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Lehren aus Aschura

Aschura ist eines der beeindruckendsten Ereignisse der Geschichte. Dort, wo sich große Männer fürchten, wo der Feind ein gnadenloses und unmenschliches Verhalten an den Tag legt, wo alle das Gefühl haben, wenn sie auf dem Schlachtfeld auftreten, werden sie mit großen Gefahren konfrontiert, dort wird die Wesensart der Menschen ans Tageslicht gebracht. In der islamischen Welt damals - die eine große Welt war, und viele islamische Staaten, die heute unabhängig sind, ein Land mit einer großen Einwohnerzahl darstellten - konnte nur einer diesen Beschluss fassen und hatte den Mut, dem Feind Widerstand zu leisten: Hussain der Sohn von Ali (Hussain ibne Ali) (F. s. m. i.). Aschura ist eines der beeindruckendsten Ereignisse der Geschichte. Dort, wo sich große Männer fürchten, wo der Feind ein gnadenloses und unmenschliches Verhalten an den Tag legt, wo alle das Gefühl haben, wenn sie auf dem Schlachtfeld auftreten, werden sie mit großen Gefahren konfrontiert, dort wird die Wesensart der Menschen ans Tageslicht gebracht. In der islamischen Welt damals - die eine große Welt war, und viele islamische Staaten, die heute unabhängig sind, ein Land mit einer großen Einwohnerzahl darstellten - konnte nur einer diesen Beschluss fassen und hatte den Mut, dem Feind Widerstand zu leisten: Hussain der Sohn von Ali (Hussain ibne Ali) (F. s. m. i.). Es lag auf der Hand, dass wenn eine Person wie Imam Hussein (F. s. m. i.) aufsteht, eine Anzahl von Menschen sich ihm anschließen werden, und das taten sie. Obwohl auch sie, als sich herausstellte, wie schwer diese Tat ist und wie viel Kraft sie ihnen abverlangt, Imam Hussain (F. s. m. i.) einer nach dem anderen verließen. Von über tausend Menschen, die sich mit Imam Hussain (F. s. m. i.) von Mekka auf den Weg gemacht hatten, oder sich ihm unterwegs angeschlossen hatten, blieben in der Nacht zu Aschura lediglich eine geringe Zahl übrig, die zusammen mit denen, die sich am Tag von Aschura Imam Hussain (F. s. m. i.) anschlossen, insgesamt nicht mehr als 72 waren! Imam Hussain (F. s. m. i.) ist der größte Kämpfer der islamischen Geschichte. Er blieb trotz widrigster Bedingungen auf dem Schlachtfeld standhaft und zeigte in jeder Situation Größe. Abgesehen davon fand er in der Fremde den Märtyrertod.
Es gibt einen Unterschied zwischen einem opferbereiten Soldaten oder einem opferbereiten Menschen, der sich auf das Schlachtfeld begibt mit dem Bewusstsein, dass man ihm angesichts einer Verletzung oder des Märtyrertodes sehr viel Ehre entgegenbringen wird und jenen die in der Fremde und ohne irgendeine Unterstützung den Märtyrertod finden. Die Soldaten von Imam Hussain (F. s. m. i.) waren weit entfernt von ihren Familien in der Fremde allein, ohne Hilfe und ohne jegliche Hoffnung auf Hilfe seitens anderer Menschen. Trotzdem blieben sie gegen die umfangreichen Aktionen des Feindes standhaft, kämpften und fügten sich dem Willen Gottes, um sich auf das Martyrium vorzubereiten. Die Größe der Märtyrer von Karbala besteht in diesem Punkt! Das heißt, sie fürchteten sich beim Erfüllen ihrer Pflicht nicht. Auf dem Wege Gottes zu kämpfen (arab. Dschihad) und seine Pflicht vor Gott zu erfüllen, hängt nicht davon ab, wie stark und zahlreich der Feind ist. Keiner von den Gefolgsleuten Imam Hussains (F. s. m. i.) betrachtete die geringe Zahl der eigenen Leute als Genehmigung, vor dem Feind zu flüchten. Dieses Beispiel verleiht einem Menschen, einem Führer ja einer ganzen Nation Größe und Furchtlosigkeit vor der schwächelnden Stärke des Feindes.
