Deutsch
Saturday 23rd of November 2024
0
نفر 0

Und Dhun-Nun, als er wütend wegging und er dachte, dass wir seiner nicht mächtig werden und so rief er in den Dunkelheiten, es gibt keinen Gott außer Dir, gepriesen seiest Du, wahrlich ich war einer der unrecht Handelnden (21:87) Wir haben ihn erhört u

   Und Dhun-Nun, als er wütend wegging und er dachte, dass wir seiner nicht mächtig werden und so rief er in den Dunkelheiten, es gibt keinen Gott außer Dir, gepriesen seiest Du, wahrlich ich war einer der unrecht Handelnden   (21:87)  Wir haben ihn erhört und haben ihn vom Leid gerettet und so retten wir die Gläubigen   (21:88)

 

Und auch Yunus (ع) war einer der Gesandten (37:139) Da er zum beladenen Schiff geflohen ist (37:140) So zog er ein Los und hat verloren (37:141) Dann schluckte ihn der Wal während er sich Vorwürfe machte (37:142) Und wenn er nicht einer von denen wäre, die preisen (37:143) In seinem Bauch wäre er geblieben bis zum Tage der Auferstehung (37:144) Dann warfen wir ihn ins Freie und er war krank (37:145).

 

Fragen:

 

   1.

 

      Warum hat Yunus (ع) (Jona) sein Volk verlassen?

   2.

 

      Was ist mit der Aussage „er dachte Wir sind seiner nicht mächtig“ gemeint?

   3.

 

      Hatte Allah ihm angeordnet nicht wegzugehen oder zu bleiben?

   4.

 

      Warum sagte Yunus (ع) „wahrlich, ich war einer der unrecht Handelnden“?

   5.

 

      Warum wurden auf dem beladenen Schiff Lose gezogen?

   6.

 

      Worauf deutet „während er sich Vorwürfe machte“ hin?

   7.

 

      Warum hat der Wal Yunus (ع) geschluckt?

   8.

 

      Was war der Grund für seine Errettung?

   9.

 

      Welche Bedeutung hat diese Geschichte im Koran?

  10.

 

      Basierend auf dieses Kapitel des Korans können wir sagen, dass Yunus (ع) eine Sünde begangen hat?

 

Für diese Untersuchung wurden folgende Exegeten ausgewählt:

 

 

Allamah Tabatabai

 

Koran: Und Dhun-Nun als er wütend wegging und dachte, dass wir seiner nicht mächtig werden.

 

Al-Nun bedeutet „der Wal“ und Dhun-Nun ist der Prophet Yunus (ع) (Jona), Sohn von Mata (Amittai), der „Gefährte des Wals“, der zum Volk von Nainawa (Ninive) gesandt wurde und sie aufgerufen hat an Gott zu glauben, sie aber nicht glauben wollten. So hat er Gott gebeten sie zu bestrafen und als die Strafe kurz bevorstand, empfanden sie Reue und glaubten schließlich an Gott. Gott hat dann die Strafe aufgehoben und Yunus (ع) hat sie verlassen. Gott prüfte Yunus (ع) durch einen Wal, von dem er verschlungen wird. Er rief Gott aus dem Bauch des Wals an und Gott erlöste ihn und sandte ihn noch einmal zu seinem Volk.

 

Der Vers „Und Dhun-Nun, als er wütend wegging und er dachte, dass wir seiner nicht mächtig werden“ bedeutet und denke an „den Gefährten des Wals“, als er wütend davonging bzw. wütend auf sein Volk weil sie ihm nicht glaubten, und er dachte wir erreichen ihn nicht bzw. dass wir ihn nicht in Bedrängnis bringen.

 

Der Vers „Dhu-Nun, als er wütend wegging und dachte, dass wir seiner nicht mächtig werden“ könnte auch das Bild erwecken, dass sein Weggehen und Verlassen seines Volkes daher rührte, dass er wütend auf seinen Herren war und dachte, dass Gott seiner nicht mächtig wird und dass er vor Ihm fliehen könnte, um außerhalb der Reichweite Seiner Macht zu gelangen. Diese Schlussfolgerung jedoch, dass er (ع) tatsächlich auf Gott wütend gewesen sei und dass er angenommen hätte, Gott hätte keine Macht über ihn, trifft auf Propheten absolut nicht zu, denn sie sind unfehlbar mit der „Ismah“ Gottes.

 

Koran: Und so rief er in den Dunkelheiten… usw.

 

Es gibt unterschiedliche Meinungen hierüber, aber man erwägt, dass Gott ihn mit dem Wal geprüft hat und er in seinem Bauch seinen Herren anrief. Offensichtlich ist mit „Dunkelheiten“ die Dunkelheit des Meeres, die Dunkelheit im Bauch des Wals und die Dunkelheit der Nacht gemeint.

 

Koran: Es gibt keinen Gott außer Dir. Gepriesen seiest Du

 

Damit hat Yunus (ع) sich von dem, was sein Fortgehen verbildlicht und das Verlassen seines Volkes ohne dass ihm das angeordnet wird, losgesagt, weil sein Fortgehen das Bild erweckte – auch wenn er dies nicht beabsichtigte – dass es eine andere Quelle außer Gott gibt, an die er sich wenden könnte und deswegen sagte er sich davon los, indem er sagte: „Es gibt keinen Gott außer Dir“. Ferner vermittelt sein Fortgehen das Bild, dass es ihm möglich sei, gegen die Handlungen Gottes etwas einzuwenden, und auf Ihn wütend zu werden, und dass es möglich sei, dass Gott etwas entgeht und außerhalb seiner Kontrolle gerät, und auch davon sagte er sich los, indem er sagte „Gepriesen seist Du“.

 

Koran: Ich war einer von den unrecht Handelnden

 

Er gesteht hier „Dhulm“ (unrechtes Handeln), weil er eine Handlung begangen hat, die Unrecht repräsentierte, auch wenn er im Herzen kein „Dhulm“ hat, noch hat er (ع) selbst damit Unrecht oder Ungehorsam gegenüber Gott beabsichtigt. Es war jedoch eine disziplinarische Maßnahme von Allah, damit Yunus (ع) Ihm näher kommt, sich lossagend von Taten, die Unrecht „repräsentieren“, geschweige denn tatsächliches Unrecht sind.

 

Koran: Wir haben ihn erhört und haben ihn vom Leid gerettet und so retten wir die Gläubigen.

 

Das bezieht sich auf Yunus (ع). Auch wenn er (ع) nicht ausdrücklich etwas von Gott verlangt oder ihn um etwas gebeten hat, bekundete er Tauhid (Gottes Einzigartigkeit bezeugen) und Tanzieh (Gottes Makellosigkeit bezeugen), und gestand, dass er Unrecht getan hat, gab dadurch jedoch seine Situation zu erkennen und seinen Standpunkt zu Gott, in dem die Bitte um die Errettung und das Wohlergehen enthalten ist und so hat ihn Gott erhört, und hat ihn vom Leid erlöst, das ihn überfallen hatte.

