Rolle der Frauen in seiner Bewegung
Aus Riwaayaat, in denen von der Rolle der Frauen vor und nach dem Erscheinen Imaam Mahdis (a) die Rede ist, erfahren wir einige bemerkenswerte Hinweise.
Laut einiger Riwaayaat sind die meisten Anhänger des Dadschdschaal Juden, darunter auch Frauen.
Doch wird es natürlich auch zahlreiche gläubige und tugendhafte Frauen geben, die sich ernsthaft um die Aufrechterhaltung und Unbeschadetheit ihrer religiösen Überzeugung bemühen und unter den Zuständen vor dem Erscheinen Mahdis (a) leiden.
Einige dieser standhaften Frauen sind von dschihaadfreudiger Gesinnung, treten im Rahmen ihrer Öffentlichkeitsarbeit gegen Dadschdschaal zu Felde und klären über sein verderbgtes Wesen und Verhalten auf.
Gemäß einiger Riwaayaat werden sich vierhundert Frauen an der Seite Imaam Mahdis (a), der sich zur Weltrevolution erhebt, aktivieren. Vorwiegend engagieren sie sich auf dem medizinischen Sektor und bemühen sich um die Behandlung und Versorgung der Verletzten und Erkrankten.
Allerdings gibt es bezüglich der Anzahl der Frauen, die ihn begleiten werden, unterschiedliche Angaben. In einigen Überlieferungen werden dreizehn Frauen genannt, die gleich zu Beginn an seiner Seite sind. In anderen ist von 7800 Frauen die Rede, die Imaam Mahdi (a) nach seinem Aufbruch begleiten und unterstützen.
In dem Buch "Fitan" von Ibn Hammaad heißt es: "Die Zahl der Gläubigen zur Zeit, da sich Dadschdschaal erhebt, sind 12.000 Männer und 7.700 oder 7.800 Frauen.
Der Gesandte Gottes (s) ließ wissen:
"Issabn i Mariam (Jesus) kommt, begleitet von 800 Männern und 400 Frauen, hernieder. Sie sind die besten, die auf Erden leben bzw. einst hernieden lebten."
Von Imaam Baaqir (a) wird folgende Mitteilung überliefert:
"Bei Gott, ein wenig mehr als 300 Personen werden kommen, und unter ihnen werden fünfzig Frauen sein."
Mufadhdhal ibn Umar berichtet von Imaam Ssaadiq (a) folgende Mitteilung:
"Dreizehn Frauen begleiten Imaam i Qaa`im".
Als ich (Mufadhdhal) ihn fragte, was diese Frauen tun und welche Aufgaben sie erfüllen werden, antwortete er:
"Sie werden Wunden behandeln und die Kranken betreuen, ebenso wie es die Frauen, die den Propheten begleiteten, taten."
Ich fragte ihn nach den Namen der dreizehn Frauen, worauf er erwiderte: "Qanwaa, die Tochter des Raschid; Umm Ayman; Hubaabah Waalibiah, Ssumayah, die Mutter des Ammaar Yaasser; Subaydah; Umm Khaalid Ahmassiyah; Umm Ssa`id Hanafiah; Ssiaanah Maaschitah und Umm Khaalid Dschuhniah."
In dem Buch "Muntakhab ul bassaa`ir" werden zwei Frauen, namens Watirah und Ahbaschiah" genannt, die zu den Gefährten und Helfern Imaam Mahdis (a), des Sich-Erhebenden, gehören.
Einige Riwaayaat begnügen sich mit dem Hinweis, dass auch Frauen Imaam Mahdi (a) begleiten werden. Über deren Anzahl sagen sie jedoch nichts aus.
Auch die Geschichte berichtet über sie...
In den Riwaayaat, die Mufadhdhal ibn Umar bringt, ist ganz konkret von dreizehn Frauen, die Imaam Mahdi (a) begleiten werden, die Rede. Allerdings werden nur neun namentlich genannt. Dass Imaam Ssaadiq (a) sie nennt, motiviert dazu, einen Blick auf ihr Leben und Wirken zu werfen, um zu verstehen, warum Imaam Ssaadiq namentlich auf sie hinweist.
