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Die Definition derjenigen, denen die Gaben Gottes zuteil werden

Die Definition derjenigen, denen die Gaben Gottes zuteil werden

Um den diesen Begriff zu deuten ist es sicherlich am besten, wenn wir vom heiligen Koran selbst Gebrauch machen. Diesbezüglich finden wir im Koran folgende Aussage:

وَ مَنْ يُطِعِ اللهَ وَ الرَّسُولَ فَأُولـٰئِكَ مَعَ الَّذِينَ أَنْعَمَ اللهُ عَلَيْهِمْ مِنَ النَّبِيّ‍ِينَ وَ الصّ‍ِدّ‌ِيقِينَ وَ الشُّهَداءِ وَ الصَّالِحِينَ وَ حَسُنَ أُولـٰئِكَ رَفِيقاً

Und diejenigen, die Gott und dem Propheten Gefolgschaft leisten, sind mit jenen, denen die Gaben Gottes zuteil werden von den Propheten, den Wahrhaftigen, den Märtyrern und den Rechtschaffenen. Welch vortreffliche Gefährten sie doch sind.[1]

Wie man deutlich erkennt, sind in diesem Vers diejenigen Personen, denen die Gaben Gottes zuteil werden, aufgezählt. Dabei handelt es sich um die Propheten, um die Wahrhaftigen, die Märtyrer und die Rechtschaffenen. Es kann unter Umständen sein, dass in diesem Vers auch eine Anleitung dazu enthalten ist, wie man eine gesunde, gottesfürchtige Gesellschaft errichten kann. Es scheint, als ob der Vers darauf hinweist, dass es die Errichtung der genannten Gesellschaft erfordert, dass sich die Menschen erst an die Führung der Propheten halten. Danach müssen wahrhaftige Personen, die Lehren der Propheten verbreiten. Sie müssen in Wort und Tat den Anweisungen der Propheten entsprechen. Sie haben die Aufgabe, die Lehren der Propheten an die Menschen weiter zu geben. Dabei kann es sein, dass diese Gesellschaft einem Angriff ausgesetzt wird. Aus diesem Grund ist es notwendig, dass es Gläubige gibt, die bereit sind diese Gesellschaft zu verteidigen und es auf sich nehmen, den Märtyrertod zu erleiden. Dabei sind sie sich sicher, dass sie ihr Leben nicht umsonst geopfert haben, denn sie werden für diese Aufopferung von ihrem Herrn belohnt. Darüber hinaus ist es ihre Aufopferung, welche die Gesellschaft schütz und die wahre Religion bewahrt. All das hat zur Folge, dass in der Gesellschaft rechtschaffene Menschen heranwachsen, welche die vierte der genannten Gruppen sind. Auf diese Weise kann sich also eine reine und wertvolle Gesellschaft entwickeln, die voll von geistigen und materiellen Qualitäten ist.

Demgemäß bitten wir Gott in jedem unserer fünf Gebete durch das Rezitieren der Surah Al-Fatihah, dass er uns den Geraden Weg, also den Weg der Propheten, der Wahrhaften, der Märtyrer und der Rechtschaffenen leitet. Es handelt sich dabei um einen Weg, der verschiede Stufen, in Form der genannten Personen, hat. Dabei ist es klar, dass man aufgrund verschiedener zeitlicher Bedingungen jeweils verschieden Stufen dieses Wegs einschlagen muss.

Die Definition derjenigen, die dem Zorn verfallen sind und derjenigen, die in die Irre gehen

Da diese beiden Gruppen getrennt angeführt wurden, ist es klar, dass mit jedem dieser Begriffe eine bestimmte Gruppe gemeint ist. Es stellt sich die Frage, wie sich diese beiden Gruppen nun von einander unterscheiden?