 

Gottes Aussage „Und so erlösen wir die Gläubigen“ ist ein Versprechen, jedem unter Leid stehenden Gläubigen zu erlösen, der Gott so anruft wie Yunus (ع) es getan hat. Die Geschichte von Yunus (ع) wird noch mal in Surat al-Saffat aufgegriffen.

 

Koran: Und auch Yunus (ع) war einer der Gesandten, da er zum beladenen Schiff geflohen ist.

 

Beziehungsweise das Schiff, das mit Menschen voll beladen war und ibaq bedeutet das Fliehen des Untertans vor seinem Herren.

 

Gemeint mit „abqa ila al-fulk“ ist das Verlassen seines Volkes, sich gegen sie auflehnend und auch wenn er (ع) durch sein Fortgehen Gott nicht ungehorsam ist, noch wurde das Fortgehen von Gott verboten, „repräsentierte“ sein Fortgehen zu diesem Zeitpunkt dennoch das Fliehen des Untertans aus der Dienstbarkeit vor Gott und deswegen hat Gott ihn dafür verantwortlich gemacht. In diesem Zusammenhang wurde bereits in der Exegese von Surat al-Anbiaa (21:87) „Und Dhun-Nun, als er wütend wegging und er dachte, dass wir seiner nicht mächtig werden“ darauf eingegangen.

 

Koran: So zog er ein Los und hat verloren

 

Al-mosahama bedeutet Loseziehen und Idhath bedeutet verlieren, d.h. er hat zusammen mit den Leuten auf dem Schiff Lose gezogen* und hat verloren. Ein Wal gefährdete das Schiff, und so sahen sie sich gezwungen, einen von den Passagieren über Bord zu werfen, damit ihn der Wal schluckt und das Schiff verschont. So haben sie Lose gezogen und es hat Yunus (ع) getroffen.

 

Koran: Dann schluckte ihn der Wal während er sich Vorwürfe machte

 

Al-iltiqam bedeutet schlucken und mulim bedeutet sich Vorwürfe machend.

 

Koran: Und wenn er nicht einer von denen wäre, die preisen, in seinem Bauch wäre er geblieben bis zum Tage der Auferstehung

 

Gott hat Yunus (ع) zu denen gezählt, die Ihn wiederholt preisen, so dass es zu ihrer Eigenschaft (Mussabihin-Preisenden) geworden ist, die auf ihre lange Preisungszeit hindeutet.

 

Die Exegeten haben hierzu drei unterschiedliche Interpretationen geliefert:

 

   1. Er war von den Preisenden, bevor ihn der Wal schluckte

   2. Er war von den Preisenden im Bauch des Wals

   3. Er war von den Preisenden bevor der Wal ihn schluckte und im Bauch des Wals.

 

Seine Lobpreisungen wurden auch in Surat al-Anbiaa erwähnt: „Und so rief er in den Dunkelheiten, es gibt keinen Gott außer Dir, gepriesen seiest Du, wahrlich ich war einer der unrecht Handelnden“ (21:87), daher die zwingende Schlussfolgerung, dass er Gott insbesondere im Bauch des Wals gepriesen hat, oder darin und zuvor, aber die Wahrscheinlichkeit, dass er unmittelbar bevor der Wal ihn schluckte, Gott lobpreiste, ist sehr gering und sollte außer Acht gelassen werden.

 

Seine Lobpreisung und sein Geständnis, indem er sagte: „Gepriesen seist Du, ich war einer der unrecht Handelnden“ – wie später erklärt wird – ist eine Lobpreisung Gottes die auf das basierte, was er fühlte, als er sein Volk verlies und fort ging. Und der Vers „Und wenn er nicht einer von denen wäre, die Gott preisen“ etc. deutet darauf hin, dass seine Lobpreisungen der Grund für seine Errettung waren. So schlussfolgern wir, dass Gott ihn dieser Prüfung unterzogen hat, um ihn anschließend zu ehren, wobei er von seinem Leid befreit wird, das ihm seine Tat eingebracht hat, und ans rettende Ufer gelangt.

 

So kristallisiert sich heraus, dass er Gott im Bauch des Wals lobpreiste und die goldene Mitte die beste Lösung ist.

 

Offensichtlich ist mit der Preisung (Tasbiha) sein Anruf Gottes in den Dunkelheiten gemeint: „Es gibt keinen Gott außer Dir, gepriesen seist Du, wahrlich ich war einer der unrecht Handelnden“. Und die Voranstellung seines Zeugnisses über die Einzigartigkeit Gottes „tahlil“ (es gibt keinen Gott außer Dir) ist wie eine erläuternde Begründung seiner Preisung, als ob er sagen würde: man kann sich an niemanden außer Dir wenden und erhaben bist Du von dem, was meine Tat repräsentierte, dass ich mich aus Deiner Kontrolle und Deiner Anbetung entziehen wollte und mich an jemanden anderen wenden wollte. Ich hatte mich selbst ungerecht behandelt (dhaliman) durch meine Tat. So Siehe ich wende mich Dir zu und sage mich los von dem, was meine Tat vermitteln ließ, dass ich mich an jemanden anderen wenden würde als Dir.

 

Das ist die Bedeutung seiner Preisung und wenn die nicht wäre, wäre er nie freigekommen, denn sein Freikommen hing eben davon ab.

 

Und somit erscheint folgendes mit dem Vers „In seinem Bauch wäre er geblieben bis zum Tage der Auferstehung“ gemeint zu sein: dass er für alle Ewigkeit in seinem Bauch geblieben wäre bis er wieder aufersteht, wie aus einem Grab, in dem der Mensch begraben wird und darin bleibt bis er wieder aufersteht wie Allah sagt: „Aus ihr haben wir euch erschaffen und in ihr bringen wir euch wieder zurück und aus ihr holen wir euch ein anderes Mal raus“. (20:55)

 

Der Vers sagt nichts darüber aus, ob Yunus (ع) bis zum Tag der Wiederauferstehung lebendig gefangen geblieben wäre oder tot im Bauch des Wals, der für ihn als Grab bestimmt wäre, oder ob sein Körper und der Körper des Wals im gleichen unveränderten Zustand geblieben wären. So sind die Meinungsverschiedenheiten die darüber herrschen, ob er (ع) lebend oder tot im Bauch des Wals, der als sein Grab gedient hätte, unbegründet. Es wird auch nicht erwähnt, ob mit „Tag der Auferstehung“ der Tag gemeint ist, an dem das erste Blasen erfolgt, bei dem alle Geschöpfe sterben oder das zweite Blasen oder die Verschiebung bis zum Tag des Jüngsten Gerichts, worauf die lange Gefangenzeit hindeuten könnte.

 

Koran: Dann warfen wir ihn ins Freie und er war krank.

 

Al-nabth bedeutet werfen oder rauswerfen und Araa ist ein Ort ohne Obdach, der kein Schutz gewährt wie etwa ein Dach, ein Baum oder ein Versteck, die Schutz bieten könnten.