Imam Hussain, der Herr der Märtyrer (F. s. m. i.), wusste Bescheid, dass sich nach seinem Martyrium, der Feind, die ganze Gemeinschaft und die damalige Welt mit Schmähungen gegen ihn füllen wird. Imam Hussain (F. s. m. i.) hoffte auch darauf, dass sein Kampf gegen Unterdrückung in der Fremde letzten Endes auch den Feind besiegen würde. Genauso kam es. Es wäre ein Fehler, zu glauben, Imam Hussain (F. s. m. i.) habe eine Niederlage erlitten. Denn für Gott zu sterben, stellt keine Niederlage dar. Derjenige, der auf dem Schlachtfeld getötet wird, hat keine Niederlage erlitten, sondern der, der sein Ziel nicht erreicht, erleidet eine Niederlage.
Da dies nicht der Fall war, konnte Imam Hussain (F. s. m. i.) den Plan der Feinde des Islam, die die Gebote Gottes nach ihrem persönlichen Gutdünken und Nutzen geändert hatten oder dies bezweckten, vereiteln. Dadurch, dass er den Ruf des Kampfes gegen Unterdrückung und für die Einhaltung der Rechtschaffenheit überall verkündete, besiegte er, wenngleich auch nach dem Tod, letzten Endes den Feind des Islam und erreichte sein Ziel. Imam Hussain (F. s. m. i.) hat sowohl kurzfristig, als auch langfristig gesiegt. Kurzfristig erschütterten dieser Aufstand, dieses schuldlose Martyrium und die Gefangenschaft der Familie dieses großen Mannes, die Staatsordnung der Omajaden. Kurz nach diesem Kampf kam es in der islamischen Welt - in Medina und Mekka - zu weiteren Aufständen, was letztlich zum Untergang der Omaijadendynastie führte.
Wer hätte ahnen können, dass dieser Feind, der Imam Hussain (F. s. m. i.) unschuldig zum Märtyrer gemacht hatte, auf diese Weise durch die Rufe des Imam zugrunde geht, innerhalb von nicht mehr als drei, vier Jahren? Der Imam siegte auch langfristig. Werft nur einen Blick auf die Geschichte des Islam und seht, welchen Zuwachs die Religion auf der Welt hatte! Wie der Islam Wurzeln schlug! Wie die islamischen Völker entstanden und sich entwickelten! Die islamischen Wissenschaften machten Fortschritte, das islamische Rechtswesen entwickelte sich und letzten Endes wurde heute, nach Jahrhunderten die islamische Fahne auf den höchsten Dächern der Welt gehisst. Hätten Yazid und seine Familie zugelassen, dass der Islam auf diese Weise Tag für Tag Fortschritte macht? Sie wollten vielmehr den Islam entwurzeln, sie wollten, dass vom Koran und dem Propheten des Islam überhaupt keine Spur übrig bleibt. Aber wir sehen, dass genau das Gegenteil geschah. Also jener Kämpfer auf dem Wege Gottes, der für Gott gegen Unterdrückung und die Verfälschung der Religion Widerstand leistete, dessen Blut vergossen und dessen Familie gefangen genommen wurde, besiegte seinen Feind auf allen Linien.
Dies ist eine Lehre für alle Völker. Aus diesem Grund sagt man sogar von großen zeitgenössischen Führern - selbst von solchen, die keine Muslime sind, sie hätten gesagt: „Wir haben den Weg des Kampfes von Hussain ibn Ali (F. s. m. i.) eingeschlagen." Auch unsere Revolution hat sich an dem Kampf von Imam Hussain (F. s. m. i.) orientiert. Unser Volk hat verstanden, dass getötet zu werden, nicht besiegt zu werden, heißt. Es war ihnen klar, dass Rückzug und Flucht vor dem scheinbar starken Feind nur Schmach und Unheil bringt. Ungeachtet der Stärke des Feindes haben Imam Hussain (F. s. m. i.), seine Familie und Anhänger gekämpft bis allen das Märtyrertum zuteil wurde. Trotz der äußerlichen Niederlage haben sie gesiegt. Auch unser Volk hat diese Botschaft verstanden.
