zu werden; und er sagt (zu dir): 'Kehre um mit deiner Familie, mögen mein Vater und meine Mutter dir geopfert werden, damit dich die Kufiten nicht täuschen, denn sie (deine Familie) sind die Anhänger deines Vaters (Imam ali (s.a.)), welcher sich von ihnen trennen wollte (und sei es) durch (seinen) Tod oder (seine) Ermordung. Die Kufiten haben dich belogen. Wer lügt, kann nicht urteilen.'". - "Bei Allah", sagte ibn Al-Aschath, "ich werde das tun, und ich werde Ibn Ziyad informieren, dass ich dir eine Sicherheitsgarantie gegeben habe."
Ibn Al-Aschath ging mit (Muslim) Ibn Aqil zum Palasttor. Er bat um Erlaubnis (einzutreten), die ihm gegeben wurde. Er ging zu Ibn Ziyad und informierte ihn über Ibn Aqil und den Schlag Bakrs gegen ihn, und über seine Sicherheitsgarantie. "Was (ist mit) dir und der Sicherheitsgarantie? Als ob wir dich dazu geschickt hätten, ihm Sicherheit zu garantieren! Wir haben dich nur dazu geschickt, dass zu ihn uns bringst." Ibn Al-Aschath schwieg. Während (Muslim) ibn Aqil an dem Palasttor blieb, bekam er starken Durst. Am Palasttor saßen Leute und warteten auf die Erlaubnis, einzutreten. Unter ihnen waren Umara ibn Uqba ibn Abu Miaut, Amr ibn Huraith, Muslim ibn Amr und Kathir ibn Schihab. Am Tor stand ein Krug mit kaltem Wasser. "Gebt mir von diesem Wasser," bat Muslim. "Sieh, wie kalt es ist," antwortete Muslim ibn Amr. "nein, bei Allah, du wirst keinen Tropfen davon kosten, bis du da Feuer der Hölle gekostet hast!" "Schande über dich, wer bist du?," rief Muslim ibn (Aqil (r.)). "Ich bin derjenige," antwortete er, "der die Wahrheit erkannt hat, als du sie verleugnet hast, derjenige, der aufrichtig zu seinem Imam war, als du ihn getäuscht hast, derjenige, der ihm gehorcht hat, als du dich gegen ihn gestellt hast. Ich bin Muslim ibn Amr Al-Bahili." - "Deine Mutter hat ihr Kind verloren," sagte Muslim ibn Aqil (r.), "wie rauh du bist, wie grob, und wie hart dein Herz ist! Mann aus Bahila, du hast es eher als ich verdient, für ewig im Feuer der Hölle zu schmoren." Er setzte sich nieder und lehnte sich an eine Wand.
Amr ibn Huraith schickte seinen Diener zu ihm mit einem Gefäß, in dem ein Tuch und eine Trinkschale waren. Er goss Wasser hinein und sagte: "Trink," doch jedes Mal, wenn er trinken wollte, füllte er das Gefäß mit Blut (aus seinen Wunden), und er konnte nicht trinken. Er tat dies ein, zwei Mal, und beim dritten Mal, als er trinken wollte, fielen seine Schneidezähne ins Trinkgefäß. Er sagte: "Allah sei Dank (Al-Hamdu-lillah), "wenn Allah mir das als Versorgung zugeteilt hätte, dann hätte ich es getrunken."
Ein Bote von Ibn Ziyad kam und befahl ihm, zu diesem zu gehen. Als er eintrat, grüßte er ihn nicht, wie es einem Gouverneur gebührte. "grüßt du den Gouverneur nicht?", fragte der Wachmann. "Wenn er meinen Tod wünscht, warum soll ich ihn dann grüßen?" erwiderte Muslim. "Wenn er nicht meinen Tod wünschen würde, dann würde ich ihn viel grüßen." - "Bei meinem Leben," sagte Ibn Ziyad, "du wirst getötet werden." - "So sei es denn," sagte Muslim ibn Aqil. "Ja," antwortete Ibn Ziyad. "So lass mich (noch) für einige meiner Stammesleute mein Testament schreiben," erwiderte Muslim. "Tu (das)," sagte er (Ibn Ziyad). Muslim schaute auf die Anwesenden, die (an der Sitzung mit Ibn Ziyad teilnahmen), und unter ihnen war Umar ibn Sad ibn Abu Waqqas. "Umar", sagte er, "wir sind verwandt, und ich brauche dich. Ich brauche dich für die Verwirklichung meines Wunsches, aber es ist geheim." Doch Umar weigerte sich, ihm zuzuhören. "Warum," fragte Ubaidullah, "weigerst du dich, den Wunsch deines Cousins zu beachten?" So stand er (Umar) mit ihm auf und setzte sich dorthin, wo ibn Ziyad sie beide beobachten konnte. "Ich habe Schulden in Kufa," sagte er (Muslim), "die ich gemacht habe, als ich nach Kufa kam, es sind siebenhundert Dirham begleiche sie für mich. Wenn ich getötet werde, dann verlange meine Leiche von Ibn Ziyad und begrabe sie. Schicke irgendjemanden zu Imam Hussain (s.a.), der ihn zurückschickt, denn ich habe ihm schon geschrieben und ihm mitgeteilt, dass die Leute auf seiner Seite sind, und ich kann nur denken, dass er kommen wird." - "Weißt du, was er zu mir sagte, o Gouverneur?", sagte Umar zu Ibn Ziyad. "Er erwähnte dieses und jenes." - "Der Zuverlässige wird dich nicht betrügen," sagte Ibn Ziyad, "sondern der Verräter hat um Straflosigkeit gebeten! Was dein Eigentum betrifft, so gehört es dir, und wir werden dich nicht daran hindern, damit zu tun, was du willst, und was seine Leiche angeht, nachdem wir ihn getötet haben, ist es uns gleichgültig, was damit getan wird. Und Hussain - wenn er nichts von uns will, so wollen wir auch nichts von ihm." - "Wohlan, Ibn Aqil," sagte Ibn Ziyad zu ihm, "du bist zu den Leuten gekommen, als sie einig waren und hast (dann) Spaltung zwischen ihnen verursacht. Du hast ihre Meinung gespalten und sie gegeneinander aufgebracht." - "Nein, " antwortete er (Muslim ibn Aqil (r.)), "ich bin nicht deshalb gekommen, sondern weil die Leute aus der Stadt (Kufa) behaupteten, dass dein Vater ihre besten Männer getötet, ihr Blut vergossen habe und mit ihnen wie Khosrow und der Kaiser von Byzanz umgegangen sei. Wir sind gekommen, um ihn zu Gerechtigkeit zu ermahnen und ihn dazu aufzurufen, gemäß dem Buche (d.h. dem Quran) zu regieren." - "Was hast du damit zu tun, du Abweichler?" schrie Ibn Ziyad. "Warum hast du das nicht bei den Leuten getan, als du in Medina Wein trankst?" - "Ich und Wein trinken?! Bei Allah, Allah weiß, dass du nicht die Wahrheit sprichst, und dass du ohne Wissen gesprochen hast, denn ich bin nicht so, wie du gesagt hast. Es kann eher von dir angenommen werden, dass du Wein trinkst, als von mir, (du bist es), von dem es wahrscheinlicher ist, dass er das Blut der Muslime trinkt und das Leben tötet, das Allah zu töten verboten hat, und (du bist derjenige, der) heiliges Blut vergießt auf der Grundlage von Besatzung, Feindschaft und bösen Vermutungen, während er (Yazid) sich amüsiert und spielt, als ob er nichts getan hätte." - "Du Abweichler", schrie Ibn Ziyad, "deine Seele [nafs] brachte dich dazu, etwas zu begehren, was Allah dir verwehrt hat, da Er dich nicht dafür als würdig erachtete." - "Und wer ist dessen würdig," fragte Muslim, "wenn nicht wir?!" - "Der Herrscher der Gläubigen, Yazid," antwortete Ibn Ziyad. "Preis sei Allah unter allen Umständen," erwiderte Muslim, "und wir akzeptieren Allahs Urteil zwischen uns und euch." - "Möge Allah mich töten," sagte Ibn Ziyad, "wenn ich dich nicht auf so eine Weise töten werde, auf die noch niemand im Islam getötet worden ist." - "Du bist derjenige, der die meisten Neuerungen in den Islam gebracht hat, die es vorher nicht gab," sagte Muslim, "denn du wirst keinen bösartigen Mörder aufgeben, noch scheußliche Strafen, noch abscheuliche Verhaltensweisen und unehrenhaften Sieg."
Da begann Ibn Ziyad, ihn zu beschimpfen, und er beschimpfte Imam Hussain, Ali und Aqil, Segen und Heil sei auf ihnen, und Muslim sprach nicht mit ihm. "bringt ihn hinauf auf das Dach des Schlosses," befahl Ibn Ziyad, "und schneidet seinen Kopf ab, (lasst ihn nach unten fallen) und werft seinen Körper hinterher."
Muhammad ibn Aschath stand auf und sprach mit Ubaidullah ibn Ziyad über Hani ibn Urwa: "Du kennst doch die Stellung von Hani in der Stadt und von seinem Haus innerhalb seines Clans. Sein Stamm weiß, dass ich und mein Gefährte ihn zu dir gebracht haben. Ich beschwöre dich bei Allah, überlasse ihn mir, denn ich möchte nicht die Feindschaft der Stadt (auf mich ziehen)". Er versprach ihm, das zu tun, doch dann geschah etwas, und er befahl: "Bringt ihn hinaus auf den Marktplatz und schlagt seinen Kopf ab!" So wurde Hani in Ketten an einen Ort auf dem Marktplatz gebracht, wo Schafe verkauft wurden. Er rief: "O Madhhidsch! Es ist heute kein Madhhidsch für mich da - Madhhidsch! Madhhidsch! Wo ist Madhhidsch?" Als er erkannte, dass niemand ihm half, zog er seine Hand aus der Fessel heraus und rief: "Ist da ein Stock, ein Messer, ein Stein oder ein Knochen, mit dem ein Mann sich verteidigen kann?" Da stürzten sie sich auf ihn und zogen die Fesseln fester. Dann wurde ihm befohlen, seinen Hals hinzuhalten, doch er sagte: "Ich bin nicht so freigiebig mit meinem Leben, und ich werde euch nicht helfen, mir das Leben zu nehmen." Da schlug ihn ein türkischer Gefolgsmann von Ubaidullah namens Raschid mit dem Schwert, doch richtete nichts damit aus. Hani rief: "Zu Allah ist die Rückkehr, O Allah, zu Deiner Barmherzigkeit und Deiner Zufriedenheit," dann versetzte er ihm einen zweiten Schwertstreich und tötete ihn.
Über Muslim ibn Aqil und Hani ibn Urwa (r.) schrieb Abd-Allah ibn Al-Zubair Al-Asadi: "Wenn ihr nicht wisst, was der Tod ist, dann schaut Hani auf dem Marktplatz und Aqil an, (schaut) auf den Helden, dessen Antlitz das Schwert zerschmetterte, und ein anderer, der von einem hohen Platz stürzte. Der Befehl des Gouverneurs traf sie, und sie wurden zu Legenden für jeden Reisenden auf ihren Wegen. Du siehst einen Körper, dessen Antlitz der Tod verändert hat, und der von Blut bespritzt ist, das in Strömen geflossen ist. Ein junger Mann, der schamhafter war als ein scheues junges Mädchen, und schneidender als die geschärfte Klinge eines Zweiklingen-Schwertes. Reitet Asma ein pass-gehendes Pferd in Sicherheit, während Madhhidsch ihn zur Rache drängte. Die Murad wandern um ihn herum, sind sie alle in Furcht vor dem Fragenden und demjenigen, der gefragt wird, wenn ihr für euren Bruder keine Blutrache übt, dann seid Huren, die sich mit wenig begnügen."
Als Muslim und Hani (r.) getötet wurden, schickte Ubaidullah ibn Ziyad ihre Köpfe mit Hani ibn Abi Hayya Al Wadii und Zubair ibn Arwah Al-Tamimi zu Yazid ibn Muawiya. Er beauftragte seinen Sekretär, Yazid zu schreiben, was mit Muslim und Hani geschehen war. Der Sekretär, dessen Name Amr ibn Nafi war, schrieb einen langen Brief, und er war der erste, der einen so langen Brief schrieb. Als Ubaidullah diesen sah, missfiel er ihm. Er fragte: "Was soll diese lange Abhandlung? Schreibe: 'Preis sei Allah, Der den Anspruch des Führers der Gläubigen bestätigte und ihm genügend Handhabe gegen seinen Feind gab. Ich informiere den Führer der Gläubigen darüber, dass Muslim ibn Aqil im Hause von Hani ibn Urwa Al-Muradi Zuflucht gesucht hat. Ich habe Spione auf die beiden angesetzt und die Männer gegen sie intrigieren lassen. Ich habe gegen sie Ränke geschmiedet, bis ich sie in die Hand bekam. Allah gab mir die Macht über sie. So kam ich über sie und schlug ihnen ihre Köpfe ab, und ich habe ihre Köpfe mit Hani ibn Abu Hayya und Zubair ibn Arwah Al-Tamimi zu dir geschickt, und sie sind beide aufmerksame, gehorsame und aufrichtige Männer. Lasst den Führer der Gläubigen sie über die Angelegenheit fragen, was immer er will, denn sie besitzen Wissen, Aufrichtigkeit und Frömmigkeit, wa Salam.'" Und Yazid schrieb ihm (zurück): "Du bist nicht weiter gegangen, als ich wollte, und du hast klug gehandelt. Und du hast die Attacke kaltblütig ausgeführt. Du hast mir genügt, hast deine Aufgabe erfüllt und meine Ansicht über dich bestätigt. Ich habe deine beiden Abgesandten gerufen und vertraulich mit ihnen gesprochen, und ich fand sie in ihren Ansichten und Vorzügen so, wie du gesagt hast. Behandele sie gut. Ich habe gehört, dass Hussain unterwegs nach Irak ist, darum stelle Späher und Bewaffnete (Wachen) auf und sei auf der Hut, verhafte Verdächtige und töte (jeden) Beschuldigten. Schreibe mir (alles), was an Neuigkeiten passiert, so Allah will."
Der (versuchte) Angriff Muslim ibn Aqils (r.) in Kufa fand am Dienstag, den 8. Dhul-Hidscha im Jahre 60 nach der Hidschra (680 n.Chr.) statt. Er (r.) wurde am Mittwoch, den 9. Dhul-Hidscha getötet, am Tage von Arafa. Imam Hussain (s.a.) hatte sich am Tage von Muslims Angriff in Kufa von Mekka nach Irak aufgemacht - am Tage Tarwiya - nachdem er den Rest von Schaban, den Monat Ramadhan, Schawwal und Dhul-Qada und acht Tage des Monats Dhul-Hidscha in Mekka geblieben war, im Jahre 60 nach der Hidschra (680 n.Chr.). Während der Dauer seines Verweilens in Mekka hatten sich eine Anzahl von Bewohnern des Hedschaz (arabische Halbinsel) und denen von Basra um ihn herum versammelt und hatten sich an seine Familie (Ahl-Al-Bait) und seine Gefolgsmänner [mawali] angeschlossen.
Als Imam Hussain (s.a.) sich auf den Weg machen wollte nach Irak, verrichtete er die Umrundung des (Heiligen) Hauses (Kaaba) und das Eilen zwischen Al-Safa und Al-Marwa. Dann trat er aus seinem Weihezustand [ihram] aus, nachdem er die Kleine Pilgerfahrt [umra] verrichtet hatte, da er die Große Pilgerfahrt (Hadsch) nicht vollenden konnte, weil er Bedenken hatte, dass er in Mekka ergriffen und zu Yazid ibn Muawiya gebracht werden würde, und so machte er sich früh am Morgen auf den Weg mit seiner Familie, seinen Kindern und denjenigen seiner Schia, die sich ihm angeschlossen hatten.
Die Nachricht von Muslims (Gefangennahme und Ermordung) hatte ihn noch nicht erreicht, weil (diese sich erst) an dem Tag seines Aufbruchs ereignet hatte, worüber wir berichteten. Es wird überliefert, dass Al- Farazdaq, der Dichter, folgendes sagte: "Im Jahre 60. nach der Hidschra (680 n.Chr.) vollzog ich die Hadsch mit meiner Mutter. Ich trieb gerade ihr Kamel an, als ich in den Heiligen Bezirk eintrat, und da traf ich Imam Hussain ibn Ali (s.a.), als er gerade dabei war, Mekka zu verlassen in Begleitung (einiger Männer, die) Schwerter und Schilder trugen. 'Wessen Karawane ist das?', fragte ich ihn. 'Die des Imam Hussain ibn Ali', war die Antwort. So ging ich zu ihm hin, begrüßte ihn und sagte: 'Möge Allah dir Deine Bitten und Hoffnungen erfüllen, was immer du willst, bei meinem Vater und meiner Mutter, o Sohn des Gesandten Allahs' sagte ich, 'doch was läßt dich von der Hadsch davoneilen?' - 'Wenn ich mich nicht beeile, dann werde ich gefangengenommen,' antwortete er, dann fragte er mich: 'Wer bist du?' - 'Ein Araber,' erwiderte ich. Und bei Allah, er fragte mich nicht weiter. 'Erzähle mir von den Leuten, die hinter dir stehen,' sagte er. 'Das ist eine gute Frage,' sagte ich, 'die Herzen der Menschen sind für dich, doch ihre Schwerter sind gegen dich. Die Bestimmung kommt vom Himmel, und Allah tut, was Ihm beliebt' - 'Du hast die Wahrheit gesprochen,' sagte er, 'die Sache gehört zu Allah. 'Jeden Tag offenbart Er sich in neuem Glanz' (Quran: 55/29), Wenn das Schicksal herabsendet, was wir wollen, preisen wir Allah für Seine Segnungen. Er ist Derjenige, um Dessen Hilfe nachgesucht werden soll, damit wir Ihm danken, und wenn da Schicksal nicht unsere Hoffnungen erfüllt, so weist Er doch nicht diejenigen zurück, deren Absicht die Wahrheit und in deren Herzen die Gottesfurcht ist.' - 'Ja,' antwortete ich, 'möge Allah dir bringen, was du wünschst und dich vor dem schützen, was dich bedroht.' Dann fragte ich ihn nach Dingen hinsichtlich Gelübden und Riten. Er gab mir darüber Auskunft, setzte sein Reittier in Bewegung, verabschiedete sich von mir, und so trennten wir uns."
Als Imam Hussain ibn Ali (s.a.) Mekka verließ, stand ihm Yahya ibn Said ibn Al-Aas mit einer Gruppe (von Männern) gegenüber, die Amr ibn Said zu ihm geschickt hatte. "Kehre dorthin zurück," sagten sie zu ihm, "von wo du gekommen bist." Doch er weigerte sich und ging weiter. Die beiden Gruppen stießen zusammen und schlugen einander mit Peitschen, und Al-Hussain (s.a.) und seine Gefährten leisteten erbitterten Widerstand. Imam Hussain (s.a.) ging weiter, bis er nach Al-Tanim kam. Dort traf er eine Kamelkarawane, die aus Jemen kam. Er mietete von ihren Leuten Kamele für sich und seine Anhänger. Dann sagte er zu den Kameltreibern: "Wer von euch sich uns nach Irak anschließen will, dem werden wir seine Miete zahlen und uns über seine Gesellschaft freuen. Wer uns lieber nach einer gewissen Strecke verlassen möchte, dem werden wir seine Miete entsprechen seiner zurückgelegten Wegstrecke bezahlen." Einige der Leute gingen mit ihm, während andere sich weigerten.
Abd-Allah ibn Dschafar (r.) schickte seine beiden Söhne Aun und Muhammad mit ihm, und er schrieb ihm einen Brief, der folgendermaßen lautete: "Ich bitte Dich bei Allah, zurückzukehren, wenn Du meinen Brief siehst. Ich bin besorgt um Dich aufgrund der Richtung, die Du eingeschlagen hast, dass dies Deine Vernichtung und die Ausrottung deiner Ahl-Al-Bait bedeuten wird. Wenn Du heute vernichtet wirst, dann wird das Licht der Erde ausgelöscht werden, denn Du bist das Banner der Rechtgeleiteten und die Hoffnung der Gläubigen. Habe keine Eile bei Deiner Reise, denn ich bin auf der Spur dieses Briefes, wa Salam."
Abd-Allah ibn Dschafar begab sich zu Amr ibn Said und bat ihn, Imam Hussain (s.a.) eine schriftliche Sicherheitsgarantie zu geben und ihm Zugeständnisse zu machen, damit er von der Richtung, die er eingeschlagen hatte, Abstand nehmen würde. Amr ibn Said schrieb ihm einen Brief und versprach ihm darin Geschenke und eine Garantie für seine Sicherheit. Er schickte ihn mit seinem Bruder Yahya ibn Said. Yahya ging hinterher (wie auch) Abd-Allah, nachdem er beide Söhne geschickt hatte. Die beiden übergaben ihm (Amrs) Brief an ihn (Imam Hussain (s.a.)) und bemühten sich, ihn zur Rückkehr (zu bewegen).
"Ich sah den Gesandten Allahs (s.a.) in meinem Traum," sagte er (Imam Hussain (a)), "und er befahl mir, das, wohin ich gehe, auszuführen." - "Was war jener Traum?," fragten die beiden. "Ich habe niemandem davon erzählt," erwiderte er, "und ich werde auch niemandem davon erzählen, bis ich meinen Herrn, Hoch und Erhaben ist Er, treffe." Als Abd-Allah ibn Dschafar es aufgegeben hatte, (ihn zu überreden), befahl er seinen beiden Söhnen Aun und Muhammad, bei ihm (Imam Hussain (s.a.)) zu bleiben, mit ihm zu reisen und für ihn zu kämpfen. Er kehrte mit Yahya ibn Said nach Mekka zurück.
