Die Leugner vergelten das wahre
Wort mit Schlechtem
Sie sagten: "Ihr seid für uns ein böses Omen. Und wenn ihr kein Ende macht, dann werden wir euch gewiss steinigen, und so trifft euch unsere schmerzliche Strafe." Sie sprachen: "Euer böses Omen seid ihr selbst! Und dies, obwohl ihr gewarnt seid. Nein, ihr seid ein maßloses Volk!" (Sure Ya Sin, 18-19)
In dem oben aufgeführten Vers wird von der Reaktion auf die Ratschläge erzählt, welche die Gesandten erführen, als sie in eine Stadt kamen, in der sie die Menschen ermahnten. Wie man anhand dieses Beispiels erkennen kann wurden die frommen Muslime, die zum wahren Wort der rechten Religion aufgerufen haben, direkt bedroht. Und der einzige Grund für diese Drohungen bestand darin, dass sie zu Allah und Seiner Religion aufgerufen haben. Deswegen wurden sie mit großem Hass und Wut bedacht. Es verhält sich so, dass dieser Hass und diese Wut manchmal den Zeitgeist widerspiegeln. Allah erläutert im Quran diese Denkweise der Leugner folgendermaßen:
Fürwahr, die Ungläubigen möchten dich gerne mit bloßem Blick zu Fall bringen, wenn sie diese Ermahnung hören. Und sie sagen: "Seht, er ist wirklich besessen!" Doch dies ist nichts anderes als eine Ermahnung für alle Welt. (Sure al-Qalam, 51-52)
Wie Allah uns mit dem oben genannten Vers wissen lässt, verspüren die Leugner gegenüber den Gesandten einen solch tiefen Hass, nur weil diese sie zum Recht aufrufen und sie ans Jenseits und den Tag der Abrechnung erinnern. Dabei sind solche Reaktionen nur ein Zeichen für ihre Hilflosigkeit und ihre Hoffnungslosigkeit gegenüber dem Recht. Weil sie keinerlei Erklärung gegenüber dem Recht haben, versuchen sie die frommen Muslime auf diese Art zum Schweigen zu bringen und die Wahrheit zu verschleiern. Die Gläubigen hingegen lassen sich von solchen Reaktionen nicht abbringen und sie verbreiten weiterhin auf die Art und Weise, wie Allah ihnen geheißen hat, das wahre Wort.
Der Quran nennt uns das Beispiel des Propheten Abrahams, der seinen Vater dazu aufruft Allah zu folgen und die Reaktion des Vaters. Dieses Beispiel ist sehr geeignet um die gegensätzlichen Haltungen zu beschreiben.
Als er zu seinem Vater sprach: "O mein Vater! Warum verehrst du, was weder hört noch sieht und dir nichts nützt? O mein Vater! Siehe, nun ist zu mir Wissen gekommen, das nicht zu dir kam. So folge mir, damit ich dich auf den rechten Pfad leite. O mein Vater! Diene nicht dem Satan. Wahrlich, der Satan war ein Rebell gegen den Erbarmer. O mein Vater! Ich fürchte fürwahr, dass dich eine Strafe des Erbarmers trifft und dass du ein Freund des Satans wirst," Er sagte: "Verwirfst du meine Götter, o Abraham? Gibst du dies nicht auf, wahrlich, dann steinige ich dich, So halte für eine Weile Abstand von mir!" Er sprach: "Frieden sei mit dir! Ich werde meinen Herrn um Verzeihung für dich anflehen. Er ist gewiss gütig zu mir. Doch ich will mich von euch trennen und von dem, was ihr neben Allah anruft. Und ich will zu meinem Herrn beten; meinen Herrn werde ich gewiss nicht umsonst anrufen!" (Sure Maryam, 42-48)
Es gibt nur einen Grund, weshalb der eigene Vater dem Propheten Abraham, der selber so ein hoch moralischer und sanftmütiger Prophet Allahs war, eine so feindselige Haltung angenommen hat: Der Propheten Abraham versuchte ihn zu Allah zu rufen, er lud ihn also dazu ein dem wahren Wort zu folgen... Während Prophet Abraham das getan hat, verhielt er sich seinem Vater gegenüber ausgesprochen respektvoll und verwendete schöne Formulierungen, doch sein Vater reagierte darauf mit hasserfüllten Antworten. Und dennoch hat der Prophet Abraham sein Verhalten nicht verändert, er hat sich in Frieden von seinem Vater, der in seiner Unwissenheit verhaftet geblieben ist getrennt, so wie Allah es befohlen hat.