(Auszüge einer Rede bei einem Treffen mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen aus Anlass des Monat Moharram am 1.Juli.1992)

Aus Aschura zieht man die Lehre, dass man zur Wahrung der Religion Opfer bringen muss und dass man auf dem Weg des Koran bereit sein muss, auf alles zu verzichten. Bei der Verteidigung der Religion muss man scharfsinnig und intelligent agieren. Dummheit und Naivität werden bestraft und man wird betrogen. Dumme und Naive gehen zur Front des Unrechts über, ohne dies zu bemerken. Daher sehen wir unter den Kämpfern auf der Seite von Ibn Siad (dem Befehlshaber der Feinde von Imam Hussain (F. s. m. i.)) Menschen, die zwar nicht lasterhaft oder Sünder, aber dumm und naiv waren. Das sind die Lehren, die wir aus Aschura ziehen können. Diese Lehren reichen aus, um ein Volk aus der Erniedrigung und Knechtschaft zu führen und zu Ehre zu verhelfen. Diese Lehren können die Front des Unglaubens und des Imperialismus besiegen. Das liegt daran, dass sie lebendige und noch immer aktuelle Lehren sind.
(Auszüge einer Rede bei einem Treffen mit verschiedenen Bevölkerungsgruppen aus Anlass des Monats Moharram am 1.Juli.1992)

Gewisse Lehren von Aschura haben warnenden Charakter. Was bedeutet das? Das heißt unaufhörlich die eigene Situation mit Aschura zu vergleichen, damit man versteht, wie es um einen selber steht. Diese Lehren muss man sehr ernst nehmen. Wenn ihr beim Befahren einer Straße einen Wagen seht, der umgekippt oder bei einem Unfall beschädigt wird und dessen Insassen sterben, so ist euch dieser Vorfall eine Mahnung. Wir sollten dies etwas ausführlicher betrachten. Die erste Mahnung, die uns im Zusammenhang mit dem Ereignis von Aschura bewusst werden soll, ist, dass wir uns fragen: Wie konnte 50 Jahre nach dem Tod des Propheten (F. s. m. i.), die islamische Gemeinde derart tief sinken, dass ein Mann wie Imam Hussain (F. s. m. i.) zur Rettung der islamischen Gemeinschaft ein solches Opfer bringen musste? Imam Hussain wurde im Zentrum des Islam, in Medina und Mekka - dem Zentrum der Offenbarung des Propheten - in eine Lage versetzt, wo ihm nichts anders übrig blieb, als sich selbst und seine Familie zu opfern, um den Islam zu bewahren. Was war geschehen, dass Imam Hussain (F. s. m. i.) sah, dass der Islam nur mehr durch sein Opfer gerettet werden könnte?! Hier gilt es sich ein warnendes Beispiel zu nehmen. Einst gab der Führer und Prophet der islamischen Gemeinschaft (F. s. m. i.), den Muslimen in Mekka und Medina die Fahnen und sie stießen bis weit in die arabische Halbinsel und bis an die Grenzen von Damaskus vor und bedrohten das römische Imperium. Diese ergriffen die Flucht und das islamische Heer kehrte siegreich zurück. Einst hörte man in der Moschee der islamischen Gemeinschaft den Klang der Koranrezitation und der Prophet rezitierte die göttlichen Verse für die Bevölkerung, predigte und leitete sie recht. Wie kam es so weit, dass eben diese Gemeinschaft, dieses Land und dieselben Städte sich so weit vom Islam trennten, dass ein Mann wie Yazid, über sie herrschen konnte?!
Diese Opferbereitschaft ist einmalig in der Geschichte. Was geschah, dass es zu einer solchen Phase kam? Dies ist das warnende Beispiel. Wir müssen diesen Tag genau in Betracht ziehen. Wir bilden heute eine islamische Gemeinschaft. Wir müssen verstehen, was in der damaligen islamischen Gemeinschaft geschah, dass Yazid die Herrschaft an sich reißen konnte? Was geschah, dass man 20 Jahre nach dem Märtyrertod des Herrn der Gläubigen Imam Ali (F. s. m. i.) in derselben Stadt, in der er herrschte die Köpfe seiner Söhne auf Lanzen in dieser Stadt zur Schau stellte?! Kufa war keine Stadt von Ungläubigen. Diese Stadt war derselbe Ort, in deren Basar Imam Ali (F. s. m. i.) hin und her ging und der Bevölkerung befahl, Gutes zu gebieten und Schlechtes zu verwehren. In den Moscheen dieser Stadt hörte man die Rezitation des Koran. In genau dieser Stadt und ihrem Basar stellte man die Töchter und Familie von Imam Ali (F. s. m. i.) als Gefangene zur Schau. Was geschah binnen 20 Jahren, dass es zu diesen Ereignissen kam? Welche Faktoren können eine Gemeinschaft, an deren Spitze Menschen wie der Prophet des Islam und Imam Ali (F. s. m. i.) standen, binnen einigen Jahrzehnten derart ändern. Diese Faktoren sind sehr gefährlich und auch wir müssen uns vor jenen in Acht nehmen.