Imam Hussain (s.a.) nahm schnell und direkt Kurs nach Irak, bis er bei Dha Irq ankam. Sobald Ubaidullah ibn Ziyad vom Aufbruch Imam Hussains (s.a.) von Mekka nach Kufa erfahren hatte, sandte er Al-Hussain ibn Numair, den Kommandeur der Leibwache nach Qadissiyya, damit er dort und (in dem Gebiet) zwischen Al-Qadissiyya und Al-Qutqutana Reiter von Al-Qadissiyya bis Khaffan stationierte. Und die Leute sagten: "Dieser Hussain will (unbedingt in) den Irak."
Als Imam Hussain (s.a.) Al-Hadschiz erreichte (einen Hügel über) Batn Al-Rumma, schickte er Qais ibn Muschir Al-Saidawi - manche sagen, es sei sein Milchbruder Abd-Allah ibn Yuqtur - nach Kufa, denn er hatte (zu jenem Zeitpunkt) noch nicht über (das Schicksal von) Muslim ibn Aqil (r.) erfahren. Er schickte einen Brief mit ihm:
"Von Imam Hussain ibn Ali zu seinen Brüdern von den Gläubigen und den Muslimen. Salamun alaikum, ich preise Allah vor Euch, außer Dem es keinen Gott gibt. Der Brief Muslims ibn Aqil ist bei mir angekommen, welcher mich über Eure gute Meinung informierte sowie über die Übereinkunft Eurer Führer, uns zu unterstützen und unser Recht zu fordern. Ich habe Allah darum gebeten, dass Er (Eure) Handlung für uns gut sein und Euch dafür größten Lohn zuteil werden ließe. Ich bin am 8. Dhul-Hidscha zu Euch aufgebrochen, am Tage von Tarwiya. Wenn mein Botschafter zu Euch gelangt, dann beeilt Euch in der Sache und seid ernsthaft (darin), denn ich werde in diesen (nächsten) Tagen zu Euch kommen, was-salamu alaikum wa rahmatullah."
Muslim hatte 27 Tage, bevor er getötet wurde, an Imam Hussain (s.a.) geschrieben, und die Kufiten hatten ihm geschrieben: "Hier hast Du 100.000 Schwerter, verspäte Dich nicht."
Qais ibn Muschir ging mit dem Brief Imam Hussains (s.a.) nach Kufa. Doch als er Al-Qadissiyya erreicht hatte, ergriff ihn Al-Hussain ibn Numair und schickte ihn zu Ubaidullah ibn Ziyad. "Geh auf die Kanzel," sagte Ubaidullah zu ihm, "und beschimpfe den Lügner Hussain ibn Ali." Qais stieg auf (die Kanzel), lobte und pries Allah, dann sagte er: "O ihr Leute, dieser Hussain ibn Ali ist das beste der Geschöpfe Allahs, der Sohn der Fatima, der Tochter des Gesandten Allahs, und ich bin sein Botschafter zu euch, so antwortet ihm," dann verfluchter er Ubaidullah ibn Ziyad und seinen Vater, betete für Ali ibn Abu Talib (s.a.) um Verzeihung und segnete ihn. Ubaidullah ordnete an, dass er vom Dach des Palastes hinabgestürzt werden sollte. Sie stürzten ihn hinab, und er wurde zerschmettert.
Es wurde (auch) folgendes überliefert:
Er fiel in Ketten auf die Erde, seine Knochen wurden zerbrochen, und nur sein letzter Atemzug war ihm geblieben. Da kam ein Mann namens Abd-Al-Malik ibn Umair Al-Lakhmi und schnitt seine Kehle durch. Als ihm gesagt wurde, dass er eine schändliche Tat begangen habe, sagte er: "Ich wollte ihm (sein Leiden) erleichtern."
(Währenddessen) hatte Imam Hussain (s.a.) Hadschiz nach Kufa verlassen, bis er zu einer Wasserstelle der Araber kam. Dort war Abd-Allah ibn Muti Al-Adawi, der dort verweilte. Als er Imam Hussain (s.a.) sah, erhob er sich ihm zu Ehren und sagte zu ihm: "Bei meinem Vater und meiner Mutter, o Sohn des Gesandten Allahs, was führte dich hierher?" Er führte ihn (sein Reittier) voran und half ihm bei Absteigen, und Imam Hussain (s.a.) sagte: "Es ist aufgrund des Todes von Muawiya, wie du vielleicht erfahren hast, und die Iraker haben mit geschrieben und mich zu ihnen gerufen." - "Ich möchte dich, o Sohn des Gesandten Allahs, (an Allah) und die Heiligkeit des Islams erinnern, damit sie nicht geschändet wird. Ich beschwöre dich bei Allah die Heiligkeit der Quraisch (zu bedenken). Ich beschwöre dich vor Allah, die Heiligkeit der Araber (zu bedenken). Bei Allah, wenn du verlangst, was in den Händen der Banu Umayya ist, dann werden sie dich töten, und wenn sie dich töten, dann werden sie nie mehr irgend jemanden nach dir respektieren. Bei Allah, es ist die Heiligkeit des Islam, die geschändet werden wird, die Heiligkeit der Quraisch und die Heiligkeit der Araber. Tu es nicht, geh nicht nach Kufa, setze dich nicht den Banu Umayya aus." Doch Imam Hussain (s.a.) weigerte sich und bestand darauf, seine Reise fortzusetzen.
(Währenddessen) hatte Ubaidullah ibn Ziyad befohlen, dass (das Gebiet) zwischen Waqisa und den Wegen nach Syrien und Basra besetzt werden sollte, (so dass) niemand herein- oder herausgelassen wurde. Imam Hussain (s.a.) setzte seine Reise fort und er wusste nichts (von alledem), bis er (einige) Wüstenaraber traf. Er fragte sie nach der Situation), und sie sagten: "Nein, bei Allah, wir wissen nichts darüber, außer dass wir weder (nach Kufa) herein- noch herauskönnen." Er setzte seine Reise in die (von ihm gewünschte) Richtung fort.
Eine Gruppe der Fazara und Badschila erzählte folgendes:
"Wir waren bei Zuhair ibn Al-Qain Al-Badschali, als wir aus Mekka kamen. Wir hatten den gleichen Weg mir Imam Hussain (s.a.), und nichts war uns verhasster, als mit ihm an einem Haltepunkt anzuhalten. (Dennoch), als Imam Hussain (s.a.) unterwegs war und an einem Rastplatz halt machte, blieb uns nichts anderes übrig, als mit ihm anzuhalten. Imam Hussain (s.a.) hielt auf der einen Seite (der Straße) an, und wir auf der anderen. Als wir saßen und unsere Mahlzeit zu uns nahmen, nahte ein Botschafter Imam Hussains (s.a.) grüßte uns und trat ein (in unser Lager). 'Zuhair ibn Al-Qain, Abu Abd-Allah Imam Hussain hat mich zu dir geschickt, damit du zu ihm kommst.' Jeder von uns ließ fallen, was sich in seiner Hand befand, es war (so überraschend), als ob Vögel auf unseren Köpfen wären. 'Gelobt sei Allah,' sagte seine (Zuhairs) Frau zu ihm, 'hat der Sohn des Gesandten Allahs nach dir geschickt, und du gehst nicht zu ihm? Wenn du zu ihm gehen würdest, dann würdest du (erst) hören, was er sagt, dann könntest du wieder gehen.' Zuhair ibn Al-Qain ging zu ihm hin, und es dauerte nicht lange, bis er kam und ankündigte, dass er in Richtung Osten reisen würde. Er ordnete an, (dass) sein Zelt (abgebrochen werden sollte), und ließ sich sein Gepäck, Reittiere und Proviant bringen. Sein Zelt wurde abgebrochen und zu Imam Hussain (s.a.) gebracht. Dann sagte er zu seiner Frau: 'Du bist geschieden, gehe zurück zu deiner Familie, ich möchte, dass dir meinetwegen nichts als Gutes widerfährt.' Dann sagte er zu seinen Gefährten: 'Wer von euch mir folgen möchte (der möge es tun), ansonsten ist er von seiner Verpflichtung mir gegenüber entbunden (d.h. derjenige ist davon befreit, Zuhair als Anführer der Stammesgruppe zu folgen). Ich werde euch von einem Ereignis erzählen: 'Wir machten einen Kriegszug in ein Land, und Allah bescherte uns den Sieg und wir machten (reichlich) Beute. Salman Al-Farsi (r.) sagte zu uns: 'Freut ihr euch über den Sieg, den Allah euch hat zuteil werden lassen und die Beute, die ihr gemachte habt?' 'Ja,' erwiderten wir. 'Dann, wenn ihr den (Herrn) der jungen Männer von der Familie Mohammeds (s.a.) trefft, dann seid (noch) glücklicher mit ihnen in den Kampf zu ziehen, als ihr jetzt über die Beute seid, die ihr heute gemacht habt.' Was mich betrifft, so bete ich, dass Allah mit euch sei." Er blieb bei den Leuten Imam Hussains (s.a.), bis er Märtyrer [schahid] wurde (möge Allah ihm gnädig sein).
Abd-Allah ibn Sulaiman und Al-Mundhir ibn Al-Muschmaill, beide von Al-Asad, überlieferten folgendes:
Als wir die Große Pilgerfahrt verrichtet hatten, hatten wir keine anderes Ziel, als uns Imam Hussain (s.a.) unterwegs anzuschließen, damit wir sehen konnten, wie es um ihn stand. Wir ritten voran und trieben unsere Kamelstuten schnell an, bis wir uns ihm bei Zarud anschlossen. Als wir uns näherten, sahen wir einen Mann aus Kufa, der sich seitlich von Weg abgewandt hatte, als er Imam Hussain (s.a.) sah. Imam Hussain (s.a.) hielt an, als ob er ihn (ansprechen) wollte, (doch) dann wandte (der Mann) sich ab und ging weiter, und wir gingen auf ihn zu. Einer von uns sagte zum anderen: 'Lass uns zu diesem (Mann) gehen und ihn fragen, ob er Neuigkeiten aus Kufa hat.' So gingen wir weiter, bis wir bei ihm angelangt waren. 'As-salamu alaik', sagten wir, und er antwortete: 'Wa alaikum as-salam.' - 'Von welchem Stamm bist du, (guter) Mann?' - 'Ich bin ein Asadi,' antwortete er. 'Wir sind auch Asadis,' sagten wir, 'und wer bist du?' - 'Ich bin Bakr ibn Soundso,' sagte er. Wir nannten ihm unsere Abstammungslinien, dann sagten wir zu ihm: 'Gib uns Nachricht von den Leuten, die du zurückgelassen hast', und er sagte: 'Ja, ich bin erst aus Kufa ausgereist, als Muslim ibn Aqil und Hani ibn Urwa getötet wurden. Ich sah, wie sie an den Füßen über den Marktplatz geschleift wurden.' Wir gingen weiter, bis wir Hussain (s.a.) einholten, und wir gingen mit ihm mit, bis er am Abend in Al-Thalabiyya anhielt. Als er anhielt, holten wir ihn ein und grüßten ihn. Er erwiderte unseren Gruß. 'Möge Allah dir gnädig sein,' sagten wir, 'wir haben Neuigkeiten für dich, wenn du willst, sagen wir es dir öffentlich, und wenn du es wünschst, im Geheimen.' Er schaute seine Gefährten an, dann sagte er: 'Es gibt für diese (Männer) nichts zu verbergen.' - 'Hast du den Reiter gesehen, der nahe an dir dran war, gestern abend?,' fragten wir. 'Ja,' antwortete er, ich wollte ihn (etwas) fragen. 'Bei Allah, wir haben die Nachricht für dich von ihm geholt und dir seine Befragung erspart', antworteten wir, 'er ist ein Mann von uns (d.h. von ihrem Stamm), mit vernünftigen Ansichten, Aufrichtigkeit und Verstand, und er hat uns erzählt, dass er erst aus Kufa ausgereist war, als Muslim ibn Aqil und Hani ibn Urwa getötet worden waren, und dass er sah, wie sie an ihren Füßen über den Marktplatz geschleift wurden.' - 'Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück, möge Allah ihnen gnädig sein,' und er wiederholte dies mehrmals. 'Wir beschwören dich bei Allah,' sagten wir zu ihm, 'für dein eigenes Leben und das deiner Familie, dass du diesen Ort nicht verlässt, denn du hast in Kufa weder Helfer noch Schia. Vielmehr fürchten wir für dich, dass sie gegen dich sind.' Er schaute die Söhne (Muslim ibn) Aqils an und sagte: 'Was ist eure Ansicht, da Muslim doch getötet worden ist?' Sie fuhren fort (mit ihrer Erzählung): 'Bei Allah, wir werden nicht zurückkehren, bis wir Rache genommen haben oder das kosten werden (den Tod), was er kostete.' Imam Hussain (s.a.) kam zu uns heran und sagte: 'Es gibt nichts Gutes mehr im Leben nach jenen (Männern),' und da wußten wir, dass seine Ansicht zu der Reise feststand (sie fortzusetzen). 'Möge Allah dir Gutes [khair] bescheren,' sagten wir zu ihm. 'Allah sei euch beiden barmherzig,' erwiderte er. 'Bei Allah,' sagten seine Gefährten, 'du bist nicht wie Muslim ibn Aqil. Wenn du nach Kufa gehst, dann werden die Leute zu dir eilen (um dich zu unterstützen).' Dann schwieg er und wartete bis zum Sahar. Dann ordnete er seinen jungen Männern und Dienern an, dass sie den Leuten viel Wasser zu trinken geben sollten. Sie taten dies, dann machten sie sich auf den Weg. Sie gingen weiter, bis sie nach Zubala kamen, und (dort) erreichte sie eine Nachricht von Abd-Allah ibn Yuqtur. Er (Imam Hussain (s.a.)) zog einen Brief hervor und las ihn ihnen vor:
"Im Namen Allah, Des Gnädigen, Des Barmherzigen. Schreckliche Nachrichten vom Mord an Muslim ibn Aqil, Hani ibn Urwa und Abd-Allah ibn Yuqtur sind zu uns gedrungen. Unsere Schia hat uns im Stich gelassen. Wer von euch es nun vorzieht, uns zu verlassen, der ist frei, uns zu verlassen ohne schlechtes Gewissen."
Die Leute begannen, sich von rechts und links zu zerstreuen, bis diejenigen seiner Gefährten übriggeblieben waren, die mit ihm aus Medina gekommen waren und eine kleine Gruppe, die sich ihm (später) angeschlossen hatte. Er (Imam Hussain (s.a.)) tat dies, weil er wusste, dass die Wüstenaraber, die zu ihm gekommen waren, ihm gefolgt waren, weil sie annahmen, dass er in ein Land kommen würde, dessen Bewohner ihm bereits gehorsam waren. Er wollte nicht, dass sie mit ihm reisten, ohne dass sie wussten, was auf sie zukam.
Als es Mitternacht wurde, befahl er seinen Anhängern, große Wasservorräte mitzunehmen, dann brachen sei auf, bis sie Batn Al-Aqaba erreichten. Er (Imam Hussain (s.a.)) machte dort halt. Da kam ein alter Mann vom Stamme der Banu Ikrima namens Amr ibn Lawdhan zu ihm. 'Wohin willst du gehen?,' fragte er. 'Nach Kufa,' antwortete Imam Hussain (s.a.). 'Ich flehe dich an vor Allah,' sagte der alte Mann, 'dass du umkehrst, denn bei Allah, dich erwartet nichts als Speerspitzen und Schwertklingen. Wenn diejenigen, die nach dir geschickt haben, dir als Unterstützung im Kampf genügen würden und dir alles vorbereitet hätten und du dann zu ihnen kämest, dann wäre das (eine) weise (Entscheidung). Aber in diesem Fall, den du schilderst, meine ich, dass du es nicht tun solltest.' - 'Diener Allahs,' sagte er (Imam Hussain (s.a.)) zu ihm, 'die weise Entscheidung ist mir nicht verborgen, aber dem Befehl Allahs Des Erhabenen kann nicht widerstanden werden.' Dann sagte er: 'Sie (meine Feinde) werden mich nicht in Ruhe lassen, bis sie mir dieses Herz aus meinem Innersten gerissen haben. Wenn sie das tun, dann wird Allah (andere) über sie herrschen lassen, die sie (so) demütigen werden, so dass sie der erniedrigteste Teil unter den Nationen sein werden.'
Dann ging er (weiter) von Batn Al-Aqaba, bis er bei Scharaf Halt machte. In der Zeit zwischen Mitternacht und Morgendämmerung [sahar] befahl er (Imam Hussain (s.a.)) seinen jungen Männern, einen großen Wasservorrat (für die Reise) mitzunehmen, dann setzte er (die Reise) von dort fort bis Mittag. Während er ging, rief einer seiner Anhänger: 'Allahu Akbar! (Allah ist am größten!)' Allahu Akbar!'. Imam Hussain (s.a.) sagte, 'warum hast du Allahu Akbar' gerufen?' - 'Ich habe Dattelpalmen gesehen,' antwortete er (der Anhänger). 'Dies ist ein Ort, an dem wir niemals eine Dattelpalme gesehen haben,' antwortete ihm eine Gruppe seiner Anhänger. 'Was denkt ihr dann, was es ist?', fragte Imam Hussain (s.a.). 'Wir sehen die Ohren eines Pferdes, bei Allah', sagten sie. 'Ich sehe das bei Allah auch', sagte er. Dann sagte er: 'So, dass wir in einer Richtung auf sie zugehen (so dass wir nicht umringt werden können) und uns hinter uns einen Fluchtpunkt offenhalten.' - 'Ja', sagten wir, 'zu deiner Linken ist Dhu Husma, und wenn du es vor ihm erreichst, dann wird es (in der Position) sein, die du willst'.
So begann er, nach links abzubiegen, und wir bogen mit ihm ab. Noch bevor wir Zeit hatten, (die Richtung zu ändern), erschien vor uns die Vorhut der Reitertruppe, und wir konnten sie klar erkennen. Wir änderten die Richtung, und als sie sahen, dass wir von Weg abwichen, änderten (auch) sie ihre Richtung und ritten auf uns zu. Ihre Speerspitzen sahen aus wie Palmenbäume, deren Blätter abgestreift worden sind, und ihre Banner wirkten wie Flügel von Vögeln. Wir überholten sie und kamen vor ihnen in Dhu Husma an. Imam Hussain (s.a.) ordnete an, dass seine Zelte aufgeschlagen werden sollten, und so geschah es. Die Leute kamen, es waren etwa tausend Reiter mit Al-Hurr ibn Yazid Al-Tamimi (als ihr Anführer), bis er und seine Reitertruppe gegenüber von Imam Hussain (s.a.) anhielten. Es war in der Mittagshitze, und Imam Hussain (s.a.) und seine Anhänger trugen ihre Turbane und hatten ihre Schwerter angelegt. Imam Hussain (s.a.) sagte zu seinen jungen Dienern: 'Gebt den Leuten Wasser zu trinken und lasst sie damit ihren Durst stillen, und lasst ihre Pferde Schluck für Schluck trinken,' und sie taten dies, indem sie ihre Schüsseln und Trinkgefäße mit Wasser füllten und sie zu den Pferden brachten. Immer wenn ein (Pferd) drei, vier oder fünf Schlucke getrunken hatte, wurde (das Gefäß) zurückgezogen und dem anderen gereicht, bis sie alle getränkt hatten."
Ali ibn Al-Taan Al-Muharibi überlieferte:
"Ich war an jenem Tage mit Al-Hurr zusammen, ich war einer der letzten, die mit seinen Anhängern kamen. Als Imam Hussain (s.a.) sah, wie durstig ich und mein Reittier waren, sagte er: 'Lasse dein Tier niederknien.' Ich dachte, er meinte damit mein Wassergefäß. Er sagte: 'Vetter, lass (dein) Kamel niederknien.' Ich tat es, und er sagte: 'Trink,' und ich trank, aber immer, wenn ich trank, floss Wasser aus meinem Wassergefäß. 'Neige das Gefäß,' sagte er, aber ich wusste nicht, wie ich das machen sollte. So kam er hoch (zu mir) und neigte es (in die richtige Stellung). Dann trank ich und auch mein Reittier.
