Schahaadat
oder Dahinscheiden Mahdis (a)
Zum Schahaadat oder aber Dahinscheiden Imaam Mahdis (a) gibt es unterschiedliche Überlieferungen. Doch unter Berücksichtigung dessen, was Imaam Hassan Mudschtabaa (a) kundtat, nämlich:
"Keiner von uns Imaamen (a) ist, der nicht vergiftet (oder gewaltsam ums Leben gebracht) und das Schahaadat finden würde"[1],
ist Riwaayaat, denenzufolge Imaam Mahdi (a) das Schahaadat finden wird, der Vorzug vor jenen Überlieferungen zu geben, in denen die Rede von einem natürlichen Tode dieses Imam ist.
Laut folgender Riwaayaat erklärte Imaam Ssaadiq (a) im Zusammenhang mit dem 6. Vers der Sure 17:
„Er betrifft das erneute (irdische) Leben Imaam Hussains (a) und siebzig seiner Gefährten in der Zeit Imaam Mahdis, welche - goldglänzende Helme auf ihren Häuptern tragend – die Neubelebung und Wiederkehr Imaam Hussains (a) kundtun, um die Gläubigen vor Zweifeln und Unsicherheit zu bewahren.
Dies ereignet sich in einer Zeit, da Imaam Mahdi (a) noch lebt; inmitten der Menschen, die ihn kennen, ihn lieben, ihm voll und ganz vertrauen und sich seiner gewiss sind.
Dann aber ereilt ihn, den „Imaam i Hudschat“[2] (a), der Tod.
Imaam Hussain (a) wird die "ghusl" (Totenreinigung) übernehmen, ihn in den "Kaffan" (Totentuch) hüllen, neben dem Leichnam das Totengebet sprechen und die Beisetzung vollziehen.
Denn niemals wird ein anderer als ein "wassi"[3] einen verstorbenen "wassi" zur Beisetzung vorbereiten und diese vollziehen.“[4]
Suhari überliefert:
"Imaam Mahdi (a) wird vierzehn Jahre leben, daraufhin mittels eines natürlichen Todes in die Gottesnähe hinübergehen."[5]
Ibn Artaat berichtet, dass man ihm mitteilte, dass Mahdi (a) vierzig Jahre (nach seinem Erscheinen) leben und eines natürlichen Todes sterben wird.[6]
Ka`b l Ahbaar sagte:
Der "Manthur"[7] dieser Gemeinde ist Mahdi, dem die Erdbewohner und die Vögel in den Lüften ihren Heilsgruß zurufen.
Er ist es, der im Krieg gegen Rom und in großen Gefechten geprüft wird.[8] Diese Prüfung aber währt zwanzig Jahre. Begleitet von zweitausend Standarten tragender Feldherren wird er das Schahaadat finden.
Nach dem Leid, das die Muslime durch das Dahinscheiden des Gesandten Gottes (s) traf, wird ihnen nichts schmerzlicher sein als das Schahaadat Mahdis (a).[9]
Allerdings sind unserer Ansicht nach die Angaben Suharis, Artaats und Ka`bs nicht zuverlässig, es sei denn, es gäbe Nachweise, die ihre Richtigkeit bezeugten.
Zum Schahaadat Imaam Mahdis (a)
In "Ilsaam un naassib" heißt es diesbezüglich:
Wenn das Jahr siebzig (jener Zeitreichnung) seinem Ende zugeht und der Zeitpunkt des Todes Imaam Mahdis (a) gekommen ist, wird er durch eine Frau namens Saidah aus dem Stamme der Bani Tamim das Schahaadat finden. Merkmal dieser Frau ist ihr männlicher Bartwuchs. Sie wird von einem Dach aus einen Stein auf den Imaam, der am Haus vorbeigeht, hinabwerfen, wodurch er das Schahaadat findet.
Imaam Hussain (a) wird die (Toten-) Reinigung an ihm vornehmen, ihn in den "Kaffan" (Totentuch) hüllen und die Beisetzung vornehmen.[10]
Hinzugefügt sei hier folgendes: Abgesehen von der genannten Literaturquelle sind wir nirgendwo sonst auf diesen Punkt, das heißt die Art und Weise des Schahaadats Imaam Mahdis (a), gestoßen.
Abschließend noch eine Mitteilung, die von Imaam Ssaadiq (a) überliefert wird:
"Hussain (a) wird mit seinen Gefährten, die einst an seiner Seite das Schahaadat fanden, herbeikommen[11], begleitet von siebzig Propheten.
Ebenso wie auch zur Begleitung Mose (a) siebzig Personen gesandt wurden.[12]
Imaam Mahdi (a) wird Imaam Hussain (a) den Siegelring anvertrauen, und Imaam Hussain wird (nachdem Mahdi das Diesseits verließ) die "ghusl" an ihm, dem Imaam i Qaa`im (a), vornehmen, ihn in das Totentuch hüllen und die Beisetzungszeremonie vollziehen."
[1] "kafaayat ul athar", S. 226; "bihaar ul anwaar", B. 27, S. 217
[2] Imaam i Hudschat: Bezeichnung für Imaam Mahdi (a), der den Menschen letzte und ultimative Orientierung ist
[3] "wassi": Treuhänder, hier : ein Imaam (a)
[4] "kaafi, B. 8, S. 206; "ta`wil ul aayaat us saahirah", B. 1, S. 278 u. B. 2, S. 762; "mukhtassar ul bassaa`ir", S. 48; "tafssir burhaan", B. 2, S. 401; „bihaar ul anwaar“, B. 53, S. 13 u. B. 51, S. 56
[5] Ibn Hammaad, "fitan", S. 104; "al bad`ut taarikh", B. 2, S. 184; Mutaqqi hindi, "burhaan", S 163
[6] Ibn Hammaad, „fitan“, S. 99, „aqd ud durar“, S. 147; Muttaqi Hindi, “burhaan”, S. 157
[7] manthur: der, dem Gottes Beistand zum Sieg zuteil ward
[8] Anmerkung des Autors: Diese Riwaayat wird in den schiitischen Quellen nicht erwähnt. Möglicherweise ist mit „geprüft“ und „Prüfung“ gemeint, dass er auf dem Wege seiner Bewegung großen Härten ausgesetzt sein wird.
[9] "aqd ud durar", S. 149
[10] "ilsaam un naassib", S. 190; "taarikh maaba`d as sohur", S. 881
[11] Bezüglich der Wiederkehr Imaam Hussains (a) kann in dem Buch "ssetaareh e derakhschaan" (Strahlender Stern), gechrieben von Aayatullaah Tabbassi (Vater H. I. Nadschm ud din Tabbassis) nachgelesen werden.
[12] Anmerkung des Autors: Diese siebzig Personen sind Propheten, die Moses zur Ka`ba begleiteten.
Möglicherweise sind es jene siebzig, die er aus seinem Volke auserwählte und mit ihnen nach „Miqaat“, zur Begegnung mit Gott ging, wo sie (die siebzig) Gott sehen wollten, dort von einem Blitz getroffen wurden und starben, woraufhin Gott sie erneut belebte. Sie wurden Propheten und kehrten mit Moes zurück. Es können aber auch andere siebzig Personen gemeint sein, über die wir jedoch bisher noch keine Kenntnis haben.