Imam Khomeini war es eine große Ehre, sich als einer der Schüler des Propheten des Islam (F. s. m. i.) bezeichnen zu können. Imam Khomeini war es eine Ehre, die Gebote des Propheten (F. s. m. i.) in die Tat umzusetzen und sie zu verbreiten. Aber es gibt einen großen Unterschied zwischen unserem Imam und dem Propheten! Jene Gemeinschaft hatte der Prophet geformt, dennoch kam es dort nach einigen Jahren zu diesen furchtbaren Ereignissen. Also muss auch unsere Gemeinschaft sehr aufpassen, damit sie nicht auch an den erwähnten Faktoren erkrankt. Dies ist die Mahnung aus Aschura. Wir müssen diese Faktoren erkennen, sie als eine große Gefahr betrachten und von ihnen Abstand nehmen. Meiner Meinung nach ist diese Botschaft von Aschura für unsere Zeit wichtiger als die anderen Lehren und Botschaften. Auf die angesprochenen Fragen gibt uns der Koran die Antwort: Zwei Ursachen rufen laut Koran diese Verirrung und diesen allgemeinen Niedergang hervor.
Der erste Grund ist die Tatsache, dass die damalige Gesellschaft, die Anbetung Gottes nicht mehr ernst genommen und vom täglichen Pflichtgebet Abstand genommen hat. Sie hat im wahrsten Sinne des Wortes auf Gott vergessen und Spiritualität vom alltäglichen Leben getrennt.
Der zweite Grund war, dass dem Hang, sich Lüsten und Leidenschaften hinzugeben, immer mehr nachgegeben wurde. Das heißt nur an Anhäufung von Reichtümern und Leidenschaften zu denken, diese für die Hauptsache zu halten und die Ideale in Vergessenheit geraten zu lassen. Auch wir können in diesen Abgrund fallen.
Wenn in der islamischen Gemeinschaft dieser Zustand des Strebens nach Idealen verschwindet oder geschwächt wird, und jeder danach strebt, den anderen an Materiellem zu übertreffen, ist man diesem Abgrund sehr nahe.
Die islamische Staatsordnung wird durch das Festhalten an ihren Idealen und die Bemühungen zu deren Durchsetzung bewahrt und vorangebracht. Den Idealen der Revolution und den Grundsätzen des Islams gegenüber gleichgültig zu begegnen und alles von materiellen Berechnungen abhängig zu machen, wird die Gesellschaft dazu führen, dass ein solcher Zustand einsetzt.
Zu einer Zeit beschäftigte die Muslime nur der Fortschritt des Islams, die Zufriedenheit Gottes, die Lehren der Religion und ein tiefes Wissen über den Koran. Der Regierungsapparat und der Verwaltungsapparat des Landes war ein Apparat bei dem sich Gottesfurcht und Leidenschaftslosigkeit den Schmuckgegenständen und Schönheiten dieser Welt gegenüber und der individuelle Laster gegenüber standen. Das Ergebnis war eine starke Bewegung der Menschen auf Gott zu. In solch einer Situation wurde eine Persönlichkeit wie Imam Ali (F. s. m. i.) zum Führer der Gesellschaft.