Al-Hurr ibn Yazid war von Al-Qadissiyya gekommen. Ubaidullah ibn Ziyad hatte Al-Hussain ibn Numair geschickt und ihm befohlen, in Al-Qadissiyya Stellung zu beziehen. Dann hatte er Al-Hurr mit tausend Reitern beauftragt, Imam Hussain (s.a.) entgegenzutreten. Al-Hurr blieb so lange in Stellung gegenüber Imam Hussain (s.a.), bis (die Zeit für) das Mittagsgebet gekommen war. Imam Hussain (s.a.) befahl Al-Hadschadsch ibn Masrur, den Adhan (1. Gebetsruf) auszurufen. Als die Iqama (2. Gebetsruf) ausgerufen werden sollte, erschien Imam Hussain (s.a.) (vor den Leuten), mit einem um die Taille gegürteten Gewand [izar] und einem Obergewand [rida] und einem Paar Sandalen bekleidet. Er lobte und pries Allah, dann sagte er: "Ihr Leute, ich bin erst zu euch gekommen, als eure Briefe bei mir ankamen, die durch eure Botschafter überbracht wurden (und folgendermaßen lauteten): 'Komm zu uns, denn wir haben keinen Imam, auf dass Allah uns unter deiner Führung und unter der Wahrheit einen möge.' Da das eure Meinung war, bin ich zu euch gekommen. Darum gebt mir, was ihr mir versprochen habt von euren Treueiden und (geschworenen) Zeugnissen. Wenn ihr das nicht tut und (nun) gegen mein Kommen Missfallen hegt, so werde ich mich von euch abwenden und dorthin zurückkehren, woher ich zu euch gekommen bin." Sie schwiegen vor ihm, und niemand von ihnen sprach ein Wort. "Verlese die Iqama (zweiten Gebetsruf)," sagte er (Imam Hussain (s.a.)) zu dem Gebetsrufer [muadhin], und der rezitierte die Iqama. "Möchtest du das Gebet für deine Gefährten anführen?" fragte (Imam Hussain a.) Al-Hurr ibn Yazid. "Nein," antwortete dieser, "sondern bete du vor, und wir werden hinter dir beten". Imam Hussain ibn Ali (s.a.) führte sie im Gebet an, dann betrat er (sein Zelt), und seine Anhänger versammelten sich um ihn herum. Al-Hurr ging (wieder) zu seiner Stelle zurück, an der er (mit seinen Männern) war und betrat das Zelt, das für ihn aufgestellt worden war, und eine Gruppe seiner Gefolgsmänner versammelten sich um ihn, und die Übrigen kehrten in ihre Reihen zurück, in denen sie (vorher) waren. Dann nahm jeder von ihnen die Zügel seines Reittiers und setzte sich in seinen Schatten.
Als es Zeit zum Nachmittagsgebet [asr] war, ordnete Imam Hussain ibn Ali (s.a.) die Vorbereitung für die Reise an, und sie (die Männer) führten dies aus. Dann befahl er, dass er (Gebets-) Ruf ausgerufen werden sollte, und der (Gebets-) Ruf für das Nachmittagsgebet und die Iqama wurden ausgerufen. Imam Hussain (s.a.) erhob sich und betete vor den Leuten. Dann beendete er (das Gebet) mit dem abschließenden Gruß (des Gebets) [salam]. Er wandte sein Gesicht zu ihnen, lobte und pries Allah, dann sagte er: "Ihr Leute, wenn ihr Allah fürchtet und das Recht derjenigen kennt, denen es gebührt, dann wird Allah am zufriedensten mit euch sein, denn wir sind die Leute des Hauses von Muhammad (s.a.) (Ahl-Al-Bait), und (als solche) der Führerschaft [wilayah] über euch würdiger in dieser Sache (d.h. die Herrschaft über die islamische Gemeinschaft (Ummah)) als diejenigen, die beanspruchen, was ihnen nicht gehört. Sie haben Tyrannei und Feindseligkeit unter euch gebracht. Und wenn ihr euch weigert, nur aus Abneigung (gegen uns) oder aus Unkenntnis über unser Recht. Wenn eure Ansicht jetzt eine andere ist als die, die durch eure Briefe zu mir gedrungen ist und die mir eure Botschafter brachten, dann werde ich euch verlassen."
"Bei Allah", sagte Al-Hurr, "ich weiß nichts von diesen Briefen und den Botschaftern, die du erwähnst." - "Uqba ibn Siman", sagte Imam Hussain (s.a.) zu einem seiner Gefährten, "hole die beiden Satteltaschen, in denen sich ihre Briefe an mich befinden." Er brachte zwei Satteltaschen, die voller Papiere waren, und sie wurden vor ihm ausgebreitet. "Wir gehören nicht zu denen, die dir geschrieben haben", sagte Al-Hurr, "und uns wurde befohlen, dass, wenn wir auf dich stoßen, wir uns nicht von dir trennen, bis wir dich nach Kufa zu Ubaidullah gebracht haben." - "Eher wird dich der Tod ereilen, als das (passiert)"; sagte Imam Hussain (s.a.). Dann befahl er seinen Anhängern: "Erhebt euch und steigt auf (eure Reittiere)", und sie stiegen auf, und er wartete, bis ihre Frauen aufgestiegen waren. "Geht", befahl er seinen Gefährten. Und als sie sich anschickten, loszureiten, gingen die Leute (um Al-Hurr) zwischen sie und schlugen die gleiche Richtung ein wie sie. "Möge deine Mutter dich verlieren", sagte Imam Hussain (s.a.), "was willst du?" - "Wenn irgendein anderer von den Arabern das zu mir sagen würde"; sagte Al-Hurr, "wenn sie in der gleichen Situation wie du wären, würde ich es nicht unterlassen, zu ihm das gleiche zu sagen, egal, wer es ist. Doch bei Allah, ich kann über deine Mutter nichts als das Beste erwähnen, was möglich ist." - "Und was willst du?", fragte Imam Hussain (s.a.). "Ich will mit dir zum Gouverneur Ubaidullah ibn Ziyad gehen," erwiderte Al-Hurr. "Dann, bei Allah, werde ich dir nicht folgen", sagte Imam Hussain (s.a.). "Dann, bei Allah", sagte Al-Hurr, "werde ich dich nicht gehen lassen". Diesen Dialog wiederholten sie dreimal, und als das Gespräch zwischen ihnen (an Schärfe) zunahm, sagte Al-Hurr: "Ich bin nicht beauftragt worden, gegen dich zu kämpfen. Mir wurde nur befohlen, dich nicht gehen zu lassen, bis ich mit dir nach Kufa gegangen bin. Wenn du dich weigerst, dann nimm einen Weg, der dich weder nach Kufa bringt, noch zurück nach Medina führt. Das soll zwischen mir und dir ein Kompromiss sein, ich werde sogar an den Gouverneur schreiben, und es wird an Yazid oder an den Gouverneur (ein Brief) geschickt, auf dass Allah mich davon befreien möge, dass ich dir etwas Schlechtes antue. So nimm diesen (Weg) und halte dich links von der Straße nach Al-Udhaib und Al-Qadissiyya."
Imam Hussain (s.a.) machte sich auf den Weg, und (auch) Al-Hurr mit seinen Leuten gingen mit., während er zu ihm sagte: "O Hussain, ich möchte dich vor Allah ermahnen, an dein Leben zu denken, denn ich bezeuge, dass du getötet werden wirst, wenn du kämpfst." - "Willst du mir vor dem Tod Furcht einflößen?", fragte Imam Hussain (s.a.). "Kann euch denn etwas Schlimmeres passieren, als mich zu töten? Ich werde das zu euch sagte, was ein Bruder von Al-Aus zu seinem Vetter sagte, als er die Hilfe von Allahs Gesandtem (s.a.) verlangte. Sein Vetter fürchtete für ihn und sagte: 'Wohin gehst du? Denn du wirst getötet werden.' Er antwortete: 'Ich werde mich auf den Weg machen, denn der Tod ist keine Schande für einen jungen Mann, wenn immer das, was er beabsichtigt, das Rechte ist und er als ein Muslim kämpft, der rechtschaffene Männer durch (das Opfern) sein(es) Leben(s) tröstet, und einen Verfluchten zerschmettern und gegen einen Verbrecher opponiert. Wenn ich lebe, werde ich nicht bereuen (was ich getan habe), und wenn ich sterbe, werde ich keine Schmerzen leiden. Es genügt dir, in Demütigung zu leben und beschimpft zu werden.'" Als Al-Hurr das gehört hatte, wandte er sich von ihm ab. Er und seine Leute ritten auf der einen Seite, und Imam Hussain (s.a.) auf der anderen, bis sie nach Udhaib Al-Hijanat kamen. Imam Hussain (s.a.) ging weiter, bis er nach Qasr Bani Muqatil kam und machte dort Halt, und dort stand ein aufgestelltes Zelt. "Wem gehört das?", fragte er. "Es gehört Ubaidullah ibn Al-Hurr Al-Dschufi", war die Antwort. "Ruft ihn, dass er zu mir kommt." Der Botschafter ging zu ihm (Ubaidullah ibn Al-Hurr Al-Dschufi) und sagte: "Dies ist Hussain ibn Ali (s.a.), und er ruft dich zu sich." "Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück", sagte Ubaidullah, "bei Allah, ich habe Kufa nur verlassen, weil ich nicht wollte, dass Hussain dorthin kommt, während ich dort bin, und bei Allah, ich will ihn nicht sehen, noch will ich, dass er mich sieht." Der Botschafter kehrte zu ihm (Imam Hussain (s.a.)) zurück und berichtete ihm. Imam Hussain (s.a.) erhob sich und ging zu ihm und trat bei ihm ein (in sein Zelt). Er grüßte und setzte sich nieder. Dann forderte er ihn auf, mit ihm auszuziehen, und Ubaidullah ibn Al-Hurr wiederholte, was er vorher gesagt hatte und sucht Ausflüchte von dem, wozu er (Imam Hussain (s.a.)) ihn aufforderte. "Wenn du uns nicht hilfst", sagte Imam Hussain (s.a.), "dann fürchte Allah, dass du nicht von denen sein mögest, die uns bekämpfen. Denn, bei Allah, es gibt niemanden, der unseren (Hilfe-) Schrei hört und uns dann nicht hilft, der nicht zugrunde geht." - "Dies (d.h. ihn zu bekämpfen) wird niemals sein, so Allah will." Dann erhob sich Imam Hussain (s.a.) von ihm und ging zu seinem Quartier.
Zum Ende der Nacht hin befahl er seinen jungen Männern, Wasservorräte mitzunehmen, dann ordnete er den Aufbruch an und machte sich von Qasr Bani Muqatil aus auf den Weg.
Uqba ibn Siman berichtete (weiter):
Wir brachen sofort mit ihm auf, und er nickte ein, während er auf dem Rücken seines Pferdes saß, Er wachte auf und sagte: "Wahrlich, Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück., Preis sei Allah, dem Herrn der Welten." Dies tat er zwei- oder dreimal. Sein Sohn Ali ibn Hussain (Imam Zain-Al-Abidin (s.a.)) kam zu ihm heran und fragte: "Warum hast du Allah gepriesen und den Vers der Rückkehr (zu Allah) rezitiert?" - "Mein Sohn", erwiderte er, "ich nickte ein, und ein Reiter auf einem Pferd erschien mir und sagte: 'Die Leute reisen, und ihre Geschicke reisen zu ihnen," und da wusste ich, dass es unsere eigenen Seelen waren, die uns unseren Tod ankündigten." - "Vater", sagte er (Ali ibn Al-Hussain (s.a.)), "sieht Allah dich als böse an? Sind wir nicht im Recht?" - "Doch", sagte Imam Hussain (s.a.), "bei Dem, zu Dem (aller seiner) Diener Rückkehr ist." - "Dann brauchen wir doch keine Sorge zu haben", sagte er (der Sohn), "wenn wir sterben und dabei im Recht sind." - "Möge Allah dir den besten Lohn geben", sagte Imam Hussain (s.a.), "den ein Sohn bekommen kann, für sein (vorzügliches Verhalten) gegenüber seinem Vater."
Als der Morgen hereinbrach, stieg er ab und verrichtete das Morgengebet, dann stieg er wieder eilig auf (und setzte die Reise fort) und begann nach links zu schwenken mit seinen Anhängern und wollte sich (von Al-Hurr und seinen Leuten) trennen. Doch Al-Hurr ibn Yazid kam zu ihm und trieb ihn und seine Anhänger (davon) abzuhalten, (in jene Richtung zu gehen), und er begann, sie mit starkem Druck in Richtung Kufa zu treiben, aber sie widerstanden ihm und so hörten sie auf (damit), gingen aber weiterhin so mit ihnen, bis sie nach Ninawa kamen, den Ort, wo Imam Hussain (s.a.) abstieg. Da erschien ein Reiter auf einem rassigen (Pferd), er trug Waffen und auf seiner Schulter einen Bogen, er kam aus Kufa. Sie hielten alle an und warteten auf ihn. Als er bei ihnen angelangt war, grüßte er Al-Hurr und seine Leute, doch er grüßte Imam Hussains (s.a.) und dessen Gefährten nicht. Er überreichte Al-Hurr einen Brief von Ubaidullah ibn Ziyad, in welchem stand:
"Wenn dieser Brief dich erreicht und mein Botschafter zu dir kommt, dann bedränge Hussain (d.h. zwinge ihn, anzuhalten), doch lasse ihn nur in einem offenen Platz ohne Deckung und Wasser anhalten. Ich habe meinen Botschafter angewiesen, dass er bei dir bleibt und nicht von dir weggeht, bis du meinen Befehl ausgeführt hast, wa Salam." Als Al-Hurr den Brief gelesen hatte, sagte er zu ihnen:
"Das ist ein Brief vom Gouverneur Ubaidullah. Er befiehlt mir, euch zu einem Ort zu bringen, der in seinem Brief genannt wird, und er ist sein Botschafter, den er angewiesen hat, nicht von mir wegzugehen, bis ich seinen Befehl ausgeführt habe."
Yazid ibn Al-Muhadschir Al-Kanani der bei Imam Hussain (s.a.) war, schaute den Botschafter ibn Ziyads an und erkannte ihn. "Möge deine Mutter dich verlieren", sagte Yazid zu ihm, "zu was bist du gekommen?" - "Ich habe meinem Imam gehorcht und meinen Treueid erfüllt", sagte er (der Botschafter). "Vielmehr warst du deinem Herrn ungehorsam", sagte ibn Al-Muhadschir, "während du deinem Imam gehorsam warst, indem du die Vernichtung deiner Seele herbeigeführt und Schande und das Feuer (der Hölle) verdient hast, und was für ein übler Imam ist dein Imam doch. Allah Der Erhabene hat gesagt: 'Wahrlich, Wir haben sie zu Führern gemacht, die zum Feuer rufen, und am Tage der Auferstehung wird ihnen nicht geholfen werden.'. Und dein Imam gehört zu denen."
Al-Hurr ließ sie an einem Ort halt machen, wo es weder Wasser noch ein Dorf gab, und Imam Hussain (s.a.) sagte zu ihm: "Wehe dir, lasse uns an diesem oder jenem Dorf anhalten", und er meinte Ninawa und Al-Ghadiriyya, und damit Schifna. "Nein, bei Allah", sagte Al-Hurr, "das kann ich nicht. Dieser Mann ist als ein Spion für mich geschickt worden." Da sagte Zuhair ibn Al-Qain zu ihm: "Ich glaube nur, dass das, was nach dem kommt, was ihr seht, nur noch schlimmer sein kann, Sohn des Gesandten Allahs. Wenn wir diese jetzt bekämpfen, so wird es leichter für uns sein als gegen die zu kämpfen, die nach ihnen kommen werden. Denn, bei meinem Leben, nach ihnen werden (solche) zu uns kommen, denen wir nichts entgegenzusetzen haben." - "Ich werde nicht anfangen, gegen sie zu kämpfen"; sagte Imam Hussain (s.a.),dann stieg er ab. Dies war Donnerstag, der zweite Tag des Monats Muharram, im Jahre 61 n.H. (680 n.Chr.). Am nächsten Tag brach Umar ibn Sad ibn Abu Waqqas aus Kufa zu ihnen auf mit 4000 Reitern. Er hielt in Ninawa an und entsandte Urwa ibn Qais Al-Ahmasi zu Imam Hussain (s.a.) und sagte zu ihm: "Gehe zu ihm und frage ihn: 'Was führt dich her? Was willst du?" Urwa gehörte zu denjenigen, die Imam Hussain (s.a.) geschrieben hatte, und er schämte sich, zu ihm zu gehen. Das gleiche war der Fall mit den Stammesführern, die ihm geschrieben hatten, sie weigerten sich und waren nicht willens, das zu tun. Da erhob sich Kathir ibn Abd-Allah Al-Schabi, und er war ein mutiger Reiter, der vor nichts zurückschreckte: "Ich werde zu ihm gehen, und bei Allah, wenn du es wünschst, werde ich ihn angreifen." - "Ich will nicht, dass du ihn angreifst", sagte Umar, "aber gehe zu ihm und frage ihn, was ihn hierher führt."
Als Kathir sich ihm (Imam Hussain (s.a.)) näherte, sah ihn Abu Thumamah Al-Saidi, und er sagte zu Imam Hussain (s.a.): "Möge Allah dir beistehen, o Abu Abd-Allah, der böseste der Erdenbewohner, der das meiste Blut von ihnen vergossen hat und der am angriffslustigsten von ihnen ist, ist zu dir gekommen!" Dann stellte er (Abu Thumamah) sich ihm entgegen und sagte: "Lege dein Schwert nieder." - "Nein, bei Allah", erwiderte er (Kathir), "ich bin nur ein Abgesandter. Wenn ihr mir zuhört, dann will ich euch (das) mitteilen, womit ich zu euch geschickt wurde. Wenn ihr das nicht wollt, dann werde ich (wieder) von euch weggehen." - "Ich werde den Griff deines Schwertes festhalten", sagte er (Abu Thumamah), "dann sprich, was dein Anliegen ist". - "Nein, du wirst es nicht anrühren", widersprach er (Kathir). "Sag mir (die Botschaft), mit der du gekommen bist, und ich werde sie ihm (Imam Hussain (s.a.)) ausrichten. Ich werde nicht zulassen, dass du dich ihm näherst, denn du bist ein Lügner", und so beschimpften sie sich gegenseitig, dann wandte er (Kathir) sich ab und ging zu Umar ibn Sad und berichtete ihm (was geschehen war). Umar rief Qurra ibn Qais Al-Hanzali und sagte zu ihm: "Wehe dir, Qurra, (geh und) triff Hussain und frage ihn, weshalb er gekommen ist und was er will." Und Qurra ging zu ihm, und als Imam Hussain (s.a.) ihn kommen sah, fragte er: "Kennt ihr diesen (Mann)?" - "Ja", erwiderte Habib ibn Mazahir, "er ist ein Mann vom Hanzala-Klan von (dem Stamme der) Tamim, und er ist der Sohn unserer Schwester. Ich kannte ihn immer als jemand mir guten Ansichten, und ich hätte nicht gedacht, ihn bei dieser Szene anwesend zu sehen." Er (Qurra) kam, grüßte Imam Hussain (s.a.) und verkündete ihm die Botschaft von Umar ibn Sad. "Die Bewohner dieser eurer Stadt"; sagte Imam Hussain (s.a.), "haben mir geschrieben, dass ich kommen soll. Doch wenn ihr (jetzt) Widerwillen gegen mich hegt, dann werde ich euch verlassen." - "Wehe dir", sagte daraufhin Habib ibn Mazahir zu ihm, "wohin wirst du zurückkehren? Zu den Unterdrückern?" - "Hilf diesem Mann, durch dessen Vorväter Allah dich mit Ansehen gestärkt hat." (sagte Imam Hussain (s.a.)) - "Ich werde (zuerst) zu meinem Befehlshaber mit der Antwort auf seine Botschaft gehen", erwiderte Qurra, "und werde über meine Sicht (der Dinge) nachdenken." Er ging zurück zu Umar ibn Sad und überbrachte ihm die Botschaft. "Ich hoffe", sagte Umar, "dass Allah es mir ersparen wird, gegen ihn Krieg zu führen und zu kämpfen", und er schrieb an Ubaidullah ibn Ziyad:
"Im Namen Allahs, Der Gnädigen, Des Barmherzigen.
Als ich bei Hussain Stellung bezog, schickte ich meine Abgesandten zu ihm und fragte ihn, was ihn herführte und was er wollte. Er sagte: 'Die Bewohner dieses Landes haben mir geschrieben, ihre Botschafter kamen zu mir und baten mich, herzukommen, und das habe ich getan. Doch wenn sie mich nun nicht (mehr) wollen und sich für sie ihre Situation gegenüber dem, was ihre Botschafter mir übermittelt haben, verändert hat, dann werde ich von ihnen weggehen.'"
Hassan ibn Qaid Al-Absi berichtete: Ich war bei Ubaidullah, als dieser Brief bei ihm ankam. Als er ihn gelesen hatte, sagte er: "Jetzt, wo unsere Klauen sich an ihn krallen, hofft er auf Rettung, doch es ist keine Zeit mehr, zu entrinnen." Und er schrieb an Umar ibn Sad: "Ich habe deinen Brief bekommen und verstanden, was du erwähnt hast. Biete Hussain und all seinen Gefährten (die Möglichkeit) an, Yazid den Treueid zu leisten. Wenn er das tut, dann werden wir sehen, wie wir urteilen werden, wa Salam."
Als der Brief Ubaidullah ibn Ziyads bei Umar ibn Sad ankam, sagte dieser: "Ich fürchte, dass Ibn Ziyad nicht akzeptiert, dass mir (der Kampf gegen Imam Hussain (s.a.)) erspart bleibt." Sofort danach kam (ein weiterer) Brief von Ibn Ziyad bei Umar ibn Sad an: "Positioniere dich zwischen Hussain mit seinen Gefährten und dem Wasser, und sie sollen keinen Tropfen davon kosten, so wie es mit dem gottesfürchtigen und reinen Uthman ibn Affan geschah." Sofort schickte Umar ibn Sad Amr ibn Al-Hadschadsch mit 500 Reitern (los), und sie ließen sich auf dem Weg nieder und postierten sich zwischen Imam Hussain (s.a.) mit seinem Anhängern und dem Wasser, damit sie keinen Tropfen davon trinken sollten. Das geschah drei Tage vor (der Schlacht der) Ermordung Imam Hussains (s.a.). Abd-Allah ibn Al-Hussain Al-Azdi, der zu den Badschila gehörte, rief so laut er konnte aus: "Hussain, siehst du nicht das Wasser, als ob es in der Mitte des Himmels läge? Bei Allah, ihr werdet keinen Tropfen davon zu kosten bekommen, bis ihr an Durst sterbt." -
"Oh Allah", betete Imam Hussain (s.a.), "lasse ihn an Durst sterben und vergib ihm niemals."
