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Der fünfte Imam Mohammed al-Baqir

Der fünfte Imam Mohammed al-Baqir (ع) wurde am 1. des Monats Rajab, 57. Hijrah, in der Stadt Medina geboren. Wegen der Ähnlichkeit, die er mit seinem Großvater hatte, wurde er Mohammed genannt. Gemäß Ibn Khalikan, hat der Imam den Titel "Baqir" (Spalter des Wissens) aufgrund seines reichlichen Wissens von Deen und seiner Begeisterung, andere Leute zu lehren, erhalten. Viele Historiker wie z. B. Yakubi behaupten, dass der Imam offenes Wissen spaltet, so das es geprüft ist und des Tiefen untersucht sind, so dass es zu all den Leuten wahrheitsgemäß und richtig ausgebreitet werden kann.

 

Sein Vater war Imam Sajjad (ع) und seine Mutter Fatimah, welche eine der Töchter Imam Hassans (ع) war. Er war der erste Imam, dessen Abstammung aufstieg und den Propheten (ص), väterlichseits und mütterlichseits erreichte. Seine Lebensgeschichte kann in zwei Teile geteilt werden.

 

1. Die Periode vor seinem Imamat, welche fast 35 Jahre beträgt und der friedliche Teil seines Lebens war, geführt in Medina.

 

2. Die Periode des Imamats, welche sich bis zu zwanzig Jahren ausdehnte und als die Dauer der Verbreitung und Veröffentlichung des Islamischen Wissen und Weisheit zählt.

 

Die hervortretenden Eigenschaften des Charakters des Imams

 

Imam Mohammed al-Baqir (ع) zog immer neue und saubere Kleider an. Er parfümierte sich und lief sehr gemütlich und langsam. Eines Tages kritisierte ihn ein beschränkt Denkender und sagte ihm, dass sein Großvater Ali (ع) alte und billige Kleidung verwendete, warum er denn saubere und neue trägt? Der Imam antwortete, da in diesen Tagen alle Leute arm waren, musste Imam Ali (ع) alte Kleidung und einfaches Essen verwenden. Aber heute führen die Leute ein angenehmes und luxuriöses Leben, daher sollte ich nicht diese Kleidung benutzen. Die Tat meines Großvaters in diesen Tagen, entsprach Gerechtigkeit und Führung und meine Handlung und mein Lebensweg heute sind auch in der Zustimmung der (Normen der) Gerechtigkeit und Führung.

 

Über sein Verhalten, wird geschrieben, dass er niemals laut lachte und immer in einer stillen und anständigen Weise gesprochen hat. Er wurde nie wütend und aufgebracht und jeder der ihn treffen würde, würde ihm Respekt erweisen und mit ihm Hände schütteln und sagen, "diese Tat (Händeschütteln) führt die Herzen nah zueinander und beendet die Verfeindungen und Feindschaften".

 

Auch wenn der Imam (ع) sehr geweint hatte während seiner vertraulichen Unterhaltung mit Gott, aber er weinte nicht laut. Wann auch immer er sprach, würde er sein Gespräch mit dem Namen Gottes beginnen und beenden.

 

Er hatte Gärten und Felder in Fülle und großer Zahl, aber er selber besuchte sie wie ein Farmer und teilte die Arbeit mit den Landwirten und Arbeitern, nahm Essen mit ihnen ein, und sprach zu ihnen. Er war ein Herr, der nahe Arbeitsverhältnisse mit seinen Dienern hatte.

 

Was immer er für landwirtschaftliche Erzeugnisse von seinen Gärten und Feldern erhielt, würde er im Namen Gottes geben. Er kam allen Bedürfnissen und Erfordernissen seiner Arbeiter zu solchem Umfang nach, dass er einer der großzügigsten Menschen seiner Zeit in Hijaz war.

 

Schekh Mufid schreibt über den Imam (ع): "Er hatte Zugriff auf und Vertrautheit mit all den Zweigen des Wissens und intuitivem Lernen. Er führte sein Leben ausgelastet in Folgsamkeit Gottes. Er war stark und ausgeglichen an der Station der Frömmigkeit, und ehrte strikt seine Worte, Versprechen und Verpflichtungen. Seine Frömmigkeit, offene Herzigkeit, seelische Reinheit, und menschliches Verhalten ließ alle und jedermann ihn lieben. Und er bildete sie in der Islamischen Ethik aus".