Wenn Gott für die Menschen das Ziel ist, wenn es Gottesfurcht gibt, wenn einem die Verführungen dieser Welt gleichgültig sind und man sich auf dem Wege Gottes redlich bemüht, kommen Menschen, die diese Eigenschaften haben an die Macht, erledigen die Angelegenheiten der Gemeinschaft und es entsteht eine islamische Gesellschaft. Aber wenn die göttlichen Werte verändert werden, wird derjenige, der gieriger und zügelloser ist, der bei der Durchsetzung der eigenen Interessen schlauer ist, der den aufrichtigen Menschen gegenüber gleichgültiger ist, die Kontrolle der Gesellschaft übernehmen. Dann kommt es dazu, dass Menschen wie Omar ibn Saad, Schemr und Ubeidullah ibn Ziad die Leitung übernehmen und ein Mann wie Hussain ibn Ali (F. s. m. i.) auf das Schlachtfeld zieht und dort den Märtyrertod findet!
Jene, denen der Islam wahrhaftig am Herzen liegt, dürfen nicht zulassen, dass die göttlichen Werte in der Gesellschaft verändert werden. Wenn Gottesfurcht in der Gesellschaft keinen Wert mehr darstellt, dann ist klar, dass das Blut eines gottesfürchtigen Menschen wie Imam Hussain (F. s. m. i.) vergossen werden muss. Wenn Betrügerei, Irreführung und Gleichgültigkeit gegenüber den islamischen Werten die Oberhand gewinnen, dann ist es auf der Hand, dass ein Mann wie Yazid die Belange der Gesellschaft in die Hand nehmen wird, und ein Mann wie Ubeidullah die Vorzeigepersönlichkeit des Islam wird. Alles, was der Islam tun wollte, bestand darin, diese falschen Wertschätzungen zu ändern. Und auch das, was unsere Revolution tun wollte, bestand darin, die Nichtigkeit materieller Wertmaßstäbe aufzuzeigen und diese zu verändern.
Die heutige Welt ist eine Welt voll von Verlogenheit, Gewalt, Habgier und Bevorzugung der materiellen Werte vor den immateriellen. Dies gilt nicht nur für die Welt von heute. Schon seit Jahrhunderten nimmt die Bedeutung immaterieller Werte zunehmend ab. Alle Materialisten waren im Laufe der Geschichte stets bemüht, die Spiritualität abzuschaffen. Die Machthaber der heutigen Zeit haben eine materielle Staatsordnung auf der Welt errichtet. An deren Spitze herrscht eine Macht wie die USA, die verlogener, betrügerischer, den menschlichen Tugenden gegenüber gleichgültiger und unbarmherziger ist als alles, was wir aus der Geschichte bereits kennen.
Das ist der Zustand der Welt. Die islamische Revolution bedeutet die Wiederbelegung des Islam. Diese Revolution ist da, um diesem Zustand auf der Welt ein Ende zu bereiten und eine neue Ordnung in zu errichten. Wenn diese materielle Weltordnung bestehen bleibt, werden weiterhin verdorbene und unterdrückerische Menschen wie Mohammad Reza (Schah) herrschen und ein tugendhafter Mann wie Imam Khomeini muss im Gefängnis sitzen, oder im Exil leben. Bei solchen Zuständen gibt es keinen Platz für den Imam in der Gesellschaft. Denn, wenn Gewalt, Verdorbenheit und Lüge herrschen, muss derjenige, der tugendhaft, aufrichtig und gottergeben ist, im Gefängnis sitzen, oder auf dem Schlachtfeld den Märtyrertod finden. Aber wenn ein Imam die Führung übernimmt heißt das, dass sich alles geändert hat und Materialismus, Verdorbenheit und Hedonismus ein Ende gesetzt wurden. Dagegen werden Gottesfurcht, Frömmigkeit, Nächstenliebe, Brüderlichkeit und Hingabe herrschen. Jeder Imam versucht diese Werte zu bewahren und durchzusetzen. Was passiert, wenn wir diese verlieren, wenn wir anstatt an unsere Pflichten und göttlichen Ideale zu denken, uns mit unseren Luxusgegenständen befassen? Was passiert, wenn wir einen gläubigen und aufrichtigen Jugendlichen, der nichts anderes will, als auf dem Wege Gottes möglichst schnell voran zu kommen, isolieren und stattdessen, einen frechen, anspruchsvollen Menschen an die Macht bringen, der nichts von Spiritualität hält? Dann verändert sich alles.
