Es wird in Faslul Khitab erwähnt, dass er zum Zeitpunkt des Sonnenaufgangs eine Niederwerffung für den Schöpfer verrichtete und er verlängerte diese Niederwerfung so lange, dass sie sich bis zur Mittagszeit erstreckte. Aufgrund dieser intensiven Anbetung wurde er dermaßen dünn und abgemagert, dass die Menschen ihn kaum erkannten. Es schien, als würde nur ein weißes Tuch auf dem Gebetsteppich liegen. Als er diese Stufe des Gottesdienstes sah, sagte Harun Rashid einst: „Du bist der Fromme von Bani Hashim.“
Während der Zeit, als er im Gefängnis war, war es für ihn üblich, sein Morgengebet abzuschließen, zusätzliche Bittgebete und Andachten zu rezitieren und dann eine Niederwerfung zu verrichten und darin bis zum Mittag zu verbleiben. Nach dem Niedergang der Sonne vom Zenit, hob er für gewöhnlich seinen Kopf und verrichtete das Mittags-(Dhuhr-)Gebet. Dann verbrachte er den ganzen Tag mit Gottesdienst. In der Nacht schlief er für einige Augenblicke und verbrachte den Rest der Nacht in Anbetung. Nach den Mittags-(Dhuhr-) und Nachmittags-('Asr-)Gebeten pflegte er, eine Niederwerfung zu verrichten und bis zum Sonnenuntergang in dieser Haltung zu bleiben. Sobald der Abend hereinbrach, stand er zum Abend-(Maghrib-)Gebet auf. Nach dem Abendgebet rezitierte er die Bittgebete bis zum Nacht-('Ishaa‘-)Gebet. Erneut begann er, nach dem Nacht-('Ishaa‘-)Gebet Bittgebete und Anrufungen zu rezitieren. Als er all dies beendet hatte, brach er sein Fasten und aß für gewöhnlich ein wenig und warf sich dann aus Dankbarkeit nieder. Nachdem er dann für eine kurze Weile schlief, wurde er durch das Mitternachtsgebet beansprucht, bis es Zeit zum Morgengebet war.
Einst schickte Harun Rashid eine sehr attraktive Sklavin in das Gefängnis, um den Imam in irgendeiner Weise zu verführen. Sie kam in das Gefängnis und setzte alle Taktiken ein, aber ohne Erfolg. Der Imam fühlte sich nicht einmal ansatzweise zu ihr hingezogen. Andererseits hatten der intensive Gottesdienst des Imams und seine demütigen Rezitationen solch starke Wirkung auf das Mädchen, dass sie begann, ihre eigenen schlechten Absichten zu bereuen und in den Gottesdienst zu versinken. Als Harun darüber in Kenntnis gesetzt wurde, rief er sie zu sich und fragte: „Warum hast du nicht die Arbeit ausgeführt, für die ich dich beauftragt hatte?“ Sie sagte: „O Herr! Hör zu! Dieser Mann ist nicht menschlich. Er ist ein Engel. Wie könnte ich ihn anziehen? Ich ging, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken, doch im Gegenteil wirkte sich seine Spiritualität sehr auf mich aus.“ Daraufhin trat das Sklavenmädchen in die Abgeschiedenheit zurück und verbrachte den Rest ihres Lebens in Gottesdienst.