Auch beim Kommentar dieser beiden Gruppen können wir vom Koran gebrauch machen. Dabei stoßen wir auf verschiedene Unterscheidungen. Sie lauten wie folgt:

1. Die Unterscheidung nach der Stärke und Schwäche des Irrgangs

Der Koran unterscheidet zwischen diesen beiden Gruppen in der Stärke ihrer Abirrung vom richtigen, geraden Weg. Jene, die in die Irre gehen (الضّالين), sind Menschen, die vom Weg abgekommen sind, dadurch die Orientierung verloren haben und in die Irre gehen. Jene aber, die dem Zorn verfallen sind (المَغضُوبُ عَليهم), sind Menschen, die sich der Rechtleitung widersetzen und widerspenstig sind. Sie haben sich auf den Weg der Irre begeben und streben diesem nach. Dazu finden wir im heiligen Koran folgendes:

مَنْ كَفَرَ بِاللهِ مِنْ بَعْدِ إِيْمَانِهِ إِلاّ مَنْ أُكْرِهَ وَ قَلْبُهُ مُطْمَئِنٌّ بِالْإِيْمَانِ وَ لـٰكِنْ مَنْ شَرَحَ بِالْكُفْرِ صَدْراً فَعَلَيْهِمْ غَضَبٌ مِنَ اللهِ وَ لَهُمْ عَذابٌ عَظِيمٌ

Auf denjenigen, die Gott gegenüber ungläubig werden nachdem sie gläubig waren – nicht diejenigen (außer denjenigen), die gezwungen werden, währen sich ihr Herz in Gewissheit zum Glauben wiegt, sondern diejenigen, die ihr Herz dem Unglauben widmen – lastet Zorn von Seiten Gottes und eine gewaltige Strafe erwartet sie.[2]

وَ يُعَذّ‌ِبَ الْمُنَافِقِينَ وَ الْمُنَافِقَاتِ وَ الْمُشْرِكِينَ وَ الْمُشْرِكَاتِ الظَّانّ‍ِينَ بِٱللهِ ظَنَّ السَّوْءِ عَلَيْهِمْ دَائِرَةُ السَّوْءِ وَ غَضِبَ اللهُ عَلَيْهِمْ وَ لَعَنَهُمْ وَ أَعَدَّ لَهُمْ جَهَنَّمَ وَ سَاءَتْ مَصِيراً

Und damit er (Gott) die Heuchler und Heuchlerinnen sowie die Götzendiener und Götzendienerinnen, die über Gott üble Mutmaßungen anstellen, bestraft. Sie wird das Unheil treffen. Auf ihnen lastet der Zorn Gottes, er verflucht sie und er hält die Hölle für sie bereit und sie ist eine schlimme Bestimmung (ein schlimmer Weg).[3]

Daraus ist zu erkennen, dass es sich bei jenen, die dem Zorn verfallen sind, um Personen handelt, die sich über den Unglauben hinaus, gegen die Rechtleitung gesträubt bzw. verweigert haben. Sie sind nicht nur widerspenstig, sondern hegen der Wahrheit gegenüber auch Feindschaft. In diesem Sinn bekämpfen sie auch die Propheten und die religiösen Führer. Im heiligen Koran heißt es weiter:

وَ بَاؤُ بِغَضَبٍ مِنَ اللهِ ذٰلِكَ بِأَنَّهُمْ كانُوا يَكْفُرُونَ بِآيَاتِ اللهِ وَ يَقْتُلُونَ النَّبِيّ‍ِينَ بِغَيْرِ الْحَقّ‌ِ ذٰلِكَ بِمَا عَصَوْا وَ كانُوا يَعْتَدُونَ

Und sie (die Juden) zogen den Zorn Gottes auf sich, weil sie fortwährend die Zeichen Gottes verleugnet und die Propheten ohne jegliches Recht getötet haben. Dies weil sie gesündigt haben und fortwährend übertreterisch waren.[4]

Auch aus diesem Vers ist zu ersehen, dass jene Personen, die den Zorn Gottes auf sich gezogen haben, Personen waren, die sich gegen die Rechtleitung Gottes gesträubt haben. Sie haben die Zeichen Gottes verleugnet und darüber hinaus auch die Propheten der Rechtleitung, ohne jegliches Recht dazu zu haben, getötet. Bei diesen Personen handelt es sich nicht um Personen, die einfach vom Weg abgekommen sind, sondern um Personen, die den Weg des Unglaubens als ihren Lebensweg gewählt haben. Als besondere Beispiele wurden in den genannten Versen drei Gruppen von Personen genannt. Als erste Gruppe werden jene Personen genannt, die sich, nachdem sie gläubig waren, dem Unglauben widmen. Als zweite Gruppe die Heuchler. Und als dritte Gruppen jene übertreterische Gruppe von Juden, welche die Propheten getötet haben.