Sie alle zeichnen sich durch Qualitäten aus, und die meisten von ihnen bewiesen sich in ihrem Widerstand gegen den Feind Gottes. Einige von ihnen, wie beispielsweise Ssiaanah, waren Mutter mehrerer Schahide und fanden auch selber das Schahaadat. Andere, wie Ssumayah, ertrugen, um ihres Glaubens willen, von dem sie nicht abließen, schwerste Folterqualen. Bis zum Schahaadat.
Und wieder andere, wie Umm Khaalid, gaben um der Verteidigung des Islam willen ihre körperliche Unversehrtheit preis und nahmen auf ihrem Wege Körperbehinderung in Kauf.
Daneben gab es auch jene wie Subaydah, die sich durch irdischen Glanz und Flitter und materielle Güter von ihrem Glauben nicht abbringen ließen. Im Gegenteil, sie setzten ihre Möglichkeiten auf dem Wege ihrer islamischen Überzeugung ein und trugen u.a. zur Aufrechterhaltung des Hadsch bei, der zu den wesentlichen Maximen des Islam und den religiösen Säulen zählt.
Oder auch sie, in deren Obhut (spätere) Führer und „Walis“ der islamischen Gesellschaft aufwuchsen und, getragen von hoher Geistigkeit, hervorragende Töchter und Söhne erzogen.
Wieder andere waren wie jene junge Frau, die ihren zu Tode gepeinigten Vater auf ihren Schultern heimtrug und unterwegs, bevor er das Schahaadat fand, mit ihm sprach. (Auf sie werden wir gleich noch zu sprechen kommen.)
Kurz, sie alle gehören zu den sich mit ihrem ganzen Sein einsetzenden Frauen, die im Zuge ihres Engagements und Opfermutes bewiesen, dass sie sehr wohl in der Lage sind, an der schweren Verantwortung, die der islamischen Weltregierung obliegt, mitzutragen.
Und nun zu einigen dieser Frauen:
1- Ssabaanah:
In dem Buch "Khassaa`iss i faatimiyah" heißt es:
An der Seite Mahdis (a) wird es (u.a.) dreizehn Frauen geben, die ins irdische Leben zurückkehrten und sich um die Behandlung der Verletzten kümmern werden. Eine dieser Frauen ist Ssabaanah, die Gattin des Hesqil und Kosmetikerin der Tochter Pharaos. Hesqil aber, ihr Gatte, war ein Vetter Pharaos und dessen Schatzhalter. Er war, wie berichtet wird, der „Gläubige“ derer aus dem Hause Pharaos und glaubte an die Lehre des Propheten seiner Zeit, Moses (a).
Der Prophet (s) berichtete:
"In der Nacht meiner Himmelsreise, im Raume zwischen der Heiligen Moschee in Mekka und der „Fernen Moschee“ ("Masdschid i aqssaa", Jerusalem) vernahm ich plötzlich wundervollen Duft, den ich zuvor niemals verspürt hatte. Ich fragte Gabriel nach dem Duft, worauf er antwortete:
O Gesandter Gottes, die Gattin des Hesqil fand zu Glauben an das, was Moses (a), der Sohn des Imraan, lehrte. Sie, die im Harem des Pharao als Kosmetikerin tätig war, hielt ihren Glauben jedoch geheim. Als sie eines Tages die Tochter des Pharao frisierte, fiel ihr der Kamm aus der Hand. Ganz unwillkürlich rief sie aus: "Bism i llaah" (im Namen Allaahs)...". Die Tochter des Pharao fragte: "Priesest du meinen Vater?"
"Nein, sondern den, der deinen Vater schuf und ihn sterben lassen wird."
Die Tochter Pharaos eilte sogleich zu ihm und sagte: "Die Kosmetikerin in meinem Haus glaubt an die Lehre des Mose."
Pharao ließ Ssabaanah sogleich zu sich bringen und fragte sie: "Gestehst du, dass ich eine Gottheit bin?"
Ssabaanah erwiderte: "Niemals werde ich das tun. Ich werde mich von dem wahren Gott nicht abwenden und dich nicht anbeten..."