Humaid ibn Muslim berichtete:
"Bei Allah, ich besuchte ihn nachdem (Ereignis von Kerbala), als er krank war. Bei Allah, außer Dem es keinen Gott gibt, ich sah ihn viel Wasser trinken, dann erbrach er sich. 'Der Durst, der Durst!', schrie er. Wieder trank er sehr viel Wasser, erbrach sich und brannte vor Durst. Dieser Ablauf hörte nicht auf, bis er starb, möge der Fluch Allahs auf ihm lasten."
Als Imam Hussain (s.a.) die Soldaten Umar ibn Sads und ihre Verstärkungstruppen sah, die bei Ninawa kampierten, um gegen ihn zu kämpfen, schickte er nach Umar ibn Sad, dass er ihn treffen wolle. Die beiden trafen in der Nacht zusammen und berieten lange, dann kehrte Umar ibn Sad in sein Lager zurück und schrieb an Ubaidullah ibn Ziyad: "Allah hat den Hass ausgelöscht, (die Menschen) in einer Meinung zur Eintracht gebracht und die Angelegenheiten der Ummah zum Guten geleitet. Dieser Hussain hat mir (die Zusage) gegeben, dass er dahin zurückkehren wird, woher er gekommen ist oder an die Außengrenzen gehen wird, und er wird (irgend) einer der (anderen) Muslime sein, mit den gleichen Rechten und Pflichten, oder er wird zu Yazid, dem Führer der Gläubigen, gehen und ihm seine Hand reichen und sehen, ob das, was (an Meinungsverschiedenheiten) zwischen ihnen (bereinigt werden kann). In diesem (Angebot) liegen (für euch) (sein) Einverständnis und das Heil der Ummah."
Als Ubaidullah den Brief las, sagte er : "Dies ist der Brief von einem Aufrichtigen, der um seine Leute besorgt ist." Da sprang Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan auf und rief: "Wirst du denn das von ihm akzeptieren, während er sich auf deinem Land niedergelassen hat nahe bei dir? Bei Allah, wenn er aus deinem Land kommen würde und nicht seine Hand in deine legen würde, ob er nun mächtig oder schwach und hilflos sei, du würdest ihm nicht diese Würde zugestehen, denn das ist (ein Zeichen) von Schwäche. Vielmehr sollen er und seine Anhänger sich deiner Autorität unterwerfen. Wenn du ihn bestrafst, so bist du (der, der dazu berechtigt ist), und wenn du ihm vergibst, dann hast du (auch) das Recht dazu." - "Ja", antwortete Ibn Ziyad, "was du sagst, ist das Richtige. Geh mit diesem Brief zu Umar ibn Sad, und er soll Hussain und seinen Anhängern die Unterwerfung unter meine Herrschaft anbieten. Wenn sie das tun, dann soll er sie in Frieden zu mir schicken. Wenn sie sich aber weigern, dann soll er sie bekämpfen. Wenn er (Umar ibn Sad) (das) tut, dann hört auf ihn und gehorcht (ihm). Wenn er sich aber weigert, sie zu bekämpfen, dann bist du der Kommandeur über die Armee; köpfe ihn und schicke seinen Kopf zu mir." Dann schrieb er an Umar ibn Sad:
"Ich habe dich nicht zu Hussain geschickt, damit du von ihm ablässt, dir mit ihm die Zeit vertreibst, ihm Frieden und Überleben zusicherst, Entschuldigungen für ihn vorbringst oder für ihn als Fürsprecher bei mir auftrittst. Siehe zu, wenn Hussain und seine Anhänger sich meiner Herrschaft unterwerfen und sich ergeben, schicke sie zu mir in Frieden. Wenn sie sich aber weigern, dann rücke gegen sie vor, um sie zu töten und sie als ein abschreckendes Beispiel zu bestrafen, denn sie verdienen das. Wenn Hussain getötet worden ist, dann lasse die Pferde über seine Brust und seinen Rücken trampeln. Er ist ein unverschämter Rebell, und ich meine nicht, dass dies nach dem Tod irgendeinen Schaden bringen könnte. Aber ich sage, was ich gesagt habe: Wenn ich ihn töte, dann mache ich das mit ihm. Wenn du unserem Befehl ausführt, dann werden wir dich belohnen als jemand, der aufmerksam und gehorsam ist. Doch wenn du dich weigerst, dann werden wir dir (den Befehl) über die Provinz und die Armee entziehen und sie Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan überlassen. Wir haben ihm unsere Autorität überlassen. Wa Salam."
Schimr brachte den Brief Ubaidullahs zu Umar ibn Sad. Nachdem er bei diesem angekommen und er ihn gelesen hatte, sagte Umar: "Was ist mit dir, wehe dir! Möge Allah deinem Heim keine Gnade erweisen. Möge Allah abscheulich machen, was du zu mir gebracht hast! Bei Allah, ich hätte nicht gedacht, dass du ihn (Ibn Ziyad) davon abhalten würdest, das, was ich ihm geschrieben habe, zu akzeptieren. Und dass du eine Angelegenheit verderben würdest, von der wir gehofft hatten, sie ins Lot zu bringen. Bei Allah, Hussain wird sich nicht ergeben, denn eine Seele (ähnlich) der seines Vaters ist in seinem Körper." - "Sag mir", sagte Schimr, "was du tun wirst. Wirst du den Befehl des Gouverneurs ausführen und gegen seinen Feind kämpfen, oder wirst du das Kommando über die Armee mir überlassen?" - "Nein, bei Allah"; antwortete er, "(es wird) keine Ehrung für dich (geben). Ich werde das in die Hand nehmen, nicht du. Du hast den Befehl über das Fußvolk."
Umar ibn Sad rüstete sich für (die Schlacht gegen) Imam Hussain (s.a.) am Abend des Donnerstag, des neunten Muharram. (Unterdessen) machte sich Schimr auf den Weg, bis er vor den Anhängern Imam Hussains (s.a.) stand. Er sagt: "Wo sind die Söhne meiner Schwester?," fragte er. Abbas, Dschafar, (Abd-Allah) und Uthman, (alles) Söhne von Ali ibn Abu Talib (s.a.), traten vor. "Was willst du?," fragten sie. "Ihr seid sicher, ihr Söhne meiner Schwester," antwortete er. "Allah verfluche dich," erwiderten die jungen Männer, "und Allah verfluche deine Sicherheitszusage, garantierst du uns Sicherheit, und dem Sohn des Gesandten Allahs (s.a.) nicht?!" - "Kavallerie Allahs," rief dann Umar ibn Sad aus, "steigt auf und verkündet die Frohe Botschaft (d.h. des Todes)", und die Leute stiegen auf und rückten nach dem Nachmittagsgebet [asr] in ihre (Imam Hussains (s.a.) und seiner Anhänger) Richtung vor. Imam Hussain (s.a.) saß vor seinem Zelt, auf sein Schwert gestützt. Er war eingenickt mit dem Kopf auf den Knien, als seine Schwester den Lärm hörte. Sie ging zu ihrem Bruder und sagte: "Mein Bruder, hörst du nicht die (Kampf-) Geräusche, die (immer) näherkommen?" Imam Hussain (s.a.) hob seinen Kopf und erwiderte: "Ich habe jetzt gerade den Gesandten Allahs (s.a.) in meinem Traum gesehen, und er sagte zu mir: 'Du wirst (bald) zu uns kommen.'" Seine Schwester schlug sich ins Gesicht und weinte laut vor Kummer. "Du hast keinen Grund zum Kummer, Schwester," sagte er zu ihr, "seih ruhig, möge Allah barmherzig zu dir sein." Abbas ibn Ali (r.) sagte zu ihm: "Mein Bruder, sie sind gekommen." Er erhob sich und sagte: "Abbas, bei meinem Leben, reite du hinaus zu ihnen und frage sie, was sie im Sinn haben und was ihnen angemessen erscheint, und frage sie, was sie hergebracht hat (gegen uns)." Abbas ritt mit 20 Reitern auf sie zu, unter ihnen waren (auch) Zuhair ibn Al-Qain und Habib ibn Mazahir. Abbas fragte sie: "Wie seht ihr die Situation, und was wollt ihr?" Sie antworteten: "Es erging der Befehl des Gouverneurs, dass wir euch das Angebot unterbreiten sollen, dass ihr euch seiner Herrschaft unterwerft, oder wir (müssen) euch bekämpfen," - "Habt keine Eile (für den Kampf), bis ich zu Abu Abd-Allah zurückgekehrt bin und ihm das unterbreitet habe, was ihr gesagt habt," sagte er (Abbas). Sie bleiben stehen und sagten: "Gehe zu ihm und erstatte ihm Bericht, dann komm zu uns und teile uns mit, was er dir sagt." Abbas kehrte im Galopp zu Imam Hussain (s.a.) zurück und berichtete ihm. (Währenddessen) sprachen seine Anhänger mit den Leuten (von Umar ibn Sad), ermahnten sie und versuchten, sie von Kampf gegen Imam Hussain (s.a.) abzuhalten.
Abbas ging zu Imam Hussain (s.a.) und berichtete ihm, was die Leute (Ibn Sads) gesagt hatten, und er (Imam Hussain (s.a.)) sagte: "Gehe zu ihnen zurück, und wenn du kannst, dann halte sie bis zum Morgen hin und halte sie die Nacht über von uns fern, damit wir in der Nacht zu unserem Herrn beten, Ihn anrufen und um Vergebung bitten können. Er weiß, dass ich immer das Ritualgebet, die Verlesung Seines Buches, das Bittgebet und das Flehen um Vergebung geliebt habe." Abbas ging zu den Leuten und kehrte von ihnen mit einem Abgesandten von Umar ibn Sad zurück, der von diesem folgendes ausrichtete: "Wir geben euch eine Frist bis morgen. Wenn ihr euch ergebt, werden wir euch zu unserem Gouverneur Ubaidullah ibn Ziyad schicken, und wenn ihr euch weigert, werden wir euch nicht (länger) in Ruhe lassen,." und dann ging er fort.
Gegen Abend versammelte Imam Hussain (s.a.) seine Getreuen. Ali ibn Al-Hussain, Imam Zain-Al-Abidin (s.a.), berichtete: Ich ging nahe an ihn heran, um zu hören, was er ihnen sagen wollte, (obwohl) ich zu der Zeit krank war. Ich hörte meinen Vater zu seinen Getreuen sagen: "Ich verherrliche Allah mit der schönsten Verherrlichung, und ich lobpreise Ihn in Freude und Leid. Oh Allah, ich lobpreise dich, da Du uns mit dem Prophetentum gesegnet, uns den Quran gelehrt und uns die Religion verständlich gemacht hast. Du hast uns Gehör, Einsicht und Herzen gegeben, und Du hast uns zu den Dankbaren gemacht. Ich kenne keine treueren und besseren Getreuen als meine Getreuen, und keine frömmere und in besserem Zusammenhalt festgefügte Familie (Ahl-Al-Bait) als meine Ahl-Al-Bait. Möge Allah euch von mir reichlich belohnen. Denn wahrlich, ich glaube, dass dies der letzte Tag ist, (der uns noch) von jenen (Leuten vergönnt) ist. Ich gestatte euch nun, mich zu verlassen. Ich erteile euch (hiermit) die Lossprechung (von eurem Schwur, mir zu folgen), und ihr habt mir gegenüber keine Verpflichtung mehr. Diese Nacht bedeckt euch, so nehmt sie als ein Kamel (d.h. reitet im Schutze ihrer Dunkelheit fort)."
Seine Brüder, Söhne, die Söhne seines Bruders und die Söhne Abd-Allah ibn Dschafars sagten: "Warum sollen wir das tun?! Damit wir nach dir weiterleben?! Allah möge uns so etwas nicht erleben lassen." Abbas ibn Ali (r.) war der erste von ihnen, der mit dieser Äußerung begann, und die ganze Gruppe folgte ihm und gaben die gleiche Erklärung ab. "Söhne (Muslim ibn) Aqils," sagte Imam Hussain (s.a.), "es genügt für euch, dass Muslim (r.) ermordet wurde. So gehet denn, denn ich habe es euch erlaubt." - "Gepriesen sei Allah," sagten sie, "und was würden die Leute sagen?! Sie würden sagen, dass wir unseren Scheich, unseren Herrn die Söhne unseres lieben Onkels, welcher der beste der Onkel war; dass wir nicht an ihrer Seite Pfeile abgeschossen haben; dass wir nicht an ihrer Seite (den Feind) mit Lanzen durchbohrt haben; dass wir nicht an ihrer Seite das Schwert geführt haben. Dann wüßten wir nicht, was sie getan haben. Nein, bei Allah, wir werden das nicht tun, sondern wir werden vielmehr unser Leben, unser Eigentum und unsere Familien für dich opfern. Wir werden mit dir kämpfen, bis wir deine Bestimmung erreichen, und möge Allah das Leben nach dir (für uns) verabscheuungswürdig machen."
Da erhob sich Muslim ibn Ausaja. "Wie könnten wir dich allein lassen," sagte er, "und wie können wir uns bei Allah entschuldigen im Hinblick auf die Aufführung unserer Pflicht gegen dich?! Bei Allah, ich werde mit meiner Lanze in ihre Brust stechen, und sie mit meinem Schwert schlagen, so lange sein Griff in meiner Hand ist. Selbst wenn ich keine Waffe (mehr) habe, um damit zu kämpfen, dann werde ich Steine gegen sie schleudern. Bei Allah, wir werden dich niemals verlassen, bis Allah weiß, dass wir durch dich (die Gesellschaft des) Gesandten Allahs (s.a.) in seiner Abwesenheit bewahrt haben. Bei Allah, wenn ich wüßte, dass ich getötet und dann wiederbelebt werden würde, dann verbrannt, dann wieder zum Leben erweckt und dann zerschmettert werden würde, und das mit mir siebzig Mal gemacht werden würde, ich würde mich (dennoch) nicht von dir trennen, bis mich der Tod ereilt anstatt dich. Wie könnte ich es dann nicht tun (für Imam Hussain (s.a.) kämpfen), da es doch nur eine Tötung geben wird, und die dann so eine Ehrung ist, die niemals abgelehnt werden kann?"
Zuhair ibn Al-Qain (r.) stand auf und sagte: "Bei Allah, ich würde es vorziehen, dass ich getötet werde, dann wieder zum Leben erweckt, dann wieder ermordet, bis ich auf diese Art tausend Mal getötet werde, und dass Allah, Der Erhabene, deine Ermordung auf diese Weise verhindern würde und die dieser jungen Männer aus deiner Familie." Und so sprachen alle seiner Getreuen auf ähnliche einhellige Weise, einer nach dem anderen. Imam Hussain (s.a.) bat (bei Allah) darum, sie auf das Beste zu belohnen und zog sich in sein Zelt zurück.
Ali ibn Al-Hussain (s.a.) berichtete weiter:
Ich saß an jenem Abend (vor dem Morgen des Tages), an dem mein Vater ermordet wurde, und bei mir war meine Tante Zainab, die mich pflegte, als mein Vater sich in sein Zelt zurückzog. Dschuwain, der Gefolgsmann von Abu Dharr Al-Ghaffari (r.), war bei ihm, der dabei war, sein Schwert vorzubereiten und herzurichten. Mein Vater sagte: "Zeit, Schande auf dich als ein Freund! Wie viele von deinen Morgendämmerungen und Sonnenuntergängen gibt es, wie oft wird ein Gefährte oder ein Suchender zum Leichnam. Die Zeit wird durch keinen Ersatz zufriedengestellt werden. Die Sache liegt bei Dem Mächtigen, und jede lebende Kreatur wird meine Reise antreten."
Er wiederholte das zwei- oder dreimal. Ich verstand es und wurde mir bewusst, was er (sagen) wollte. Tränen erstickten mich, und ich drängte sie zurück. Ich bewahrte das Schweigen, und ich wusste, dass Unheil über uns gekommen war. Meine Tante hatte (auch) das gehört, was ich gehört hatte, doch sie war eine Frau, und Sanftheit und Trauer gehört zu den Charaktereigenschaften der Frauen. Sie konnte sich nicht beherrschen, und sie sprang auf und begann, ihre Kleider zu zerreißen. Sie seufzte und ging zu ihm: "Dann werde ich (meinen Bruder) verlieren! Würde mich doch der Tod des Lebens heute berauben, denn meine Mutter Fatima (s.a.) ist gestorben, mein Vater Ali (s.a.) und mein Bruder Hassan (s.a.), der vorhergehende Kalif." Imam Hussain (s.a.) schaute sie an und sagte zu ihr: "Meine liebe Schwester, lasse den Satan nicht dir deinen Langmut nehmen," und seine Augen waren voller Tränen. Er sagte: "Wenn die Flughühner nachts alleingelassen werden, sie werden schlafen," d.h. die Natur wird ihren Lauf nehmen. "Wehe!;" rief sie, "dein Leben wird dir auf widrige Art entrissen werden, und das ist verletzender für mein Herz und härter für meine Seele!" Dann schlug sie sich ins Gesicht, ergriff den Saum ihres Gewandes und begann, es zu zerreißen. Dann fiel sie in Ohnmacht.
Imam Hussain (s.a.) stand auf und goß Wasser über ihr Gesicht und sagte zu ihr: "Meine Schwester, fürchte Allah und suche bei Allah Trost. Wisse, dass die Erdenbewohner sterben werden, und (auch) die Bewohner des Himmels werden nicht ewig bleiben. (Wisse auch,) dass alles der Zerstörung anheimfallen wird, außer dem Antlitz Allahs, Der die Schöpfung durch Seine Macht geschaffen hat. Er sendet die Geschöpfe, dann läßt Er sie zurückkehren, Er ist einzigartig und allein. Mein Vater war besser als ich, meine Mutter war besser als ich, mein Bruder war besser als ich. Für mich und jeden Muslim ist der Gesandte Allahs (s.a.) ein ideales Vorbild." Und er tröstete sie auf diese Weise und sagte: "Meine liebe Schwester, ich schwöre dir - und ich halte immer meine Eide - dass du nicht deine Kleider meinetwegen zerreißen, noch dein Gesicht zerkratzen, noch in Wehgeschrei für mich ausbrechen wirst, wenn ich vernichtet werde." Dann ging er zu ihr und ließ sie neben mir Platz nehmen. Dann ging er hinaus zu seinen Gefährten und befahl ihnen, ihre Zelte näher zueinander aufzustellen, so dass die Zeltstricke eines Zeltes jeweils einer in dem Bereich des anderen Zeltes waren, so dass wenn sie zwischen den Zelten waren, die Feinde sich nur ihnen von einer Seite nähern konnten, da hinter ihnen sowie rechts und links von ihnen sich Zelte befanden. So würden (die Zelte) sie komplett umringen, außer von der Seite, von der ihr Feind kommen würde.
Imam Hussain (s.a.) ging zu seinem Standort zurück und verbrachte die ganze Nacht mit Gebet, Erbitten von Allahs Vergebung und demütigen Bittgebeten. Auch seine Gefährten verbrachten (die Nacht) genauso in Ritual- und Bittgebeten sowie im Erbitten von Vergebung (Allahs).
Al-Dhahhak ibn Abd-Allah berichtete:
Eine Reitertruppe von Ibn Sad passierte uns, wobei sie uns beobachteten, und Imam Hussain rezitierte (folgenden Vers): Und die Ungläubigen sollen nicht wähnen, dass es zu ihrem Heil ist, wenn Wir ihnen Aufschub gewähren; dass Wir ihnen Aufschub gewähren, führt nur dazu, dass sie in Sünden wachsen; und ihnen wird eine erniedrigender Strafe. Allah hätte die Gläubigen nicht in der Lage belassen wollen, in der ihr euch befindet, bis Er die Schlechten von den Guten gesondert hatte.
Ein Mann von jenen Reitern namens Abd-Allah ibn Samir hörte das, und er war (ein Mann), der viel lachte; er war ein kühner Reiter, ein Meuchelmörder, und er war angesehen. Er sagte: "Beim Herrn der Kaaba, wir sind die Guten, wir haben uns von euch gesondert." - "Du Sünder!," schrie Burair ibn Hudair, "zählt Allah (etwa) dich unter die Guten?" - "Wehe dir," erwiderte er (Abd-Allah ibn Samir), "wer bist du?" - "Ich bin Burair ibn Hudair," war die Antwort, und sie beschimpften sich gegenseitig.
Am Morgen mobilisierte Imam Hussain ibn Ali (s.a.) seine Getreuen nach dem Morgengebet. Er hatte zweiunddreißig Berittene und vierzig vom Fußvolk bei sich Er gab Zuhair ibn Al-Qain (das Kommando) über den rechten Flügel seiner Gefährten, und Habib ibn Mazahir gab er das über ihren linken Flügel. Das Banner gab er seinem Bruder Abbas. Sie positionierten sich so, dass die Zelte hinter ihnen waren. Er befahl, dass das Holz und das Reisig, das hinter den Zelten lag, in einen Graben geworfen, der dort ausgehoben worden war, und angezündet werden sollte, denn sie fürchteten, dass sie (die Feinde) von hinten kommen würden.
