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DIE RELIGIÖSEN HANDLUNGEN

 


Die wichtigsten religiösen Handlungen, die sowohl die Sunniten als auch die Schiiten für erforderlich halten, sind:

1. DIE TÄGLICHEN GEBETE
Jeder Muslim soll täglich fünfmal beten. Vor den Gebeten soll er zuerst die rituellen Waschungen in der vorgeschriebenen Form durchführen. Dann soll der Betetende nach Mekka gerichtet stehen und mit der Absicht sich Gott zu nähern das Gebet, welches er sprechen möchte, in Gedanken oder auch mit Worten nennen (z.B. Mittagsgebet oder Morgengebet). Nach einem "Allaho Akbar "(Gott ist am größten) beginnt das Gebet. Die Absicht des Betenden soll während des gesamten Gebetes gottgefällig sein und nicht mit einer Gott nicht gefälligen Absicht vermischt werden. Wenn jemand während des Gebetes vergisst, dass er betet oder sich nur vor anderen zeigen möchte, wird sein Gebet ungültig. Das Gebet beginnt praktisch nachdem der Betende "Allaho Akbar" sagt und endet mit dem Gruß "Salam".

Jedes Gebet besteht aus zwei, drei, oder vier Teilen (Rok'at)33 und jeder Teil ist noch in mehrere Abschnitte unterteilt:

Im ersten und zweiten Rok'at spricht der Betende die den Koran eröffnende Sure 'Hamd' und danach eine andere Sure, wie z.B. 'Tawĥid' oder 'Qadr'. Im dritten und vierten Rok'at spricht der Betende dreimal eine bestimmte Gottespreisung.

Daraufhin beugt sich der Betende zum Roku', d.h. seine Hände sind auf seine Knie gestützt und der Rücken ist gebeugt. In dieser Haltung preist der Betende ebenfalls Gott.

Danach richtet sich der Betende erneut auf, um dann in die 'Sajdeh' zu gehen. In dieser Haltung berühren nur die Stirn des Betenden, die Handflächen, die Knie und die Spitzen der großen Fußzehen den Boden. Die 'Sajdeh' wird zweimal vollzogen, dabei preist der Betende erneut Gott.

Im zweiten Rok'at erfolgt nach den 'Sajdeh' das 'Taschahhod', d.h. das Bekenntnis der Einheit Gottes und der Prophetschaft von Mohammad und der Segenswunsch für den Propheten und seine Familie (Şalawat). Bei Gebeten mit nur zwei Rok'at wird das Gebet an dieser Stelle mit dem "Salam" beendet. Bei einem drei oder vier Rok'at-Gebet wird das Taschahhod wie im zweiten Rok'at wiederholt.

Im letzen Rok'at jedes Gebetes  folgt zum Abschluss das "Salam", d.h. man begrüßt den Propheten Mohammad (s.a.a.s.), die rechtschaffenen Diener Gottes und auch alle betenden Muslime und wünscht ihnen den Segen und die Gnade Gottes.

Im Islam gelten die täglichen Gebete als der wichtigste Gottesdienst und die Erinnerung an Gott. Im Heiligen Koran sagt der erhabene Gott:

"Und verrichte das Gebet! Das Gebet verbietet (zu tun), was abscheulich und verwerflich ist. Aber Gottes zu gedenken bedeutet (noch) mehr. Und Gott weiß, was ihr tut." (29:45)

2. DAS  RELIGIÖSE FASTEN
Das zweitwichtigste Gebot ist das Fasten im Monat Ramadan, dem neunten Monat des arabischen (islamischen) Mondkalenders. In diesem Monat verzichtet jeder Muslim täglich von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, oder  jegliche andere Zusichnahme wie z.B. bewusstes Inhalieren von Düften, die Einnahme von Medikamenten oder jeglichen anderen Dingen. Außerdem verzichtet er auch auf Beischlaf oder andere sexuelle Handlungen, da diese das Fasten ungültig machen.34