 

Die Bedeutung, die aus dem Zusammenhang des Textes hervorgeht, ist, dass er einer von den Preisenden (Mussabihin) geworden ist und so haben wir ihn aus dem Bauch des Wals rausgeholt und außerhalb des Wassers an Land befördert, wo er keinen Schutz hatte und krank war.

 

Sayyid Maududi

(Vorliegender Text aus dem Englischen Band 7+11)

 

Koran: Und Dhun-Nun haben wir eine Gunst erwiesen.

 

Das ist Yunus (ع). Wörtlich bedeutet Dhun-Nun „der Mann des Fisches“. Er wurde so benannt, weil er auf Allahs Befehl hin von einem Fisch geschluckt wurde. (Siehe auch 37:142, 10:98).

 

Koran: …als er wütend davonging…

 

Prophet Yunus (ع) verließ sein Volk bevor er von Allah den Befehl dafür erhielt.

 

Koran: … denn er dachte dass wir ihn dafür nicht zur Verantwortung ziehen werden …

 

Prophet Yunus (ع) nahm an, dass er diesen Ort verlassen sollte, der von Gottes Strafe heimgesucht wird. Dies war keine Überschreitung an sich, jedoch war sie eine Überschreitung für einen Propheten, insofern als er den Ort ohne die vorherige Erlaubnis Gottes verließ.

 

Koran: Aber dann rief er Uns aus den Tiefen der Dunkelheit an…

 

Die Dunkelheit im Bauch des Fisches und die Dunkelheit des Meeres und die darüber.

 

Die Geschichte des Propheten Yunus (ع) soll zeigen, dass sogar ein großer Prophet wie er, nicht unbemerkt davonkommen kann, wenn er einen Fehler hinsichtlich der Verkündung der Botschaft Allahs begeht. Aber als er seine Tat bereute, hat Allah ihn in seiner Großzügigkeit aus dem Bauch des Fisches rausgeholt.

 

Ferner soll uns die Geschichte zeigen, dass sogar Propheten harten Prüfungen unterzogen wurden und an Krankheiten litten, und auch sie mussten Allah um ihre Genesung anflehen oder um die Genesung anderer.“

 

Koran: Und auch Yunus (ع) war einer der Gesandten.

 

Das ist die dritte Stelle im Koran, in der der Prophet Yunus (ع) erwähnt wird. Zuvor wurde er bereits in Surat Yunus (ع) :98 und Al-Anbiyaa:87-88 erwähnt.

 

Koran: Als er zum beladenen Schiff geflohen ist.

 

Das Wort abaqa wird im Arabischen für das Fliehen und Entkommen eines Sklavens vor seinem Herren benutzt.

 

Koran: Dann nahm er am Loseziehen teil und hat verloren. Schließlich schluckte ihn der Wal denn er war tadelnswürdig.

 

Aus der Untersuchung dieses Verses geht hervor:

 

1. Das Schiff, auf das der Prophet Yunus (ع) ging war bereits überladen

 

2. Lose wurden dann gezogen, als man realisiert hat, dass das Leben der Passagiere aufgrund der Überladung in Gefahr war. Daher sollte durch das Loseziehen die Person bestimmt werden, die über Bord geworfen werden soll.

 

3. Das Los fiel auf Prophet Yunus (ع) und so wurde er ins Meer geworfen, wo ihn der Wal schluckte.

 

4. Prophet Yunus (ع) war sehr betroffen, weil er geflohen ist und den Ort seiner Mission ohne die Erlaubnis Gottes verlassen hat. Diese Bedeutung wird durch das Wort abaqa, das oben bereits erklärt wurde, und auch durch das Wort mulim umso mehr bestätigt. Mulim ist eine tadelnswürdige Person, die sich selbst Vorwürfe macht aufgrund einer Sünde oder eines Fehlers, ganz gleich ob andere ihn dafür tadeln oder nicht. (Ibn Jarir)

 

Koran: Und wenn er nicht einer von denen wäre, die preisen (Uns)…

 

Dies kann zwei Bedeutungen haben und beide sind plausibel:

 

- dass Prophet Yunus (ع) keiner von den Menschen war, die Gott außer Acht lassen, sondern von denen, die Gott permanent und fortwährend preisten und ehrten.

 

- dass er sich nur an Allah wendete und ihn preiste als er im Bauch des Wals war. In Surat al-Anbiyaa heißt es: „…und er rief Uns aus den Tiefen der Dunkelheiten an und sagte, es gibt keinen Gott außer Dir, erhaben seist Du, ich bin wirklich zu betadeln“ (21:87).

 

Koran: …In seinem Bauch wäre er geblieben bis zum Tage der Auferstehung (37:144).

 

Damit ist nicht gemeint, dass der Wal bis zum Tag der Wiederauferstehung am Leben bleiben würde und dass Prophet Yunus (ع) lebendig in seinem Bauch geblieben wäre, sondern dass der Wal bis dahin sein Grab geworden wäre. Der bekannte Kommentator Qatadah hat ebenfalls diese gleiche Bedeutung des Verses wiedergegeben. (Ibn Jarir)

 

Koran: Schließlich haben wir ihn an einer kahlen Küste geworfen und er war krank, und ließen Rankengewächs über ihn wachsen

 

Das bedeutet „als der Prophet Yunus (ع) seinen Fehler gestand und begann Allah aufrichtig zu preisen, hat ihn der Wal auf Gottes Befehl hin am Strand ausgespuckt. Der Strand war eine leere Landschaft ohne jegliche Vegetation oder dergleichen, das ihm Schutz oder Nahrung bieten könnte.

 

Sayyid Maududi schreibt auch...

 

Manche Leute haben ihre Zweifel an dem zum Ausdruck gebracht, was wir bezüglich des Propheten Yunus (ع) in unserem Kommentar über Surat Yunus (ع) und Surat al-Anbiyaa geschrieben haben. Aus diesem Grund wäre es hier nur angebracht, die Erklärungen der anderen Kommentatoren hierzu heranzuziehen.

 

Der bekannte Kommentator Qatadah schreibt in seinem Kommentar zu Surat Yunus (ع), Vers 98: Bis dahin wurde von keinem Volk die Reue mit anschließenden Glauben, kurz vor Eintritt der Plage, von Gott akzeptiert. Das Volk von Yunus (ع) war die einzigste Ausnahme. Als sie vergeblich nach ihren Propheten suchten und realisierten, dass ihre Bestrafung bald eintreten wird, setzte Gott Reue in ihren Herzen (Ibn Kathir, Bd 2, S. 433).

 

In Bezug zum gleichen Vers sagt Allama Alusi: „Der Prophet Yunus (ع) wurde zum Volk von Ninive in Mossul (Irak) gesandt. Sie betrieben Vielgötterei. Der Prophet Yunus (ع) forderte sie auf, an Dem Einzigen Gott zu glauben und von der Götzenanbetung abzulassen. Sie weigerten sich und bezichtigten ihn der Lüge. Dann übermittelte Yunus (ع) ihnen die Nachricht, dass sie nach drei Tagen von einer Plage heimgesucht werden und verließ daraufhin den Ort zu Mitternacht, vor Ablauf der drei Tage. Als die Zeit schließlich nahte und sie erkannten, dass sie alle sterben würden, fingen sie an bei Tagesanbruch nach ihrem Propheten zu suchen, aber vergebens. Schließlich sind sie mit all ihren Familien und Herden in die Wüste hinausgegangen und zeigten Glauben und Reue … So ließ Allah Gnade über sie ergehen und akzeptierte ihre Gebete und Anrufe“ (Ruh al-Ma’ani, Bd 9, S. 170).