Am Morgen jenes Tages, am Freitag, manche sagen auch, am Samstag - mobilisierte Umar ibn Sad seine Gefährten. Er ging mit den (Männern), die bei ihm waren, auf Imam Hussain (s.a.) zu, und Amr ibn Al-Hadschadsch hatte das Kommando über den rechten Flügel, und Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan das über den linken und Urwa ibn Qais kommandierte die Kavallerie. Das Kommando über das Fußvolk hatte Schabath ibn Ribi inne. Das Banner gab er seinem Gefolgsmann Duraid.
Von Ali ibn Al-Hussain Imam Zain-Al-Abidin (s.a.) wird überliefert:
Als die Kavallerie sich Imam Hussain (s.a.) näherte, erhob er seine Hände und sprach: "Oh Allah, Du bist mein Vertrauen in jeder Drangsal, und meine Hoffnung in jeder Härte. Du bist mein Vertrauen und meine Ausrüstung in allem, was mir zustößt, (egal) wie sehr das Herz dadurch schwach zu werden scheint und die List (des Feindes) (meine Hoffnung scheinbar) vermindert, der Freund mich anscheinend verläßt, und der Feind zu frohlockt. Es kommt durch Dich über mich, und wenn ich mich darüber bei Dir beklage, so ist es (nur) aus meinem Verlangen nach Dir, Dir allein. Du hast mir Erleichterung verschafft und hast mir (seine Bedeutung) offengelegt. Du bist der Herr aller Wohltaten, der Besitzer jeglicher Schönheit, und das Endgültige Ziel jeglicher Sehnsucht."
Er (Imam Zain-Al-Abidin) berichtete (weiter):
Die Leute (von Umar ibn Sad) begannen, das Zelt Imam Hussains (s.a.) zu umringen, und sie sahen den Graben hinter ihnen und das Feuer, welches das Holz und das Reisig verbrannte, das dort hinein geworfen worden war. Da rief Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan (möge Allah ihn verfluchen) mit lautester Stimme: "Hussain, eilst du zu dem Feuer (der Hölle) noch vor dem Tage der Auferstehung?" - "Wer ist das ?," fragte Imam Hussain (s.a.), "es klingt wie Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan." - "Ja," antworteten sie, und er sagte: "Sohn einer Ziegenhirtin, es ist angebrachter, dass du dort eingehst." Muslim ibn Ausaja schickte sich an, einen Pfeil auf ihn zu schießen, doch Imam Hussain (s.a.) hinderte ihn daran und sagte: "Lass mich auf ihn schießen, denn er ist ein Sünder und einer von den größten Tyrannen, und nun hat Allah es ermöglicht ihn (zu töten)." - "Schieße nicht auf ihn," sagte Imam Hussain (s.a.), "denn ich es widerstrebt mir, (den Kampf) gegen sie zu beginnen."
Dann rief Imam Hussain (s.a.) nach seinem Pferd, stieg auf und rief mit lautester Stimme: "Ihr Leute des Irak," - und die meisten begannen, ihm Gehör zu schenken - "hört zu, was ich euch zu sagen habe, und habt keine Eile (mich anzugreifen), damit ich euch wegen meiner Rechte über euch ermahne, so dass ich mich bei euch (von jeglicher Schuld) befreie (indem ich euch die Wahrheit sage). Wenn ihr mir Gerechtigkeit gewährt, dann werdet ihr dadurch glücklicher werden. Wenn ihr mir aber keine Gerechtigkeit gewährt, von euch (als Einzelpersonen), dann einigt euch über eure Angelegenheit, lasst eure Sache nicht in Sorge sein. Dann führt gegen mich aus (was ihr vorhabt) und säumt nicht. - Mein Beschützer ist Allah, Der das Buch herabgesandt hat. Und Er beschützt die Rechtschaffenen. Dann pries und verherrlichter er Allah und gedachte Ihm, wie es Ihm geziemt. Er bat um Segen für den Propheten (s.a.) [salawat], und für die Engel Allahs und Seine (anderen) Propheten. Man hörte niemals vor - oder nach ihm jemanden, der rhetorisch gewandter war als er. Dann sagte er: "Verfolgt meine Ahnenreihe zurück und seht, wer ich bin. Dann schaut wieder auf euch und tadelt euch selbst. Überlegt, ob es gut für euch ist, mich zu töten und die Ehre meiner weiblichen Familienmitglieder zu vergewaltigen? Bin ich nicht der Sohn der Tochter eures Propheten, der Sohn seines Testamentsvollstreckers und seines Vetters, des ersten Gläubigen, der den Gesandten Allahs in dem bestätigte, was er von seinem Herrn brachte? War nicht Hamza, der Herr der Märtyrer, mein Onkel? War denn nicht Dschafar Al-Tayyar ("der Fliegende"), der in den Himmel mir zwei Flügeln fliegt, mein Onkel? Sind nicht die Worte des Gesandten Allahs (s.a.) zu euch gedrungen über mich und meinen Bruder: "Diese beiden sind die Herren der jungen Männern im Paradies."?! Ob ihr nun glaubt, was ich sage - und es ist die Wahrheit- denn bei Allah, ich habe nie eine Lüge geäußert, seit ich gelernt hatte, dass Allah diejenigen hasst, die solches tun, oder ob ihr mich als einen Lügner seht, dann sind unter euch solche, die wenn ihr sie fragen würdet, euch (es) sagen würden: Fragt Dschabir ibn Abd-Allah Al-Ansari, Abu Said Al-Khudri, Sahl ibn Sad Al-Saidi, Zayd ibn Arqam und Anas ibn Malik, sie würden euch sagen, dass sie diese Worte von Gesandten Allahs (s.a.) über mich und meinen Bruder gehört haben. Ist das nicht genug (euch daran zu hindern), mein Blut zu vergießen?!"
"Wenn ich recht verstehe, was er sagt," unterbrach Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan, "dann diene ich Allah nur am Rande." - "Bei Allah," erwiderte Habib ibn Mazahir, "ich sehe, dass du Allah (nur) am äußersten Rande dienst, und ich bezeuge, dass du das richtig siehst. Du verstehst nicht, was er sagt, denn Allah hat dein Herz (mit Verstocktheit) geprägt." - "Wenn ihr darüber in Zweifel seid, dann zweifelt ihr darüber, dass ich der Sohn der Tochter eures Propheten bin. Bei Allah, unter euch und unter anderen (Völkern) zwischen Osten und Westen ist kein Sohn eines Propheten außer mir. Wehe euch! Fordert ihr (Rache) für einen Toten von euch, den ich getötet habe, oder für Eigentum, das ich (unrechtmäßig) durchgebracht habe, oder Vergeltung für eine Verletzung (die ich zugefügt habe)?"
Niemand antwortete.
Er rief : "Schabath ibn Ribi, Hadschar ibn Abdschar, Qais ibn Al-Aschath, Yazid ibn Al-Harith, habt ihr mir nicht geschrieben: 'Die Frucht ist gereift, die Datteln sind grün geworden, komm zu einer Armee, die für dich aufgestellt worden ist'?!" - "Wir wissen nicht, wovon du sprichst," antwortete Qais ibn Al-Aschath, "vielmehr solltest du dich der Herrschaft der Söhne deines Onkels beugen (Bani Umayya). Sie werden dir nur erweisen, was dir gefällt." - "Nein, bei Allah," sagte Imam Hussain (s.a.), "ich werde ihm nicht die Hand reichen wie ein Gedemütigter, noch werde ich wie ein (entflohener) Sklave fliehen." Dann rief er aus:
"Und ich nehme meine Zuflucht zu meinem Herrn und eurem Herrn, auf dass ihr mich nicht steinigt Ich nehme meine Zuflucht bei meinem Herrn und eurem Herrn vor jedem Hoffärtigen, der nicht an den Tag der Abrechnung glaubt.
Dann ließ er sein Pferd niederknien und befahl Uqba ibn Siman, es anzubinden. Sie (die Kufiten) begannen, auf ihn (Imam Hussain (s.a.)) zuzurücken. Als Al-Hurr ibn Yazid sah, dass die Leute fest entschlossen waren, Imam Hussain (s.a.) zu bekämpfen, sagte er zu Umar ibn Sad: "Umar, willst du diesen Mann bekämpfen?" Dieser antwortete: "Ja, bei Allah, es wird eine (schreckliche) Schlacht werden, bei der leicht Köpfe rollen und (abgeschnittene) Hände umherfliegen werden," - "Könnt ihr nicht damit einverstanden sein, was er euch unterbreitet hat?" fragte Al-Hurr. "Wenn ich zu entscheiden hätte," erwiderte Umar, "dann würde ich es tun (d.h. auf Imam Hussains Angebot eingehen), aber dein Gouverneur verweigerte (jede Alternative)."
Al-Hurr ging und blieb entfernt von den Leuten stehen. Bei ihm war ein Mann von seinem Stamm namens Qurra ibn Qais. "Qurra," sagte er zu ihm, "hast du deinem Pferd heute Wasser gegeben?" - "Nein," antwortete dieser. "Willst du es nicht tränken?" fragte er (Al-Hurr). Qurra erzählte (später):
"Bei Allah, ich nahm an, dass er (Al-Hurr) sich von der Schlacht zurückziehen wollte, um sie nicht mitzuerleben, und dass er nicht wollte, dass ich ihn dabei sehe (bei seinem Rückzug). So sagte ich zu ihm: "Ich habe es noch nicht getränkt, ich wollte es gerade tun." Er entfernte sich von dem Platz, an dem er stand, und, bei Allah, wenn er mit mitgeteilt hätte, was er tun wollte, wäre ich mit ihm zu Imam Hussain ibn Ali (s.a.) gegangen. Er begann, sich Stück für Stück Imam Hussain (s.a.) anzunähern. "Was willst du, Ibn Yazid," fragte ihn Al-Muhadschir ibn Aus, "willst du angreifen?" doch er (Al-Hurr) antwortete nicht. Etwas wie ein Zittern überkam ihn, und Muhadschir sagte zu ihm: "Dein Benehmen ist verdächtig, Bei Allah, ich habe dich noch niemals in so einer Haltung gesehen. Wenn man mich fragen würde, wer der tapferste Kufit ist, würde ich unausweichlich dich nennen. Was bedeutet das, was ich bei dir (heute) sehe?!" - "Bei Allah," erwiderte Al-Hurr, "ich lasse meine Seele zwischen dem Paradiese und dem Feuer wählen. Und, bei Allah, ich werde nichts dem Paradiese vorziehen, sollte ich auch zerstückelt und verbrannt werden." Dann trieb er sein Pferd an und schloss sich Imam Hussain (s.a.) an. "Möge ich dein Opfer sein, Sohn des Gesandten Allahs," sagte er zu ihm, "ich bin dein Gefährte, der dich von der Rückkehr abgeschnitten hat, ich verfolgte dich den Weg entlang und zwang dich an diesem (schrecklichen) Ort, anzuhalten. Ich hätte nicht gedacht, dass die Leute dein Angebot ablehnen und zu so einer Einstellung gegen dich kommen würden (die sie jetzt haben). Bei Allah, wenn ich gewusst hätte, dass sie das, wobei ich sie (nun) sehe, (tatsächlich) auch bis zum Ende durchziehen würden, hätte ich dich nicht verfolgt, wie ich es getan habe. Ich bereue bei Allah, Dem Erhabenen, was ich getan habe. Wirst du meine Reue annehmen?" - "Ja," erwiderte Imam Hussain (s.a.), "Allah wird Sich (in Gnade) zu dir wenden, so steige denn ab." - "Ich werde der beste berittene Kämpfer für dich sein," sagte er (Al-Hurr), "und (wenn ich zu Fuß bin, der beste) Kämpfer zu Fuß. Ich werde sie jetzt auf meinem Ross bekämpfen, und zu Fuß bis zum bitteren Ende." - "Tue das," erwiderte Imam Hussain (s.a.), "Allah möge dir darin Gnade erweisen, was er dir bestimmt hat." Er (Al-Hurr) trat vor, bis er vor Imam Hussain (s.a.) stand. Dann rezitierte ein Mann der Anhänger Imam Hussains (s.a.) (folgendes Gedicht): "Wie gut ist doch Hurr, der Hurr der Banu Riah, und er ist (auch) Hurr (= arab.: "frei") bei den gegnerischen Speeren. Wie gut ist Hurr, wenn Hussain (zum Kampf) ruft, und er ist freigiebig mit seinem eigenen Leben am Morgen."
Dann sagte er (Al-Hurr (r.)):
"Ihr Leute Kufas! Eure Mütter werden ihre Söhne verlieren, und (ihre) Tränen (werden fließen). Habt ihr diesen rechtschaffenen Diener (Allahs) gerufen, und ihn (dann), als er zu euch kam, (an den Feind) ausgeliefert? Habt ihr behauptet, dass ihr mit eurem Leben für ihn kämpfen würdet, und habt ihn dann angegriffen, um ihn zu töten? Ihr habt Hand an sein Leben gelegt, ihr habt seine Kehle gepackt, ihr habt ihn von allen Seiten umzingelt, um ihn daran zu hindern, zu Allahs weiter Erde (d.h. Hedschaz) zu gehen. Er ist wie ein Gefangener in eure Hände gefallen, so dass er nichts mehr tun konnte, (um sich zu verteidigen). Ihr habt ihn, seine Frauen, seine Kinder und seine Familie vom Wasser des Euphrat abgeschnitten und sie nicht trinken lassen, (von dem Wasser,) dass die Juden, Christen und Magier trinken, und welches die Schweine und Hunde des Sawad saufen. Hier sind diese (Imam Hussain (s.a.) und seine Familie), die der Durst niederschlägt. Wie böse doch habt ihr die Nachkommen Mohammeds (s.a.) bedroht, und Allah wird euch am Tage des Großen Durstes (d.h. am Tage der Auferstehung) kein Wasser geben." Einige aus dem Fußvolk griffen ihn an, indem sie Pfeile auf ihn schossen. Er trat vor, bis er vor Imam Hussain (s.a.) stand. "Duraid!," rief Umar ibn Sad, "bringe dein Banner (zu uns)!". Dieser tat es. Er (Umar) spannte den Bogen, hielt einen Pfeil davor und schoss ihn ab. "ihr seid Zeugen," sagte er, "dass ich der Erste war, der schoss." Dann begannen die Leute gegeneinander (Pfeile) zu schießen und traten gegeneinander zum Einzelduell an. Yasar, der Gefolgsmann von Ziyad ibn Abu Sufjan, trat vor, und Abd-Allah ibn Umair (Al-Kalbi) (aus Imam Hussains Reihen) trat gegen ihn an. "Wer bist du?," fragte Yasar, und er (Ibn Kalbi) nannte ihm seine Abstammung. "Ich kenne dich nicht," sagte Yasar, "Zuhair ibn Al-Qain soll gegen mich antreten oder Habib ibn Mazahir." - "Sohn einer Prostituierten," sagte Abd-Allah ibn Umair zu ihm, "du wolltest gegen einen der Leute antretet," Dann traf er ihn hart mit seinem Schwert, bis er still war. Während er damit beschäftigt war, ihn (Yasar) zu treffen, Griff ihn Salim an, der Gefolgsmann von Ubaidullah ibn Ziyad. Und sie (die Anhänger Imam Hussains (s.a.) schrien: "der (andere) Diener ist nahe dran an dir!," Er bemerkte (ihn) nicht, bis er über ihn (herfiel). Er (Salim) versetzte ihm plötzlich einen (Schwert-) Hieb, und Ibn Umair wehrte ihn mit der linken Hand ab, und dabei wurden die Finger der Hand abgetrennt. Dann griff er Salim (mit dem Schwert) an und tötete ihn. Als er alle beide getötet hatte, trat er vor und rezitierte (folgendes) Gedicht: "Wenn ihr mich nicht kennt, ich bin Ibn Kalbi, ich bin ein Mann von Bitterkeit und mit scharfem Schwert, und ich werde nicht schwach (im Angesichte) des Unheils." Amr ibn Hadschadsch, mit den Kufiten unter seinem Kommando, ritt eine Attacke gegen den rechten Flügel. Als sie auf Imam Hussain (s.a.) zurückten, knieten sie vor ihm nieder und richteten ihre Speere gegen sie. Die Pferde (der Angreifer) kamen nicht gegen die Lanzen an und begannen, sich zur Flucht herumzuwerfen, und die Anhänger Imam Hussains (s.a.) schossen Pfeile auf sie (die Feinde), wobei sie einige töteten und andere verletzten.
Ein Mann von den Banu Tamim namens Abd-Allah ibn Hawza näherte sich dem Lager Imam Hussains (s.a.), und die Leute (Imam Hussains (s.a.)) riefen: "Wohin gehst du, möge deine Mutter deiner beraubt werden?" - "Ich gehe zu einem barmherzigen und Herrn, und einem Fürsprecher, dessen Wort gehört wird, (d.h. dem Propheten)" erwiderte er. "Wer ist das?," fragte Imam Hussain (s.a.) seine Gefährten. "Das ist Ibn Hawza," war die Antwort. "O Allah," rief Imam Hussain (s.a.), treibe ihn ins Feuer! "Sein Pferd geriet mit ihm in seinem Lauf in Panik, und er stürzte, und sein linker Fuß blieb in dem Steigbügel hängen, und sein rechter war frei. Muslim ibn Ausaja griff ihn an und schlug ihm seinem rechten Fuß ab. Das Pferd galoppierte mit ihm (ihn hinter sich herschleifend) davon, und sein Kopf stieß an jeden Stein und jeden Baum, bis er starb und Allah seine Seele eilends ins Feuer beförderte.
Noch mehr Kämpfe brachen aus, und eine Menge wurden getötet. Al-Hurr ibn Yazid griff die Gefährten Umar ibn Sads an, dabei rezitierte er die Worte von Antara: "Ich werde immer wieder Hiebe gegen sein Gesicht und seine Brust versetzen, bis sie (die Brust) mit Blut bekleidet ist." Yazid ibn Sufjan von den Banu Al-Harith (von den Tamim) kam auf ihn zu. Bald tötete ihn Al-Hurr. (In der Zwischenzeit) Kam Nafi' ibn Hilal trat vor und erklärte: "Ich bin der Sohn Hilals. Ich glaube an die Religion Alis." Muzahim ibn Huraith ging auf ihn los und schrie: "Ich folge der Religion von Uthman!" - "Nein, du folgst der Religion Satans," antwortete Nafi' und griff ihn an und tötete ihn.
"Ihr dummen Männer," rief Amr ibn Al-Hadschadsch seinen Leuten zu, "versteht ihr denn nicht, wen ihr da bekämpft? Diese Reiter aus der Stadt sind Leute, die den Tod suchen, so lasst niemanden von euch im Einzelkampf gegen sie antreten. Sie sind nur wenige, und die Zeit ist gegen sie. Vielleicht könnt ihr sie schon durch Steinewerfen töten." - "Das ist eine wahre Aussage," sagte Umar ibn Sad zu ihm. Er ließ den Kommandeuren ausrichten, dass niemand von ihren Männern in einen Einzelkampf gehen sollte.
Amr ibn Al-Hadschadsch ritt eine Attacke gegen Imam Hussain (s.a.) vom Euphrat aus. Sie kämpften eine Zeit lang erbittert. Muslim ibn Ausaja (r.) wurde niedergeschlagen, und Amr und seine Leute zogen sich zurück. Als der Staub sich gelegt hatte, fanden sie (die Anhänger Imam Hussains (s.a.)) ihn (auf der Erde) ausgestreckt, und er lag im Sterben. Als Imam Hussain (s.a.) zu ihm hin ging, war er dem Tode nahe. "Muslim," sagte Imam Hussain (s.a.), "möge Allah barmherzig mit dir sein. (dann rezitierte er folgenden Vers): Es sind welche unter ihnen, die ihr Gelübde erfüllt haben, und welche, die noch warten, und sie haben nichts verändert. Habib ibn Al-Mazahir kam heran und sagte: "Muslim, dein Tod ist für mich schwer zu ertragen, doch ich bringe dir die frohen Botschaft des Himmels (wohin du gehen wirst)." - "Möge Allah dir auch die frohe Botschaft bringen," erwiderte Muslim mit schwacher Stimme." (Habib antwortete): "Selbst wenn ich wüßte, dass ich dir in diesen Moment folgen werde, würde ich gern alle deine Angelegenheiten ausführen."
Dann kamen die (feindlichen) Leute auf Imam Hussain (s.a.) zu (,um ihn anzugreifen). Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan attackierte mit seinen linken Flügel (Imam Hussains (s.a.)) linken Flügel, aber sie blieben gegen sie standhaft und wehrten sie ab (mit ihren Speeren). Imam Hussain und seine Anhänger wurden von allen Seiten angegriffen, aber diese kämpften hart. Dann begann ihre Kavallerie den Angriff, und obwohl sie nur zweiunddreißig Reiter waren, griffen sie keine Seite der kufitischen Kavallerie an, ohne sie in die Flucht zu schlagen. Als Urwa ibn Qais das sah - er war der Befehlshaber über die kufitische Kavallerie - schickte er (folgende) Notiz an Umar ibn Sad: "Siehst du nicht, was meine Kavallerie von dieser geringen Anzahl (von Männern) einstecken muss? Schicke die Fußtruppen und die Bogenschützen gegen sie." Er (Umar ibn Sad) schickte die Bogenschützen gegen ihn los. Das Pferd Al-Hurrs ibn Yazid wurde lahmgeschossen. Er stieg ab und rief: "Ihr habt zwar mein Pferd lahmgeschossen, doch ich bin der Sohn der Freiheit und ich bin mutiger als ein Löwe." Er schlug mit seinem Schwert gegen sie, aber eine große Anzahl (Soldaten) griff ihn an. Ayyub ibn Musarrih und ein anderer der kufitischen Reiter waren an seiner Ermordung beteiligt.