Wie bei den anderen religiösen Handlungen, soll man mit der Absicht, sich Gott zu nähern, und gottgefällig zu sein, fasten. Natürlich hat das Fasten außer der Annäherung an Gott noch viele andere Vorteile, wie: Stärkung des Willens, Erinnerung an den göttlichen Segen der täglichen Nahrung, mit der oft achtlos umgegangen wird. Fasten ermöglicht den Wohlhabenden, das Leid und die Not der Armen besser zu verstehen und deshalb stärkt es die Humanität. Das Fasten ermöglicht den Menschen, sich den Hunger und Durst am Tag der Auferstehung besser vorstellen zu können. Es mindert die Leidenschaften und niederen Wünsche, und dadurch kann der Mensch seine Vernunft und Spiritualität verbessern und entwickeln.

Im Heiligen Koran heißt es:

"Ihr Gläubigen! Euch ist vorgeschrieben, zu fasten, so wie es auch denjenigen, die vor euch lebten, vorgeschrieben worden ist. Vielleicht werdet ihr gottesfürchtig sein." (2:183)

3. DIE PILGERFAHRT NACH MEKKA (ĤAJJ)
Jeder Muslim, der finanziell und physisch dazu in der Lage ist, muss mindestens einmal in seinem Leben im Monat 'Źi Al-Ĥajjeh', dem zwölften Monat des islamischen Mondkalenders, die Pilgerfahrt nach Mekka vollziehen. In Mekka befindet sich die wichtigste Moschee für alle Muslime auf der Welt, es ist die Moschee 'Masjed Al-Ĥaram', in der sich das Heiligtum der Ka'ba befindet. Alle Muslime wenden während der täglichen Gebete ihr Gesicht und ihren Körper in Richtung der Ka'ba. Die Ka'ba ist ein kubisches Gebäude, das vom Propheten Abraham (a.s.) und seinem Sohn Ismael auf den Fundamenten  dessen, was zuvor von Hadrat-e Adam gebaut worden war, errichtet wurde. In Wirklichkeit ist der Ĥajj zum größten Teil eine symbolische Rekonstruktion dessen, was Abraham (a.s.), der bedeutendste Monotheist, an der gleichen Stelle, vor viertausend Jahren vollzog. Nach einer langen Reise kam Abraham nach Mekka, und Gott verlangte von ihm, dass er dort die Vorbereitungen für die Pilgerfahrt der Menschen an diesen Ort treffe.

 Der Heilige Koran sagt:

"Und damals, als wir dem Abraham die Städte des Hauses (der Ka'ba) als Wohnung anwiesen (und ihm die Verpflichtung auferlegten): Geselle mir nichts (als Teilhaber an meiner Göttlichkeit) bei und reinige mein Haus für diejenigen, die die Umgangsprozession machen und (andächtig im Gebet) stehen, und die sich verneigen und niederwerfen! Und ruf unter den Menschen zur Wallfahrt auf, damit sie (entweder) zu Fuß zu dir kommen, oder (w. und) auf allerlei hageren (Kamelen reitend), die aus jedem tief eingeschnittenen Passweg daher kommen. Und sie sollen dabei bezeugen, dass sie allerlei Nutzen davon haben, und in einer bestimmten Anzahl von Tagen (beim Schlachten) den Namen Gottes über jedem (w.dem) Stück Vieh aussprechen, dass er ihnen beschert hat. - Esst (selber) davon und gebt (auch) den Notleidenden und Armen (davon) zu essen!"  (22:26-28)

"Das erste (Gottes) Haus, das den Menschen aufgestellt worden ist, ist dasjenige in Bakka (d.h. Mekka), (aufgestellt) zum Segen und zur Rechtleitung für die Menschen in aller Welt.