 

In Bezug zum Vers 87 von Surat al-Anbiyaa schreibt Allama Alusi: „Prophet Yunus (ع) hat zornig sein Volk aufgegeben und hat sich damit zurückgezogen, aber er wurde nicht angewiesen so zu handeln“ (Ruh al-Ma’ani, Bd 17, S. 77). Dann erklärt er die Bedeutungen von Satz „Inni kun-tu min adh-dhalimeen“ aus Yunus (ع) Anrufung folgendermaßen: „D.h. ich war tadelnswert, weil ich voreilig wegging, entgegen der üblichen Vorgehensweise der Propheten, bevor ich dazu angewiesen wurde.“ Oder anders gesagt war das ein Geständnis seiner Sünde und der Ausdruck von Reue, damit Allah diese Drangsal aufhebt (Ruh al-Ma’ani Bd. 17, S. 78)

 

Maulana Ashraf Ali Thanwi schreibt darüber: „Er wurde wütend auf diese Menschen und verließ sie, da sie nicht glauben wollten, und er ging nicht wieder von selbst zu ihnen zurück als die Plage abgewendet wurde und wartete nicht unsere Anweisung zum Aufbruch ab“ (Bayan al-Quran).

 

Maulana Shabbir Ahmad Uthmani schreibt über diesen Vers: „Verärgert über das schlechte Verhalten dieser Menschen, verließ er zornig die Stadt und wartete nicht den göttlichen Befehl ab und drohte ihnen, dass sie nach drei Tagen von einer Plage heimgesucht werden …Durch die Aussage „Ich war einer der unrecht Handelnden“ (Inni kuntu min adh-dhalimin) gestand er seinen Fehler, dass er überstürzt gehandelt hat und den Ort verließ, ohne Gottes Befehl abzuwarten.

 

In der Erklärung dieses Verses schreibt Imam Razi: „Yunus (ع) Fehler war anzunehmen, dass die Plage mit Sicherheit sein Volk heimsuchen würde, als Gott mit der Vernichtung des Volkes gedroht hat, das ihn der Lüge bezichtigt hatte. Deshalb hatte er keine Geduld, ließ seine Aufgabe fallen und verließ den Ort, wobei doch von ihm zu erwarten war, weiterhin seine Mission fortzuführen, denn es bestand die Möglichkeit, dass Allah diese Menschen nicht bestrafen würde. (Tafsir Kabir, Bd. 7, S. 158)

 

Zur Erklärung des Verses idh abaqa… (37:140) schreibt Alama Alusi: „Wörtlich bedeutet abaqa das Flüchten des Sklaven aus dem Haus seines Herren. Da Yunus (ع) vor seinem Volk ohne Allahs Erlaubnis weglief, wurde sein Handeln treffend mit diesem Wort beschrieben.“ Ferner schreibt er: „Als der dritte Tag anbrach, verließ Yunus (ع) den Ort ohne die Erlaubnis Allahs. Und da die betroffenen Menschen ihn nicht mehr fanden, gingen sie schließlich mit ihren jüngeren und älteren Angehörigen und ihrem Vieh hinaus, beschwörten Allah und baten Ihn um Vergebung und Allah vergab ihnen.“ (Ruh al-Ma’ani, Bd. 22, S.13)

 

Maulana Shabir Ahmad Uthman erklärte die Worte wa huwa mulim folgendermaßen: „Die Beschuldigung gegen ihn rührte daher, dass er die Stadt aufgrund einer falschen Schlussfolgerung verließ, ohne den göttlichen Befehl abzuwarten, und sogar den Tag bestimmte, an dem die Plage eintreten wird“. Um seine Aussage zu bekräftigen weist er auf den Vers 48 von Surat al-Qalam (68) hin: „…und sei nicht verwirrt und aufgeregt gegenüber den Verweigerern wie der Gefährte des Wals (bzw. Prophet Yunus (ع) ).“ Über den Satz: wa huwa makzum aus dem gleichen Vers schreibt er „Das bedeutet, dass er völlig wütend war auf sein Volk und so betete er um ihre Bestrafung oder besser gesagt, sagte sie übereilt voraus.“

 

Diese Erklärungen der Kommentatoren zeigen, dass es drei Verstöße gab, aufgrund derer Prophet Yunus (ع) Allahs Unmut spüren musste:

 

   1. Dass er selbst den Tag der Strafe festlegte, wobei Allah diesbezüglich keine Erklärung abgab.

   2. Dass er die Stadt verließ noch bevor der Tag der Strafe kam, wo doch ein Prophet den Ort seiner Mission nicht verlassen sollte, bevor nicht Allah ihm das ausdrücklich befiehlt.

   3. Dass er nicht zu seinem Volk zurückkehrte, nachdem die Strafe aufgehoben wurde.

      

 

Schlussfolgerung:

 

Einleitung: Mit dieser Untersuchung soll gezeigt werden, dass Propheten und Gesandte sündenfrei waren bzw. die göttliche 'Ismah besaßen.

 

Wörtlich bedeutet 'Ismah „Schutz“, im Allgemeinen jedoch wird sie als „Sündenlosigkeit“ bzw. Unfehlbarkeit übersetzt, die in drei Formen vorkommt.

 

(1)  Unfehlbarkeit bei Erhalt der Offenbarung

 

(2)  Unfehlbarkeit bei der Überbringung der Offenbarung und deren Verbreitung unter den Menschen

 

(3)  Unfehlbarkeit bezüglich Sünden. Sünde umfasst hier alles, was gegen die obligatorischen Gebote Allahs steuert und wodurch eine Person in Schmach und Schande stürzen kann. Mit anderen Worten, jedes Wort oder jede Handlung, die gegen die Dienstbarkeit, Huldigung und Frömmigkeit der Menschen vor ihrem Herren gerichtet ist.

 

Diese drei Formen der Unfehlbarkeit sind durch die ausschlaggebenden Koran-Verse belegt. In der vorliegenden Untersuchung befassen wir uns mit der dritten Form bzw. der Unfehlbarkeit bezüglich Sünden.

