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Imam Alis (a) Denken im Spiegel des Nahdsch-ul Balagha (16)

Die Gerechtigkeit nimmt für Imam Ali eine Schlüsselstellung ein. In den Augen von Imam Ali ist sie eine vitale Voraussetzung für die Fortdauer einer Gesellschaft. Wir wollen die Gedanken Imam Alis zu diesem Thema betrachten.
Imam Alis (a) Denken im Spiegel des Nahdsch-ul Balagha (16)

Die Gerechtigkeit nimmt für Imam Ali eine   Schlüsselstellung ein. In den Augen von Imam Ali ist sie eine vitale Voraussetzung für die Fortdauer einer Gesellschaft. Wir wollen  die Gedanken Imam Alis zu diesem Thema betrachten.


 
 
          
 
Der bekannte Korankommentator Allama Tabatabai, definiert die Gerechtigkeit damit, dass jedes Ding oder Geschöpf erhält was ihm gebührt und an dem Platz, den es verdient , zu stehen kommt, so dass alle Dinge ins Gleichgewicht gelangen. Auch in den islamischen Überlieferungen ist dies gemeint, wenn es heißt, dass Himmel und Erde aufgrund der  Gerechtigkeit (Idalah) erschaffen wurden.  Idalah ist also  hergestellt, wenn jeder in den Besitz seines Rechtes gelangt ist.
 
 
 
Gott hat bei der Schöpfung jedes Phänomen mit den Bestandteilen und Bedingungen, die für es geeignet sind, an den Platz gestellt, der ihm gebührt.  Die Daseinswelt weist eine phantastische Harmonie auf, die für eine Art Einheit und Harmonie zwischen ihren Bestandteilen spricht.  Imam Ali, der die Wahrheit erkannt hat, dass Himmel und Erde und das gesamte Dasein auf einer solchen Gerechtigkeit aufbauen, hat sein Leben und die Gesellschaft nach diesem Gedanken ausgerichtet. Imam Ali (a) sieht diese Harmonie zwischen allen   Erscheinungen des Daseins und ist davon überzeugt, dass der Mensch , als Teil dieses Systems das allgemeingültige Gesetz  anerkennen muss,  dass für Vervollkommnung und Wohl die Harmonie mit den anderen Bestandteilen des Daseins herzustellen ist.
 
 
 
Eine Regierung , d.h. ein System dass Macht über ein Volk ausübt, muss auf Gerechtigkeit aufbauen.  Sie muss, damit niemandem ein Unrecht geschieht,  erreichen, dass jeder an dem Platz zu stehen kommt, der ihm gebührt.  Als einige Imam Ali (a) vorschlugen, dass er wie sein Widersacher Muawiya die Vornehmen durch  Geschenke und Gelder aus der Volkskasse für sich gewinnen sollte, sagte er in seiner Freitagsgebetsansprache 126:
 
„Bei Gott! ich werde nie ungerecht handeln  und mich nicht dem Unrecht nähern, solange ich lebe und es Tag und Nacht gibt, die Zeit besteht und die Sterne nacheinander am Himmel sichtbar  und wieder unsichtbar werden.“
 
 
 
Imam Alis (a) Worte enthalten den Hinweis auf die Gestirne, die gemäß einem geregelten Plan sich durch den Raum bewegen und nicht von ihrer Bahn abweichen.  Er gibt damit indirekt zu verstehen, dass die Gerechtigkeit in seiner Regierung  eine harmonische Anpassung an die Gerechtigkeit im ganzen Dasein darstellt.   
 
Ali Ibn Abi Talib (a) betrachtet es als höchste aller Eigenschaften, die Gerechtigkeit zu verwirklichen. In der Chutba 164 sagt er: So wisse, dass der Beste unter den Dienern Gottes  ein gerechter Imam (Vorsteher, Anführer)  ist, der von Gott geführt wird und (andere) rechtleitet.“ Für Imam Ali ist die Herstellung der Gerechtigkeit  eine der wichtigsten Aufgaben einer Regierung, der sie ernsthaft nachkommen muss. Denn eine Missachtung der Gerechtigkeit, führt zur Verbreitung von Unrecht und Abweichung von der Religion, der Befolgung von egoistischen Verlangen und der Verletzung der Rechte der Bevölkerung und Verbreitung der Falschheit.
 
In der Chutba 216 erklärt Imam Ali,  dass eine islamische Regierung nur weiterexistieren kann, wenn ihre Verwalter gerecht sind. Er sagt:
 
 
 
„Denn der Untertan kann nicht rechtschaffen sein, wenn die Herrscher nicht rechtschaffen sind, und die Herrscher können nicht rechtschaffen sein ohne die Redlichkeit der Untertanen. So wenn dann die Untertanen das Recht des Herrschers erfüllen, und wenn der Herrscher ihnen ihr Recht erfüllt, dann werden alle zur Rechtschaffenheit gelangen,  die Säulen der Religion werden errichtet, und  die verinnerlichte Liebe  und Einmütigkeit wird herrschen und der Feind gibt seine ehrgeizigen Hoffnungen auf das Volk auf.“
 
Imam Ali (a) fordert den Regierungsbeauftragten auf,  sich um die entbehrenden und schwachen Bevölkerungsgruppen zu kümmern, auch wenn er dafür manchmal auf eigene Rechte verzichten muss. Es verstößt nicht gegen die Gerechtigkeit sich gut zu kleiden und abwechslungsreich zu ernähren. Dennoch  sollte ein gerechter Herrscher in den Augen Imam Ais (a)  auf dieses Recht verzichten, damit er die Not der Entbehrenden am eigenen Leibe spürt. Der Imam hat in seinem Schreiben an Uthman Ibn Hunaif, Gouverneur von Basra (Irak) geschrieben:
 