Pharao befahl, den kupferne Backofen anzuheizen. Als dieser rotglühend war, ließ er die Kinder Ssabaanahs, vor ihren Augen, hineinwerfen.
Als sie das kleinste Kind, das sie in ihren Armen hielt, ergreifen und in die Backstelle werfen wollten und Ssabaanah, entsetzt, dem Schein nach widerrufen und sich von ihrem Glauben abwenden und ihn verhöhnen wollte, begann das Kind, auf göttliches Geheiß hin, zu sprechen und sagte:
"Mutter, sei langmütig, denn du bist auf dem richtigen Weg..."
Pharao ließ Ssabaanah und das Kind ins Feuer werfen. Als sie zu Asche verbrannt waren, wurde diese in diese Erde gestreut, die bis zum Tage der Auferstehung diesen Wohlgeruch, den du vernimmst, verströmen wird.“
Auch diese Ssabaanah gehört zu den Frauen, die erneut zu irdischem Leben erwachen, ins Erdenleben zurückkehren und an der Seite Imaam Mahdis (a) ihre Aufgaben erfüllen werden.
2- Umm i Aiman
Ihr eigentlicher Name ist Barkah. Sie diente im Hause des Propheten, wie sie schon zuvor im Hause dessen Vaters, Abdullaah, gedient hatte. Nach Abdullaah war sie ins Haus Muhammads (s) gekommen, den sie in seiner Kindheit betreut hatte.
Der Prophet nannte sie "Mutter" und sagte: "Sie ist mir aus meinem Elternhaus geblieben."
Umm i Aiman hatte von Ubaid Khasradschi, ihrem ersten Gatten, einen Sohn namens Aiman. Aiman gehörte zu jenen, die von Mekka nach Medina ausgewandert waren und sich an der Seite des Propheten im Dschihaad eingesetzt hatten. Im Kriege Hunayn fand er das Schahaadat.
Als Umm i Aiman unterwegs, auf dem Wege von Mekka nach Medina, dem Verdursten nahe war, kam Wasser vom Himmel zu ihr hinab, von dem sie trank und es sie danach niemals mehr in ihrem Leben dürstete.
Als der Prophet starb, weinte sie, ohne sich beruhigen zu können. Als man sie nach dem Grund fragte, antwortete sie: "Dass er sterben würde, war mir klar, doch weine ich, weil nun keine (göttliche) Offenbarung mehr hinabkommen wird."
Im Zusammenhang mit der "Fadak"-Debatte zog Faatimah-Sahraa (a) Umm i Aiman als Zeugin hinzu. Umm i Ayman starb in der Zeit des Kalifen Uthmaan.
3- Subaidah
Sie war eine Gattin Harun ar Raschids und gehörte – insgeheim - zur Schi`ah. Als Harun dies erfuhr, schwor er, sich von ihr zu trennen.
Subaidah war bekannt für Güte und Hilfsbereitschaft. In einer Zeit, als in Mekka Wasser sehr knapp war und ein Beutel Wasser einen Gold-Dinar kostete, stillte sie den Durst der Hadschpilger und wahrscheinlich auch den durstiger Bewohner der Stadt.
Sie ließ Kanäle anlegen, die das Wasser von außerhalb der Stadt, aus einer Entfernung von zehn Meilen, zur Ka`ba geleiteten.
Subaidah hatte 100 Sklavinnen, die allesamt den Koran auswendig zu rezitieren vermochten und angewiesen waren, eine nach der anderen - jeweils ein Zehntel des Koran vorzutragen,
so dass aus Subaidahs Haus unentwegt Koranlesungen zu hören waren, ähnlich dem Summen der Honigbienen...
4- Ssumaiyah, Mutter des Ammaar i Yaassir
Sie war die siebte Person, die sich dem Islam zuwandte und gehörte zu denen, die grausamste Folter ertragen musste. Bisweilen, wenn der Prophet an Ammaar und dessen Eltern vorüberkam und sah, wie sie in brennender Sonne auf der heißen Erde Mekkas lagen und gefoltert wurden, sagte er:
"Ertragt es, haltet durch und wisset, dass euch das Paradies verheißen ist."