 

Ibn-e-Hajar, welcher ein voreingenommener Sunni-Gelehrter ist, schreibt über den Charakter des Imams (ع): "Imam Mohammed Baqir (ع) hatte ein sauberes, reines Herz. Seine Rede und Worte waren Harmonien und gemäß seiner Gewohnheit. Sein Verhalten und sein Handeln mit den Leuten war menschlich und islamisch. Er war ein großer gnostisch und unvergleichbarer Anbeter. Er war so sehr verziert und geschmückt mit menschlichen Qualitäten, dass ich nicht die Mittel und Fassungsvermögen habe, ihn zu loben".

 

Einer seiner Sklaven sagte über ihn: "Einmal habe ich seine Gnädigkeit nach Mekka begleitet. Als der Imam (ع) das Haus Gottes (Kaabah) gesichtet hat. Er weinte so sehr, dass er schwach wurde und gelassener sagte ich zu ihm, 'Warum weinen Sie so sehr'? Er sagte, 'Vielleicht kann Gott gütig zu mir werden wegen diesen Tränen und morgen (am Tag der Gerechtigkeit) kann er mich mit seiner Erlösung segnen.'

Dann stand der Imam für seine Gebete und verlängerte die Niederwerfung. Als er seinen Kopf hoch hob, war die Stelle der Niederwerfung nass mit Tränen seiner Augen."

 

Mohammed Ibn Munkadir, ein Theologieschüler aus sunnitischem Hause, gottesfürchtig und tugendhaft, sagte zu seinen Freunden:

 

"Ich habe Ali - Ibn - Hussain (ع) als klügsten und gebildesten Mann kennengelernt, doch glaubte ich nicht, dass er einen Sohn haben könnte, der die Vorzüglichkeiten seines Vaters besitzt.

Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Eines Tages ging ich zu Imam Baqir (ع).

Da ich glaubte, dass sein Verhalten zu wünschen übrig ließe, wollte ich ihn belehren. Er aber belehrte mich, und ich stand beschämt da...."

Seine Freunde fragten ihn: "Erzählt, was geschah? Warum warst du beschämt?? Was hat er zu dir gesagt?"

 

Er: "Nun, so hört! Es war an einem heißen Sommertag. Ich hatte in der Umgebung von Medina zu tun. Unterwegs begegnete ich Mohammed Ibn Ali (ع) (Imam Baqir). Er war von kräftiger Gestalt, ein wenig schwerleibig. Zwei seiner Freunde begleiteten ihn. Der Schweiß stand ihm auf der Stirn. Er sah müde und erschöpft aus, und es schien, als stützten ihn seine Begleiter hin und wieder. Ich hatte zwar schon davon gehört, dass der Imam tagsüber an der Seite seiner Arbeiter auf dem Felde arbeiten würde, doch nie hatte ich es gesehen....

 

Als ich ihn nun dort sah, sagte ich mir: Da kannst du 'mal sehen! Einer der Großen aus dem Hause des Propheten begibt sich trotz seiner körperlichen Schwäche und dazu noch bei sommerlicher Hitze hinaus vor die Stadt, um auf seinem Felde zu arbeiten. Alles nur, um der irdischen Reichtümer teilhaftig zu werden! Ich will ihn darauf aufmerksam machen und ihn belehren!

 

So ging ich auf ihn zu, begrüßte ihn und sagte: "Gott möge dir begreiflich werden lassen, wie du dich zu verhalten hast! Ein angesehener Mann mit gutem Ruf und darüber hinaus noch ein Nachkomme des Gesandten Gottes..., wie kannst du irdischer Güter wegen bei dieser Sommerhitze hinaus aufs Feld gehen und arbeiten?! Das ziemt sich nicht für dich! Wenn dich der Tod in diesem Zustand, in dem du dich befindest, holt, wie willst du dann vor Gott stehen? Was willst du Ihm sagen?!"

 

Imam Baqir (ع) richtete sich zu voller Größe auf und erwiderte: "Mein Freund! Wenn der Tod mich in diesem Zustand ereilen und ich so vor Gott treten sollte, als jemand, der seine Gebote befolgte, der seinen Lebensunterhalt sowie den seiner Familie durch seiner eigenen Hände Arbeit und im Schweiße seines Angesichtes verdiente und dadurch vermied, seine Hand nach der Hilfe anderer auszustrecken, so brauche ich mich wahrhaftig nicht zu schämen! Dann müsste ich es, wenn ich Gott ungehorsam wäre, sündigte, wenn ich der Gesellschaft zur Last fiele und nicht arbeitete, um mein täglich Brot selbst zu erwerben und darüber hinaus auch andere unterstützen zu können!"