 

Es gibt viele Verse, die die 'Ismah der Propheten in all ihren Aspekten bestätigen:

 

Das sind jene, die Allah rechtgeleitet hat, so folge ihrer Rechtleitung. (6:90)

 

Und wen Allah in die Irre führt, für den gibt es keine Rechtleitung; und wen Allah rechtleitet, den kann keiner in die Irre führen; ist Allah nicht mächtig und kann Vergeltung nehmen (39:36-37)

 

Wen Allah rechtleitet, dieser ist der Rechtgeleitete. (18:17)

 

Gemäß diesen Versen wurden alle Propheten definitiv von Allah rechtgeleitet und jene, die von Allah rechtgeleitet werden, können durch niemanden in die Irre geführt werden bzw. sind frei von jeder Irreführung, und jede Sünde ist eine Irreführung, wie durch die Worte Allahs dargelegt wird:

 

Habe ich euch nicht geboten, oh ihr Kinder Adams, dass ihr nicht Satan anbeten sollt, denn er ist euer offensichtlicher Feind, und dass ihr mich anbeten sollt; dies ist der rechte Weg. Und er hat eine große Mehrheit von euch irregeführt. Hattet ihr denn keinen Verstand. (30:60-62)

 

In diesem Vers betrachtet Allah jede Sünde als ein Abkommen vom rechten Weg, eine vom Satan bewirkte Irreführung, die gleichzeitig mit der Anbetung Satans gleichgesetzt wird. Angesichts der obigen Verse kommen wir zur Schlussfolgerung, dass alle Propheten von Allah rechtgeleitet wurden und jeder, der von Allah rechtgeleitet wird, kann nicht irregeführt werden und vom rechten Weg abkommen. Jede Sünde ist eine Irreführung und ein Abkommen vom rechten Weg.

 

Und jeder, der Allah und dem Gesandten gehorcht, diese sind zusammen mit jenen, denen Allah seine Gunst erwiesen hat wie den Propheten, den Wahrhaftigen, den Märtyrern und den Rechtschaffenen; und gut sind diese als Gefährten. (4:69)

 

Führe uns auf den geraden Weg, den Weg derer, denen Du Deine Gunst erwiesen hast, nicht derer, auf denen der Zorn liegt, und auch nicht derer, die irregeleitet sind. (1:5-7)

 

Aus diesen Versen geht hervor, dass Propheten zu jenen gehören, denen Allah seine Gunst erwiesen hat, und jene, die Allahs Gunst erlangt haben, sind andere als jene, die vom rechten Weg abgekommen sind. Damit soll gesagt werden, dass Propheten nie vom rechten Weg abkommen. Wenn sie eine Sünde begangen hätten, wären sie vom rechten Weg abgekommen (wie oben erklärt wird), ebenso wenn ihnen ein Fehler bei der Erhaltung oder Überbringung der Offenbarung unterlaufen ist.

 

Diese sind jene, denen Allah seine Gunst erwiesen hat, von den Propheten der Nachkommenschaft Adams, und von jenen, die wir mit Nuh (Noah) getragen haben und von der Nachkommenschaft Ibrahims (Abraham) und Israels, und von jenen, die wir führten und auserwählten. Wenn die Zeichen des Barmherzigen ihnen verlesen werden, werfen sie sich nieder und weinen. Nach ihnen folgten jedoch Nachfahren, die ihre Gebete verloren und ihren Gelüsten folgten, diese werden irregehen. (19:58-59)

 

Dieser Vers schreibt zwei Tugenden den Propheten zu: Erstens: Die Gunst Allahs (...denen Allah seine Gunst erwiesen hat…); zweitens: Führung (…die wir führten und auserwählten). Dann folgt ihre Lobpreisung für ihren außerordentlichen Gehorsam, Hingabe und Unterwerfung vor Allah. Danach wird die darauf folgende unwürdige Generation aufgrund ihrer schlechten Taten verurteilt. Wir sehen hier deutlich zwei gegensätzliche Gruppen: die eine, die einer Preisung gerecht ist und sich die Ehrung durch Allah verdient; die andere, die verurteilt ist. Die Anhänger dieser zweiten Gruppe sind jene, die ihrem weltlichen Verlangen folgen und die bald die Folgen ihrer Sünden sehen werden. Das bedeutet eindeutig, dass die erste Gruppe bzw. die Propheten nicht ihren Gelüsten folgten und nicht von Sünden eingeholt werden. Solche aufrichtigen Diener Allahs können überhaupt keine Sünden begehen, auch nicht mal vor ihrer Bestimmung als Propheten. Hätten sie vor ihrer Sendung irgendwelche Sünden begangen, wären sie sicherlich verurteilt gewesen und hätten zu denjenigen gehört, „die ihre Gebete verloren und ihren Gelüsten folgten, diese werden irregehen“. Aber wie wir bereits darlegten, gehören sie der Gruppe an, die gegensätzlich zu der verurteilten Gruppe agiert.

 

Dieser Beweis aus dem Koran bezüglich der ’Ismah der Propheten geht mit dem rational hergeleiteten Beweis einher, der folgendes besagt:

 

Das Senden der Propheten und das Zeigen der Wunder durch ihre Hände ist eine Bestätigung ihrer Worte. Das bedeutet, dass sie keine Lügen erzählen können. Es dient auch als eine Bekräftigung dafür, dass sie die Fähigkeit haben, die Botschaft Allahs an ihr Volk zu übermitteln. Mit Sünden belastete Menschen jedoch können nicht für ein Ziel geeignet sein, der darin besteht, andere Menschen von der Nützlichkeit der Gottesverehrung zu überzeugen und sie dazu zu animieren, sich danach zu richten, wenn sie sich doch selbst nicht daran halten. Und wenn Allah durch seine Propheten Wunder zeigte, war dies nicht nur ein Beweis ihres Prophetentums, sondern auch ihrer absoluten Unfehlbarkeit bei der Erhaltung und Übermittlung der göttlichen Offenbarung und dass sie überzeugten Herzens Allahs Anweisungen gehorchen und sich von allem lossagten, dass Allah missfällt. Fazit: Die Propheten waren in jeder Hinsicht sündenfrei.

 

Referenzen: Al-Mizan, Englische Ausgabe Bd. 3, von Allama Tabatabai

 

Allama Tabatabai interpretierte diese Verse, die die Geschichte von Yunus (ع) erzählen und sein Erlebnis mit dem Wal so, dass er in seinem Kommentar nicht dem koranischen Konzept der 'Ismah der Propheten widerspricht. (Siehe dazu Einleitung, Punkt 3 „Unfehlbarkeit bezüglich Sünden“).

 

Dennoch kann die wörtliche Bedeutung einiger allegorischer Verse über die Geschichte von Yunus (ع) den Eindruck erwecken, als sei ein Prophet wie Yunus (ع) nicht sündenfrei und nicht die göttliche 'Ismah genießen würde. Um eine Widersprechung des Korans bezüglich des Charakters und der Vorzüglichkeit der Propheten zu vermeiden, die von Allah für eine göttliche Mission auserwählt wurden, müssen diese Verse, da sie Gleichnisse (mutashabah) sind, auf konkrete (muhkam) Verse aus dem Koran zurückgeführt werden, damit sie im richtigen Kontext interpretiert werden können, worauf Allamah Tabatabai auch hingewiesen hat.

 

Anfangs erzählt Tabatabai die Geschichte von Yunus (ع), der sein Volk verlies, nach dem sie ihn nicht glaubten und der Lüge bezichtigten.