In ihm liegen klare Zeichen vor. (Es ist) der (heilige) Platz Abrahams. Wer ihn betritt, ist in Sicherheit. Und die Menschen sind Gott gegenüber verpflichtet, die Wallfahrt nach dem Haus zu machen, sowie sie dazu eine Möglichkeit finden. Wer jedoch ungläubig ist (ist es zu seinem eigenen Schaden). Gott ist auf niemand in der Welt angewiesen." (3: 96 u.97)

Die Pilgerfahrt nach Mekka ist voller unvergesslicher Erinnerungen und Erfahrungen; unter ihnen sind vielleicht die folgenden Erfahrungen am wichtigsten: Das Sich-selbst -Vergessen, Brüderlichkeit, Gleichheit und Einfachheit.

Jährlich verlassen Millionen Muslime ihr Haus, ihre Familie, ihre Arbeit, ihre Heimat und alles, was sie gerne haben, um nach Mekka in eine heiße und trockene Wüste zu kommen. Alle Pilger sammeln sich zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort, mit gleicher Bekleidung und führen die gleichen Handlungen aus. Sowohl der Reiche als auch der Arme, sowohl der König als auch die gewöhnlichen Leute, sowohl die Elite als auch die Laien, sie alle sind dort Schulter an Schulter, bekleidet mit nur zwei weißen Stoffstücken. Diese Erfahrungen sollte jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben machen und diese Erfahrungen dann in seinem täglichen Leben umsetzen.

4. DIE ALMOSENSTEUER (ZAKAT)
Almosen und Spenden werden in vielen Koranversen und auch in der Tradition des Propheten empfohlen und Gott verspricht hohe Belohnung dafür. Obwohl alles Vermögen und aller Besitz der Menschen in Wirklichkeit Gott gehört, nennt Gott Spenden und Almosen im Koran als 'Lehen für sich selbst' :

 "Wer will Gott ein gutes Darlehen geben (indem er gute Werke tut), damit er es ihm (bei der Abrechnung am Jüngsten Tag) vervielfache und ihm vortrefflicher Lohn zuteil werde?" (57:11)

Neben den freiwilligen, gibt es auch einige verbindliche  Spenden, wie die Almosensteuer (Zakat), die eine Art Vermögenssteuer ist. Es ist interessant, dass die Zakat-Steuer nicht als ein Geschenk für die Armen, sondern als deren Recht angesehen wird.

Der Koran sagt darüber:

"Und fühlten sich verpflichtet, den Bettler und Unbemittelten an ihrem Vermögen teilhaben zu lassen." (51:19)

Imam Ali (a.s.) sagte:

"Gott der Gepriesene bestimmte den Unterhalt des Armen im Vermögen des Reichen. Und wenn der Arme hungert, dann hat ihm der Reiche seinen Anteil nicht gegeben."35

Diejenigen, die eine bestimmte Menge Weizen, Gerste, Datteln, Rosinen, Gold, Silber, Kamele, Rinder und Schafe bzw. andere Reichtümer besitzen, sind entsprechend dem islamischen Recht verpflichtet, jährlich einen Teil von ihrem Besitz (gewöhnlich etwa 2,5%), den Armen, Verwandten, Waisen, Notleidenden und den auf ihrem Weg in Not gekommenen zu geben, oder mit dem entsprechenden Anteil zur Ernährung, Bekleidung, Ausbildung, Hygiene oder anderen Notwendigkeiten dieser beizutragen.

Es ist beachtenswert, dass in vielen Koranversen die Almosensteuer neben der Verrichtung der täglichen Gebete als ein Zeichen des Glaubens  erwähnt wird. Wie schon zuvor gesagt wurde ist das Zahlen der Almosensteuer eine religiöse Handlung und deshalb soll sie mit der reinen Absicht gottgefällig, ausgeführt werden. Deshalb hilft die Almosensteuer nicht nur den Armen, sondern sie spielt auch bei der Entwicklung der sozialen Gerechtigkeit eine große Rolle und hat für den, der sie gibt wohltuende Wirkung. Sie reinigt seine Seele von Geiz und Gier und der Abhängigkeit von der Welt.