Die Anhänger Imam Hussains (s.a.) kämpften weiterhin tapfer gegen den Feind, bis es Mittag wurde. Als Al-Hussain ibn Numair, der Kommandeur der Bogenschützen, die Standhaftigkeit von Imam Hussains (s.a.) Anhängern sah, rückte er mit fünfhundert Bogenschützen gegen sie vor und sie beschossen die Gefährten Imam Hussains (s.a.) mit Pfeilen. Sie schossen so lange auf sie, bis sie (die meisten) ihrer Pferde lahmgeschossen hatten und die meisten Männer verwundet hatten. Dann marschierten sie gegen sie, und eine erbitterte Schlacht wurde für einige Zeit ausgefochten. Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan griff sie (auch) mit seinen Anhängern an, jedoch Zuhair ibn Al-Qain und zehn Anhänger Imam Hussains (s.a.) konterten (den Angriff) und trieben sie von den Zelten weg. Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan griff sie wiederum an, doch (einige) seiner Männer waren getötet worden, und die restlichen hatten sich auf ihre Positionen zurückgezogen. (Die Anzahl) der Getöteten unter den Anhängern Imam Hussains (s.a.) war aufgrund ihrer geringen Zahl offensichtlich, während die derjenigen unter Umar ibn Sads Anhängern nicht so offenbar wurde, weil sie so viele waren. Die Schlacht ging unerbittlich und hitzig weiter. Die Anzahl der Getöteten und Verletzten unter den Anhängern Abu Abd-Allah Imam Hussains (s.a.) stieg an, bis die Sonne sich zu neigen begann (nach ihrem Mittagshöchststand). Imam Hussain (s.a.) und seine Gefährten verrichteten das Notgebet.
Hanzala ibn Sad Al-Schibami erschien vor Imam Hussain (s.a.) und rief: "Ihr Leute Kufas," (dann rezitierte er folgenden Vers:) "O mein Volk, ich fürchte für euch das gleiche, was den Verbündeten (widerfuhr). O mein Volk, ich fürchte für euch den Tag der gegenseitigen Hilferufe. O Leute, tötet Hussain nicht, denn Er (Allah) wird euch durch eine Strafe vernichten. Wer eine Lüge ersinnt, der wird eine Enttäuschung erleben". Er trat vor und kämpfte, bis er Märtyrer wurde, möge Allah ihm Barmherzigkeit erweisen.
(Danach) erschien Schawdhab, der Gefolgsmann [mawla] von Schakir (und sagte): "Gegrüßt seist du, Abu Abd-Allah, und möge Allah Seine Gnade und Segnungen für dich anhäufen." Er kämpfte, bis er Märtyrer wurde, möge Allah ihm barmherzig sein. Dann kam Abis ibn Schabib Al-Schakiri. Er grüßte Imam Hussain (s.a.) und kämpfte, bis er den Märtyrertod fand. Imam Hussains (s.a.) Anhänger traten Mann für Mann vor, bis Imam Hussain (s.a.) nur noch seine Familienmitglieder geblieben waren.
Sein Sohn Ali ibn Al-Hussain (s.a.) war der nächste (der zum Kampf vortrat). Seine Mutter war Laila, die Tochter Abu Murras ibn Urwa ibn Mas'du Al-Thaqafi. Er war einer der gutaussehendsten Männer jener Zeit. An jenem Tage war er (erst) neunzehn Jahre alt. Er attackierte den Feind und rief: "Ich bin Ali ibn Al-Hussain Ibn Ali. Bei dem Hause Allahs, wir stehen dem Propheten am nächsten. Bei Allah, der Sohn einer schändlichen Frau wird uns nicht regieren. Ich werde mein Schwert für die Verteidigung meines Vaters führen." Ich werde kämpfen mit dem Schwertschlag eines Haschemiten, eines Quraischiten." Er wiederholte dies mehrmals, und die Kufiten hatten Angst, ihn zu töten. Dann erblickte ihn Murre ibn Munqidh Al-Abdi. Er sagte: "Mögen die Banden der Wüstenaraber über mich kommen, wenn er an mir vorbeigeht und das gleiche macht wie eben, und ich ihn dann nicht seiner Mutter wegnehme (d.h. ihn töte)." (Ali ibn Al-Hussain (s.a.)) Griff weiterhin den Feind an, wie er es (bereits) getan hatte, doch dann stürzte sich Murre ibn Munqidh auf ihn und stach ihn nieder. Er wurde niedergeschlagen, und die Feinde fielen über ihn her und stachen mit ihren Schwertern auf ihn ein. Imam Hussain (s.a.) ging zu ihm hin, bis er über ihm stand, und sagte: "Möge Allah diejenigen töten, die dich getötet haben, mein Sohn. Wie schamlos sind sie gegen den Barmherzigen, indem sie die Heiligkeit der Familie des Gesandten Allahs (s.a.) schänden." Seine Augen füllten sich mit Tränen, und er sagte: "Nach dir wird es nur noch Staub auf der Welt geben."
Zainab, die Schwester Imam Hussains (s.a.) eilte herbei und schrie: "Mein Bruder, mein Neffe!" Sie kam und warf sich über (ihren toten Neffen). Imam Hussain (s.a.) hob ihren Kopf und führte sie zurück zu ihrem Zelt. Er sagte seinen jungen Männern: "Tragt euren Bruder zurück." Sie trugen ihn fort und legten ihn vor das Zelt, vor dem sie gekämpft hatten. Dann schoss einer von Umar ibn Sads Männern namens Amr ibn Subaih einen Pfeil auf Abd-Allah ibn Muslim ibn Aqil. Abd-Allah versuchte, mit der Hand seine Stirn zu schützen. Der Pfeil durchbohrte seine Hand bis auf seine Stirn, und nagelte so die Hand daran fest. Er konnte sie nicht bewegen, als ein anderer Mann sich mit einer Lanze auf ihn stürzte, sie ihm ins Herz stieß und ihn (so) tötete.
Abd-Allah ibn Qutba Al-Tai griff Aun ibn Abd-Allah ibn Dschafar ibn Abi Talib an und tötete ihn. Amir ibn Naschhal Al-Tamimi griff Muhammad ibn Abd-Allah ibn Dschafar bin Abi Taliban und tötete ihn. Uthman ibn Khalid Al-Hamdani stürzte sich auf Abd-ar-Rahman ibn Aqil ibn Abi Talib und tötete ihn.
Humaid ibn Muslim berichtete:
Ich war unter unseren Leuten in dieser Situation (viele von den Gefährten Imam Hussains (s.a.) waren von der Armee Umar ibn Sads getötet worden), als ein junger Mann gegen uns marschierte. Sein Gesicht war jung wie der allererste Schein der neuen Mondsichel, und er trug ein Schwert. Er trug ein Hemd, ein Taillengewand [izar] und ein Paar Sanda l en, eine davon hatte einen gerissenen Riemen. Umar ibn Sad ibn Nafail Al-Azdi sagte zu mir: "Ich werde ihn angreifen," und ich erwiderte: "Subhanallah (Gepriesen sei Allah)! Wozu willst du das tun? Lass ihn. Denn wenn nur einer von der Familie Hussains überleben wird, wird das ausreichen, um seinen Tod an dir zu rächen." Doch er bestand darauf: "Bei Allah, ich werde ihn angreifen." So rannte er ihm entgegen und kam nicht zurück, bis er seinen Kopf mit seinem Schwert getroffen und ihn gespalten hatte. Der junge Mann fiel auf sein Gesicht und schrie "Oh mein Onkel!". Da griff Hussain an (mit der Wut) eines angreifenden Falken. Er ritt eine Attacke wie ein wütender Löwe und traf Umar ibn Sad ibn Nafail mit seinem Schwert. Jener versuchte, den Schlag mit seinem Arm abzuwehren, doch sein Arm wurde vom Ellenbogen abgeschnitten, und er stieß einen lauten (Schmerzens-) Schrei aus, der selbst im Lager noch vernommen werden konnte. Als Hussain (s.a.) von ihm abließ, griffen die kufitischen Reiter an, um ihn zu retten, doch sie trampelten ihn dabei (aus Versehen) mit den Hufen ihrer Pferde nieder, und der Staub legte sich.
Ich sah, wie Hussain (s.a.) bei dem Haupte des jungen Mannes stand und auf seine Füße schaute, und Imam Hussain (s.a.) sagte: "Mögen diejenigen, die deinen Tod verursacht haben, zugrunde gehen. Denn derjenige, der am Tage der Auferstehung für dich als ihr Gegner auftreten wird, wird dein Großvater sein (gemeint ist entweder Imam Ali (s.a.) oder sein Urgroßvater, der Prophet)" Dann fuhr er fort: "Bei Allah, es ist hart für deinen Onkel, dass du ihn gerufen hast, und er dir nicht helfen konnte, oder vielmehr half er dir, aber dein Hilferuf kam zu spät, als dass er dir noch helfen konnte. Denn, bei Allah, diejenigen, die seine Verwandten töten, sind viele, aber diejenigen, die ihm helfen, sind wenige." Dann trug er ihn auf seinen Armen (fort). Es ist mir, als ob ich die Beine des jungen Mannes noch vor mir sehe, wie sie (Schleif-) Spuren in der Erde hinterlassen. Er nahm ihn und legte ihn zu seinem Sohn Ali ibn Al-Hussain (s.a.) und die anderen Mitglieder seiner Ahl-Al-Bait, die ermordet worden waren. Ich fragte nach dem Jungen, und man sagte mir, dass er Al-Qasim ibn Al-Hassan ibn Ali ibn Abi Talib (s.a.) sei.
Dann setzte sich Imam Hussain (s.a.) vor das Zelt. Er brachte seinen Sohn Abd-Allah bin Al-Hussain (s.a.), der noch ein Baby war, und setzte ihn auf seine Knie. Doch einer von den Banu Asad schoss einen Pfeil ab, der das Kind niedermetzelte. Imam Hussain (s.a.) fing das Blut des Kindes mit seiner hohlen Hand auf. Als seine Hand sich mit Blut gefüllt hatte, goss er es auf die Erde und sprach: "O Herr, wenn es so sein sollte, dass Du die Hilfe des Himmels von uns ferngehalten hast, dann lasse es deshalb sein, weil (Deine Gründe) besser sind (als sofortige Hilfe). Räche Dich an diesen Leuten, die solche Unterdrücker sind." Dann trug er das Kind weg und legte es zu den anderen Mitgliedern seiner Ahl-Al-Bait, welche getötet worden waren.
(Dann) schoss Abd-Allah ibn Uqba Al-Ghanawi einem Pfeil auf Abu Bakr ibn Al-Hassan ibn Ali (s.a.) und tötete ihn. Als Al-Abbas ibn Ali die Anzahl seiner Familienmitglieder sah, die getötet worden waren, sagte er zu seinen Brüdern mütterlicherseits - Abd-Allah, Dschafar und Uthman: "Meine Brüder durch meine Mutter, tretet an, so dass ich sehe, dass ihr Allah und Seinem Gesandten treu geblieben seid, denn ihr habt keine Kinder, (die ihr verteidigen müsstet)."
Abd-Allah (r.) trat (zum Kampf) an und kämpfte tapfer. Er lieferte sich ein Schwertgefecht mit Hani ibn Schabib Al-Hadhrami, und Hani tötete ihn. Nach ihm trat Dschafar vor, und Hani tötete (auch) ihn. Khawali ibn Yazid Al-Asbahi (l., lanatullahi alaihi = möge Allah ihn verfluchen) kämpfte gegen Uthman, der den Platz seines Bruders eingenommen hatte. Er feuerte einen Pfeil auf ihn und streckte ihn damit nieder. Einer der Banu Darim griff ihn an (während er am Boden lag) und köpfte ihn.
Die Truppe (Umar ibn Sads) ritt dann einen Angriff gegen Imam Hussain (s.a.) und schnitten ihn den Zugang zu seinem Lager ab. Sein Durst wurde brennend, und er machte sich auf den Weg zum Damm und versuchte, den Euphrat zu erreichen. Vor ihm war sein Bruder Abbas. Jedoch blockierte ihm die Kavallerie Umar ibn Sads (l.) den Weg. Unter ihnen war ein Mann der Banu Darim, dieser sagte zu der Kavallerie: "Wehe euch! Hindert ihn daran, den Euphrat zu erreichen, lasst ihn kein Wasser trinken!" Dann rief Imam Hussain (s.a.): "O Allah, ich bin durstig!" Der Darimi wurde ärgerlich und schoss einen Pfeil auf ihn ab, welcher in seiner Kehle steckenblieb. Imam Hussain (s.a.) zog den Pfeil heraus und hielt seine Hand unter seine Kehle. Seine Handflächen füllten sich mit Blut, das er wegschüttete. Dann sagte er: "O Allah, ich klage zu Dir über das, was mit dem Sohn der Tochter Deines Propheten geschieht." Dann kehrte er auf seine Position zurück, während sein Durst (noch) schlimmer geworden war.
Währenddessen hatten die feindlichen Truppen Al-Abbas umzingelt und ihn von Imam Hussain (s.a.) abgeschnitten. Er griff sie alleine an, bis er getötet wurde, möge Allah Sich seiner erbarmen. Die beiden, die an seiner Ermordung beteiligt waren, waren Zayd ibn Warqa Al-Hanafi und Hakim ibn Al-Tufail Al-Schabsi, nachdem er mit Wunden bedeckt war und sich nicht mehr bewegen konnte.
Als Imam Hussain(s.a.) vom Damm zu seinen Zelten zurückkehrte, kam Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan mit einer Gruppe seiner Anhänger auf ihn zu und umzingelte ihn. Der Flinkeste von ihnen war ein Mann namens Malik ibn Al-Nusair Al-Kindi. Er beschimpfte Imam Hussain (s.a.) und schlug ihm mit seinem Schwert auf den Kopf. (Imam Hussain (s.a.)) trug eine Kappe. Das Schwert durchschnitt diese (Kappe) bis auf seinen Kopf und fügte ihm eine blutende Wunde zu. Die Kappe füllte sich mit Blut. Imam Hussain (s.a.) sagte zu ihm: "Mögest du niemals mit deiner rechten Hand essen oder trinken. Möge Allah dich (am Tage der Auferstehung) mit den Sündern versammeln." Dann warf er die Kappe fort und rief nach einer anderen, setzte sie auf und wickelte sie um (den Kopf) wie einen Turban.
Schimr ibn Dhi Al- Dschawschan und diejenigen, die bei ihm waren, hatten sich von ihren (früheren) Positionen zurückgezogen. Nach eine kurzen Weile kamen sie wieder gegen ihn und umzingelten ihn. Abd-Allah ibn Al-Hassan ibn Ali (s.a.) trat ihnen entgegen, er war erst ein Junge, der noch nicht alt genug war, dass er die Frauen verlassen musste. Er rannte nach vorne, bis er neben seinem Onkel Imam Hussain (s.a.) stand. Dann kam Zainab, die Tochter Alis (s.a.), hinter ihm her, um ihn zurückzuhalten, und (auch) Imam Hussain (s.a.) sagte ihr, dass sie ihn aufhalten sollte. Jedoch er (Abd-Allah) weigerte sich (von ihr Kenntnis zu nehmen) und hinderte sie daran (ihn wegzubewegen). Er sagte: "Bei Allah, ich werde meinen Onkel nicht verlassen."
Da rannte Abdschar ibn Kab auf Imam Hussain (s.a.) zu. Der Junge sagte zu ihm: "Wehe dir, du Sohn einer unziemlichen Frau, willst du meinen Onkel töten?" Abdschar schlug mit dem Schwert nach ihm. Der Junge versuchte, (den Schlag) mit seinem Arm abzuwehren. Das Schwert durchschnitt den Arm bis auf die Haut (auf der anderen Seite). Da hing der Arm (an der Haut). Der Junge rief: "O meine Mutter!" Imam Hussain (s.a.) packte und umarmte ihn. Er sagte zu ihm: "Mein Neffe, versuche zu ertragen, was dir passiert ist, und tröste dich mit der Nachricht, dass Allah dich mit deinen rechtschaffenen Vorfahren vereinigen wird." Dann hob Imam Hussain (s.a.) die Hand und sagte: "O Allah, auch wenn Du das Leben für eine Zeit für sie angenehm gemacht hast, teile sie in Gruppen, lasse sie die Regeln der (verschiedenen) Gruppen befolgen, und lass ihre Herrscher niemals mit ihnen zufrieden sein. Sie riefen uns, damit sie uns unterstützen, und dann wurden sie feindselig gegen uns und töteten uns."
Die Fußtruppen (Umar ibn Sads) ritten Angriffe von rechts und links gegen diejenigen, die noch bei Imam Hussain (s.a.) geblieben waren, bis nur noch eine Gruppe von drei oder vier bei ihm waren. Als Imam Hussain (s.a.) das sah, ließ er sich eine jemenitische Hose bringen. Er zerriss sie und zog sie an. Er zerriss sie deshalb, damit er, nachdem er getötet worden war, nicht entblößt werden würde (indem man ihm die Hosen ausziehen würde). Als Imam Hussain (s.a.) getötet worden war, Abdschar ibn Kab stürzte sich auf ihn, riss ihm die Hose vom Leib und ließ ihn entblößt liegen. Danach wurden die Hände Abdschar ibn Kabs (l.) im Sommer so trocken wie Zweige und so tropfnass im Winter, so dass Blut und Eiter von ihnen tropfte, bis Allah ihn vernichtete.
Als niemand mehr außer einer Gruppe von drei seiner Familienmitglieder Imam Hussain (s.a.) geblieben waren, marschierte er gegen die (feindlichen) Leute (Umar ibn Sads), während die drei ihn beschützten, bis sie alle drei getötet worden waren. Imam Hussain (s.a.) war nun allein. Trotz seiner auf ihm lastenden Wunden an Kopf und Körper, kämpfte er mit seinem Schwert gegen sie, und sie zerstreuten sich rechts und links von ihm.
Dann sagte Humaid ibn Muslim:
"Bei Allah, niemals zuvor sah ich so eine Beharrlichkeit. Nachdem seine Söhne, Familienmitglieder und Gefährten getötet worden waren, bewahrte er dennoch Haltung und verlor nicht den Mut. Als die Fußtruppen ihn angriffen, stürmte er mit seinem Schwert gegen sie an, und er trieb sie von seiner Rechten und von seiner Linken auseinander wie Ziegen, wenn ein Wolf sie angreift."
Als Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan das sah, rief er nach der Kavallerie, und sie kamen hinter den Fußtruppen hervor. Er gab den Bogenschützen den Befehl, auf ihn (Imam Hussain (s.a.)) zu schießen, und sie beschossen ihn mit Pfeilen, bis die Pfeile ihn bedeckten wie (die Stacheln) den Igel. Er zog sich von ihnen zurück, und sie standen ihm gegenüber. Seine Schwester Zainab trat aus der Tür des Zeltes und rief Umar ibn Sad ibn Abu Waqqas zu: "Wehe dir, Umar! Wird Abu Abd-Allah (Imam Hussain (s.a.)) denn getötet, während du zuschaust?" Umar antwortete ihr nicht. Sie rief: "Wehe euch (allen)! Ist denn kein Muslim unter euch?" Niemand antwortete. Dann schrie Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan die Fußsoldaten und die Kavallerie an: "Wehe euch! Was wartet ihr denn auf den Mann (ohne ihn zu töten)? Mögen eure Mütter euch verlieren!" Da griffen sie ihn (Imam Hussain (s.a.)) von allen Seiten an. Zura ibn Scharik versetzte ihm einen (Schwert-) Hieb auf das linke Schulterblatt und durchschnitt es. Ein anderer von ihnen hieb ihm auf die Schulter, und er (Imam Hussain (s.a.)) fiel davon vornüber auf sein Gesicht. Sinan ibn Anas Al-Nakhai erstach ihn mit einer Lanze. Khawali ibn Yazid Al-Asbahi (l.) rannte zu ihm hin und beugte sich herab, um seinen Kopf abzuschneiden, doch er zitterte zu sehr. "Möge Allah dich schwach werden lassen," sagte Schimr, "was zitterst du?" Dann beugte Schimr sich herab und enthauptete ihn, dann reichte er seinen (Imam Hussains (s.a.)) Kopf Khawali ibn Yazid und sagte: "Bringe ihn zum Gouverneur Umar ibn Sad." Dann begannen sie, Imam Hussain (s.a.) auszuplündern. Ishaq ibn Al-Hayat Al-Hadhrami (l.) nahm sein Hemd, und Abdschar ibn Kab seine Hose. Akhnas ibn Marthad (l.) bemächtigte sich seines Turbans. Einer der Banu Darim nahm sein Schwert an sich. Sie plünderten seinen Sattel, seine Kamele mit dem, womit sie beladen waren, und rissen seinen weiblichen Familienmitgliedern die Kleider weg.
Humaid ibn Muslim berichtete:
"Bei Allah, ich habe nicht eine von seinen (Imam Hussains (s.a.)) Frauen, Töchtern oder (anderen weiblichen) Familienmitgliedern gesehen, deren Kleiden nicht von ihren Rücken gerissen und gewaltsam heruntergezerrt wurden. Dann kamen wir zu Ali ibn Al-Hussain (s.a.). Er lag schwer krank auf einem Bett ausgestreckt. Schimr hatte eine Gruppe Fußsoldaten bei sich, und sie fragten ihn: "Sollen wir diesen Kranken nicht töten?" - "Gelobt sei Allah," sagte ich, "werden denn Jugendliche (auch) getötet? Er ist doch nur ein Junge, was auch immer mit ihm ist," und ich zog mich nicht zurück, bis ich sie von ihm abgehalten hatte.