Letztendlich aber durchbohrte Abu Dschahl Ssumaiyah mit seiner Lanze, woraufhin sie das Schahaadat fand. In der islamischen Geschichte ist sie die erste Frau, die Schahid (Märtyrerin auf dem Wege Gottes) wurde.
5- Umm i Khaalid
Als Yussof ibn Umar, Gouverneur von Irak, Said ibn Ali in Kufeh hatte töten lassen, ließ er auch Umm i Khaalid, die der Zugehörigkeit zur Schi`ah Alis (a) und der Sympathie für die Widerstandsbewegung Saids beschuldigt wurde, die Hand abschlagen.
Abu Bassir berichtete: Ich war bei Imaam Ssaadiq (a), als Umm i Khaalid, der die Hand abgeschlagen worden war, kam und der Imaam mich fragte:
"Bassir, möchtest du hören, was Umm i Khaalid sagt?"
Ja gern, antwortete ich. Umm i Khaalid kam hinzu, sprach und ich erkannte, dass ihre Rede gut und klug war. Der Imaam (a) sprach mit ihr über Dinge, die das "Wilaayat" (Führung) betrafen als auch darüber, das dem Widersacher (Gottes) keine Gefolgschaft zu leisten ist..."
6- Hubaabah Waalibiah
Schaykh Tussi ordnet sie den Gefährten Imaam Hassans (a) zu, und Ibn Daawud sagt, dass sie zum Gefolge Imaam Hassans, Imaam Hussains, Imaam Ssadschaads und Imaam Baaqirs (a) zählte.
Andere sagten, dass sie acht Imaame, bis hin zu Imaam Ridhaa (a), begleitet habe.
Auch wurde berichtet, dass Imaam Ridhaa (a) sie in seinem eigenen Gewand beigesetzt habe.
Wie es heißt, starb sie im Alter von 240 (Mondkalender-)Jahren. Zweimal in ihrem Leben fand sie zu Jugend zurück. Einmal durch Wunderwirken Imaam Ssadschaads (a) und das zweite Mal durch den achten Imaam. Sie ist es, die immer einen kleinen Stein bei sich trug, der von acht Imaamen (a) signiert wurde.
Von Hubaabah Waalibiah wird u.a. folgendes überliefert. Sie erzählte, dass sie zu Amir al mu`minaan Ali (a) gegangen sei und ihn nach dem Zeichen des Imaamats gefragt habe. Worauf der Imaam antwortete:
"Gib mir deinen kleinen Stein."
Sie reichte ihn ihm, woraufhin er ihn mit seinem Ring (Siegelring) signierte, dessen Zeichen sich in den Stein einprägte. Daraufhin sprach Ali (a) zu ihr:
"O Hubaabah, wer sagt, dass ihm das Imaamat obliegt und diesen Stein wie ich signiert, ist Imaam. Ihm zu folgen ist Pflicht. Imaam ist, wer über alles, was er möchte, Wissen hat."
Hubaabah fuhr fort:
Als Ali (a) das Diesseits verlassen hatte, ging ich zu Imaam Hassan (a), dem nun das Imaamat oblag.
Er war gerade dabei, die Fragen der Leute anzuhören. Als er mich sah, sprach er mich an:
"O Hubaabah Waalibiah...",
Ja, Herr..., anwortete ich.
Er:
"Gib mir das , was du bei dir trägst..."
Ich gab ihm den Stein, und er signierte ihn, ebenso wie auch Ali (a) es getan hatte, mit seinem Ring. Auch sein Siegel prägte sich in den Stein ein...
Nachdem auch er nicht mehr war, suchte ich Imaam Hussain (a) auf, der sich in der Moschee des Gesandten Gottes ( in Medina) befand. Er rief mich zu sich, hieß mich willkommen und sagte:
"Das, weswegen du gekommen bist, ist offenkundig. Du möchtest ein Zeichen meines Imaamats, nicht wahr?"
Ich bestätigte es, woraufhin er sprach:
"Reiche mir das, was du bei dir trägst."