 

Seine Erklärung für den Vers „idh abaqa ila l-fulk“ (als er zum beladenen Schiff geflüchtet ist) (37:14) übereinstimmt mit dem Vers 21:87 „Und Dhun-Nun als er wütend wegging“, welches zeigt, dass Yunus (ع) sich von seinem Volk zurückgezogen hat und nicht, dass er vor der Erfüllung seiner Mission wegrannte. Dennoch fühlte Yunus (ع), dass sein Weggehen den „Anschein“ erweckte als würde ein Untertan vor seinem Herren fliehen und deshalb die Benutzung des Wortes „abaqa“. Einige Gelehrte vertreten die Meinung, dass „abaqa“ auch heißen könnte, dass ein Untertan seinen Ort verlässt, nachdem er seine Pflichten erfüllt hat. Diese Bedeutung widerspricht auch nicht dem Kontext des Verses 21:87.

 

Aus dem Tafsir (Exegese) von Tabatabai geht hervor, dass Yunus (ع) sein Volk zu einem Zeitpunkt verließ, zu dem die Strafe bereits erfolgt ist und zur gleichen Zeit wurde diese Strafe von Allah aufgehoben. Gemäß seiner Exegese sowie dem Koran, gab es keine konkrete Anweisung von Allah an seinen Propheten, sein Volk zu verlassen oder zu verweilen. Deshalb hat Yunus (ع) weder eine Übertretung noch eine Sünde begangen. Diese Erklärung wird nicht abgewiesen, denn gemäß dem Koran kann Allah sein Vorhaben seinem Propheten oder Gesandten bis zu dem Maße offenbaren, wie es für die Prüfung seines Volkes notwendig ist , und wenn der Prophet oder Gesandte denkt, dass die Zeit gekommen ist (gemäß Plan), treten neue Entwicklungen auf mit unerwarteten Konsequenzen. Dies wird auch anhand des folgenden Verses deutlich: „Allah tilgt und legt fest, was er will. Er hat die Mutter des Buches“ (13:39). Die Argumentation von anderen Exegeten, dass Yunus (ع) eine Sünde beging, weil er den Tag der Strafe voraus sagte ist aus folgenden Gründen gegenstandslos:

 

   1. Propheten/Gesandte müssen über den beabsichtigten Plan ihres Herren von Ihm in Kenntnis gesetzt werden. D.h. wenn Yunus (ع) die Menschen vor der bevorstehenden Heimsuchung warnte und ihnen den genauen Tag mitteilte, dann weil er über den göttlichen Plan von Allah informiert wurde.

 

   2. Im Koran wird darauf hingewiesen, dass das Volk von Yunus (ع) seinen Glauben an Gott bekannte, als es die Strafe kommen sah. Die Erklärung von Tabatabai, dass die Strafe bereits gekommen war, wird durch folgenden Vers untermauert: „Und es gab kein Dorf, das geglaubt hat und dessen Glauben es genutzt hat, außer das Volk von Yunus (ع) , als es glaubte, erlösten wir es von der Strafe der Schande in dem weltlichen (niedrigen) Leben und haben es bis zu einem bestimmten Zeitpunkt erfreut“ (10:98). Dieser Vers belegt deutlich, dass Yunus (ع) ’ Mitteilung über das Eintreten der Strafe keine Vorhersehung oder Voraussage war, sondern Tatsache.

 

Ein entscheidender Faktor muss bei der Geschichte von Yunus (ع) in Betracht gezogen werden, der aus dem Vers 21:87 hervorgeht: „…und er dachte, dass wir seiner nicht mächtig werden“. Dieser Vers führte einige Exegeten zu der Behauptung, dass Yunus (ع) eine Übertretung beging, als er sein Volk und den Ort seiner Mission ohne Gottes Erlaubnis verließ und dabei dachte, dass Allah keine Macht über ihn hätte. Es ist unangemessen, zu glauben, ein Prophet Allahs würde so denken, denn dann würde er als ungläubig gelten. Ein gutes Beispiel ist der Pharao (Firawn), der behauptete, er sei der Herr über die Menschen, weil er nicht an die Absolute Macht glaubte. Tabatabai machte darauf aufmerksam, dass dieser Teil des Verses als „Gleichnis“ (Mutashabah) offenbart bzw. so offenbart wurde, dass wir damit das Fliehen des Sklaven vor seinem Herren assoziieren, der sich damit außerhalb der Reichweite der Macht seines Herren glaubt. Das „Gleichnis“ jedoch hilft uns, die Situation, in der Yunus (ع) sich befand besser zu verstehen, dass er im Grunde unschuldig war. Tabatabi vermittelt uns auch die wahre Bedeutung des Satzes, indem er den Vers zitiert „Und wenn Er ihn jedoch prüft, und ihm dann seine Versorgung verkürzt, dann sagt er (der Mensch) mein Herr hat mich gedemütigt“ (89:16).

 

Der interessanteste Teil von Tabatabais Tafsir ist der, in dem Lose gezogen werden, weil ein Wal das beladene Schiff gefährdete. Die Auslegungen anderer Exegeten, dass Lose gezogen wurden, weil das Schiff überladen war und eine Person über Bord geworfen werden musste, damit es leichter wird, widerspricht jeder Logik, abgesehen von der Tatsache, dass der Ausdruck „beladenes Schiff“ mehrere Bedeutungen hat. Tabatabais Erklärung, dass ein Wal das Schiff gefährdete erscheint plausibler und übereinstimmt mit dem Satz „dann schluckte ihn der Wal“. Mit anderen Worten: Dem Wal wurde bereits von Allah befehligt, Yunus (ع) zu schlucken, denn er war die Schlüsselfigur. Womöglich deutet die Beschreibung „beladenes Schiff“ auf ein anderes Wunder hin, denn ausgerechnet Yunus’ (ع) Name wurde beim Loseziehen gezogen, trotz der geringen Wahrscheinlichkeit, die auf einem überfüllten Schiff besteht! Die Auslegungen von einigen Exegeten und Gelehrten, dass das Schiff von einem tobenden Sturm gefasst wurde, als es sich inmitten des Meeres befand, erweist sich ebenfalls durch den Kontext der Verse 37:140-142 als haltlos. Diesbezüglich kommentiert Tabatabai, dass Yunus (ع) sich für die Situation, in der sich das Schiff befand, selbst die Schuld gab.

 

Nun wenden wir uns dem Teil zu, in dem Yunus (ع) sein so genanntes „unrechtes Handeln“ gesteht, während er sich im Bauch des Wals befindet. Aus der vorherigen Interpretation ausgehend, dass Yunus (ع) in seinem Handeln das Fliehen eines Sklaven vor seinem Herren darstellte, erklärt Tabatabai, dass Yunus’ (ع) Geständnis sich auf diese „Darstellung“ bezieht. D.h. dass Yunus (ع) nicht ein tatsächliches Fehlverhalten gestand, sondern dass er die Einsicht hatte, etwas Schlechtes „dargestellt“ zu haben, infolge dessen er sich in einer Notlage befand (in der Dunkelheit). Allah prüfte ihn dafür und Yunus (ع) preiste Allah im Bauch des Wals und versicherte gleichzeitig, dass er diese „Darstellung“ nicht beabsichtigte und so erlöste ihn Allah. Beachtenswert hierbei ist Tabatabais Kommentar, dass dies eine Disziplinierung von Allah war, damit Yunus (ع) Ihm näher kommt durch seine Preisung, sich lossagend von der Darstellung des unrechten Handelns, geschweige denn tatsächliches unrechtes Handeln, wodurch auch der Sinn des „Gleichnisses“ in Vers 21:87 erklärt wird, der bereits erwähnt wurde.

