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Saturday 23rd of November 2024
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Was sagt der Qur´an dazu?

 

 

Diejenigen, die die Offenbarung und das Prophetentum im Sinne des ersten Argumentes interpretieren, sind jene Wissenschaftler, die wegen ihrer Beschäftigung mit den Naturwissenschaften alle Seienden dieser Welt den Naturgesetzen unterordnen und den Urgrund aller Ereignisse der Natur zu schreiben. Daher halten sie die Offenbarungsreligionen zwangsläufig für gesellschaftliche Erscheinungen und messen sie mit Maßstäben, die auf der Grundlage anderer gesellschaftlicher Erscheinungen entstanden sind. Wenn Genies wie Kyros[1], Dareios[2] und Alexander[3] glauben, dass sie von Gott inspiriert worden seien und ihre Handlungen als göttlichen Auftrag und ihre Entscheidungen als Gottes Gebote darstellen, gibt es dafür keine andere Erklärung als die im vorigen Kapitel gegebene.

 

Wir wollen zwar nicht versuchen, die Existenz der übernatürlichen Welt zu beweisen oder diesen Wissenschaftlern klar zu machen, dass jede Wissenschaft nur über den eigenen Gegenstand etwas aussagen kann und dass die Naturwissenschaften, die ja die Eigenschaften der Materie und ihre Folgeerscheinungen untersuchen, nicht berechtigt sind, sich über die Supranatur zu äußern, sagen jedoch, dass diese Argumente – wie sie auch sein mögen – mit dem Qur´an, der die Berufungsurkunde des Propheten ist und aus dem diese Worte stammen, übereinstimmen müssen. Doch der Qur´an widerspricht dieser Argumentation ausdrücklich. Nun wollen wir die einzelnen Argumente auf qur´anischer Grundlage untersuchen.

 

[1] Meist ist Kyros II. (ca. 585 - 529 v. Chr.) gemeint. Er regierte Persien von ca. 559 v. Chr. bis 529 v. Chr.. Kyros weitete die Grenzen des altpersischen Reichs deutlich aus, das unter seinen Nachfolgern von Indien über Iran, Babylon, Kleinasien bis Ägypten reichte und bis 330 v. Chr. bestand, ehe es von Alexander erobert wurde.

 

[2] Dareios I. (549 - 486 v. Chr.) war Großkönig des persischen Achämenidenreichs.

 

[3] Alexander der Große (356 - 323 v. Chr.).

 

 

 

 

Das Wort Gottes

 

Der Prophet habe alle guten Gedanken, die ihm in den Sinn gekommen sind, Worte Gottes genannt. Das heißt, auch diese Gedanken stammten von ihm selbst, wie seine anderen Gedanken. Da sie jedoch heilige und lautere Gedanken seien, habe er sie Gott zugeschrieben. Der Prophet sei also der natürliche und Gott der förmliche Urheber dieser Gedanken. Doch die Behauptung, die Qur´anischen Verse seien Worte des Propheten oder eines anderen Menschen, wird im Qur´an ausdrücklich und kategorisch verneint. Dort heißt es, wenn sie Menschenworte sind, so soll man doch das gleiche über eines der qur´anischen Themen (Glaubensbekenntnisse, Ethik, Gebote, Geschichte, Weisheit und Predigt) beibringen und dabei alles Erdenkliche zu Hilfe nehmen. Sollten sie jedoch scheitern, so werden sie feststellen, dass sie keine Menschenworte sind, sondern Gotteswort.[1]

 

„Wenn sich die Menschen und die Dschinn alle zusammen tun, um etwas beizubringen, was diesem Qur´an gleich ist, so werden sie das nicht können.“ [2]

 

Es heißt weiter: Wenn ihr behauptet, dass der Qur´an Muhammads (s.) Worte sind, dann bringt doch eine Sure gleicher Art bei von einem Menschen, der unter den gleichen Lebensumständen aufgewachsen ist wie unter seinen: Verwaist, ohne Ausbildung (durch Menschen) und aufgewachsen in den finsteren vorislamischen Zeiten.[3]

 

Des Weiteren heißt es: Warum machen sie sich keine Gedanken über den Qur´an, der während eines Offenbarungszeitraums von 23 Jahren keine Änderung in Stil, Rhetorik, Bedeutung und Wortlaut erfahren hat. Wäre er Menschenworte, unterläge er der Ordnung der Natur, würde sich wandeln und es würde viel Widerspruch in ihm zu finden sein.[4]

 

Diese Worte stehen mit der Idee einer formellen Urheberschaft Gottes selbstverständlich nicht im Einklang. Sie stellen vielmehr Gott als den einzigen Urheber des Qur´an dar. Davon abgesehen spricht der Qur´an in zahlreichen Versen von außerordentlichen, durch die gewöhnliche Ordnung der Natur nicht zu erklärenden Wundertaten, durch die die Propheten ihre Berufung unter Beweis stellten. Wäre die Berufung nur der Ruf des Gewissens und die Offenbarung nur die lauteren menschlichen Gedanken, so hätte es keinen Sinn, Beweise beizubringen oder zu Wundertaten zu greifen. Einige Autoren versuchen, diese deutlichen Wunder mit lächerlichen Erklärungen zu deuten. Doch jeder, der sich ihre Erklärungen ansieht, wird feststellen, dass im Qur´an etwas anderes gemeint ist, als diese Wissenschaftler behaupten.

 

Wir wollen hier nicht den Beweis antreten, dass Wunder und außergewöhnliche Taten möglich seien und dass der Qur´an richtig darüber berichtet habe, sondern wollen lediglich feststellen, dass der Qur´an ausdrücklich über die Wundertaten von Salih (a.), Abraham (a.), Moses (a.) und Jesus (a.) berichtet hat und dass es sich dabei um außergewöhnliche Begebenheiten handelt. Zum Beweis einer Gewissensregung braucht man jedoch keine Wundertaten.

 

[1] Vgl. Heiliger Qur´an 10:38 und 11:13

 

[2] Vgl. Heiliger Qur´an 17:88

 

[3] Vgl. Heiliger Qur´an 2:23

 

[4] Vgl. Heiliger Qur´an 4:82


source : الشیعه
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