Dann kam Umar ibn Sad, und die Frauen schrien ihm weinend ins Gesicht. Er sagte zu seinen Leuten: "Niemand von euch soll die Zelte dieser Frauen betreten oder diesen kranken Jungen stören." Die Frauen fragten ihn, ob sie die Sachen, die ihnen genommen worden waren, wiederbekommen könnten, damit sie sich bedecken könnten. Er sagte: "Wer immer von ihren Sachen etwas weggenommen hat, soll es ihnen zurückgeben." Doch, bei Allah, niemand von ihnen brachte irgendetwas zurück. Dann stellte er eine Gruppe Männer, die bei ihm waren, (für die Bewachung) des (Haupt-) Zelts und den Zelten der Frauen ab. Er sagte: "Bewacht sie, so dass niemand von ihnen entkommt, und tut ihnen (den Frauen) nichts an." Dann kehrte er zu seinem Zelt zurück und rief seinen Gefährten zu: "Wer will freiwillig zu Hussain gehen und sein Pferd mit seinen Hufen auf seinen Körper trampeln lassen?" Zehn meldeten sich. Zu ihnen gehörten Ishaq ibn Hayyat und Akhnas ibn Marthad. Sie trampelten mit ihren Pferden über den Leichnam Imam Hussains (s.a.), bis sie seinen Rücken zerschmettert hatten. Umar ibn Sad schickte an jenem Tag - es war der Tag Aschura - den Kopf Imam Hussains (s.a.) mit Khawali ibn Yazid Al-Asbahi und Humaid ibn Muslim zu Ubaidullah ibn Ziyad. Dann befahl er, dass die Köpfe der übrigen seiner (Imam Hussains (s.a.)) Anhänger und der Mitglieder seiner Ahl-Al-Bait abgetrennt werden sollten. Es waren zweiundsiebzig Köpfe. Er sandte Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan, Qais ibn Ahath und Amr ibn Al-Hadschadsch mit ihnen. Sie brachten sie zu Ibn Ziyad. Er (Umar ibn Sad) blieb dort für den Rest des Tages (Aschura) und den nächsten Tag bis Mittag. Dann rief er die Leute für die Abreise zusammen und machte sich nach Kufa auf den Weg. Er nahm die Töchter und Schwestern Imam Hussains (s.a.) mit, zusammen mit Ali ibn Al-Hussain (s.a.). Letzterer litt noch immer an Ruhr und war dem Tode nahe.
Als Ibn Sad abreiste, gingen einige der Banu Asad, die in Al-Ghadiriyya Halt gemacht hatten, zu Imam Hussain (s.a.) und seinen Anhängern. Sie verrichteten das Totengebet für sie. Dann bestatteten sie Imam Hussain (s.a.) dort, wo sein Grabmal immer noch liegt, und sie begruben seinen Sohn Ali ibn Al-Hussain Al-Asghar (den Jüngeren) am seinem Fuße. Sie hoben rund um das Gebiet nahe den Füßen Imam Hussains (s.a.) für die Märtyrer seiner Ahl-Al-Bait und seine Anhänger eine Grube aus und begruben sie alle miteinander. Jedoch begruben sie Al-Abbas ibn Ali (s.a.) an dem Ort, an dem er getötet worden war, auf dem Wege Al-Ghadiriyya, wo sich noch immer sein Grabmal befindet.
Als der Kopf Imam Hussains (s.a.) bei Ibn Ziyad angelangt war und nachdem Ibn Sad am nächsten Tag mit den Töchtern und Familienangehörigen Imam Hussains (s.a.) angekommen war, setzte sich Ibn Ziyad vor die Leute im Gouverneurspalast. Er hatte die Leute offiziell zusammenrufen lassen und ihnen befohlen, anwesend zu sein (um den Kopf Imam Hussains zu sehen). Er legte diesen vor sich, und schaute ihn mit einem Lächeln an. In seiner Hand hatte er einen kleinen Rohrstock, und schlug damit an die Zähne (des Kopfes Imam Hussains (s.a.)).
Als Zayd ibn Arqam, ein Gefährte des Propheten (s.a.) ihn mit dem Rohrstock an die Zähne schlagen sah, sagte er: "Nimm deinen Rohrstock weg, Denn, bei Allah, außer Dem es keinen Gott gibt, ich habe die Lippen von Allahs Gesandtem (s.a.) zahllose Male diese Lippen küssen sehen." Und er begann zu weinen. "Läßt Allah deine Augen weinen?, " fragte Ibn Ziyad. "Oder weinst du, wegen Allahs Sieg? Wenn du nicht ein alter Mann wärst, der senil geworden und den Verstand verloren hat, dann würde ich dich köpfen." Zayd ibn Arqam stand auf und ging nach Hause.
(Währenddessen) wurde die Familie Imam Hussains (s.a.) vor Ibn Ziyad gebracht. Zainab, die Schwester Imam Hussains (s.a.), kam in der Mitte der Gruppe, unerkannt; und sie trug ihre schäbigsten Kleider. Sie ging und setzte sich in eine Ecke des Palastes, und ihre Gefährtinnen scharten sich um sie. "Wer ist diese Frau, die sich mit ihren Gefährtinnen abseits in eine Ecke gesetzt hat?," fragte Ibn Ziyad, doch Zainab antwortete ihm nicht. Er wiederholte die Frage nach ihr ein zweites Mal. "Das ist Zainab, die Tochter Fatimas (s.a.), der Tochter des Gesandten Allahs (s.a.)," sagte einer ihrer Gefährtinnen zu ihm.
"Preis sei Allah," sagte Ibn Ziyad, als er auf sie zuging, "der euch beschämt, getötet und die Falschheit eurer Behauptungen offengelegt hat." - "Preis sei Allah," erwiderte Zainab, "Der uns mit Seinem Propheten (s.a.) gesegnet hat, und Er hat uns vollkommen von Sünde gereinigt. Er beschämt nur den großen Sünder und legt die falsche Natur des Lasterhaften offen. Solch Männer sind nicht unter uns, Gepriesen sei Allah." - "Und wie bewertest du, wie Allah eure Familie behandelt hat?," fragte Ibn Ziyad. "Allah hat ihnen den Tod beschieden," antwortete Zainab, "und sie gingen tapfer zu ihren Ruhestätten. Allah wird euch und uns zusammen versammeln. Ihr werdet eure Entschuldigungen bei Ihm vorbringen, und wir werden eure Gegner vor Ihm sein."
Ibn Ziyad wurde zornig und kochte vor Wut. "O Gouverneur," ging Amr ibn Huraith dazwischen, "sie ist doch nur eine Frau, und Frauen sind nicht für das, was sie sagen, verantwortlich. Nimm ihr ihre Fehler nicht übel." - "Allah hat meine Seele von deiner Tyrannei und der Rebellion deiner Familie geheilt," sagte Ibn Ziyad.
Zainab (s.a.) verlor die Fassung und begann zu weinen. "Bei meinem Leben," rief sie, "du hast die Ehrwürdigen (meiner Familie) getötet; du hast meine jungen Zweige (d.h. junge Familienangehörige) abgeschnitten; du hast meine Familie zerrissen; und du hast meine Wurzeln ausgerissen. Wenn dich das heilen soll, dann bist du geheilt worden." - "Bei meinem Leben," erklärte Ibn Ziyad, "diese Frau ist eine Dichterin. Dein Vater war (ebenfalls) ein Dichter." - "Was hat eine Frau mit Dichtkunst zu tun?," fragte sie. "Ich habe in der Tat Dinge, die mich so beschäftigen, dass sie mich von der Dichtung ablenken, aber mein Herz lässt mich sagen, was ich sage." Ali ibn Al-Hussain (s.a.) wurde ihm vorgeführt. "Wer bist du?," fragte er (Ibn Ziyad). "Ich bin Ali ibn Al-Hussain," antwortete er. "Hat Allah Ali ibn Al-Hussain (s.a.) nicht getötet?" - "Ich habe einen Bruder, der (auch) Ali heißt," erwiderte Ali (s.a.), "die Leute haben ihn getötet." - "Vielmehr hat Allah ihn getötet," beharrte Ibn Ziyad. (Ali) ibn Al-Hussain (s.a.) antwortete mit folgendem Vers: "Allah nimmt die Seelen (der Menschen) zur Zeit ihres Sterbens (zu sich). " - "Wie kannst du es wagen, mir so zu antworten!" schrie Ibn Ziyad wütend, "und das soll das letzte (Wort) von dir gewesen sein, wegen deiner Antwort zu mir. Führt ihn ab und köpft ihn!" Seine Tante Zainab umklammerte ihn (Ali ibn Al-Hussain (s.a.)) und schrie: "O Ibn Ziyad! Hast du noch nicht genug von unserem Blut?" Dann klammerte sie sich an ihn und sagte: "Bei Allah, ich werde nicht von ihm lassen. Wenn du ihn tötest, dann töte mich mit ihm!"
Ibn Ziyad schaute sie an und sagte: "Wie wundervolle sind doch Familienbande! Ich denke, sie will, dass ich sie mit ihm zusammen töte. Lasst ihn, denn ich sehe nun, was mit ihm ist." (D.h. Ali ibn Al-Hussain (s.a.) war so krank, dass Ibn Ziyad annahm, dass er ohnehin bald sterben würde).
Er erhob sich von seiner Audienz, um den Palast zu verlassen und in die Moschee zu gehen. Er stieg auf die Kanzel, pries und lobte Allah, dann sagte er: "Preis sein Allah Der die Wahrheit und deren Anhänger offenkundig gemacht hat, und Er hat Den Führer der Gläubigen, Yazid und dessen Partei den Sieg verleihen, und Er hat den Lügner, der der Sohn eines Lügners ist sowie dessen Schia getötet."
Da erhob sich Abd-Allah ibn Afif Al-Azdi, der zu der Schia des Führers der Gläubigen (Imam Ali (s.a.)) gehört hatte, und rief: "O Feind Allahs, DU bist ein Lügner, und dein Vater und derjenige, der dich und deinen Vater (zum Gouverneur) ernannt hat, (auch). O Ibn Murdschana, du tötest die Söhne des Propheten und nimmst (widerrechtlich) den Platz der Wahrhaftigen auf der Kanzel ein." - "Her mit ihm zu mir," befahl Ibn Ziyad. Die Soldaten ergriffen ihn, doch er stieß den Kampfschrei (des Stammes) der Al-Azdi aus, Siebenhundert von ihnen versammelten sich (sofort) und entrissen ihn den Soldaten. In der Nacht sandte Ibn Ziyad jemanden, der ihn aus seinem Hause verschleppen sollte. Er wurde hingerichtet und in Al-Sabkha gekreuzigt, möge Allah ihm barmherzig sein.
Am (nächsten) Morgen schickte Ubaidullah ibn Ziyad den Kopf Imam Hussains (s.a.) (zu Yazid), nachdem er durch sämtliche Strassen und Stämme Kufas geführt worden war. Zayd ibn Arqam überlieferte: Er (der Kopf) wurde vorbeigetragen, er war auf einen Speer gespießt, und ich befand mich in einem Raum in meinem Hause. Als er (der Kopf) sich mir gegenüber befand, hörte ich ihn rezitieren: "Meinst du wohl, die Gefährten der Höhle und "Al-Raqim" (Inschrift) seien ein Wunder unter Unseren Zeichen? Ich erschauerte und ich rief aus: "O Sohn Allahs Gesandten (s.a.), dein Kopf ist ein Wunder, ein Wunder."
Als sie damit fertig waren ihn durch Kufa zu tragen und ihn zurück zum Palasttor gebracht hatten, gab Ibn Ziyad ihn an Zahar ibn Qais weiter, und auch die Köpfe der Gefährten (Imam Hussains (s.a.)). Er schickte sie zu Yazid ibn Muawiya mit Abu Burda ibn Auf Al-Azd und Tariq ibn Abi Zubyan Al-Azdi mit einer Gruppe Kufiten, um sie zu Yazid nach Damaskus zu bringen.
Abd-Allah ibn Rabia Al-Himyari berichtete:
Ich war bei Yazid ibn Muawiya in Damaskus, als Zahar ibn Qais den Kopf zu ihm brachte. "Wehe dir!," rief Yazid, "was ist das hinter dir? Was hast du da?" - "O Führer der Gläubigen," antwortete er (Zahar ibn Qais), "ich bringe gute Nachrichten von dem Siege Allahs und Hilfe. Hussain ibn Ali kam mit achtzehn Mann aus seiner Familie und sechzig seiner Schia gegen uns. Wir zogen aus, um ihn zu treffen, und wir sagten ihm, dass er sich entweder ergeben und sich der Macht des Gouverneurs unterwerfen. sollte, andernfalls würde es Kampf geben. Sie zogen den Kampf der Ergebung vor. Wir griffen sie an, als die Sonne aufging und umzingelten sie von allen Seiten. Unsere Schwerter forderten ihren Tribut von den Köpfen der Leute, und sie begannen, vor uns zu fliehen, ohne einen Zufluchtsort zu haben. Sie (versuchten) vor uns auf Hügeln und in den Gräben Zuflucht zu suchen, wie die Tauben vor einem Falken Zuflucht suchen. Bei Allah, o Führer der Gläubigen, es war nichts anderes als das Schlachten von Schlachtvieh. (Es war nur die Zeit vergangen, die) ein Mann für seine Mittagspause (braucht), bis wir uns auf den Letzten von ihnen gestürzt hatten. Da waren ihre entblößten Leichen, ihre blutverschmierten Kleider, ihre Gesichter im Staub. Die Sonne brannte auf sie herab; der Wind streute Sand über sie; ihre Besucher waren (aasfressende) Adler und Geier."
Yazid senkte für eine Weile den Kopf, dann erhob er sein Haupt und sagte: "Ich wäre mit eurem Gehorsam (meine Befehle auszuführen) zufrieden gewesen, ohne dass ihr Hussain tötet. Wenn ich da gewesen wäre (anstelle Ibn Sads), hätte ich ihm so ein Schicksal erspart."
Nachdem Ubaidullah ibn Ziyad den Kopf Imam Hussains (s.a.) losgeschickt hatte, befahl er, dass die Frauen und Jugendlichen für die Abreise bereitgemacht werden sollten. Er ließ Ali ibn Al-Hussain (s.a.) eine Kette um seinen Hals legen, Dann schickte er sie mit Muhaffir ibn Thalaba Al-Aidhi und Schimr ibn Dhi Al-Dschawschan hinter den Köpfen her. Diese machten sich mit ihnen auf den Weg, bis sie diejenigen, die die Köpfe bei sich hatten, eingeholt hatten. Als sie das Tor (zu) Yazids (Palast) erreichten, erhob Muhaffir ibn Thalaba seine Stimme und rief: "Hier ist Muhaffir ibn Thalaba, der dem Führer der Gläubigen diese gemeinen Rebellen überbracht hat." Ali ibn Al-Hussain (s.a.) antwortete ihm: "Hat die Mutter Muhaffirs etwas Schlimmeres und Verderblicheres geboren (als ihn)?"
Als die Köpfe, unter denen sich auch der Kopf Imam Hussains (s.a.) befand, vor Yazid gebracht wurden, rezitierte Yazid (folgendes Gedicht): "Wir werden die Schädel der stolzen (Männer) zerspalten, die gegen uns aufstehen, sie waren sehr ungehorsam und unterdrückerisch."
Yahya ibn Al-Hakam, der Bruder Marwan ibn Al-Hakams, rezitierte (daraufhin): "Am Ufer (des Flusses) traf eine große Armee auf ihn, der einen näheren Verwandtschaftsgrad hat als Ibn Ziyad, der Mann von verächtlicher Abkunft. Die Banu Umayya (Umayyaden) haben eine große Zahl von Nachkommen, während die Tochter des Gesandten Allahs keine Nachkommenschaft (mehr) hat."
Da schlug Yazid Yahya ibn Al-Hakam vor die Brust und schrie: "Sei still!" Dann sagte er zu Ali ibn Al-Hussain (s.a.): "Ibn Al-Hussain, dein Vater hat die Verwandtschaftsbande zu mir abgeschnitten, war sich meines Rechtes (auf das Kalifat) nicht im klaren und versuchte, mir meine Macht zu entreißen, und so hat Allah mit ihm gemacht, was du gesehen hast."
"Es geschieht kein Unheil auf Erden die an euch, das nicht in einem Buch (verzeichnet) wäre, bevor Wir es ins Dasein rufen - fürwahr, das ist für Allah ein Leichtes, erwiderte Ali ibn Al-Hussain (s.a.).
"Antworte ihm," sagte Yazid seinem Sohn Khalid, doch Khalid wusste nicht, was er ihm erwidern sollte. Da sagte Yazid: "Sag ihm: und was euch an Unglück treffen mag, es erfolgt auf Grund dessen, was eure Hände gewirkt haben. Und Er vergibt vieles' "Dann ließ er die Frauen und Jugendlichen rufen und sie vor ihm Platz nehmen. Was er sah, war furchtbar. "Möge Allah Schande über Ibn Murdschana (Ibn Ziyad) bringen," sagte Yazid, "wenn zwischen ihm und euch Verwandtschaftsbande bestünden, dann hätte er euch dies nicht angetan, er hätte euch nicht in diesem Zustand geschickt."
Fatima, die Tochter Imam Hussains (s.a.) berichtete:
Als wir vor Yazid saßen, zeigte er Mitleid mit uns. Ein Mann von den Syrern namens Ahmar stand auf und sagte: "O Führer der Gläubigen, gib mir dieses Mädchen da" - und er meinte mich, ich war ein unschuldiges Mädchen. Ich erschauerte und glaubte, dass das ihnen erlaubt sei, und ergriff die Kleider meiner Tante Zainab, und sie sagte, dass das nicht passieren würde. Sie sagte zu dem Syrer: "Bei Allah, du bist ein Lügner und unedel, bei Allah, dies steht weder dir noch ihm zu (,das zu entscheiden)." Da wurde Yazid zornig und rief: "Du hast gelogen, das steht mir zu, wenn ich etwas will, dann tue ich es!" - "Nein, bei Allah," sagte sie, "Allah würde dich das nur dann tun lassen, wenn du unseren Glauben verläßt und dich zu einem anderen bekennen würdest." Da verlor Yazid vor Wut die Beherrschung und schrie. "Mir wagst du so entgegenzutreten?! Es sind dein Vater und dein Bruder, die den Glauben verlassen haben!" - "Du wirst du von der Religion Allahs, der Religion meines Vaters und der Religion meines Bruders geleitet," antwortete Zainab, "wie auch dein Großvater und dein Vater, wenn du Muslim bist." - "Du lügst," schrie er, "du Feindin Allahs!" - "Du bist der Gouverneur," erwiderte sie, "dennoch schmähst du in ungerechter Weise und übst deine Macht mit Gewalt aus." Er (Yazid) schwieg, als ob er sich schämte. "Gib mir dieses Mädchen," wiederholte der Syrer. "Geh weg," sagte Yazid, "möge Allah dich ins Verderben stürzen."
Dann ließ er die Frauen und ihren Bruder Ali ibn Al-Hussain (s.a.) in ein abgelegenen Haus bringen. Dann wurde ihnen ein Haus abgeteilt, das mit dem Haus Yazids verbunden war. Sie hielten sich einige Tage dort auf. Dann beauftragte er Numan ibn Baschir, Vorbereitungen zu treffen, die Frauen nach Medina zu bringen. Als er sie vorbereiten wollte, rief er Ali ibn Al-Hussain (s.a.) und nahm ihn beiseite. Er sagte: "Allah verfluche Ibn Murdschana. Wenn ich bei deinem Vater gewesen wäre, nie hätte er mich um etwas gebeten, ohne dass ich es ihm gegeben hätte, und ich hätte mit allem, was in meiner Macht stünde, den Tod von ihm ferngehalten. Doch Allah hat das bestimmt, was du gesehen hast. Schreib mir aus Medina, und alles, was du brauchst, soll dein sein." Er überreichte ihm und seiner Familie Kleider. Er schickte in seiner Schar einen Botschafter, der ihm sagte, dass er nachts mit ihnen reisen solle, so dass sie vor ihm gehen, aber niemals sich außer seiner Sicht aufhalten sollten. Wenn sie Halt machten, sollte er sich von ihnen abwenden und er und sein Gefolge sollten von ihnen entfernt um sie herumstehen wie Wächter. Sie sollten sich nur von ihnen entfernen, wenn jemand aus der Gruppe die rituelle Waschung vollziehen oder einem Bedürfnis nachgehen wollte, damit sie nicht beschämt würden.
Er (der Botschafter) ging mit ihnen unter der Gruppe von Numan. Er blieb bei ihnen auf dem Weg, und er war freundlich zu ihm, wie Yazid ihm aufgetragen hatte, und er führte die Aufsicht über sie, bis sie nach Medina kamen.
Nachdem Ibn Ziyad den Kopf Imam Hussains (s.a.) zu Yazid geschickt hatte, ging er zu Abd-Al-Malik ibn Abi Harith Al-Sulami und sagte zu ihm: "Gehe zu Amr ibn Said bin Al-Aas nach Medina und bringe ihm die freudige Botschaft über die Tötung Hussains."