Da zu Beginn des Islam der Abstand zwischen dem Tod des geehrten Propheten (F. s. m. i.) und Märtyrertod seines Enkels 50 Jahre war, könnte in unserer Zeit dieser Abstand noch viel kürzer sein und unsere tugendhaften Menschen noch viel früher gerichtet werden. Das sollten wir nicht zulassen. Wir müssen gegen jede Abweichung, die der Feind uns auferlegen will, Widerstand leisten. Demnach bedeutet eine warnende Lehre aus Aschura zu ziehen, dass wir nicht zulassen dürfen, dass der Geist der Revolution in der Gesellschaft abnimmt und verschwindet.
Manche irren sich bei der Beurteilung gewisser Probleme in der Gesellschaft. Heute haben wir Gott sei dank mitfühlende Verantwortungsträger und einen revolutionären und gläubigen Staatspräsidenten, die das Land aufbauen möchten. Aber manche verwechseln den Aufbau des Landes mit Materialismus, obwohl das eine mit dem anderen nichts zu tun hat. Aufbauen heißt, dass das Land zu kultivieren, zu organisieren, zu ordnen und dafür Sorge zu tragen, dass die unterprivilegierten Schichten besser Leben können. Man hat dieses Land Jahre lang ruiniert. Auch nach der Revolution litt dieses Land 8 Jahre lang an einem aufgezwungenen Krieg. Dieses Land muss aufgebaut werden. Dazu muss man strebsam sein. Seit dem Kriegsende sind nur fast drei Jahre vergangen. Das ist keine lange Zeit. Wenn eine Bombe in ein zwei oder dreistöckiges Haus einschlägt, wird es in einem Augenblick in die Luft gesprengt, aber man kann es nicht in einem Augenblick wiederaufbauen. Man hat unser Land 8 Jahre lang zerstört. Zuvor zerstörten die Pahlavi- und Kadscharendynastie unser Land. Nach der Revolution wollte man es aufbauen, aber die Feinde konnten dies nicht akzeptieren. Heute gibt es Dokumente, die die Zusammenarbeit zwischen den USA und dem Irak während des Krieges eindeutig belegen. Ich habe schon viel früher entschieden darauf hingewiesen, dass Ost und West den Irak unterstützen, aber eine Anzahl inländischer kurzsichtiger Menschen lehnten dies ab und fragten warum sollen jene den Irak unterstützen. Bitte sehr, seht ihr nun all diese Beweise! Heute veröffentlichen die Amerikaner selbst ihre Dokumente und man sieht, welche große Hilfen sie binnen diesen Jahren an den Irak geleistet haben. Ost und West arbeiteten da miteinander, setzten diesen Krieg in Gang und ruinierten unser Land. Jahre nach der Zerstörung durch die unterdrückerischen Herrscher des Kadschran und Pahlavi Regimes und einige Jahre nach den Verwüstungen des Krieges, will nun die Regierung der islamischen Republik durch die Mithilfe der Bevölkerung dieses Land wiederaufbauen. Das kann nicht in ein oder zwei Tagen geschehen, auch nicht in ein oder zwei Jahren. Zu viele Bauten und Zentren sind zerstört worden, zu viele Beschäftigungsmöglichkeiten sind vernichtet worden! Diese können nicht binnen kurzer Zeit wieder errichtet werden. Dies nennt man „Aufbau". Wer am Aufbau teilnimmt hat an einem Dschihad teilgenommen. Wer auf dem Wege der Verwaltung und Wahrung der islamischen Gemeinschaft einen Schritt unternommen hat, dessen Tun ist große Bedeutung beizumessen.
Das Gegenteil davon ist der Materialismus und die Weltlichkeit.
Konstruktives Denken und Kreativität waren die Eigenschaften von Imam Ali (F. s. m. i.), der vielleicht sogar in der Zeit seines Kalifats Dattelpalmenhaine kultivierte, Felder bestellte, Bäume anpflanzte, Brunnen grub und bewässerte. Das ist Kreativität und Konstruktivität und nicht materiellen Begierden zu folgen wie Yazid und Ubaidullah ibn Ziad.
(Auszüge einer Ansprache bei einem Treffen mit den Basidsch am Jahrestag des Märtyrertodes von Imam Sadschad (F. s. m. i.) am 13. Juni 1992)


source : الشیعه
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