Diejenigen, die das wahre Wort überhören
Wie wir auf den vorherigen Seiten gesehen haben reagieren diejenigen, die dem Wort der Frommen nicht folgen, oft sehr unterschiedlich. Einige verhalten sich aggressiv, andere wenden sich ab, wieder andere sind hasserfüllt und weisen die Worte wütend zurück. Aber es gibt auch Diejenigen, die sämtliche Ratschläge überhören und gar nicht reagieren. Allah hat uns im Quran auch mit diesen Menschen bekannt gemacht. Es handelt sich dabei um Menschen, „… in deren Herzen Krankheit ist, und für die, deren Herzen verhärtet sind...“ um es mit einem Quranvers auszudrücken. (Sure al-Hadsch, 53). Was auch immer die frommen Gläubigen aufrecht und weise erklären, es hat auf diese keinerlei Einfluss. Den Grund dafür, weshalb sie nicht reagieren, beschreibt Allah im Quran folgendermaßen:
... Herzen haben sie, mit denen sie nicht verstehen. Augen haben sie, mit denen sie nicht sehen. Und Ohren haben sie, mit denen sie nicht hören. Sie sind wie das Vieh, ja verirren sich noch mehr. Sie sind die Achtlosen. (Sure al-A'raf, 179)
Einige von ihnen hören dir zwar zu. Aber kannst du Taube hörend machen, wenn sie ihren Verstand nicht gebrauchen wollen? Und andere von ihnen schauen dir zu. Aber kannst du Blinde leiten, wenn sie nicht sehen wollen? Siehe, Allah fügt den Menschen kein Unrecht zu, vielmehr fügen die Menschen sich selber Unrecht zu. (Sure Yunus, 42-44)
Sprich: "Ich warne euch nur der Offenbarung gemäß!"; doch wenn sie gewarnt werden, hören die Tauben den Ruf nicht. (Sure al-Anbiya, 45)
Auch wenn ihre Augen sehen und ihre Ohren hören, sind sie laut dem Quran blind und taub. Insbesondere mit dem Vers „... Doch nicht ihre Augen sind blind; blind sind vielmehr die Herzen in ihrer Brust.“ (Sure al-Hadsch, 46) ist von einer Blindheit der Herzen im übertragenen Sinn die Rede. Das ist eigentlich ein sehr großes Leid, welches Allah den Menschen gegeben hat, welche die Religion ablehnen. Denjenigen, die sich nicht verneigen und die leugnen, hat Allah vollständig den Verstand und das Verständnis aus den Händen genommen. Aus diesem Grund können sie nicht verstehen, obwohl ihnen erklärt wird und sie zuhören. In einem anderen Vers erklärt Allah diesen Zustand der Leugner mit folgenden Worten:
Und einige unter ihnen hören dir zu. Doch Wir haben auf ihre Herzen Hüllen und in ihre Ohren Taubheit gelegt, so dass sie ihn nicht verstehen. Obwohl sie jedes Zeichen (der Wahrheit) sehen, glauben sie nicht daran… (Sure al-An'am), 25)
Und genau deswegen sagt Allah in seinen Versen den Gläubigen, dass es genauso Erfolg versprechend ist einen solchen Menschen aufzurufen, als würde man einen Toten belehren.
Du wirst bestimmt die Toten nicht hörend machen und auch nicht bewirken, dass die Tauben den Ruf hören, wenn sie den Rücken kehren. Und du wirst auch die Blinden nicht aus ihrem Irrtum herausführen. Du kannst nur den hörend machen, der an Unsere Botschaft glaubt, und das sind die Gottergebenen. (Sure an-Naml, 80-81)
Wenn ein Mensch nicht sieht, wenngleich er schaut und das, was er hört und sieht nicht begreift, kurz gesagt das Auge des Herzens verschlossen ist, so ist das für das Gegenüber eine schwer hinzunehmende Reaktion. Doch die Leugner begreifen nicht, dass sie sich in diesem Zustand befinden und dass dies zu ihren Ungunsten ist und verhalten sich weiterhin aggressiv, leugnerisch und egoistisch. Im Quran heißt es, dass diese Menschen in großer Sorglosigkeit befinden und ihre Haltung nicht aufgeben.
