Washington (Washington Post) - In der für religiöse Großereignisse bekannten Nationalkathedrale Washingtons fand heute erstmals das islamische Freitagsgebet statt.
In der ökumenischen Episkopalkathedrale, in der neben Trauergottesdiensten für verstorbene Präsidenten und anderen christlichen Feierlichkeiten von nationaler Bedeutung auch hochrangige interreligiöse Gottesdienste stattfinden, sollte mit dem islamischen Freitagsgebet ein Zeichen gesetzt werden, schrieb die "Washington Post" in einer Vorausmeldung.
"Die Welt soll sehen, dass die christliche Gemeinschaft unser Partner ist und unsere Religionsfreiheit in der gleichen Weise unterstützt wie wir für Religionsfreiheit für alle Minderheiten in islamischen Ländern eintreten", zitierte die "Washington Post" Rizwan Jaka, einen Sprecher der bekannten ADAMS-Moschee in Sterling, VA. "Lasst uns der Welt eine Lektion erteilen."
Die Initiative zu dem Freitagsgebet für etwa hundert geladene Gäste entstand aus der guten Zusammenarbeit der Gottesdienstleiterin der Kathedrale, Reverend Gina Campbell, mit dem südafrikanischen Botschafter in den USA, Ebrahim Rasool, bei der Vorbereitung einer Trauerfeier für Nelson Mandela. "Tiefe Beziehungen entstehen aus dem Gebet", sagte Reverend Campbell dazu in einem Statement - "jenseits von Politik und Wissenschaft".
Die Veranstaltung wurde von der Kathedrale und mehreren islamischen Vereinigungen unterstützt, unter anderem dem Rat für amerikanisch-islamische Beziehungen, der Islamischen Gesellschaft Nordamerikas und dem Rat für muslimische öffentliche Angelegenheiten. Das Freitagsgebet wurde von Botschafter Rasool gehalten und fand in einem Bereich der riesigen Kathedrale mit einer Bogenarchitektur und sparsamem Bilderschmuck statt, der fast an eine Moschee erinnert.
source : german.irib.ir