Der Heilige Koran sagt:

"Nimm aus ihrem Vermögen eine Almosengabe, um sie damit rein zu machen und zu läutern, und sprich den Segen (oder: das Gebet) über sie! Dein Segen (oder:Gebet) ist eine Beruhigung für sie. Gott hört und weiß (alles)." (9:103)

5. DIE KHOMSABGABE
Die schiitischen Muslime halten außer der Almosensteuer noch eine andere Abgabe für verbindlich, diese wird Khoms genannt. In der arabischen Sprache bedeutet Khoms ein Fünftel. Es ist eine 20% Steuer auf alles überschüssige Einkommen, bzw. allen überschüssigen Besitz, den eine Person in einem Jahr erhält/erwirtschaftet. Am Ende jedes Finanzjahres (Wirtschaftsjahres) soll jeder nach Abzug der  häuslichen und wirtschaftlichen Unkosten ein Fünftel seines überschüssigen Einkommens zahlen. Die Notwendigkeit der Khoms-Zahlung wird auch im Koran und in vielen Ahadith erwähnt:

"Und ihr müsst wissen: Wenn ihr irgendwelche Beute macht, gehört der fünfte Teil davon Gott und dem Gesandten und den Verwandten (w. dem Verwandten), den Waisen, den Armen und dem der unterwegs ist (oder: dem, der dem Weg (Gottes) gefolgt (und dadurch in Not gekommen) ist; w. dem Sohn des Wegs). (Richtet euch danach) wenn (anders) ihr an Gott glaubt und (an) das, was wir auf unseren Diener (Mohammad) am Tag der Rettung hinabgesandt haben,
- am Tag, da die beiden Haufen aufeinanderstießen! Gott hat zu allem die Macht." (8:41)

Die sunnitischen Muslime glauben deshalb, dass sich die Khoms-Regelung nur auf die in Kriegen gewonnene Beute bezieht und bezeichnen diese Abgabe als eine Art Almosensteuer (Zakat).

Aber die Schiiten glauben daran, dass dieser Vers sich nicht nur auf die Kriegsbeute bezieht, sondern jegliches überschüssige Einkommen umfasst. Entsprechend der schiitischen Rechtswissenschaft gehört die Hälfte der Khoms dem Imam Mahdi (a.s.), dem einzigen gebliebenen Nachfolger des Propheten Mohammad (s.a.a.s.) und einem Mitglied der Ahl-e Beyt. Die zweite Hälfte der Khoms gehört bedürftigen Nachkommen des Propheten (Seyyed/Sadat). Die Khoms-Abgabe darf nur mit Erlaubnis und unter der Kontrolle eines hohen schiitischen Geistlichen (Marja' Al-Taqlid), d.h. einem alle notwendigen Bedingungen in sich vereinigenden schiitischen Rechtsgelehrten, an den sich die Muslime in praktischen Fragen wenden können, eingenommen werden. Somit wird die Hälfte der Khoms-Abgaben, die Imam Mahdi (a.s.) gehört, unter Kontrolle der islamischen Rechtsgelehrten, für Ausgaben verwendet, mit denen Imam Mahdi (a.s.) bestimmt zufrieden ist, z.B. für den Bau theologisch-wissenschaftlicher Bildungszentren und Moscheen, das Drucken von islamischen Büchern und die Erziehung und Ausbildung islamischer Geistlicher .