 
 
„Und wenn ich wollte könnte  ich diesem Weg folgen zum Reinen dieses Honigs (d.h. weltliche Genüsse), zum feinsten dieses Weizens und Geweben dieser Seide, aber nein! Niemals werden mich meine Leidenschaften besiegen und Begehren  mich dazu führen, dass ich köstliche Speisen  auswähle, denn vielleicht gibt es in Hidschaz oder in al-Yamamah Menschen, die auf einen Fladen Brot hoffen  und Sattheit nicht kennen. Oder soll ich etwa mit einem vollen Bauch schlafen, während um mich herum hungrige Bäuche und (Menschen mit) durstiger Leber sind, oder soll ich so sein wie der Dichter sagte: „Es genügt für dich, die Krankheit zu haben, dass du mit vollem Bauch schläfst, während um dich herum (Leute mit) einer Leber sind, die sich nach einem Streifen ungegerbten Leders sehnen!“
 
Soll ich mich damit zufriedengeben, dass man mich “Befehlshaber der Gläubigen“ [amir al-mu´minin], nennt, während ich mit ihnen nicht die Unbill der Zeiten teile? Oder soll ich ein Vorbild für sie sein in den Härten des Lebens?“   
 
Imam Ali (a)  herrschte über ein großes Reich, aber hat sich aus Solidariät mit den Armen sehr einfach ernährt. Er hat vornehmlich Gerstenbrot gegessen und bewahrte trockenes Brot   in einem Beutel auf. Er begnügte sich während des kalten Winters in Kufah (Irak) mit einem einzigen Obergewand . Von ihm stammen die Worte: „Gott hat die gerechten Oberhäupter verpflichtet, ein Leben auf der Stufe der Bedürftigen zu führen, damit das Leid der Armut sie nicht vernichtet.“
 
              
 
Imam Ali (a) sieht in der Gerechtigkeit den Grundstein für die Regierung im Zeichen Gottes und erklärt es zur Pflicht  der Regierenden und Regierungsbauftragten sie zu praktizieren.  Daher ist er auch die Ansicht, dass diejenigen, die das Prinzip der Gerechtigkeit missachten, in einem Amt der islamischen Regierung fehl am Platz sind. In seinem Brief an den Beamten für den Einzug der Zakat-Abgabe schreibt er:
 
„Wenn du zu einer Stammesgemeinschaft gelangst, so steige an ihrem Wasserplatz ab, ohne dass du in ihre Unterkünfte eindringst. Danach gehe in Ruhe und Würde zu ihnen, bis du dich unter ihnen befindest und sie begrüßt hast, und geize nicht mit Gruß, Höflichkeit und Freundlichkeit. Dann  sage : ´Ihr Diener Gottes, der Sachwalter und Kalif Allahs hat mich zu euch geschickt, damit ich das Recht Allahs von eurem Eigentum nehme. Befindet sich (ein Teil vom) Recht Allahs (Steuerabgabe) unter eurem Eigentum? Wenn ja, dann zahlt es an Seinen Sachwalter.´ Wenn dann jemand das verneint, dann wiederhole es nicht, und wenn jemand es bejaht, so gehe mit ihm, und nimm das entgegen, was er dir gibt.“  
 
Imam Ali (a) machte bei der Verwirklichung der Gerechtigkeit keinen Unterschied zwischen den Menschen und bevorzugte oder benachteiligte niemanden wegen seines gesellschaftlichen Standes.  Wir möchten eines von vielen Beispielen dafür bringen:
 
Imam Ali (a),der  Statthalter über ein großes Reich geworden war, entdeckte sein Kampfschild bei einem Christen. Er ging zum Richter und verklagte den Mann. Aber der Christ weigerte sich das Schild zurückzugeben. Da sagte der Richter zu Imam Ali:  „Hast du einen Zeugen?“ Der Imam sagte: „Nein!“
 
Also urteilte der Richter zugunsten des Christen.  Zusammen verließen sie das Gericht. Nach einer Weile kehrte der Christ um und bekannte: „Das Kampfschild gehört Ali (a) . Als es auf dem Weg nach Siffin vom Rücken seines Kamels herunterfiel habe ich es an mich genommen.“
 
Dann wurde er Muslim und sagte :   „Die Propheten haben dazu angewiesen, dass  ein Richter zugunsten einer  religiösen Minderheit urteilen muss, auch wenn der Herrscher des Landes vor dem Gericht erscheint.“
 
Bis an sein Lebensende hat Imam Ali das Prinzip der Gerechtigkeit beachtet.  
 
Als Imam Ali, nachdem der Fanatiker Ibn Muldscham ihn  mit dem Säbel schwer am Kopf  verletzt hatte,  im Sterben lag, sagt er: „Geht mit diesem Mann, den ihr gefangen haltet, nachsichtig um und gebt ihm von der Milch, die ihr mir zu trinken gegeben habt.  Wenn ich am Leben bleibe, werde ich selber wissen, wie ich mit ihm verfahre und wenn ich an dieser Verletzung sterbe, und ihr Vergeltung üben wollt, dann dürft ihr ihm auch nur den gleichen Säbelhieb auf den Kopf versetzen.“
 
Im Abschiedsbrief 47 empfiehlt Imam Ali (a) seinen Söhnen
 
„Ihr Söhne Abdulmuttalibs, ich möchte euch nicht blindlings in das Blut (vergießen) der Muslime hineinstürzen sehen, indem ihr sagt: „Der Befehlshaber der Gläubigen wurde ermordet“. Nein, tötet meinetwegen niemanden außer meinen Mörder...“


source : irib.ir
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