Ich gab ihm den kleinen Stein und er signierte ihn mit seinem Ring. Und wieder ward das Zeichen in den Stein eingetragen...
Nach Imaam Hussain (a) suchte ich Imaam Ssadschdschaad (a) auf. Ich war inzwischen 113 Jahre alt und zittrig geworden.
Imaam Ssadschdschaad war im Gebet, in Ruku`und Sadschdah, versunken und bemerkte mich nicht.
Ich dachte, diesmal ohne sein Zeichen fortzugehen, als er mit seiner Hand auf mich wies, woraufhin ich zu Jugend fand...
Ich fragte ihn: "Wiewiel (Zeit) ist von der Welt vergangen und wieviel liegt noch von ihr?"
Woraufhin er erklärte: "Darüber, was vergangen ist, ja..., doch das, was noch vor ihr liegt, nein..."
Mit anderen Worten, das, was vor uns war, ist uns bekannt, doch das, was kommen wird, betrifft die Zukunft, über die Gott Wissen hat. Dass ich darüber spreche, ist nicht ratsam.
Und er fügte hinzu:
"Gib mir das, was du bei dir trägst."
Ich gab ihm den Stein, und auch er drückte sein Zeichen in ihn ein.
Nach ihm signierten auch Imaam Baaqir (a) und nach ihm Imaam Ssaadiq (a) den Stein.
Einige Jahre später suchte ich Imaam Kaasim (a) auf, und auch er signierte den kleinen Stein mit seinem Zeichen. Nach ihm ging ich zu Imaam Ridhaa (a), der ebenfalls sein Zeichen in das Steinchen eindrückte...“
Hubaabah lebte danach noch neun Monate.
7- Qanwaa`, Tochter des Raschid Hidschri
Wenngleich auch schiitische und sunnitische Quellen wenig über sie, über ihre Persönlichkeit und Besonderheiten berichten, gibt doch das, was über Qanwaas Aussagen bezüglich Gefangenschaft und Schahaadat ihres Vaters durch Ibn Siaad zu lesen ist, zugleich auch Auskunft über ihre eigene Glaubensfestigkeit und ihre Liebe und Treue für Islam, Schi`ah und Amir al mu`minaan Ali (a).
Abu Hayaan Badschli sagte:
Ich fragte Qanwaa`, die Tochter des Raschid Hidschri: Was hörtest du von deinem Vater an Hadithen und Riwaayaat?
Sie: Mein Vater erzählte, dass Ali (a) ihn fragte:
"O Raschid, wirst du langmütig sein, wenn der "Adoptivsohn" der Bani Umayyah (Ibn Siaad) dich zu sich bringen, dir Hände und Füße fesseln und die Zunge abschneiden lassen wird?"
Raschid fragte zurück: Wird mir das Paradies dann offenstehen?
Er: "O Raschid, du wirst in dieser und jener Welt an meiner Seite sein..."
Qanwaa`sagte: Bei Gott, nach einiger Zeit ließ Ibn Siaad meinen Vater zu sich kommen und forderte ihn auf, Ali (a) zu verhöhnen. Doch mein Vater weigerte sich. Niemals würde er das tun.
Worauf Ibn Siaad ihn fragte: Wie hat Ali deine Hinrichtung geschildert?
Mein Vater erwiderte: Mein Freund Ali (a) tat mir kund, dass sie von mir verlangen werden, Ali zu verhöhnen. Ich würde mich jedoch weigern, weshalb sie mir Hände und Füße abschlagen als auch die Zunge abschneiden werden.
Ibn Siaad daraufhin: Bei Gott, ich werde mit dir anders vorgehen als Ali sagte...
Und er ließ ihm Hände und Füße abschlagen, die Zunge aber nicht.
Qanwaa`berichtete weiter:
Ich trug meinen Vater auf meinen Schultern fort. Fragte ihn unterwegs, ob er Schmerzen habe, was er verneinte. Nur Druck, den Druck der Leute um ihn herum verspüre er...