 6. DAS KÄMPFEN AUF DEM WEGE GOTTES (JIHAD)
Jeder Muslim sollte um Gottes willen mit allen Möglichkeiten nach der Verbesserung der  Lebensbedingungen aller Muslime und auch seines privaten Lebens streben. Der erhabene Gott sagt darüber im Koran:

"...Er hat Euch aus der Erde entstehen lassen und euch auf ihr die Möglichkeit zum Leben gegeben..." (11:61)

Im Islam wird die Gleichgültigkeit gegenüber den Schwierigkeiten anderer Menschen oder Bequemlichkeit und Passivität im persönlichen Leben stark getadelt. Dagegen werden diejenigen, die sich um das Bestreiten ihres Lebensunterhaltes bemühen und sich auch um ihre Verwandten kümmern und nach der Verbesserung  ihrer Lebensumstände streben, im Koran stark gelobt und als "Kämpfer auf dem Wege Gottes" bezeichnet. Eine besonders hervorragende und notwendige Bemühung beim Kampf auf dem Wege Gottes (Jihad), ist die Verteidigung der gottgeschenkten Menschenrechte, wie der Freiheit und Werten wie Gerechtigkeit, Würde und Unabhängigkeit.

Der Koran sagt:

"Denjenigen, die (gegen die Ungläubigen) kämpfen (so nach einer abweichenden Lesart; im Text: die bekämpft werden), ist die Erlaubnis (zum Kämpfen) erteilt worden, weil ihnen (vorher) Unrecht geschehen ist. – Gott hat die Macht ihnen zu helfen. (Ihnen) die unberechtigterweise aus ihren Wohnungen vertrieben worden sind, nur weil sie sagen: Unser Herr ist Gott. – Und wenn Gott nicht die einen Menschen durch die anderen zurückgehalten hätte (indem er ihnen aus ihren eigenen Reihen Widersacher entstehen ließ), wären (überall) (Einsiedler)klausen, Kirchen, Synagogen (w. (Stätten der liturgischen) Gebete) und (andere) Kultstätten, in denen (allen) der Name Gottes ohne Unterlass (w.viel) erwähnt wird, zerstört worden. Aber bestimmt wird Gott denen, die ihm helfen, (ebenfalls) helfen. Er ist stark und mächtig." (22:39-40)

"Warum wollt ihr (denn) nicht um Gottes willen und (um) der Unterdrückten (willen) kämpfen, (jener) Männer, Frauen und Kinder, die (in Mekka zurückbleiben mussten und) sagen: 'Herr! Bring uns aus dieser Stadt hinaus, deren Einwohner frevlerisch sind, und schaff uns deinerseits einen Freund und einen Helfer'?" (4:75)

Natürlich umfasst der Begriff Jihad auch die persönlichen Fragen, wie z.B. wenn jemandes Familie, Leben, Ansehen und Eigentum gefährdet ist. Entsprechend der islamischen Überlieferungen wird jemand, der auf dem Wege der Verteidigung seiner Familie oder seines Besitzes (um Gottes willen) getötet wird, als Soldat angesehen, der den Märtyrertod erleidet. Der Jihad muss bis zur Beseitigung der Unterdrückung und bis zur Erlangung der Gerechtigkeit fortgesetzt werden. Der Koran sagt in der Sure 2, Vers 193:

"Und kämpft gegen sie, bis niemand (mehr) versucht, (Gläubige zum Abfall vom Islam) zu verführen, und bis nur noch Gott verehrt wird."

Natürlich ist der Kampf zwischen Gut und Böse, Wahrheit und Unwahrheit und den Anhängern Gottes und den Anhängern des Teufels, von Anfang des menschlichen Lebens bis Heute geführt worden. Und dieser Kampf dauert bis zum Ende der Zeit, wenn die Erde von Gerechtigkeit erfüllt sein wird, und die gerechte Verteilung aller natürlichen Reichtümer durch die Regierung von Imam Mahdi (a.s.) ausgeführt wird. Und dann werden alle Kämpfe und Kriege beendet sein.

Jihad, egal ob er mit dem Wort oder der Schrift, mit Waffen oder jeglichen anderen Mitteln geführt wird, ist immer eine religiöse Handlung und soll mit reiner Absicht, d.h. für Gott und für die gerechten religiösen Ziele durchgeführt werden. Niemand ist berechtigt, das Streben nach materialistischen Zielen, persönlichem Ruhm, oder dem Ruhm eines bestimmten Stammes, einer bestimmten Rasse oder eines bestimmten Volkes oder nach tyrannischen Zielen, wie der Besetzung eines Landes oder dem Erhalt von mehr Reichtum und Macht, Jihad zu nennen.