Abd-Al-Malik berichtete: Ich bestieg mein Pferd und reiste nach Medina. (Unterwegs) begegnete ich einem Mann von den Quraisch, der mich fragte: "Was für eine Nachricht (hast du)?" - "Die Nachricht ist für den Gouverneur, du wirst sie (auch) hören," antwortete ich. "Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück," sagte er, "bei Allah, Hussain ist getötet worden." Als ich zu Amr ibn Sad kam, fragte dieser: "Was ist dein Anliegen?" - "(Etwas,) was den Gouverneur erfreuen wird, Hussain ibn Ali ist getötet worden." - "Gehe hinaus und verkünde (öffentlich), dass er getötet wurde," sagte er (Amr). Ich verkündete es. Ich habe noch niemals so ein Jammern und Weinen wie das Weinen der Banu Haschim um Hussain ibn Ali (s.a.) in ihren Häusern, als sie die Ankündigung von seiner Ermordung hörten. Ich ging zu Amr ibn Said (zurück), und als er mich sah, lächelte er mir zu und lachte. Dann zitierte er einen Vers von Amr ibn Madikarib: "Die Frauen Ibn Ziyads erhoben ein großes Geschrei wie das Geschrei unserer Frauen nach (der Schlacht) von Al-Arnab." - "Dieses Wehgeschrei ist die Antwort auf das Wehgeschrei für Uthman," erklärte Amr. Dann bestieg er die Kanzel und informierte die Leute über die Ermordung Hussain ibn Alis (s.a.), und er rief sie zu (dem Gehorsam gegenüber) Yazid ibn Muawiya auf, dann stieg er hinab. Einer der Gefolgsmänner [mawali] Abd-Allah ibn Dschafar ibn Abi Talibs verkündete den Tod seiner beiden Söhne und äußerte die Formel "inna lillahi wa inna ilaihi radschiun - Allahs sind wir, und zu Ihm kehren wir zurück."
"Das ist nun, was uns durch Hussain ibn Alis zugestoßen ist," sagte Abu Salasil, der Gefolgsmann Abd-Allahs. "Sohn einer Dirne, sagst du so etwas über Imam Hussain?" rief Abd-Allah ibn Dschafar und zog seine Sandale aus (um ihn damit zu schlagen), "bei Allah, wenn ich ihn erlebt hätte, hätte ich es vorgezogen, mich nicht von ihm zu trennen und mit ihm zusammen getötet zu werden. Bei Allah, ich hätte diese beiden nicht von ihm abgehalten, und ich bin dadurch getröstet, was ihnen zugestoßen ist, denn sie wurden mit meinem Bruder und Cousin zusammen getötet wurden, während sie ihn trösteten und mit ihm (dem Feind) standhielten." Dann ging der zu den anderen Sitzungsteilnehmern und sagte: "Preis sei Allah, Der mir die tödliche Verletzung Imam Hussains hart (zu ertragen) gemacht hat. Da ich schon Imam Hussain (s.a.) nicht mit meinen (eigenen) Händen getröstet habe, so haben es meine beiden Söhne getan."
Umm Luqman, die Tochter Aqil ibn Abi Talibs (r.) trat weinend vor, als sie die Nachricht von Imam Hussains (s.a.) Tod hörte, und bei ihr waren ihre Schwestern Umm Hani, Asma', Ramla und Zainab, die Töchter Aqil ibn Abi Talibs (r.). Sie weinte um ihre (Verwandten), die am Ufer (des Euphrat) getötet worden waren, und sie rezitierte folgenden Vers: "Was würdet ihr sagen, wenn der Prophet euch fragen würde: 'Was habt ihr, die letzte der (religiösen) Gemeinden, mit meinen Nachkommen und meiner Familie getan, nachdem ich von ihnen gegangen war? Unter ihnen sind Gefangene und sie sind blutbespritzt. Was für ein Lohn ist das für meinen Rat an euch, dass ihr gegen mich (eingestellt) seid, indem ihr meinen Verwandten Böses antut?"
Als auf jenen Tag, an dem Amr ibn Said in Medina die Nachricht von Imam Hussains (s.a.) Ermordung bekanntgegeben hatte die Nacht folgte, hörten die Einwohner Medinas eine Stimme rufen. Sie hörten die Stimme, sahen aber niemanden:
"Oh ihr, die ihr Hussain in Unwissenheit getötet habt, hört (nun) die Botschaft von Strafe und Vergeltung. Alle Bewohner des Himmels, die Propheten, die Engel und die (auf Allahs Weg) Getöteten beten gegen euch (d.h. um eure Strafe). Ihr seid verflucht durch die Zunge des Sohns Dawuds (Hz. Sulaiman (s.a.)), Musas und des Statthalters des Evangeliums (Hz. Isa (s.a.))."
Die Namen der Mitglieder des Ahl-Al-Bait Imam Hussain ibn Alis (s.a.), die mit ihm in der Ebene von Kerbala getötet wurden
Es waren siebzehn außer Imam Hussain ibn Ali (s.a.) :
1. Al-Abbas
2. Abd-Allah
3. Dschafar
4. UthmanSie waren alle Söhne des Fürsten der Gläubigen (Amir-Al-Muminin, Imam Ali (s.a.)), und ihre Mutter war Umm Al-Banin.
5. Abd-Allah
6. Abu Bakr
Beide waren die Söhne des Führers der Gläubigen (s.a.), und ihre Mutter war Laila, die Tochter von Mas'du Al-Thaqafi.
7. Ali
8. Abd-Allah
Diese waren zwei Söhne Imam Hussains (s.a.).
9. Al-Qasim
10. Abu Bakr
11. Abd-Allah
Sie waren Söhne Imam Hassan's (s.a.).
12. Muhammad
13. Aun
Sie waren zwei Söhne Abd-Allah ibn Dschafar ibn Abi Talibs (und Zainabs, möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein).
14. Abd-Allah
15. Dschafar
16. Abd-ar-Rahman
Sie waren Söhne von Aqil ibn Abi Talib, möge Allah mit ihnen zufrieden sein.
17. Muhammad
Er war der Sohn Abu Saids ibn Aqil ibn Abi Talib, möge Allah ihnen allen barmherzig sein.
Unter jenen siebzehn Seelen der Banu Haschim - möge Allah mit ihnen allen zufrieden sein, waren Brüder Imam Hussains (s.a.), Söhne seines Bruders und Söhne seiner beiden Onkel, Dschafar und Aqil. Sie wurden alle zu Imam Hussains (s.a.) Füßen bestattet, an dem Ort ihres Märtyrertodes.
Eine Grube wurde für sie ausgehoben, sie wurden alle hineingelegt, dann wurde die Erde über sie gebreitet. Mit Ausnahme von Al-Abbas ibn Ali (s.a.). Er wurde dort beerdigt, wo er getötet wurde, beim Damm auf der Straße nach Ghadiriyya. Sein Grab ist klar erkennbar, was bei seinen Brüdern und seinen Familienmitgliedern, die wir nach ihm genannt haben, nicht der Fall ist. Wenn ein Besucher sie besucht, dann (nur) von der Seite des Grabes Imam Hussains (s.a.) aus, und er soll seinen Gruß an die Stelle zu Füßen Imam Hussains (s.a.) richten. Ali ibn Al-Hussain (s.a.) ist unter ihnen; und es heißt, dass er am nächsten zu Imam Hussain (s.a.) begraben liegt.
Die Anhänger Imam Hussains (s.a.), die mit ihm Märtyrer geworden waren, liegen rund um ihn herum begraben, und wir haben keine genauen Details darüber herausfinden können, wo ihre Gräber liegen. Wir haben jedoch keine Zweifel daran, dass die Erde sie bedeckt, möge Allah sie glücklich machen und sie in den Gärten der Glückseligkeit weilen lassen.
Eine Zusammenfassung über die hervorragenden Charaktereigenschaften Imam Hussains (s.a.), die Tugend, ihn (d.h. sein Grab) zu besuchen, und der Erwähnung seiner Tragödie
"Ich hörte den Gesandten Allahs (s.a.) sagen: 'Hussain ist von mir, und ich bin von Hussain. Allah liebt denjenigen, der Hussain liebt. Hussain ist ein (besonderer) Enkel unter den Enkeln.'"
Ibn Lahia berichtete von Abu Awana (mit unterbrochener Überlieferungskette), dass der Prophet (s.a.) gesagt habe:
"Al-Hassan und Al-Hussain sind die Zierde des Throns (Allahs). Das Paradies sagte: 'O mein Herr, Du hast die Schwachen und Armen zu meinen Bewohnern gemacht,' und Allah sagte zu ihm (dem Paradies): "Bist du nicht damit zufrieden, dass ich deine Säulen mit Al-Hassan und Al-Hussain geschmückt habe? 'Dann wiegte es sich vor Glück wie eine Braut."
Abd-Allah ibn Maimun Al-Qaddah überlieferte von Dschafar ibn Muhammad Al-Sadiq (s.a.):
"Al-Hassan und Al-Hussain (s.a.) rangen vor dem Gesandten Allahs (s.a.) miteinander. "Hassan, packe Hussain." Da fragte Fatima (s.a.): "Oh Gesandter Allahs, feuerst du den Größeren gegen den Kleineren an?!" Da sagte der Gesandte Allahs (s.a.): "Es ist Gabriel (s.a.), der zu Hussain sagt: "Packe Hassan."
Ibrahim ibn Al-Rafii überlieferte von deinem Vater, von seinem Großvater (folgendes):
"Ich sah Imam Hassan und Imam Hussain (s.a.) zur Hajj gehen. Sie passierten keinen Reiter, der nicht abstieg und zu Fuß ging (aus Respekt vor ihnen), und für einige von ihnen wurde es beschwerlich, und sie sagten zu Sad ibn Abi Waqqas: 'Das Gehen ist beschwerlich für uns, aber wir mögen auch nicht reiten, während diese beiden jungen Herren zu Fuß gehen.' Da sagte Sad zu Imam Hassan (s.a.): Abu Muhammad, es ist beschwerlich für einige, die mit dir gehen, aber die Leute fühlen sich nicht wohl dabei, wenn sie reiten, während ihr zu Fuß geht. Wenn ihr (auch) reiten würdet (wäre es leichter für sie).' 'Wir werden nicht reiten,' antwortete Imam Hassan (s.a.), 'wir haben es uns auferlegt, zum Hause Allahs zu Fuß zu gehen, aber wir werden vom Wege abweichen.' Und sie zogen sich (aus der Menge) der Leute zurück."
Said ibn Raschid überlieferte von Yala ibn Murre: Al-Awzahi berichtete von Abd-Allah ibn Schaddad von Umm-Al-Fadhl, der Tochter von Harith: Sie besuchte den Gesandten Allahs (s.a.) und sagte: "O Gesandter Allahs, ich sah einen schrecklichen Traum diese Nacht." - "Was war es?," fragte er. "Es war schrecklich," antwortete sie, "Ich sah (etwas) wie ein abgeschnittenes Stück deines Körpers, auf meinen Schoß gelegt wurde." - "Das hast du gut gesehen," erwiderte der Gesandte Allahs (s.a.), "Fatima wird einen Jungen gebären, der dann auf deinem Schoß sein wird." (Umm-Al-Fadhl berichtete weiter): Fatima gebar Imam Hussain (s.a.), und er lag auf meinem Schoß, wie der Gesandte Allahs (s.a.) gesagt hatte. Ich brachte ihn eines Tages zum Gesandten Allahs (s.a.) und legte ihn auf seinen Schoß. Sein Blick schweifte weg von mir, und die Augen des Gesandten Allahs (s.a.) vergossen Tränen, und ich sagte: "Bei meinem Vater und meiner Mutter (die für dich geopfert werden mögen), was ist mit dir?" "Gabriel (s.a.) kam zu mir," antwortete er, "und er brachte mir die Nachricht, dass meine Ummah diesen meinen Sohn (Enkel) töten wird. Er brachte mir Erde, die rot war (von seinem Blut).
Simak überlieferte von Ibn Al-Mukhariq, von Umm Salama (r.), die sagte:
"Eines Tages saß der Gesandte Allahs (s.a.) unter uns, und Imam Hussain (s.a.) saß auf seinem Schoß. Da vergossen seine Augen Tränen. 'Oh Gesandter Allahs,' sagte ich, 'warum sehe ich dich weinen, möge ich zu deinem Opfer werden?' - 'Gabriel (s.a.) kam zu mir,' antwortete er, 'und er kondolierte mir für den Tod meines Sohnes, und er informierte mich darüber, dass ein Teil meiner Ummah ihn töten wird. Möge Allah ihnen niemals meine Fürsprache angedeihen lassen.'"
Durch eine andere Überlieferungskette ist von Umm Salama (r.) folgendes überliefert :
Der Gesandte Allahs (s.a.) verließ uns eines Abends und war für lange Zeit abwesend von uns. Dann kam er zurück, und er war zerzaust und staubig. Er hielt etwas in seiner Hand. "Oh Gesandter Allahs," sagte ich, "warum sehe ich dich (so) zerzaust und staubig?" - "Ich habe zu dieser Zeit eine Nachtreise gemacht zu einem Ort in Irak namens Kerbala. Dort erschien mir (vor meinen Augen) der Tod meines Sohnes Al-Hussain (s.a.) und einer Schar meiner Kinder und meiner Ahl-Al-Bait. Ich konnte nicht anders, als (etwas von ihrem Blut aufzulesen, und das ist hier in meiner Hand." Er öffnete seine Hand und sagte: "Nimm und verwahre es." Ich nahm es, und es sah aus wie rote Erde. Ich tat es in ein Gefäß, versiegelte es und bewahrte es auf. Als Imam Hussain (s.a.) von Mekka nach Irak aufbrach, nahm ich jeden Tag und Nacht jene Flasche heraus, roch daran, schaute es an und weinte um sein (Imam Hussains (s.a.)) Schicksal. Am 10. Muharram - am Tag, an dem er (s.a.) getötet wurde - holte ich es am frühen Nachmittag hervor, und es war in seinem ursprünglichen Zustand (d.h. rote Erde). Am späten Nachmittag nahm ich es noch einmal heraus, und da war es frisches Blut. Ich schrie auf (vor Trauer) und weinte in meinem Haus. Dann bezwang ich meinen Ärger aus Furcht davor, dass ihre Feinde in Medina es hören und Schadenfreude empfinden könnten. Ich habe es bis zu dem Zeitpunkt geheimgehalten, an dem der Botschafter kam, um uns die Nachricht von seinem (Imam Hussains (s.a.)) Tode zu verkünden. Dann wurde bewiesen, was ich (schon) gesehen hatte.
Es wurde überliefert:
Der Gesandte Allahs (s.a.) saß eines Tages, und um ihn herum waren Ali, Fatima, Imam Hassan und Imam Hussain (s.a.). Er sagte zu ihnen: "Wie wäre es für euch, wenn ihr getötet und eure Gräber zerstreut werden würden?" - "Werden wir (eines natürliches Todes) sterben, oder werden wir getötet werden?," fragte Imam Hussain (s.a.). "Du wirst sogar unter Ungerechtigkeit getötet werden, mein Sohn," sagte der Prophet, "und (auch) dein Bruder wird in Ungerechtigkeit getötet werden, und eure Nachkommenschaft wird über das Land zersprengt werden." - "Gesandter Allahs," fragte Imam Hussain (s.a.), "wer wird uns töten?" "Die bösen Menschen," antwortete er. "Wird uns (unsere Gräber) irgendjemand besuchen, nachdem wir getötet worden sind?," fragte er (Imam Hussain, a.). "Ja," erwiderte er, "eine Gruppe meiner Ummah wird meine Güte und die Verbindung zu mir durch euren Besuch erstreben, und am Tage der Auferstehung werde ich zu dem Ort bringen, so dass ich sie (an ihren Gliedern) erfasse und sie (so) vor dem Schrecken und Härten (jenen Tages) bewahren."
Abd-Allah ibn Scharik Al-Amiri überlieferte:
Als Umar ibn Sad durch das Tor der Moschee ging, hörte ich die Anhänger Imam Alis (s.a.) sagen: "Das ist der Mörder von Hussain ibn Ali (s.a.)", und das war einige Zeit, bevor er getötet wurde.
Salim ibn Abi Hafsa berichtete:
Umar ibn Sad sagte zu Imam Hussain (s.a.):
"O Abu Abd-Allah, törichte Leute sind zu mir gekommen und haben behauptet, dass ich dich töten werde". - "Sie sind nicht töricht", erwiderte Imam Hussain (s.a.), "sondern sie träumen (über die Zukunft). Es tröstet mich (nur), dass du das Land Irak nach mir nicht lange genießen wirst."
Yusuf ibn Abida berichtete: ich hörte Muhammad ibn Sirin sagen:
"Noch nie würde so eine Röte des Himmels gesehen wie nach dem Mord an Imam Hussain (s.a.)."
ad Al-Iskaf berichtete, dass Abu Dschafar (Imam Baqir (s.a.)) gesagt habe:
"Der Mörder Yahya ibn Zakariyyas (Johannes der Täufers) war ein Kind (das) aus Unzucht (entstanden war), und der Mörder Al-Hussain ibn Alis (s.a.) war ein Kind der Unzucht, und der Himmel rötete sich nur wegen dieser beiden."
Sufjan ibn Uyayna berichtete von Ali ibn Zayd, von Ali ibn Al-Hussain (s.a.), dass dieser gesagt habe: "Wir zogen mit Imam Hussain (s.a.) aus. Es gab keinen Rastplatz, an dem wir Halt machten, und von dem wir wieder aufbrachen, ohne dass er Yahya ibn Zakariyya und seine Ermordung erwähnte. Er sagte eines Tages: "Es war der Tag der Demütigung der Welt vor Allah, als der Kopf von Yahya ibn Zakariyya einer Prostituierten von den Banu Israil geschenkt wurde.
Die Berichte haben bereits gezeigt, dass niemand der Mörder Imam Hussains (s.a.) und dessen Anhänger (möge Allah mit ihnen zufrieden sein) es schaffte, davonzukommen, ohne getötet zu werden oder so ein grausames Schicksal zu erleiden, durch das sie vor ihrem Tod entehrt wurden.
Imam Hussain (s.a.) starb am Samstag, am zehnten Muharram im Jahre 61 und von Durst gepeinigt getötet. Er blieb standhaft, doch wurde er dann in die Enge getrieben., wie nach der Hidschra, nach der Zeit für das Mittagsgebet. Er wurde unter Unterdrückung ermordet, wie wir berichteten. An jenem Tage war er 58 Jahre alt, von denen er sieben mit seinem Großvater, dem Gesandten Allahs (s.a.) verbrachte. Mir seinem Vater, dem Führer der Gläubigen (Imam Ali (s.a.)) (verbrachte er) dreißig Jahre, und mit seinem Bruder Imam Hassan (s.a.) zehn Jahre. Sein Kalifat dauerte nach seinem Bruder elf Jahre. Er pflegte Henna zu benutzen und eine schwarze Farbe, Katam genannt. Als er Märtyrer [schahid] geworden war, wich die Farbe von (dem Bart auf) seinen Wangen.
Über den großen Verdienst (den man sich erwirbt bei) des Besuches bei ihm (seinem Grab) bzw. über die Verpflichtung dazu gibt es viele Überlieferungen. Es ist von Imam Sadiq ibn Muhammad (s.a.) überliefert, dass er sagte: "Der Besuch des Grabes von Hussain ibn Ali (s.a.) ist eine Verpflichtung für jeden, der das Imamat Imam Hussains (s.a.) als etwas von Allah Dem Erhabenen Verliehenes anerkennt.
Er sagte (auch).
"Ein Besuch bei Imam Hussain (s.a.) ist soviel wert wie hundert akzeptierte Hadsch (Große Pilgerfahrt) und hundert akzeptierte Kleine Pilgerfahrten [umra]"
Der Gesandte Allahs (s.a.) sagte:
"Wer Hussain (s.a.) nach dessen Tod besucht, wird das Paradies bekommen als Lohn"
Die Berichte dieser Art sind zahlreich, und wir haben ausreichende Details davon in unserem Buch "Manasik Al-Mazar - Die Riten der Besuche"(von den Gräbern der Propheten und Imame).
1. Ali ibn Al-Hussain Al-Akhbar (der Ältere)
Sein Beiname [kunya] war Abu Muhammad, und seine Mutter war Schahzanan, die Tochter von Khosrou Yazdigard.
2. Ali ibn Al-Hussain Al-Asghar (der Jüngere)
Er wurde mit seinem Vater in der Ebene (des Euphrats) getötet, wie vorher schon erwähnt. Seine Mutter war Laila, die Tochter von Abu Murre ibn Urwa ibn Mas'du Al-Thaqafi.
3. Dschafar ibn Al-Hussain (s.a.)
Er hatte keine Überlebenden (Nachkommen). Seine Mutter war eine Frau von dem Stamme der Qudaa, und er starb noch zu Lebzeiten Imam Hussains (s.a.).
4. Abd-Allah ibn Al-Hussain (s.a.)
Er wurde noch im Kindesalter mit seinem Vater getötet. Als er auf dem Schoß seines Vaters saß, kam ein Pfeil und metzelte ihn nieder. Über ihn wurde schon (einiges) erwähnt.
5. Sukayna, Tochter von Imam Hussain (s.a.)
Ihre Mutter war Rabab, die Tochter Imru Al-Qais ibn Adi von den Banu Kalb, und sie war die Mutter von Abd-Allah ibn Al-Hussain (s.a.).
6. Fatima, Tochter von Imam Hussain (s.a.).
Ihre Mutter war Umm Ishaq, die Tochter von Talha ibn Ubaidullah von den Banu Taim.
Die Kinder Imam Hussains ibn Ali (s.a.)
Imam Hussain (s.a.) hatte sechs Kinder:
source : الشیعه