 

Abschließend beweist Tabatabai, dass es kein Fehlverhalten seitens des Propheten Yunus (ع) gab und dass die Prüfung, der er unterworfen war, auf eine wunderbare Art und Weise zu der Erhebung seines Status als Propheten und Gesandten Gottes diente. Yunus (ع) verließ sein Volk und handelte nach dem ihm von Allah gelieferten ausreichenden Wissen. Ein ähnliches Beispiel liefert der Fall von Prophet Ibrahim (Abraham) als ihm von Allah angeordnet wurde, sein Sohn Ismael als Opfer darzubieten. Allah brachte eine neue Entwicklung der Geschehnisse und erlöste ihn mit einem großen Opfer (der späteren Generation). Ibrahim musste durch diese Prüfung als er bereits ein Prophet und ein Gesandter war. Er war sich des Ergebnisses dieser Prüfung nicht bewusst. Allah prüfte ihn, um ihn zum Imam diese Volkes zu erheben: „Und als sein Herr Ibrahim mit Worten prüfte und er sie  erfüllte sagte Er ich werde dich zu ihrem Imam machen und er sagte, und von meinen Nachkommen, Er sagte Mein Versprechen bezieht nicht die Unrecht Tuenden mit ein,“ (2:124). Die Interpretation der anderen Exegeten, dass der Wal den Propheten zu seiner Bestrafung geschluckt hat, wird vom Koran völlig abgelehnt. Es ist eine Schande zu behaupten, Allah würde seine Gesandten bestrafen, wo doch Allah Selbst Seine Gesandten segnet (37:181). Daher steht die Aussage felsenfest, dass Prophet Yunus (ع) unfehlbar bzw. sündenfrei war.

 

Sayyid Maududi schreibt in seinem Tafsir über den Abschnitt aus Surat Al-Anbiyaa (Sure der Propheten), dass Yunus (ع) falsch gehandelt hat, als er den Ort seiner Mission ohne Allahs Erlaubnis verließ. Ferner wirft er dem Propheten eine Übertretung vor, weil er seinen Ort verlässt, der von der Strafe Gottes heimgesucht wird. Maududi erwähnt auch, dass die Geschichte im Koran erwähnt wird, um zu zeigen dass sogar ein großer Prophet wie er nicht unbemerkt davon kommen kann, wenn er ein Fehler bezüglich der Botschaft Gottes begeht. Hierbei gibt es mehrerer Punkte, die in Betracht gezogen werden müssen.

 

   1. Genauso kann man das Gegenargument erbringen, dass es keine Anweisung von Allah an seinen Propheten gab, nicht wegzugehen, und deswegen hat Yunus (ع) auch keinen Fehler begangen als er sein Volk verließ.

   2. Basierend auf das, was wir oben erwähnt haben unter der Einleitung der Schlussfolgerung, ist es als ob man die Fehler Gott zuweist (Gott behüte!), wenn man behauptet, dass ein von Allah bestimmter Prophet Fehler mache, denn Allah hat ihn dazu auserwählt!

   3. Zu behaupten, dass ein Prophet nie seinen Ort verlassen darf ohne Gottes Erlaubnis ist als ob man sagen würde, ihnen ist es nicht erlaubt nach freien Willen zu handeln, und dies lehnt der Koran auch ab.

 

Auch in Bd. 7 in „Die Bedeutung des Korans“ sagt Sayyid Maududi in seinem Kommentar über Prophet Ayoub (Hiob), dass er erwähnt wurde, um zu zeigen, dass sogar Propheten Prüfungen unterzogen wurden und Drangsale durchleben mussten. Es ist sehr überraschend, dass Maududi Yunus (ع) ’ Begegnung mit dem Wal als eine Bestrafung für das Verlassen seines Volkes ansieht und nicht als eine Prüfung, um seinen Status zu erheben. Im Koran gibt es viele Verse, die erwähnen, dass Gläubige Prüfungen unterzogen wurden und Drangsalen standhalten mussten, um ihren Grad an Unterwerfung und ihren Glauben unter Beweis zu stellen und dadurch ihren Status zu erheben.

 

In seinem Kommentar über den Abschnitt aus Surat al-Saffat, erklärt Maududi das Wort „abaqa“, es bedeute das Fliehen und Flüchten eines Sklaven vor seinem Herren. Er erklärt auch, dass Yunus (ع) an Bord eines Schiffes ging, das überladen war. Lose wurden schließlich gezogen, um so die Person zu bestimmen, die über Bord geworfen werden soll, weil man dachte, dass das Leben der Passagiere aufgrund der Überfüllung des Schiffes in Gefahr war. Wir erwähnten zuvor, dass das Wort „abaqa“ benutzt wurde, um uns ein „Gleichnis“ zu geben, das uns das „Bild“ eines Sklaven vermittelt, der seinen Herren verließ und sich seiner Verantwortung entziehen wollte. Ferner ist es unangemessen für einen unter den Sunniten hoch angesehenen Exegeten, zu sagen, dass das Überbordwerfen einer Person die Gefahr für das Schiff, der es aufgrund der Überladung ausgesetzt war, aufheben würde. Darüber hinaus wird solch eine Erklärung aus dem Kontext der einschlägigen Verse klar abgelehnt. Die Beschreibung „beladenes Schiff“ kann bedeuten, dass das Schiff bis zu seiner Kapazitätsgrenze beladen war oder „belastet“ durch etwas. Tabatabais Interpretation, dass ein Wal das Schiff gefährdete, scheint gut in die gesamte Geschichte zu passen und wird durch Vers „Dann schluckte ihn der Wal…“ untermauert.

 

Maududis Kommentar über die nachfolgenden Ereignisse auf dem Schiff scheinen zu suggerieren, dass ein Wal im Meer auftauchte (durch den Befehl Allahs) nachdem Yunus (ع) über Bord geworfen wurde und dann schluckte er ihn. Mit anderen Worten: Maududi vermittelt uns, dass der Wal Yunus (ع) schluckte, weil er den Ort seiner Mission ohne die Erlaubnis Gottes verließ. Er bekräftigt seine Aussage durch die Hervorhebung des Wortes „Mulim“ (eine Person, die sich selbst Vorwürfe macht). Seine Erklärung impliziert, dass Yunus (ع) sich verdientermaßen selbst beschuldigt aufgrund seines Fehlers und seiner Sünde. Er führt diese Erklärung auf Ibn Jarir zurück. Jedoch wird diese Erklärung nicht vom Koran gestützt. Die Aussage „dann schluckte ihn der Wal während er sich Vorwürfe machte “ scheint auf die Gefährdung des Schiffs durch den Wal hinzuweisen und das Ziehen von Losen, um zu entscheiden, welche Person dem Wal geworfen wird, um die Gefahr abzuwenden. Kurz gesagt, Maududi betrachtet das „Schlucken des Wals“ als eine Bestrafung Allahs für die so genannten Sünden und Fehler von Yunus (ع) während Tabatabai es als Wunder und Errettung eines Propheten sieht, der in Not war, und den Allah schließlich daraus befreit hat. Fakt ist, wenn Allah wirklich Yunus (ع) bestrafen wollte, hätte Er ihn im Meer ganz allein gelassen anstatt einem Wal zu befehlen, ihn zu schlucken!