In der Tat sollte der Jihad im Inneren dessen, der  um Gottes willen kämpft (Mojahed), beginnen. Damit der 'mojahed' sicher sein kann, den Kampf nach außen, gegen Unrecht und Übel, zu gewinnen, sollte er zuerst gegen seine inneren Leidenschaften und niederen Wünschen kämpfen, und sein Herz von allen satanischen Motiven rein machen, und nicht zulassen, dass sein eigenes Herz, das Gott gehört, von etwas Schlechtem besetzt wird, und seine menschliche Würde gefährdet.

Der Heilige Koran sagt:

"(Wenn aber einer (w.eine Seele) rechtzeitig den Glauben angenommen hat und ihm bis an sein Lebensende treu geblieben ist, ergeht an ihn (bzw. sie) die Aufforderung Gottes 'Der (bzw. Die) du (im Glauben) Ruhe gefunden hast! Kehr zufrieden und wohlgelitten zu deinem Herrn zurück! Schließ dich dem Kreis meiner Diener an und geh in mein Paradies ein!" (89:27-30)

Gemäß einer bekannten Überlieferung sagte der Prophet eines Tages zu einer Gruppe seiner Freunde, die vom Kampf mit den Feinden des Islams erfolgreich zurückgekehrt waren:

"Bravo, denjenigen, die den kleinen Jihad (Jihad-e aşqar) erfolgreich beendeten, denen aber noch der große Jihad (Jihad-e akbar) obliegt." Die Anhänger des Propheten waren darüber erstaunt, was für ein Kampf es wohl sein sollte, der größer als der gefährliche Kampf gegen die Feinde des Islams ist, und fragten: "Welcher Kampf ist es?" Der Prophet antwortete:" Der große Kampf  ist der Kampf mit sich selbst." Damit wurde deutlich gemacht, dass der Widerstand gegen die selbstsüchtigen Versuchungen  sowie  die Reinigung der Seele, der wichtigste und schwierigste Jihad sind.

Zum Abschluss führen wir die Worte Gottes aus dem Koran über die freiwilligen Kämpfer an:

"Diejenigen, die glauben und ausgewandert sind und mit ihrem Vermögen und in eigener Person um Gottes willen Krieg geführt haben, stehen bei Gott in höherem Ansehen (w. sind bei Gott gewaltiger an Rang) (als die anderen). Ihnen wird (großes) Glück zuteil. Ihr Herr verkündet ihnen (aus dem Schatz seiner Gnade) (w.von sich) Barmherzigkeit und Wohlgefallen, und (dass ihnen) Gärten (zuteil werden), in denen sie beständig Wonne empfinden, und in denen sie ewig weilen werden. Bei Gott gibt es (dereinst) gewaltigen Lohn." (9:20-22)

7-8. Gutes gebieten und Schlechtes verwehren
Gebieten was richtig und Recht ist und verbieten was falsch und Unrecht ist, sind zwei verbindliche Handlungen, die jeder Muslim entsprechend den im islamischen Recht erwähnten Methoden, ausführen soll. Ein Muslim darf gegenüber dem, was um ihn herum passiert, nicht gleichgültig sein. Ein Teil der sozialen Verpflichtungen eines jeden Muslims ist es, dass er die religiösen und menschlichen Werte beachtet. Immer wenn diese Werte von anderen absichtlich nicht beachtet oder verletzt werden, ist es seine Aufgabe mit passenden Mitteln darauf zu reagieren, und diejenigen, die etwas Falsches oder Unrechtes tun, auf ihre Fehler aufmerksam zu machen (siehe auch im Koran: 3:103, 109, 113; 7:199; 9:71,112; 22:41).


source : الشیعه
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