Demgemäß handelt es sich bei jenen Personen, die in die Irre gehen (الضّالين), um Menschen, die vom Weg abgekommen sind, die aber, wenn sie die Rechtleitung erreicht und sie diese erkennen, ihr gegenüber nicht widerspenstig sind.

2. Die Unterscheidung zwischen Christen und Juden

Einige Gelehrte sind der Ansicht, dass es sich bei denen, die in die Irre gehen, um Christen, die in die Irre gehen, handelt, dass es sich aber bei denen, die dem Zorn verfallen sind, um Juden handelt, die vom Weg abgekommen sind.

Dies beruht auf der unterschiedlichen Art, wie sich die Christen und Juden gegenüber dem Aufruf des heiligen Propheten (s.) zur Wahrheit verhalten haben. Dieses unterschiedliche Verhalten ist aus verschiedenen Koranversen zu ersehen. Die Juden, die sich der Wahrheit abwandten, entwickelten eine besondere Feindschaft gegenüber dem Islam und das obwohl sie selbst, kurz vor der Erscheinung des heiligen Propheten (s.), darauf hinwiesen, dass dieser in kürze erscheinen wird. Aus diesem Grund waren sie auch nach Medina gekommen und haben sich dort angesiedelt. Doch als das, was sie vorausgesagt hatten, endlich kam, entwickelten sie dagegen rasch eine tiefe Feindschaft. Dies, weil sie ein falsches Gedankengut hegten. Darüber hinaus fürchteten sie, dass ihre materiellen Interessen in Gefahr geraten. Aus diesem Grund scheuten sie vor nichts zurück, den Islam zu bekämpfen und der Ausbreitung des Islam Einhalt zu gebieten. Etwas, das sie auch heute in Form des Zionismus noch weiter führen. Aus diesem Grund sind sie es, die, nach Ansicht dieser Gelehrten, mit denjenigen, die dem Zorn verfallen sind, gemeint sind.

Dagegen sehen wir bei den Christen, dass sie sich dem Islam gegenüber nicht so widerspenstig verhalten haben. Sie haben anscheinend nur den Weg verloren und haben sich in der Wahren Religion geirrt. Sie sind diejenigen, die vom richtigen Weg abgekommen und in die Irre gegangen sind. Sie sind in ihren Glaubensgrundlagen vom richtigen Weg, nämlich der Einzigartigkeit Gottes, abgekommen und haben die Dreifaltigkeit Gottes angenommen. Das ist sicherlich einer der besten Beispiele des Irrgangs.

Auch in islamischen Überlieferungen wird der Begriff Adh-Dhallin (الضالين), d.h. diejenigen, die in die Irre gehen, auf die Christen und der Begriff Al-Maghdhubi Alaihim (المغضوب عليهم), d.h. diejenigen, die dem Zorn verfallen sind, auf die Juden bezogen.

3. Die Unterscheidung im eigenen Irrgang und darin andere in die Irre zu führen

Eine dritte Möglichkeit, die hier besteht, ist die, dass es sich bei jenen, die in die Irre gehen, um Personen handelt, denen es kein Anliegen ist, andere Menschen in die Irre zu führen. Bei denen aber, die dem Zorn verfallen sind, handelt es sich um Personen, die sowohl selbst in der Irre gegangen sind als auch versuchen, andere in die Irre zu führen. Sie versuchen mit allen Mitteln, andere Menschen auf ihren Abweg zu bringen. Diesbezüglich heißt es im heiligen Koran:

وَ الَّذِينَ يُحَاجُّونَ فِي اللهِ مِنْ بَعْدِ مَا اسْتُجِيبَ لَهُ حُجَّتُهُمْ دَاحِضَةٌ عِنْدَ رَبّ‍ِهِمْ وَ عَلَيْهِمْ غَضَبٌ وَ لَهُمْ عَذَابٌ شَدِيدٌ

Diejenigen, die über Allah streiten, nachdem er akzeptiert worden ist, deren Argument ist bei ihrem Herrn ungültig, auf ihnen lastet Zorn und eine schwere Strafe erwartet sie.[5]

Aus diesem Vers ist zu erkennen, dass es Personen gegeben hat, die, nachdem man den Islam allgemein akzeptiert hat, Streitgespräche geführt haben, damit sie die Menschen von der wahren Religion abbringen. Sie waren also selbst vom richtigen Weg abgekommen und haben darüber hinaus auch versucht andere auf diesen Weg zu bringen. Auf diesen Personen lastet der Zorn Gottes. Sie sind also jene, die dem Zorn verfallen sind.