Als ich meinen Vater aus dem Schloß Ibn Siaads hinaustrug, umringte uns eine Menschenmenge. Mein Vater nutzte die Gelegenheit und bat um Feder, Tinte und Papier, um niederzuschreiben zu lassen, was sich zugetragen hatte.
Ibn Siaad hörte davon und ließ ihm nun auch die Zunge abschneiden.
Noch in der gleichen Nacht starb mein Vater und fand das Schahaadat...
Engagement der Frauen in der Zeit des Propheten
Angesichts dessen, dass - wie berichtet wird - Frauen in der Zeit, da Imaam Mahdi (a) regieren wird, die gleiche Rolle innehaben werden wie zu Beginn des Islam, wollen wir in aller Kürze auf ihre Bedeutung in den Tagen des Propheten hinweisen.
Und wenngleich es in einigen Riwaayaat heißt, dass sie die Verwundeten und Kranken behandelten und betreuten und dies möglicherweise zu ihren wesentlichen Aufgaben in der Zeit des Propheten gehörte, engagierten sie sich dennoch auch auf anderen Ebenen. Das gleiche aber gilt auch für die Zeit der Regierung Imaam Mahdis (a).
Imaam Ssaadiq (a) teilte mit:
"Die gleichen Aufgaben, die die Frauen in den Tagen des Propheten wahrnahmen, werden sie auch in der Regierungszeit Imaam Mahdis (a) erfüllen."
Zu Beginn des Islam versorgten die Frauen, in Kriegszeiten, beispielsweise die Dschihaadler mit Wasser und Nahrung, kochten das Essen, kümmerten sich um die Beschaffung von Medikamenten, Verbandsmaterial und auch Waffen, reparierten sie und machten sie einsatzfähig, trugen die Gefallenen (Schahide) hinter die Frontlinie, beteiligten sich an den Verteidigungskriegen, spornten die Männer an, sich an den Kämpfen gegen den Feind Gottes zu beteiligen und vieles andere mehr...
Imaam Ssaadiq (a) vergleicht das Engagement der Frauen in der Zeit des Governments Imaam Mahdis (a) mit dem zu Beginn des Islam, was uns veranlasste, auch auf diese frühe islamische Epoche einen Blick zu werfen.
Zu den Frauen, die sich dieszüglich besonders hervortaten, gehörten:
1- Umm i Atiyah:
In sieben Gefechten versorgte sie die Verletzten, verband deren Wunden und trug, wie sie selber sagte, die Sorge für die Waffen der islamischen Kämpfer.
2- Umm i Amaarah (Nassibeh):
Ihre Kühnheit im Kriege Uhud war dermaßen, dass der Prophet sie lobte und würdigte.
3- Umm i Abiyah:
Sie gehörte zu den sechs Frauen, denen der Zugang zur Festung Khaibar gewährt wurde. Der Prophet hatte sie, als sie dorthin kamen, zunächst gefragt:
"Wer hat euch gesagt, hierher zu kommen?"
Umm i Abiyah berichtete diesbezüglich:
„Als wir in den Augen des Propheten Unmut über unser Kommen sahen, erwiderte ich:
Wir bringen Medikamente zur Behandlung der Verwundeten...
Der Prophet erklärte sich daraufhin mit unserem Bleiben einverstanden. Unsere Aufgabe war, die Verletzten zu versorgen und das Essen zu kochen."
4- Umm i Aiman:
Auch sie fungierte in Kriegen als Sanitäterin.
5- Hamnah:
In Kämpfen versorgte sie die Verletzten mit Wasser und behandelte deren Wunden. Ihren Gatten, Bruder und ihren Onkel (mütterlicherseits) verlor sie im Krieg.
6- Rabi`ah, Tochter des Mu`uudh:
Sie behandelte die Wunden der Verletzten.
Sie selber sagte: Ich begleitete den Propheten an die Front und sorgte für die Überführung der Märtyrer nach Medina.
7- Umm i Siaad:
Auch sie zählt zu den sechs Frauen, die während des Khaibar-Gefechtes als Sanitäterinnen wirkten.