Und sie sagen: "Unsere Herzen sind vor dem, wozu du uns aufrufst, verhüllt, und in unseren Ohren ist Taubheit, und zwischen uns und dir ist ein Vorhang. So handle also. Auch Wir werden handeln." (Sure Fussilat, 5)
Aus diesen Worten, die sie verschwenden zeigt sich, dass sie sich nicht über das Ende, welches sie erwartet, bewusst sind. Die Leugner sind blind und sorglos im eigentlichen Sinne. Ohne Zweifel sollte jeder Mensch sich davor hüten einer der Menschen, wie sie im vorherigen Vers beschrieben sind, zu werden. Denn diese Menschen führen ihr Leben ohne etwas begriffen zu haben. Weil sie der Wahrheit Allahs nicht folgen und nicht zuhören, können sie nicht nach der Moral des Quran leben und nicht die Gebote und Ratschläge Allahs befolgen. Weil sie sich von den Mahnungen und den erteilten Ratschlägen abwenden und leugnen, werden sie eines Tages dem Tod ins Auge sehen. Die Qualen, denen die Leugner im Tode begegnen, werden in den Versen folgendermaßen beschrieben:
Sähest du nur die Engel, wie sie die Ungläubigen zu sich nehmen, indem sie ihnen in das Gesicht und auf den Rücken schlagen und (sprechen:) "Kostet die Strafe des Verbrennens! Dies ist für das, was euere Hände voraussandten! Denn Allah ist gegen Seine Diener nicht ungerecht." (Sure al-Anfal, 50-51)
Bevor diese Menschen diesen Tag erleben müssen sollte man sie daran erinnern, dass ihre Ausreden sie am Tag der Abrechnung nicht bewahren werden. Denn dass sie im Leugnen verharren, dem Wege Satans folgen und dem wahren Wort nicht folgen ist ihre eigene Entscheidung. Wie der oben aufgeführte Vers beschreibt, ist Allah seinen Dienern gegenüber nicht ungerecht. Diese Tatsache wird in einem anderen Vers folgendermaßen bekannt gegeben:
Aber Wir zerstören keine Stadt, die keinen Warner gehabt hatte. Zu ihrer Ermahnung; denn Wir sind nicht ungerecht. (Sure asch- Schu'ara', 208-209)
Wer nicht dem wahren Wort folgt,
folgt dem Weg Satans
Wie wir bereits in den vorherigen Kapiteln erwähnt haben, hat Allah zu jeder Zeit mit Hilfe seiner frommen Sklaven die Menschen zur Moral des Quran aufgerufen und Ihn anzuerkennen. Doch abgesehen der Treuen im Glauben, ist die Mehrzahl der Menschen diesem Aufruf nicht gefolgt und auf diese Worte, die zum Wohle des entsprechenden Menschen gesprochen wurden, haben sie mit Schlechtigkeit, Rachsucht und negativ reagiert.
Es lohnt, einen wichtigen Punkt zu betrachten. Nämlich die negative Reaktion der Leugner aus früheren Jahrhunderten, die Quran beschrieben ist. Doch es wäre ein Fehler bei der Lektüre zu meinen, dass dieses Verhalten lediglich in der Vergangenheit vorgekommen ist und heute nicht mehr existiert. Dasselbe falsche Verhalten gibt es auch noch heute, ganz ähnlich wie damals und auch in Zukunft wird es dies noch geben. Aus diesem Grund sollte die Lektüre der alten Geschichten über die Stämme ein Beispiel sein, damit der Mensch nicht die Fehler der Vergangenheit wiederholt und erlebt.
Außerdem sollte eine Person, die Ratschlägen nicht folgt, die Formulierungen der Stämme betrachten, die im Quran genannt sind und dabei denken „So spreche ich nicht, das bedeutet, dass ich keiner derjenigen bin, von denen im Quran die Rede ist.“ Denn das eigentlich Wichtige besteht in der Betrachtung, nachdem diese Worte ausgesprochen wurden und in der Denkart. Während einige Menschen punktgleich dieselben Formulierungen verwenden, wie die Menschen, die im Quran beschrieben wurden, drücken sich manche anders aus oder haben eine andere Haltung. Doch die Geisteshaltung, die dahinter steht, ist immer gleich. Denn auch wenn sich die Zeiten ändern, so ändert sich doch nicht die Geisteshaltung derjenigen, die dem rechten Weg nicht folgen, die dem Ratschlag den Rücken zuwenden und leugnen. Auch wenn Jahrhunderte vergangen sind, so ändert sich doch nichts an der Wahrheit, die im Quran beschrieben ist.