 

"Gott segne dich", antwortete ich, "ich glaubte, dich belehren zu müssen, doch du belehrtest mich! Dass ich glaubte, mehr zu wissen als du, beschämt mich zutiefst, und ich hoffe, dass du mir verzeihst!" -

 

Imam Baqir (ع) lächelte und sagte freundlich: "Sei unbesorgt, ich habe dir verziehen! Der große Verzeihende aber ist Gott, Er möge dir Seine Huld schenken!"

 

(entnommen aus "Gute Geschichten" von Mehdi Adaryazdi)

 

Der Wissensstatus des Imams

 

Schekh Tusi schreibt, ein Mann unter den Syrern besuchte Imam Mohammed Baqir (ع) und sagte, "Da Sie ein Mann des Wissens sind und das Lernen Ihrer Versammlung fruchtbar, wertvoll und mir wert ist, so besuchte ich Ihre Lehrsitzung, aber ich habe Feindschaft mit Ihnen und Ihrer Abstammung." Der Imam antwortete ihm nicht.

 

Nach einigen Tagen wurde dieser Mann krank. Der Imam (ع) besuchte ihn zusammen mit seinen Freunden und saß an seinem Bett, und erkundigte sich nach seiner Gesundheit. Als der Syrer die Gnade und Großherzigkeit des Imams sah, bereute er in höchstem Maße, was er gesagt hatte, und war beschämt. Er wusste nicht, was er dem Imam (ع) antworten sollte.

 

Der Imam gab Anordnungen über seine Speise, Behandlung seiner Familienmitglieder, betete für ihn und ist aufgestanden. Es dauerte nicht lange, dass er geheilt wurde und das Leidenbett verließ. Den nächsten Tag, erreichte er die Versammlung des Imams (ع) und drückte seine Reue aus, über das, was er gesagte hatte und bat um Entschuldigung und wurde einer der dauerhaften und immerwährenden Freunde des Imams (ع).

 

Jabir stand dem Imam (ع) gegenüber

 

Auf dem Beweis des authentischsten Hadith, erzählt von Sunniten und Shi'iten, war einer der Gefährten des Heiligen Propheten (ص) Jabir Ibn Abdullah Ansari in Anwesenheit des Heiligen Propheten. Er fragte den Propheten über die Namen der Nachkommen seiner Tochter Hazrat Fatima und Imam Ali (ع). Der Prophet hat ihm erzählt:

 

"O Jabir, du wirst ein langes Leben haben, und obwohl du blind gehen wirst, wirst du aber den 5. in der Reihe meiner Nachkommen treffen, dessen Name mein Name sein wird, der wie ich laufen wird und welcher der 5. Imam der Zeit sein wird. Wenn du ihn triffst, überbringe ihm mein Salam."

 

Wie vom Heiligen Propheten (ص) vorausgesagt, lebte Jabir Ibn Abdullah Ansari ein langes Leben und wurde im hohen Alter blind. Aber er hat fromm auf die Zeit gewartet, in welcher er den 5. Imam treffen würde. Jeden Morgen würde er von seinem Haus herauskommen, an der Straßenseite sitzen und auf den Klang der Schritte warten, um den 5. Imam zu erkennen. Einen solchen Tag, während er in den Staßen Medinas wartete, hörte er jemanden auf sich zu laufen, der Klang der Schritte erinnerte ihn an die Art, wie der Heilige Prophet lief. Jabir stand auf, hielt den Mann an und fragte nach seinem Namen. Er antwortete, "Mohammed", Jabir fragte, wessen Sohn?, er antwortete, "Ali Ibne Hussain". Jabir erkannte sofort, dass der Mann zu dem er sprach, der 5. Imam war. Er küsste ihn und erzählte ihm von der Nachricht des Heiligen Propheten und das der Prophet ihm sein Salam überbringt. Der Imam hat ihn mit zu sich nach Hause genommen, bat seine Freunde so viele Leute wie möglich zu versammeln. Als sich alle versammelt hatten, bat der Imam Jabir die ganze Geschichte noch einmal zu erzählen. Jabir erzählte die Geschichte; alle weinten sie und beglaubigten im Einklang mit dem Imamat des fünften Imam und ebenso die Namen der anderen sieben Imame in seiner Reihe bis zum zwölften Imam.

 

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