8- Umaiyah, Tochter des Qais:
Sie wurde nach der Hidschrah (nach der Auswanderung der Muslime aus Mekka) Muslima und berichtete:
Mit einer Gruppe Frauen der Bani Ghafaar suchte ich den Propheten auf. Wir sagten:
Wir möchten euch nach Khaibar begleiten, um dort die Verletzten zu behandeln und für die Kämpfer zu sorgen. Der Prophet zeigte sich darüber erfreut und antwortete:
"Mit Gottes Hilfe macht euch auf den Weg dorthin."
9- Laila Ghafaariah:
Sie berichtete, dass sie den Propheten, als Sanitäterin, an die Front begleitete.
10- Umm i Ssalim:
Sie versorgte, obwohl sie schwanger war, im Gefecht zu Uhud die Kämpfer mit Wasser und nahm auch am Hunain-Gefecht teil.
11- Ma`aadheh Ghafaariah:
Sie betreute die Kranken und versorgte die Wunden der Verletzten.
12- Umm i Ssanaan Aslamiah:
Als man gegen Khaibar aufbrach, sagte sie zu dem Propheten: Ich möchte mit euch ziehen und die Kranken betreuen, die Wunden behandeln, den Dschihaadlern beistehen, ihre Ausrüstung in Ordnung halten und die Durstigen mit Wasser versorgen.
Der Prophet antwortete: "Es ist gut, mach dich mit meiner Gattin - Umm i Ssalamah - auf den Weg dorthin."
13- Faatimah-Sahraa (a):
Muhammad ibn Muslimah berichtete:
Im Kampf zu Uhud bemühten sich Frauen um die Wasserversorgung. Vierzehn waren es, auch Faatimah-Sahraah (a) (damals noch sehr sehr jung) befand sich unter ihnen.
Die Frauen banden sich Wasser und Nahrung auf den Rücken, versorgten die Verletzten, verbanden ihnen ihre Wunden und stillten Durst und Hunger der Kämpfer.
14- Umm i Ssalit:
Umar ibn Khattaab berichtete: Im Kriege Uhud trug Umm i Ssalit in Wasserschläuchen das Wasser für uns und kümmerte sich um die Ausbesserung der Ausrüstung.
15- Nassibeh:
Gemeinsam mit ihrem Gatten und zwei Söhnen nahm sie am Gefecht zu Uhud teil. Sie war Wasserträgerin und versorgte die Verwundeten mit Wasser. Als der Krieg an Heftigkeit zunahm, kämpfte auch sie und erlitt - durch Schwert und Speer - zwölf Verletzungen.
16- Anissah:
Im Gefecht zu Uhud suchte sie den Propheten (s) auf und sagte: "O Gesandter Gottes, mein Sohn - Abdullah Ibn Ssalamah - der schon am Badr-Krieg teilnahm, hat nun im Gefecht zu Uhud das Schahaadat gefunden. Ich möchte ihn nach Medina überführen lassen, um ihn dort zu beerdigen. In meiner Nähe, mir zum Troste...
Der Prophet erlaubte es ihr. Anissah hüllte den Leichnam ihres Sohnes in einen Abaa und brachte ihn, gemeinsam mit einem weiteren Schahid namens "Madschdar Ibn Siaad", auf einem Kamel nach Medina.
Dies waren einige Beispiele für die Aktivitäten der Frauen an der islamischen Front, zu Zeiten des Gesandten Gottes (s).
Allerdings wird ihr Engagement auch die Frontkämpfer zu höchstmöglichem Einsatz motiviert haben...
In der Zeit nach dem Erscheinen Imaam Mahdis (a) werden die Frauen ähnliche Aufgaben wie in den Tagen des Propheten und die verschiedensten Verantwortungen übernehmen. Unter anderem im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit, beispielsweise werden sie die Gesellschaft über "Dadschdschaal" aufklären und vor ihm warnen.
Abu Ssa`id Khadari sagte: Wo immer Dadschdschaal auch hingeht, vorher schon wird eine Frau namens La`ibah (Ta`yebeh) dorthin eilen, um die Leute vor ihm zu warnen: "Gebt acht, Dadschdschaal kommt zu euch. Haltet euch von ihm fern und hütet euch vor ihm."