Denn nicht nur der Stamm Noahs hatte sich getäuscht. Der Quran informiert uns, dass sich noch viele andere, die später folgten, ebenso getäuscht haben und ein ähnliches Verhalten aufgewiesen haben.
(Schon) vor ihnen bestritten dies das Volk Noahs und danach die Verbündeten. Jedes Volk plante, sich an Seinen Gesandten zu vergreifen. Und sie stritten mit trügerischen Beweisen, um die Wahrheit dadurch zu widerlegen. Darum erfasste Ich sie, und wie war Meine Züchtigung! (Sure Ghafir, 5)
Dabei haben die Gesandten, die zu diesen Stämmen geschickt wurden und die Muslime, die ihnen folgten, die Menschen vor den Feuern der Hölle deutlich gewarnt. Sie haben Nachricht darüber gegeben, dass diejenigen, die ihren eigenen eitlen Religionen der Religion Allahs den Vorzug geben sowohl auf Erden als auch im Jenseits Schaden und Qualen erleiden werden. Denn der Weg, dem diese Menschen folgen, ist nicht der Weg Allahs, sondern der Weg des Teufels. Und der Teufel ruft den Menschen nicht zur Befreiung auf, sondern zum Höllenfeuer. Allah beschreibt diese Wahrheit in einem Vers folgendermaßen:
Satan ist wirklich euer Feind. So betrachtet ihn auch als Feind. Er lädt ja seine Anhänger dazu ein, Gefährten der Feuersglut zu werden. (Sure al-Fatir, 6)
Indem sie sich abwenden, wenn die Muslime sie zur Gnade und Barmherzigkeit Allahs und zum Paradies aufrufen, folgen diese Menschen der Einladung des Teufels. Niemand würde, wenn man ihn fragt sagen „ich folge nicht dem Quran, aber ich gehorche Satan“ antworten, jeder würde dies weit von sich weisen. Doch egal ob die Leugner dies einsehen oder nicht, wenn sie dem wahren Wort nicht folgen, so haben sie de facto diese Entscheidung getroffen.
Diejenigen, die dem Aufruf zum Paradies und zur Gnade Allahs nicht folgen und stattdessen dem Ruf des Satans folgen und auf seine Predigten hereinfallen, werden im Jenseits dem Verderben anheim gestellt sein. Denn Satan, dem sie gefolgt sind, wird sie auf halbem Weg im Stich lassen. In einem anderen Vers teilt Allah mit, was denjenigen im Jenseits zustoßen wird, die dem Weg Satans gefolgt sind:
Und wenn das Urteil gefällt ist, wird Satan sprechen: "Seht, Allah gab euch ein wahres Versprechen. Ich versprach euch auch (manches), aber hinterging euch. Doch Gewalt hatte ich über euch nicht, sondern rief euch nur, und ihr habt auf mich gehört. Tadelt mich deshalb nicht, sondern tadelt euch selber. Ich kann euch keine Hilfe bringen, und ihr könnt mir nicht helfen. Siehe, ich hatte stets geleugnet, Allah gleich zu sein, Dem ihr mich beigesellt hattet." Siehe, die, welche Unrecht begehen, tıiftt schmerzliche Strafe. (Ibrahim Sure, 22)
Die Prüfungssituation, die wir ganz zu Anfang beschrieben haben, besteht aus dem Aufruf Satans und dem der Gläubigen, diese Tatsache ist für jeden Menschen auf Erden gültig. Doch es obliegt der Persönlichkeit jedes Einzelnen, für welche Richtung er sich entscheidet. Der Mensch sollte nicht außer Acht lassen, dass er das ewige Leben entsprechend seiner Wahl verbringen wird. Diejenigen, die dem Ruf Satans folgen, werden in der Hölle verdammt werden, diejenigen, die sich dem wahren Wort ergeben, werden dafür das ewige Paradies erleben. Es ist an jedem Einzelnen, den Rat zu bedenken und dem wahren Wort zu folgen:
... Jene laden zum Feuer ein. Allah aber lädt mit Seiner Gnade zum Paradies ein und zur Verzeihung und macht den Menschen Seine Botschaft klar; vielleicht nehmen sie es sich zu Herzen. (Sure al-Baqara, 221)