Ali al-Naqi (a.) heiß Ali ibn Muhammad Dschawad und ist der 10. Imam der Zwölf Imame (a.). Sein Vater ist Imam Muhammad al-Dschawad (a.), seine Mutter hieß Sumana Chatun. Er ist am 2. oder 5. Radschab 214 n.d.H. (829 n.Chr.) in Medina geboren und wurde Märtyrer am 3. Radschab 254 n.d.H. (868 n.Chr.) vergiftet durch den Kalifen Mu'tadh. Er wurde Sammara begraben und ruht dort zusammen mit seinem Sohn Imam Hasan al-Askari (a.). Da auch er selbst den Beinamen "Al-Askari" trägt wurden die beiden Imame "die beiden Askaris" genannt. Zu seinen Titeln gehören "al-Naqi" und "al-Hadi".
Der 10. Imam wurde genauso wie sein Vater bereits in seiner Kindheit zum Imam erzogen. Als sein Vater im Jahre 220 n.d.H. Märtyrer wurde, war er erst 8 Jahre alt, und die Verantwortung der Imamat ging auf ihn über.
Imam Ali al-Hadi (a.) erlebte verschiedene abbasidische Kalifen mit: Ma'mun, Mu'tasim, Wathiq, Mutawakkil, Muntasir, Musta'in und Mu'tadh. Davon waren sechs Kalif zu seiner Zeit als Imam.
Imam Hadi (a.) musste miterleben, wie im Jahre 226 n.d.H. Kalif Mutawakkil anordnete, das man das Grab des Imam Husains (a.) mit dem Flusswasser des Euphrat überschwemmen sollte, um so den Menschen den Besuch in Kerbela und die Erinnerung an Aschura zu erschweren.
Mit verschiedenen Methoden versuchten sie die Verbindung des Imams zu seinen Anhängern zu bekämpfen. 234/35 n.d.H. befahl Mutawakkil dem damals 22-jährigen Imam nach Sammara zu kommen, um ihn besser kontrollieren zu können. Dieser nahm seinen vierjährigen Sohn und späteren Imam Hasan al-Askari (a.) mit. Obwohl der Imam persönlich eingeladen war, musste er nachts die Stadt betreten und wurde in einem sehr schlechten Gasthaus untergebracht. Dann mussten der Imam und seine Familie zu Fuß hinter dem Kalifen herlaufen, während er selbst auf einem Pferd ritt. Das Haus des Imams wurde strengstens überwacht und immer wieder durchsucht, besonders in der Nacht. Der Imam reagierte immer sehr freundlich und half selbst den Männern bei ihrer Durchsuchung. Man fand ihn bei den Durchsuchungen oft in seinem Zimmer beim Ritualgebet und Lesung des Heiliger Qur'an. Einige Jahre verbrachte der Imam zudem im Gefängnis.
Erzählungen besagen, dass Mutawakkil den Imam sogar wilden Tieren vorwerfen ließ, aber zu seinem Erstaunen wurden die Tiere zahm und beugten ihren Kopf vor dem Imam. Als Mutawakkil einmal schwer erkrankt war und seine Ärzte keine Heilungsmöglichkeit mehr wussten, wurde der Imam um Rat gefragt. Dieser verordnete eine einfache Medizin, die sofort Heilung brachte. Nicht nur Mutawakkil, sondern auch seine Nachfolger betrieben die gleiche unterdrückerische Politik gegen den Imam und seine Familie. Der Kalif Mu'tadh ordnete schließlich die Vergiftung des Imam al-Hadis (a.) an. So wurde er am 15. Dhul-Hidscha 254 n.d.H. zum Märtyrer. Sein Sohn Imam Hasan al-Askari (a.) leitete das Begräbnis in seinem eigenen Haus. Sein Grab ist im Askari-Mausoleum.
Am 22.2.2006 zerstörte eine starke Explosion den Schrein des Imams und die goldene Kuppel beträchtlich. Während die USA als Besatzer extremistische Sunniten beschuldigten, machten Muslime aller Rechtsschulen die USA als Besatzer für die Entweihung der Heiligtums verantwortlich.
Der Beginn eines Bittgebets Imam An-Naqi lautet:
"Oh mein Versorger bei zahlreichen Feindseligkeiten, und oh meine Hoffnung und mein Verlass, und oh meine Zuflucht und mein Helfer, oh Du Einziger...!"