Andere Auslegungen zu diesem Vers

Diesbezüglich gibt es auch noch andere Auslegungen. Von Imam Ali (a.s.) wird in diesem Zusammenhang folgendes überliefert:

کُلُّ مَنْ کَفَرَ بِاللهِ فَهُوَ مَغْضُوْبٌ عَلَيْهِ وَ ضالٌّ عَنْ سَبِيْلِ اللهِ

Wer Gott gegenüber ungläubig ist, der ist dem Zorn verfallen und abgeirrt vom Wege Gottes.[6]

In dieser Überlieferung wird jeder Mensch, der Gott gegenüber ungläubig ist, egal ob er versucht, andere Menschen in die Irre zu führen oder nicht, als Person bezeichnet, die dem Zorn verfallen ist.

In einer Überlieferung vom heiligen Propheten (s.) heißt es:

شِيْعَةُ عَلِيّ‌ٍ (ع) الَّذِيْنَ اَنْعَمْتَ عَلَيْهِمْ بِوِلايَةِ عَلِيّ‌ِ بْنِ أَبِيْ طالِبٍ (ع) لَمْ تَغْضَبْ عَلَيْهِمْ وَ لَمْ يَضِلُّوْا

Die Schia (Anhänger) von Ali (a.s.) sind diejenigen, denen du durch das Wilayah (die Führung) von Ali-ibn-i Abi Talib Gnade erwiesen hast. Du erzürnst nicht über sie und sie gehen nicht in die Irre.[7]

Aus dieser Überlieferung geht hervor, dass der Gerade Weg, der Weg des Wilayah, d.h. der Führung von Imam Ali (a.s.) ist. Es geht weiters hervor, dass die beiden anderen Wege, der Weg derjenigen, die dem Zorn verfallen sind und der Weg, derer, die in die Irre gehen, im Gegensatz zur Gefolgschaft von Imam Ali (a.s.) stehen.

Oh Gott, gebiete, dass wir nicht zu jenen gehören, die dem Zorn verfallen und auch nicht zu jenen, die in die Irre gehen! Sondern gebiete, dass wir zu jenen gehören, die wahre Muslime bzw. wahre Anhänger der reinen Familie des heiligen Propheten (s.) sind.

Oh Allah, leite uns in allen Stationen unseres Lebens und in all unseren Angelegenheiten den Geraden Weg.

Um Gott unsern Dank auszusprechen ist es angebracht die folgende Überlieferung von Imam Ridha (a.s.) zu rezitieren, in der er die Gläubigen beauftragt, Gott folgendermaßen zu danken:

اَلْحَمْدُ ِللهِ الَّذِيْ جَعَلَنا مِنَ الْمُتَمَسّ‍ِکِيْنَ بِوِلايَةِ أَمِيْرِ الْمُؤْمِنِيْنَ (ع) وَ الْأَئِمَّةِ(ع)

Lob sei Allah, demjenigen, der uns zu denen gemacht hat, die an der Führung (dem Wilayah) von Amir-ul-Mu’minin (a.s.) und den Imamen (a.s.) festhalten.[8]

 



[1] An-Nisa’ (4), Vers 69

[2] An-Nahl (16), Vers 106

[3] Al-Fath (48), Vers 6

[4] Al-Baqarah (2), Vers 61

[5] Asch-Schura (42), Vers 16

[6] Tafsir Al-Imam-il-Askariy, S. 50

[7] Al-Kufiy, Abu-l Qasim Furat-ibn-i Ibrahim, Tafsir-u Furat Al-Kufiy, S. 52

Asch-Scheich As-Saduq, Muhammad ibn-u Ali Al-Qommi, Ma’an-il-Achbar, S. 36

[8] As-Seyyid Radhiyy-ud-Din ibn Tawus, Iqbal-ul-A’mal, S. 464

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