 

Maududi schreibt in seinem Kommentar bezüglich des Verses „wäre er nicht einer von denen gewesen, die lobpreisen…“, dass Yunus (ع) kein achtloser Mensch, sondern jemand war, der Allah ständig und fortwährend preiste. Tabatabai macht eine ähnliche Aussage über Yunus (ع) , dass er jemand war, der Allah lange Zeit lobpreiste. Deswegen ist es schwer nachzuvollziehen, dass Allah einen Seiner Untertanen bestraft, der Ihn ständig und fortwährend lobpreiste. In diesem Punkt hat sich Maududi eigentlich selbst widersprochen.

 

Ferner zeigt Maududi anhand der Interpretation verschiedener sunnitischer Kommentatoren einschließlich Imam Razi, Autor des Buches „Tafsir al-Kabeer“, dass es drei Übertretungen zulasten des Propheten Yunus (ع) gab, die Gottes Missfallen erregten.

 

Erstens: Yunus (ع) hat selbst den Tag der Strafe vorhergesagt oder festgelegt, wobei „Allah keine Aussage diesbezüglich machte“.

 

Antwort: Basierend auf dem Koran ist diese Aussage nicht belegbar. Aber Tatsache ist, dass Vers 10:98 das Kommen der Strafe beweist bevor Allah sie aufhob, und wir haben darüber bereits kommentiert.

 

Zweitens: Yunus’ (ع) Übertretung bestand darin, dass er sein Volk vor dem Tag der Strafe verlassen hat, wo doch ein Prophet den Ort seiner Mission nicht ohne die Anweisung Allahs verlassen darf.

 

Antwort: Es gibt im Koran keinen Hinweis darauf, dass Yunus (ع) sein Volk verließ bevor die Strafe kam. Außerdem, wird nirgendwo im Koran erwähnt, mit Ausnahme von konkreten Anweisungen, dass einem Propheten nicht erlaubt ist, den Ort seiner Mission zu verlassen, bevor Allah im das anordnet. Wie bereits erläutert, würde dies bedeuten, dass ein Prophet nicht nach seinem freien Willen handeln könnte! Letztendlich ist Ismah (Unfehlbarkeit) von Allah gegeben; Er erzeugt im Propheten eine Ursache, aus der all seine Handlungen nach freiem Willen und aus Gehorsam gegen Gott hervorgehen.

 

Drittens: Yunus (ع) ’ Übertretung war darin begründet, dass er nicht zu seinem Volk zurückkehrte nachdem es von der Strafe erlöst wurde.

 

Antwort: Aus dieser dritten Behauptung geht nicht klar hervor, worin diese Übertretung besteht. Ist damit gemeint, dass Yunus (ع) nie zu seinem Volk zurückkehrte. Wenn dem so ist, dann wird diese Aussage durch folgenden Vers widerlegt: Und wir sandten ihn (Yunus (ع) ) zu hunderttausend oder mehr (37:147). Wenn jedoch damit angedeutet wird, dass Yunus (ع) bei seinem Volk hätte bleiben müssen, dann ist es eine Wiederholung der zweiten Übertretung. Gemäß Tabatabais Interpretation und Vers 10:98, wird ersichtlich, dass Yunus (ع) sein Volk nach dem Kommen der Strafe und ihrer Aufhebung durch Allah verließ und deswegen ergibt diese dritte Behauptung überhaupt keinen Sinn, dass Yunus (ع) nicht zu seinem Volk zurückkehrte nachdem die Strafe aufgehoben wurde.

 

Fazit: Mit dieser Untersuchung sind wir zu der Schlussfolgerung gekommen, dass Maududis Exegese von der Geschichte des Propheten Yunus (ع) im Koran auf einem falschen Fundament basiert, dass von Allah bestimmte Propheten auch Fehler und Sünden machen können. Das ist an den Erklärungen von Maududi zu erkennen, die nur die wörtliche Bedeutung mancher Verse wiedergeben, die „Gleichnisse“ sein könnten. Ferner ist sein Schlusskommentar, dass Prophet Yunus (ع) drei Übertretungen beging unbegründet und ist nicht einmal erkenntlich anhand der einschlägigen Verse und auch ohne jede Bestätigung durch den Koran. Die Behauptung, dass Prophet Yunus (ع) der Übertretungen schuldig war, oder dass Propheten und Gesandte sündigten, ist pure Blasphemie und eine offene Widersprechung der Koran-Verse, die die Propheten ehren, wie z. B folgender:

 

Diese sind jene, denen Allah seine Gunst erwiesen hat, von den Propheten der Nachkommenschaft Adams, und von jenen, die wir mit Nuh (Noah) getragen haben und von der Nachkommenschaft Ibrahims (Abraham) und Israels, und von jenen die wir führten und auserwählten. Wenn die Zeichen des Barmherzigen ihnen verlesen werden, werfen sie sich nieder und weinen (19-58).

 

Und Frieden sei mit den Gesandten (37:181)

 

* Manche Überlieferungen besagen, dass dreimal Lose gezogen wurden und Yunus (ع) dreimal verloren hat. Vielleicht will der Ausdruck „ein beladenes Schiff“ auf die sehr geringe Wahrscheinlichkeit hindeuten, dreimal hintereinander den Namen der gleichen Person zu ziehen, wobei doch so viele Menschen auf dem Schiff waren. Das bedeutet, was auch immer das Schiff gefährdete, es ging um Yunus (ع).

0
0% (نفر 0)
 
نظر شما در مورد این مطلب ؟
 
امتیاز شما به این مطلب ؟
اشتراک گذاری در شبکه های اجتماعی:

latest article

Ein Ereignis welches neben Karbala zu den größten Tragödien in der islamischen ...
VORTRAG ZUM IMAM MAHDI
Danach musste Imam Ali (ع) über ein Jahr lang, gegen Muawiya kنmpfen. Muawiya, ...
Wirtschaftliche Situation vor vor seinem Erscheinen
Traktat zur Diversität in der islamischen Jurisprudenz
Techniken des Vorspiels
Der Gottesdienst von Imam Musa al-Kadhim (ع)
Die Unfehlbarkeit der Ahlulbayt (a.)
Wirtschaftliche Situation vor vor seinem Erscheinen
Einer unserer hohen und einflussreichen Gelehrten sagte einmal:

 
user comment